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Leica R6 / R6.2 vs. Leicaflex SL / SL2 - was ist die bessere Wahl?


Anigrapher

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vor einer Stunde schrieb gauss:

Hallo gauss,

danke für den Link, auch wenn ich den schon kenne. Wobei ich gleich dem ersten photoscala-Kommentatoren zustimmen muss: Der Artikel listet nur breits hinlänglich Bekanntes über die R-Serie auf, wie die vollkommen andere Spiegelmechanik im Gegensatz zu den (trotzdem richtig gut Spiegelschlag-gedämpften) Minoltas. Blickt man aber nur durch den Sucher von R4 und danach XD7, ohne sozusagen den Rest der Kamera wahrzunehmen, würde wohl jeder meinen, dasselbe Gerät vor sich zu haben. Auch über das, was sonst noch an originär japanischen Standardkomponenten außer dem bewährten Seiko-MFC-Verschluss in die R-Kameras eingeflossen ist,  schweigt sich der Artikel aus. So auch bezüglich der Konstruktion der R6. Ich habe fast den Eindruck, der Artikel ist lediglich eine Mischung aus Leica-Forumswissen und dem, was in Büchern wie "Leica R - Kameras von Gestern für Anwender von Heute" steht...

Die zitierte Aussage von Fotomechanik-Paepke darin scheint auch recht allgemein zu sein. Kommt wohl auf das jeweils konkret defekte Bauteil einer konkreten R-Kamera an. Darüber, dass ausgerechnet die neusten R-Kameras R8 und R9 nicht mehr zu warten sind, habe ich inzwischen auch schon gelesen. Davon abgesehen, dass mich diese "besonderen Konstruktionen" ohnehin nicht interessieren, ist das ein ganz schön herber Schlag ins Gesicht der echten Leica-Fans. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass mich das Geschäftsgebaren dieser Firma - im Gegensatz zu ihren Produkten - immer schon abgeschreckt, um nicht zu sagen angewidert hat! Kaum vorzustellen, man kaufe sich heute eine dieser Superluxus-M-Digitalkameras oder gar eine analoge MP für ein Heidengeld und bekäme dann nach nur gut zehn Jahren zu hören, dass keinerlei Support mehr bereit gestellt werden kann, oder besser gesagt seitens des sich in seinem Nimbus sonnenden Herstellers "bereit gestellt werden möchte". Dass kann sich vielleicht ein Massenhersteller erlauben, von dem die meisten Kunden wohl eh keine "Kamera fürs Leben" erwarten, aber keine Hochpreis-Manufaktur wie Leica - macht es aber trotzdem! Und die Kunden goutieren es oft auch noch... Mad World, irgendwie.

 

Grüße an alle Leica-Fans,

Anigrapher

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Muss es unbedingt ein Leica Gehäuse für Deine Objektive sein? Ich hatte aus meiner R4 Zeit ebenfalls einige Linsen übrig und habe mir dafür eine Nikon F3P-HP zugelegt, Anschluß per Leitax Austauschflansch. Natürlich gibt es es auch bei der F3 das Service/Ersatzteilproblem, aber es handelt sich um eine sehr robuste Kamera, man muss ja nicht unbedingt ein altes Exemplar kaufen, die wurden ja bis 2001(?) gefertigt.

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Servus!

Also, zum dem Thema Leica R6 Verschluß kann ich beitragen, daß sie wie die baugleichen elektronischen Modelle einen Seiko Verschluß besitzt. wenn man von hinten die Verschlüsse einer R6 und z.B. einer R5 schaut, so wird man sehen, daß diese identisch aussehen. Die Zeitensteuerung erfolgt bei der R6 halt durch ein mechanisches Räderwerk. Gibt da auch einen Test von Popular Photographic wo Verschluß im ausgebautem Zustand schön zu sehen ist. (die haben die Kameras beim Testen immer komplett zerlegt)

Die  diversen Cosina´s  haben eine Verschluß von Copal(Copal Square). Und dieser schaut auch optisch anders aus.  Klar sind prinzipielle Ähnlichkeiten zu  finden, aber mehr auch nicht. 
Habe hier gerade eine Yashica FX3 zur Hand, und diese basiert ja ebenfalls auf Cosina, was auch eindeutig zu erkennen ist. Auch die Mechanik unter der Bodenplatte ist komplett anders konstruiert, als als die der Leica R/Minolta XD Modelle.

Übrigens basiert die noble Contax S2 , modifiziert - Kugellger etc. - auf der Mechnik der FX3, sprich Cosina Technik.

