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Leica R6 / R6.2 vs. Leicaflex SL / SL2 - was ist die bessere Wahl?


Anigrapher

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Diese Spiegelschleifengetriebe war allen Reflex Kameras zu eigen. Kann mir aber auch durchaus vorstellen, daß die "Flexen", nicht zuletzt, wie schon erwähnt, durch ihre Masse, erschütterungsmäßig am besten abschneiden.

Dessen ungeachtet verwende ich nach wie vor sehr gern, meine langen Brennweiten mit den R´s und dies in der Regel mit Erfolg. Mit montiertem Winder oder Drive haben auch die R´s ordentlich Masse....😉

Ganz klar, gerade bei Freihandaufnahmen mit langen Brennweiten spielt die körperliche Konstitution eine große Rolle. Pauschal läßt sich da nicht sagen, wer da, mit welcher Kamera und in Verbund welchem Objektiv, bei welchen Zeiten, noch zu - ausreichend -scharfen Aufnahmen gelangt.

Und als großer Diafan, sind digitale Kameras, mögen sie auch noch so super sein, keine Alternative....Ich mag das analoge Bild auf der Leinwand😊

 

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9 minutes ago, harryzet said:

wie gesagt: wer je eine sl/sl2 in der hand hatte, durchschaute und auslöste, legte sie dann immer mit einem nachdenklichen gesichtsausdruck weg, weil er überlegte, wie er sie kaufen könnte

 

Nun ist sie ja bezahlbar, ich habe mir vor zwei Jahren eine gegönnt. Wie neu, mit Summicron 50 für 300,00€. Teuer war dann schon die vorsorgliche Generalüberholung für 400,00€, aber nun ist sie ein Traum, gebe ich nicht mehr weg...

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Am 3.4.2020 um 14:54 schrieb r+m:

Den Begriff "R-Profis" hatte ich natürlich nicht ganz ernst gemeint (# 37). Damit meinte ich einfach diejenigen unter uns, die im R-System mehrere R-Kameras besitzen und entsprechend "Systempflege" betreiben. Selbstverständlich konnten mit dem analogen R-System auch Berufsphotographen ihr Geld verdienen. Viel besser als mit dem analogen Leica-M-System (s. Telebrennweiten, Makrophotographie usw.).

Hallo r+m,

neben den bereits Genannten auch hier so gerne als Vorbilder angeführte Fotografen-Legenden wie wie Robert Doisneau mit R4 (neben Nikon F) oder auch der langjährige Hofreporter des STERN, Dieter Blum mit den Leicaflexen.

Besonders witzig finde ich bei Letzterem im Übrigen den Gedanken, dass dieser die hier zu sehende legendäre Nikon-Werbung aus Perspektive der "Birne", welche auch aus seiner fotografischen Feder stammt, vielleicht in Wahrheit gar nicht "stilgemäß" mit einer F3, sondern mit einer Leicaflex SL2 fotografiert haben könnte...

Nichtsdestotrotz sollte es selbst im Leica-Forum kein Geheimnis sein, dass auch in Deutschland seit etwa Mitte der 1970er-Jahre bis zum Erscheinen der Minolta Dynax bzw. Canon EOS wohl so gut wie alle im Kleinbildbereich arbeitenden "Profis" fast ausschließlich mit Nikon gearbeitet haben dürften. Allein schon, weil das Nikon-F-System dereinst der "Weltstandard" für professionelle Kleinbildfotografie war und so untereinander weitestgehend kompatible Ausrüstungen vorlagen, die sicherlich Vieles vereinfacht haben dürften. Dabei meine ich mit "Profis" eher Leute, bei denen es in erster Linie auf eine extreme Gesamtperformance ankommt, die also eine "Fotomaschine" benötigen: Pressefotografen, Sportreporter, Kriegsberichterstatter usw.. Entsprechend sehen viele der alten "Profi"-Nikons, die noch in so manchem Archiv der Agenturen und Verlage schlummern, inzwischen auch aus - konnte mich selbst davon schon überzeugen. Ich behaupte mal, dass die meisten Fotografen, denen es in erster Linie auf die Bildqualität (sprich die Abbildungsleistung des Objektivprogramms) und weniger auf die ganzen "Reporteranforderungen" ankam, auch eher zu Leica M/R, Zeiss Contax/Yashica, Minolta, Pentax oder im Zweifel sogar Konica gegriffen haben dürften. Denn die meisten Nikkore sind meiner eigenen Erfahrung nach, mit Verlaub, nur "sehr guter Durchschnitt", aber oft eben keine "Wunderlinsen"! Da kenne ich in vielen Brennweitenbereichen von den genannten Alternativherstellern teils deutlich Besseres. Doch der Anteil der "Profis" im Kleinbildbereich, für die die absolute Abbildungsleistung wichtiger wäre als das "runde" Gesamtpaket, dürfte schon immer sehr niedrig gewesen sein.

Nikon hat ja im "Amateurbereich" nach den umständlich konzipierten und im Vergleich zu den Mitbewerbern deutlich zu teuer angebotenen Nikkormaten und der allzu primitiven EM (klar, entweder man ist "Vollprofi" mit F oder "Knipser" mit EM - verquere Nikon-Marktstrategen-Logik der 70er!) erst mit den wirklich sehr gut gelungenen FE und FM den Durchbruch geschafft, aber auch nur, weil um 1980 schon jeder Reporter sein F-System hatte und man quasi gezwungen war, auch den "niederen" Hobbyfotografenmarkt zu erschließen. In gewisser Weise ähnelte Nippon Kogaku/Nikon damit Leitz/Leica, bei denen dieser Prozess ja bereits mit der M2 (die ich persönlich aber trotzdem für die bessere M3 halte) angefangen hatte, nur eben zwanzig Jahre früher. Ausschließlich mit den "Profis" kann eben langfristig niemand sein Geld verdienen!

Interessant in dem Zusammenhang auch die ziemlich selbstbewusste Aufnahme und Transformation des altbekannten Leitz-Werbespruchs seitens Nikon vor gut 40 Jahren:

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Am 3.4.2020 um 21:26 schrieb drpagr:

Dann stelle ich jetzt mal eine Frage an Besitzer von SL- und R3 bis R7-Gehäusen: welche Kamera löst ruhiger aus?

Hallo drpagr,

Habe rund 30 Spiegelreflexkameras (Pentax und K-Derivate von Ricoh, Cosina, Chinon usw., Nikon, Konica, Leica R) in meiner Gebrauchssammlung. Ich kann nur soviel sagen: Die R4 und R5 lösen derart sanft aus, wie es keine andere meiner SLR-Kameras schafft! Dies kann per "B"-Einstellung übrigens leicht überprüft werden: Spiegel nach oben klappen und Verschlussablauf - der Seiko MFC läuft ohnehin schon von Haus aus sehr ruhig ab - sind nahezu unhör- und fühlbar, erst wenn man den Spiegel wieder nach unten schnellen lässt, entsteht das chrakteristische "Pfaaaalappp" der R-Kameras. Aber dann ist die Aufnahme ja schon im Kasten. Die Entscheidung seitens Leitz/Leica, auf eine Spiegelvorauslösung (die die R6 ja merkwürdigerweise wieder haben soll) verzichtet zu haben, kann ich bei den R-Kameras jedenfalls absolut nachvollziehen - ist schlicht nicht nötig! Selbst der oft kritische Bereich von 1/8sek. bis 1/2sek. mit dem 90er Elmarit-R vom Manfrotto-Stativ aus, per Draht- oder Selbstauslöser, war noch kein einziges Mal verwackelt. Der von Forumsnutzer Torsten verlinkte Text bestätigt diese Einschätzung meinerseits ja auch weitestgehend...  Fazit für mich: Ich muss noch ein paar längere Teles für das R-System erwerben!