Habe ich hier gerade noch einen Test von Color Foto gefunden. Im Heft 7/89 haben die dort eine R6 mit einer Vivitar V2000 (ex Cosina; Verschluß auch optisch identisch mit der FX3). Ganz interessant. Der Verschluß der R6 war im Test schon deutlich präziser als der der Vivitar/Cosina. Wäre ja auch schlimm, wenn dem nicht so gewesen wäre, beim 10 fachen Preis der R6... 

Gruß,

Torsten

 

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vor einer Stunde schrieb AndreasG:

Muss es unbedingt ein Leica Gehäuse für Deine Objektive sein? Ich hatte aus meiner R4 Zeit ebenfalls einige Linsen übrig und habe mir dafür eine Nikon F3P-HP zugelegt, Anschluß per Leitax Austauschflansch. Natürlich gibt es es auch bei der F3 das Service/Ersatzteilproblem, aber es handelt sich um eine sehr robuste Kamera, man muss ja nicht unbedingt ein altes Exemplar kaufen, die wurden ja bis 2001(?) gefertigt.

Hallo AndreasG,

ich habe doch bereits elektronische Rs (eine leider defekte R4 und zwei top funktionierende R5) für meine drei bescheidenen Leica-R-Linsen. Eigentlich genügt das ja völlig! Werde nur bei allem "Mechanischem", auch wenn es nüchtern betrachtet gar nicht so viel besser ist als "Elektronisches", nur immer sehr schnell schwach. Allein schon dieser typische "Mechanik-Sound" beim Benutzen, herrlich... daher auch meine Fragerei bezüglich der R6.

Ein Umbau der R-Linsen kommt für mich nicht in Frage - höchstens ein Adaptieren an eine digitale Canon EOS oder Sony Alpha oder ein gleichartiges Gerät, da macht mir dann auch die fehlende Springblende nichts aus, da ohnehin umständlich manuell fokusiert (umständlich weil ohne wirklich vernünftige Einstellhilfen) werden muss...

Aber meine beiden Nikon-SLR, die FE und die FM2 - meine F3 habe ich längst wieder verkauft, sagte mir nicht zu! - werden sich weiterhin mit den Nikkoren "begnügen" müssen. Sind bei mir auch nur vier Linsen, aber die sind auch vollkommen okay in ihrer Leistung - nicht besser oder schlechter als Pentax, Minolta oder Canon (nur Olympus fällt meiner Einschätzung nach optisch im Schnitt hinter die anderen früheren japanischen "Great Five"-SLR-Hersteller ein wenig stärker zurück). Vielleicht nicht ganz so gut wie Leica, Zeiss oder bei einzelnen Linsen auch Pentax oder Minolta. Bei den Fotoreportern von Tageszeitungen und Magazinen. einst Hauptzielgruppe von Nippon Kogaku, war das aber auch nicht so wichtig wie Robustheit, Verbreitung unter Profis und entsprechender Service. Wobei ich schon verstehen kann, warum etwa das 105mm/f=2.5er diesen legendären Status unter Nikon-Fotografen besitzt - wirklich eine Traum-Optik und zum Glück in meinem Fundus.

Neben der Pentax MX mit 50mm/1.7er-M-Takumar eine meiner Lieblingskombis im gesamten Kleinbildbereich: Die Nikon FE in Verbindung mit dem grandiosen Voigtländer (= Cosina!) 40mm-Ultron - mit Zeitautomatik eine wirklich ideale SLR-Schnappschuss-Einheit. War übrigens mit gut 400 € Neupreis mein bislang teuerstes Objektiv und bislang auch meine für Analogkameras einzige Linse, welche "neu" erworben wurde. Hat sich aber gelohnt!

vor 59 Minuten schrieb wagner:

Servus!

Also, zum dem Thema Leica R6 Verschluß kann ich beitragen, daß sie wie die baugleichen elektronischen Modelle einen Seiko Verschluß besitzt. wenn man von hinten die Verschlüsse einer R6 und z.B. einer R5 schaut, so wird man sehen, daß diese identisch aussehen. Die Zeitensteuerung erfolgt bei der R6 halt durch ein mechanisches Räderwerk. Gibt da auch einen Test von Popular Photographic wo Verschluß im ausgebautem Zustand schön zu sehen ist. (die haben die Kameras beim Testen immer komplett zerlegt)

Die  diversen Cosina´s  haben eine Verschluß von Copal(Copal Square). Und dieser schaut auch optisch anders aus.  Klar sind prinzipielle Ähnlichkeiten zu  finden, aber mehr auch nicht. 
Habe hier gerade eine Yashica FX3 zur Hand, und diese basiert ja ebenfalls auf Cosina, was auch eindeutig zu erkennen ist. Auch die Mechanik unter der Bodenplatte ist komplett anders konstruiert, als als die der Leica R/Minolta XD Modelle.

Übrigens basiert die noble Contax S2 , modifiziert - Kugellger etc. - auf der Mechnik der FX3, sprich Cosina Technik.

Habe ich hier gerade noch einen Test von Color Foto gefunden. Im Heft 7/89 haben die dort eine R6 mit einer Vivitar V2000 (ex Cosina; Verschluß auch optisch identisch mit der FX3). Ganz interessant. Der Verschluß der R6 war im Test schon deutlich präziser als der der Vivitar/Cosina. Wäre ja auch schlimm, wenn dem nicht so gewesen wäre, beim 10 fachen Preis der R6... 

Gruß,

Torsten

 

Hallo Torsten,

okay, dann also wohl doch nicht Cosina bei der R6. Was aber nicht bedeuten muss, dass auch in der R6 mehr klassisch japanisches Know-How drinstecken dürfte als von Leitz/Leica seinerzeit angegeben. Die Conatx S2 ist übrigens neben der Aria meiner Ansicht nach die schönste SLR für den C/Y-Mount. Aber noch ein weiteres SLR-System möchte ich mir eigentlich nicht noch antun...

Nebenbei bemerkt: Inzwischen bin ich der festen Überzeugung, dass es sich bei Cosina um den mit abstand größten Kamera- und Objektivproduzenten der Welt handeln muss (bzw. musste). Bei der schieren Anzahl an Geräten, wo die ihre Finger im Spiel hatten, und das auch noch bei dermaßen unterschiedlichen Preis- und Qualitätsansprüchen. Es dürfte wohl keinen Kamerahersteller geben oder gegeben haben (bis vielleicht auf die Ostblock-Marken wie Pentacon oder Zenith), die nicht zumindest einmal mit Cosina zu tun hatten. Also selbst bei Unternehmen, die dies stets bestritten haben, wie Minolta und Pentax.

 

Viele Grüße an alle Leica-Fans,

Anigrapher

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Moin Anigrapher!

Natürlich basiert die R6 technisch auf auf der R4 und diese wurde, wie wir alle Wissen, in Zusammenarbeit mit Minolta konstruiert. Das wurde hier im Forum ja auch X Mal dúrchgekaut...das Kamerainnengehäuse, der Verschluß, die Aufzugsmechnik, die Sucheranzeigen  etc, sind mit der Minolta XD identisch. Es gab eine Zusammenarbeit wie sie heute Gang und Gebe ist. Beide Firmen haben dabei profitiert. So haben auch die Minolta XE und XD Modelle von der Kooperation profitiert.

Die Zusammenarbeit mit Minolta wurde damals durchaus von Leica kommuniziert. Weniger in den Prospekten, als viel mehr in der "Leica Photographie".(Habe da vor kurzem mehrere Jahrgänge aus den 70ern bekommen und dort ist Einiges über die Zusammenarbeit zu finden.

Logischerweise wurde von Leitz insbesondere auf die speziellen Leica Spezifikationen hingewiesen. Ist ja klar.( Rolls Royce käme ja auch kaum auf die idee, die BMW Verbindung an die große Glocke zu hängen)

Und natürlich wurde auch in den diversen Tests drauf hingewiesen.

 

Daß Cosina der größte Kamerahersteller der Welt war, das kann ich mir gut vorstellen.

 

Torsten

 

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vor 3 Stunden schrieb AndreasG:

Muss es unbedingt ein Leica Gehäuse für Deine Objektive sein? Ich hatte aus meiner R4 Zeit ebenfalls einige Linsen übrig und habe mir dafür eine Nikon F3P-HP zugelegt, Anschluß per Leitax Austauschflansch. Natürlich gibt es es auch bei der F3 das Service/Ersatzteilproblem, aber es handelt sich um eine sehr robuste Kamera, man muss ja nicht unbedingt ein altes Exemplar kaufen, die wurden ja bis 2001(?) gefertigt.