 

Grüße an alle Leica-Fans,

Anigrapher

P.S.: Habe nun recht günstig (80,- €) eine voll funktionstüchtige, klassisch silbern verchromte Leicaflex SL von einem guten Bekannten vermittelt erwerben können! Werde das Teil demnächst, sofern man noch raus darf, mal ausprobieren. Selbst die eingelegte Quecksilberbatterie hat gemäß Testknopf noch Saft! Leider passt wohl von meinen R-Objketiven nur das 35-70mm Vario-Elmar dran, aber das macht erstmal nichts, denn das Angebot war einfach zu gut. Die SL sieht an sich noch ganz passabel aus, nur der Sucher ist ein wenig fusselig. Werde irgendwann mal einen Reinigungsversuch starten... Dennoch gebe ich aber das "Fernziel" Leica R6 so schnell nicht auf!

Edited by Anigrapher
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Dann nehme besser gleich die R 6.2

Enden könnte das so:D

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Edited by R-ler
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vor 7 Stunden schrieb Anigrapher:

Hallo r+m,

neben den bereits Genannten auch hier so gerne als Vorbilder angeführte Fotografen-Legenden wie wie Robert Doisneau mit R4 (neben Nikon F) oder auch der langjährige Hofreporter des STERN, Dieter Blum mit den Leicaflexen.

Besonders witzig finde ich bei Letzterem im Übrigen den Gedanken, dass dieser die hier zu sehende legendäre Nikon-Werbung aus Perspektive der "Birne", welche auch aus seiner fotografischen Feder stammt, vielleicht in Wahrheit gar nicht "stilgemäß" mit einer F3, sondern mit einer Leicaflex SL2 fotografiert haben könnte...

Nichtsdestotrotz sollte es selbst im Leica-Forum kein Geheimnis sein, dass auch in Deutschland seit etwa Mitte der 1970er-Jahre bis zum Erscheinen der Minolta Dynax bzw. Canon EOS wohl so gut wie alle im Kleinbildbereich arbeitenden "Profis" fast ausschließlich mit Nikon gearbeitet haben dürften. Allein schon, weil das Nikon-F-System dereinst der "Weltstandard" für professionelle Kleinbildfotografie war und so untereinander weitestgehend kompatible Ausrüstungen vorlagen, die sicherlich Vieles vereinfacht haben dürften. Dabei meine ich mit "Profis" eher Leute, bei denen es in erster Linie auf eine extreme Gesamtperformance ankommt, die also eine "Fotomaschine" benötigen: Pressefotografen, Sportreporter, Kriegsberichterstatter usw.. Entsprechend sehen viele der alten "Profi"-Nikons, die noch in so manchem Archiv der Agenturen und Verlage schlummern, inzwischen auch aus - konnte mich selbst davon schon überzeugen. Ich behaupte mal, dass die meisten Fotografen, denen es in erster Linie auf die Bildqualität (sprich die Abbildungsleistung des Objektivprogramms) und weniger auf die ganzen "Reporteranforderungen" ankam, auch eher zu Leica M/R, Zeiss Contax/Yashica, Minolta, Pentax oder im Zweifel sogar Konica gegriffen haben dürften. Denn die meisten Nikkore sind meiner eigenen Erfahrung nach, mit Verlaub, nur "sehr guter Durchschnitt", aber oft eben keine "Wunderlinsen"! Da kenne ich in vielen Brennweitenbereichen von den genannten Alternativherstellern teils deutlich Besseres. Doch der Anteil der "Profis" im Kleinbildbereich, für die die absolute Abbildungsleistung wichtiger wäre als das "runde" Gesamtpaket, dürfte schon immer sehr niedrig gewesen sein.