Der Leitax-Umbau hat den Nachteil, dass die Verwendung der R-Linsen nur noch analog an Nikon möglich ist. Ich verwende aber meine R-Linsen hauptsächlich digital (über Adapter) an Digitalkameras. Das wäre dann nicht mehr direkt (sondern erst nach Rückbau) machbar.

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vor 40 Minuten schrieb r+m:

Der Leitax-Umbau hat den Nachteil, dass die Verwendung der R-Linsen nur noch analog an Nikon möglich ist. Ich verwende aber meine R-Linsen hauptsächlich digital (über Adapter) an Digitalkameras. Das wäre dann nicht mehr direkt (sondern erst nach Rückbau) machbar.

Das ist richtig, man muss halt jeweils den Flansch umschrauben, für einen raschen Wechsel suboptimal, zumal auch gerne das Winz-Kügelchen der Blendenrastung sich verabschiedet.

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vor 6 Stunden schrieb Anigrapher:

... konnte bislang nur zwischen einer ausgeliehenen XD7 und meiner eigenen R4 vergleichen - meinem Empfinden nach sind beide Sucher so gut wie identisch! ...

Das fällt mir auch bei der R5, deren Sucher gegenüber der R4 nochmals ein Stück heller ist

Ab der R 5 bekamen die R-Gehäuse eine neue, hellere "Mattscheibe" bzw. Einstellscheibe.

Ich 'kam' von einer Minolta-Ausrüstung mit XD 5 und einer X 700 zur Leica R-E, und habe dann wegen der Spotmessung und dem helleren, für mein Empfinden besseren Sucher der R-E zu Leica gewechselt und die Minolta-Ausrüstung verkauft.

vor 6 Stunden schrieb Anigrapher:

Ähnlich der R4/R5 und im Gegensatz zu den Leicaflexen soll es sich bei der R6 nicht mehr um eine komplett eigenständige Konstruktion handeln, sondern um die Aufwertung und Anpassung bekannter japanischer Komponenten.

R 5 und R 6 haben identische Gehäuse, lediglich die Verschlüsse mit ihren Steuerungen und die Belichtungsanzeigen im Sucher unterscheiden sich.

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Ich zitiere zum Thema mal aus PhotoKlassik III.2018 Seite 45-46

Gegen den Strom

1988 begann Leica, neben der elektronisch gesteuerten R5 auch eine komplett neu entwickelte, rein mechanische Kamera zu produzieren. Die R6 entsprach optisch der R5 und wurde von Beginn an in Solms gefertigt. Ende der 80er-Jahre wurde der Markt mehr und mehr von vollelektronischen Autofokuskameras erobert. Gleichzeitig aber besannen sich immer mehr Fotografen auf puristische Kameras, welche die volle Kontrolle beim Fotografieren ermöglichen. Mit der Leica R6 und ab 1992 mit der Nachfolgerin R6.2 konnte Leica genau diesem besonderen Klien#tel gerecht werden.Durch die vollkommene Unabhängigkeit von einer Stromversorgung ist sie auch heute noch in extremen klimatischen Regionen ein beliebtes und zuverlässiges Gerät. Die Batterie wird nur für die kamerainterne Spot- und Integralbelichtungsmessung benö­tigt. Darüber hinaus besitzt auch die R6 eine TTL-Blitzsteuerung und eine Spiegelarretierung. Die R6.2 unterscheidet sich zudem durch die Verschlusszeit von 1/2.000 s und einen technisch leicht optimierten CLS-Verschluss von der R6. Das Gehäuse und das Zeitrad haben eine etwas größere Bauhöhe im Vergleich zur R6. Die Anzeige des Zählwerks wurde vergrößert und weiter nach vorne verlagert. Besonders charakteristisch für die R6.2 ist ein Nachsummgeräusch bei 1/250 s. 

Die Leica R7

Mit der Leica R7 stellte das Unternehmen 1992 zur Photokina die R5-Nachfolgerin vor. 

Im Detail wurde die Elektronik in Bezug auf Belichtungsmessung, TTL-Blitzsteuerung und Sucheranzeigen entscheidend verbessert. Im Gegensatz zur R5 kann nun der Blitz als Haupt­ oder Aufhelllicht verwendet werden. Die Voraussetzung ist die Verwendung eines SCA-350/351/550/551-Adapters. In der Programmautomatik wird die Umschaltung zwischen voller Leistung und Aufhellblitz den Lichtverhältnissen automatisch angepasst. Die Blitzmessung ist selektiv oder integral möglich. 