Nikon hat ja im "Amateurbereich" nach den umständlich konzipierten und im Vergleich zu den Mitbewerbern deutlich zu teuer angebotenen Nikkormaten und der allzu primitiven EM (klar, entweder man ist "Vollprofi" mit F oder "Knipser" mit EM - verquere Nikon-Marktstrategen-Logik der 70er!) erst mit den wirklich sehr gut gelungenen FE und FM den Durchbruch geschafft, aber auch nur, weil um 1980 schon jeder Reporter sein F-System hatte und man quasi gezwungen war, auch den "niederen" Hobbyfotografenmarkt zu erschließen. In gewisser Weise ähnelte Nippon Kogaku/Nikon damit Leitz/Leica, bei denen dieser Prozess ja bereits mit der M2 (die ich persönlich aber trotzdem für die bessere M3 halte) angefangen hatte, nur eben zwanzig Jahre früher. Ausschließlich mit den "Profis" kann eben langfristig niemand sein Geld verdienen!

Interessant in dem Zusammenhang auch die ziemlich selbstbewusste Aufnahme und Transformation des altbekannten Leitz-Werbespruchs seitens Nikon vor gut 40 Jahren:

Hallo drpagr,

Habe rund 30 Spiegelreflexkameras (Pentax und K-Derivate von Ricoh, Cosina, Chinon usw., Nikon, Konica, Leica R) in meiner Gebrauchssammlung. Ich kann nur soviel sagen: Die R4 und R5 lösen derart sanft aus, wie es keine andere meiner SLR-Kameras schafft! Dies kann per "B"-Einstellung übrigens leicht überprüft werden: Spiegel nach oben klappen und Verschlussablauf - der Seiko MFC läuft ohnehin schon von Haus aus sehr ruhig ab - sind nahezu unhör- und fühlbar, erst wenn man den Spiegel wieder nach unten schnellen lässt, entsteht das chrakteristische "Pfaaaalappp" der R-Kameras. Aber dann ist die Aufnahme ja schon im Kasten. Die Entscheidung seitens Leitz/Leica, auf eine Spiegelvorauslösung (die die R6 ja merkwürdigerweise wieder haben soll) verzichtet zu haben, kann ich bei den R-Kameras jedenfalls absolut nachvollziehen - ist schlicht nicht nötig! Selbst der oft kritische Bereich von 1/8sek. bis 1/2sek. mit dem 90er Elmarit-R vom Manfrotto-Stativ aus, per Draht- oder Selbstauslöser, war noch kein einziges Mal verwackelt. Der von Forumsnutzer Torsten verlinkte Text bestätigt diese Einschätzung meinerseits ja auch weitestgehend...  Fazit für mich: Ich muss noch ein paar längere Teles für das R-System erwerben!

 

Grüße an alle Leica-Fans,

Anigrapher

P.S.: Habe nun recht günstig (80,- €) eine voll funktionstüchtige, klassisch silbern verchromte Leicaflex SL von einem guten Bekannten vermittelt erwerben können! Werde das Teil demnächst, sofern man noch raus darf, mal ausprobieren. Selbst die eingelegte Quecksilberbatterie hat gemäß Testknopf noch Saft! Leider passt wohl von meinen R-Objketiven nur das 35-70mm Vario-Elmar dran, aber das macht erstmal nichts, denn das Angebot war einfach zu gut. Die SL sieht an sich noch ganz passabel aus, nur der Sucher ist ein wenig fusselig. Werde irgendwann mal einen Reinigungsversuch starten... Dennoch gebe ich aber das "Fernziel" Leica R6 so schnell nicht auf!

Ich hatte auch die KB-Photographie mit einer Nikon-Ausrüstung (FE) begonnen (ich fand die Werbung damals überzeugend). Leider waren die Geräte sehr anfällig und der Nikon-Service nicht in der Lage einfache Reparaturen durchzuführen. Die Bereitschaftstasche der FE aus Pappe fiel übrigens nach zwei Jahren vollständig auseinander. Ich habe also keine guten Erinnerungen an mein Niko-System.

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vor 10 Stunden schrieb R-ler:

Dann nehme besser gleich die R 6.2

Enden könnte das so:D

 

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250 oder 350 Tele?