Eine DX-Einstellung wurde ergänzt. Somit werden entsprechend codierte Filmpatronen von ISO 25 bis 5000 nun automatisch erkannt. Die manuelle Einstellung lässt Werte von ISO 6 bis 12.800 zu. Die Empfindlichkeit des Messsystems wurde um 1 EV am unteren Ende erweitert.

Die zusätzlichen Elektronik machte eine Erhöhung der Boden­ platte um knapp 11 mm nötig. Mehr Ausstattung bedeutet mehr Stromverbrauch. Daher benötigt die R7 eine 6-Volt-Spannungsversorgung in Form von vier Silberoxidknopfzellen. Wie bei den Vorgängermodellen ist eine Notzeit von 1/100 s beim Ausfall der Spannungsversorgung vorhanden. 

Die R7 bietet zum ersten Mal eine »Off«-Stellung am nun zwecks besserer Griffigkeit um 6,5 mm erhöhten Zeitenrad. Die­ses erlaubt nun auch Mittelstellungen zwischen den Zeiten. Das Bildzählwerk befindet sich nun vor dem Wahlschalter. Eine Lupe erleichtert die Ablesbarkeit.

Das Ende einer Ära 

Die Leica R7 stellt alle ihre Vorgängerinnen eindeutig in den Schatten und ist neben der R6/6.2 sicherlich die interessanteste Vertreterin der R-Serie und war bis 1997 erhältlich. Die neue Leica R8 und anschließend die R9 sind komplett neu konstruier­te Kameras und daher nicht Teil dieses Artikels. 

2002 wurde die Produktion der R6.2 als letzte klassische R Leica eingestellt. Der Grund hierfür war das Ende der CLS-Verschlussproduktion durch Seiko. Dies beendete eine über 26-jährige Ge­ schichte, die als Zusammenarbeit zwischen Leica und Minolta begann. 

Wie sieht der Fachmann die Leica-R3-7-Modelle? 

Leica selber hat jeglichen Service für alle filmbasierten Leicaflex sowie alle R-Modelle eingestellt und den Ersatzteilbestand so­ wie das Spezialwerkzeug an die Firma Paepke Fototechnik in Düsseldorf weitergegeben. Im direkten Gespräch haben wir den Inhaber der Firma Paepke Fototechnik nach seiner langjährigen Erfahrung gefragt, ob die Leica-Kameras wirklich ihrem Ruf ge­recht werden und wie es sich mit der Ersatzteilsituation verhält.

Die gute Nachricht vorweg: Für alle Kameras der Modelle R3- R7 sind auf lange Sicht ausreichend Ersatzteile vorhanden. Da­her spricht Herr Paepke besonders für die R5 bis R7 eine klare Empfehlung aus, bei der Überlegung ins R-System einzusteigen. Vorsicht ist geboten bei den ersten R4-Modellen vor der Serien­nummer 1.600.000. Die ersten Modelle hatten Probleme mit der Elektronik. Die nachfolgenden R4-Modelle sind davon nicht betroffen. 

Abraten muss er leider ganz klar von den wesentlich jüngeren R8 und R9. Seit Anfang des Jahres ist der Ersatzteilbestand kom­plett aufgebraucht. Eine Reparatur ist nicht mehr möglich.

Darüber hinaus sind die Modelle R5-R7 auch außerordentlich robuste Kameras. Äußerlich verschlissene und offensichtlich viel verwendete Geräte sind bei der technischen Prüfung häufig in einem tadellosen Zustand, ganz im Gegensatz zu vielen Vitri­nenmodellen, die trotz einer geringen Zahl an Auslösungen eine Grundüberholung benötigen. Der Grund hierfür ist das beson­ders komplexe und vibrationsfreie Getriebe der Spiegelmecha­nik, das bei mangelnder Bewegung verharzt. Die Wartezeit für eine Reparatur beträgt mittlerweile ca. drei Wochen mit steigen­ der Tendenz. 

Achten sollte man auch auf den Zustand der Antireflexbeschich­tung des Spiegelkastens. Ein Problem, das auch bei Hasselblad- Mittelformatkameras bekannt ist. Jener ist mit einer gummierten Folie beklebt, welche nach einigen Jahren erst Risse bekommt und dann teilweise, je nach Lagerung der Kamera, zerfällt und die Me­chanik verschmutzen kann. Leichte Risse und ein Vergrauen ha­ben in der Regel keine weiteren Auswirkungen. In fortgeschritten Fällen ist allerdings ein Austausch anzuraten. Leica hat der Firma Paepke die Bezugsquellen des Materials zugänglich gemacht, und ein Austausch ist daher bei Bedarf problemlos möglich. 

Edited by gauss
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Ist zwar letztlich  von keiner großen Bedeutung, aber dennoch: der Artikel irrt, wenn er behauptet, die R6 hätte einen einen CLS Verschluß verbaut gehabt.

Wie der Name schon sagt: COPAL Leitz Shutter . Von Leitz entwickelt und von Copal verfeinert und gebaut. Eingesetzt ausschließlich  in der R3 und der Minolta XE Reihe.

Der Seiko MFC ist sicherlich ähnlich und mag auch prinzipiell auf dem CLS aufbauen,  ist aber eben keine Copal Entwicklung.  Aber es ist schon richtig, auch der MFC wurde nicht endlos gefertigt und bedingte das Ende der R6.2

Und ein Wort zu der Empfehlung bzgl. der Seriennummer bei der R4.  Wenn eine frühe R4 (mot) heute noch einwandfrei funktioniert, ist davon auszugehen, daß ihre Elektronik getauscht wurde, oder , daß ihre Elektronik eben doch nicht den Geist aufgeben wollte....da sollte die Kamera auch die kommenden Jahre noch funktionieren.

Gruß,

Torsten

 

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vor 22 Stunden schrieb Anigrapher:

Hallo gauss,

 Kaum vorzustellen, man kaufe sich heute eine dieser Superluxus-M-Digitalkameras oder gar eine analoge MP für ein Heidengeld und bekäme dann nach nur gut zehn Jahren zu hören, dass keinerlei Support mehr bereit gestellt werden kann, oder besser gesagt seitens des sich in seinem Nimbus sonnenden Herstellers "bereit gestellt werden möchte". Dass kann sich vielleicht ein Massenhersteller erlauben, von dem die meisten Kunden wohl eh keine "Kamera fürs Leben" erwarten, aber keine Hochpreis-Manufaktur wie Leica - macht es aber trotzdem! Und die Kunden goutieren es oft auch noch... Mad World, irgendwie.

 

Grüße an alle Leica-Fans,

Anigrapher

Nein, das ist heute normal. Fast kein Hersteller von was auch immer garantiert eine längere "Versorgung" von mehr als 10 Jahren.

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ich stand 1986 als agenturfotograf in der boxenstraße am damaligen österreichring, um das formel 1 rennen zu dokumentieren. im vorprogramm fuhr ein mercedes silberpfeil aus 1938 einige runden, am steuer war glaub ich jochen maas. neben mir stand einer der mechaniker, der zuvor die warmlauf-kerzen gegen die rennkerzen getauscht hatte. ich fragte ihn, wer ihnen die kerzen neu nachgefertigt hat. er lachte und sagte nur: "keiner, wir haben noch 500 stück davon am lager. und das meiste andere auch."

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Am 30. März 2020 um 18:09 schrieb Anigrapher:

Kaum vorzustellen, man kaufe sich heute .. eine analoge MP für ein Heidengeld und bekäme dann nach nur gut zehn Jahren zu hören, dass keinerlei Support mehr bereit gestellt werden kann ...

Bei dem geschilderten Problem würde ich unterscheiden a) zwischen R und M und b) zwischen M-digital und M-analog. 

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Wenn ich vor dieser Entscheidung stünde, wären mir die Reparaturmöglichkeiten egal. Dazu muss ich sagen, dass ich keine Kamera auseinander nehmen kann und meine Fähigkeiten des Reparierens auf äußerliches Säubern und vielleicht Moosgummidichtungstausch beschränkt sind.

Wenn also der Reparaturfall eintritt, dann sind üblicherweise andere funktionierende Gehäuse billiger als die Reparatur. Die Alte ist also ein Totalschaden und dient maximal als Ersatzteillager oder man verkauft sie defekt an Geschicktere.

Ich würde mich auch nicht ärgern über die schwierigen Reparaturmöglichkeiten, sondern ich freue mich über die irrwitzig niedrigen Preise der alten Schätzchen, die oft noch sehr lange ihren Dienst verrichten werden.

Eine Einschränkung mache ich aber dennoch: das ist die alte „Familien“-M3, die uns jetzt schon über drei Generationen begleitet. Sie ist einmal von Leica gesäubert und die brüchige Belederung ist getauscht worden. In diese Kamera würde ich sehr viel Geld für Reparaturen stecken, aus wie ich denke verständlichen Gründen, aber sie läuft einwandfrei!

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