 

Vor vielen Jahren meinte ein Profifotograf, der Vorteil der Nikons sei der weltweite Service ... kaputt gehen die auch....und Leicas (wie übrigens damals auch Hasselblad) sind einfach zu teuer denn ein Profi muss sein Geld verdienen ... und Kameras seien Investitionen 

Edited by gauss
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Hallo und Frohe Ostern zusammen,

ich habe nun tatsächlich schon am Samstag meinen in die neu erstandene Leicaflex SL eingelegten Testfilm - Fuji Provia 100F - vom bekannten Fachlabor aus Leinfelden-Echterdingen zurück erhalten. Diesmal zum Glück auch wieder in gewohnte Qualität ohne Flecken oder Kratzer - scheint ein einmaliger Ausrutscher gewesen zu sein. Hoffentlich...

Was soll ich nun zur Leicaflex SL bzw. dem Fotografieren mit dieser gut 50 Jahre alten SLR-Kamera (meine soll laut Leica-Seriennummern-Datenbank im Netz von 1972 sein) sagen? Die Bilder sind jedenfalls alle Top geworden, die Belichtung stimmt bei jeder Aufnahme, so wie von den deutlich moderneren R4/R5 gewohnt. Auch die Zeiten - ich habe versucht, von 1 bis 1/2000sek. jede Zeiteinstellung mindestens einmal zu benutzen - laufen sauber ab, da habe ich bei Tuchschlitzverschlüssen immer ein wenig Bedenken. Nichts von ungleichmäßig ablaufenden Verschlussvorhängen auf den Dias zu sehen, alle sind absolut gleichmäßig ausbelichtet. So gesehen sicher eine hochwertige Qualitätskamera!

An dieser Stelle möchte ich noch einmal kurz zusammenfassen, was mir an der Leicaflex SL gut gefällt, und was weniger gut:

Pro

-> Die Leicaflex SL sieht wirklich sehr hochwertig und gut verarbeitet aus, einen ganzen Tick besser - M-Fans mögen mir an dieser Stelle bitte verzeihen - als meine M4!

-> Die Kamera liegt trotz ihrer doch sicht- und fühlbaren Größe dank des ergonomisch geformten Gehäuses noch recht gut in meinen durchschnittlich großen Händen.

-> Alle Bedienelemente sind "am rechten Fleck" angeordnet - die Kombi aus Außlöser, Zeitenrad und Schnellspannhebel halte ich für besonders gut gelungen - und lassen sich wirklich schön satt und "smooth" bewegen.

-> Der Belichtungsmesser ist für einen solchen mit CdS-Zelle erstaunlich sensibel - selbst allerkleinste Helligkeitsuntschiede werden registriert - und vor allem sehr präzise.

-> Auch der einstellbare Filmempfindlichkeitsbereich ist mit 12 bis 3200 ISO für eine so alte Kamera erstaunlich groß.

-> Der Sucher ist recht groß und vor allem hell - aber meinem Gefühl nach auch nicht heller und kontrastreicher als der Sucher mit den Acute-Matte-Einstellscheiben der R5.

-> Der ausschließlich vorhandene Microprismenfleck ist vollkommen ausreichend für die Fokusierung und sehr "prägnant", das hätte ich nicht erwartet. Einen Schnittbildindikator, sonst für mich bei SLR-Kameras meist Pflicht, vermisse ich bei der SL jedenfalls nicht!

-> Die Sucheranzeigen sind für das Entwicklungsjahr der Kamera wirklich übersichtlich und vorbildlich angeordnet (ich kenne da deutlich Schlechteres, auch von Kameras "Made in Germany"!)

-> Der Bildstand ist der Beste aller meiner Kleinbildkameras! Ich habe am nicht gerahmten Umkehrfilm nachgemessen, immer absolut exakt zwei Millimeter breite Bildstege.

Contra

-> Es leuchtet mir nicht ganz ein, warum die Leicaflex SL gar so voluminös geraten ist. Vom Gewicht her ist sie jedenfalls auch nicht schwerer als eine Nikon F2 oder Minolta SR-T 101. Da scheinen die Leitz-Konstrukteure meinem Gefühl nach doch recht viel "Luft" verbaut zu haben!

-> Der Sucher ist wohl aufgrund seiner Konstruktion als starke Kondensatorlinse wirklich deutlich verzeichnender als beispielsweise der der R5. Ich finde es recht ungewohnt, bei einer SLR zunächst merkwürdig verzogene Sucherdurchblicke wahrzunehmen, auf dem Film dann aber absolut perfekte, verzeichnungsfreie Ergebnisse vorzufinden...

-> Der Belichtungsmesser ist nach dem Einschalten sehr träge, bis er sich auf den korrekten Messwert einpendelt. Deutlich "langweiliger" als bei meinen anderen Kameras mit CdS-Messzellen! Hat man die Kamera länger nicht benutzt (etwa einen Tag), so braucht er rund fünf Sekunden, bis die Nadel sich auf den korrekten Wert eingemessen hat. Ansonsten dauert es immer noch gut eine Sekunde. An der Batterie kann es nicht liegen, die liefert noch die vollen 1,35 Volt - eventuell aber an der Alterung der Messzellen?

-> Es gibt leider keine Filmaufzugskontrolle oder Sperrtaste für den Auslöser, so dass ich die Gefahr des "versehentlichen Auslösens" als recht hoch einschätze.

-> Ich bin immer noch erstaunt, wie viele der von Außen einsehbaren Bauteile dieser Kamera aus Kunststoff bestehen - und das 1968! Selbstauslöser, Abblendtaste, Sucherokular, alles in "Plastik"! Selbst die Gabelspindel der Rückspulkurbel, welche in die Filmpatrone greift und sogar bei meinen absoluten "Billigkameras" für das K-System aus Metall besteht, wurde bei der Leicaflex SL aus Kunststoff gefertigt - finde ich bei einer an "Profis" gerichteten, hochpreisigen Kamera doch ordentlich schräg! Scheint aber ausreichend Stabil zu sein, denn es hat ja Alles bis heute gehalten...

-> Dass es keinen "Hot Shoe" oder einen serienmäßigen Motoranschluss an der SL gibt, war 1968 noch nicht selbstverständlich und wird daher von mir auch nicht kritisiert!

Ich würde mich jedenfalls freuen zu wissen, ob diese Erfahrung mit denen der anderen User hier korrelieren!

 

Grüße an alle Leica-Fans,

Anigrapher

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vor einer Stunde schrieb Anigrapher:

> Der Belichtungsmesser ist nach dem Einschalten sehr träge, bis er sich auf den korrekten Messwert einpendelt. Deutlich "langweiliger" als bei meinen anderen Kameras mit CdS-Messzellen! Hat man die Kamera länger nicht benutzt (etwa einen Tag), so braucht er rund fünf Sekunden, bis die Nadel sich auf den korrekten Wert eingemessen hat. Ansonsten dauert es immer noch gut eine Sekunde. An der Batterie kann es nicht liegen, die liefert noch die vollen 1,35 Volt - eventuell aber an der Alterung der Messzellen?

Guten Abend lieber Anigrapher,

deine Begeisterung für SL und SL2 finde ich klasse. Geht mir genauso!
Bitte beachten: Auch CdS-R (CdS-Widerstand) altern, auch die paar R (Widerstände) in der Schaltung drumrum. Beim legendären Lunasix 3, der ja auch CdS-R in seiner Schaltung benutzt, ist die Trägheit, die auf ausgelullerten CdS-R beruht, ein gängiger "Fehler".  Das kann man tolerieren oder sich die Mühe machen und die Dinger auswechseln. Passende CdS-R's gibts im Elektronikhandel genug.

Gruß aus S

Tom

Edited by M3Tom
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  • 3 weeks later...
Am 4.4.2020 um 12:09 schrieb maron:

Nun ist sie ja bezahlbar, ich habe mir vor zwei Jahren eine gegönnt. Wie neu, mit Summicron 50 für 300,00€. Teuer war dann schon die vorsorgliche Generalüberholung für 400,00€, aber nun ist sie ein Traum, gebe ich nicht mehr weg...

Hallo maron,

bei wem hast du die Generalüberholung denn machen lassen? Ich überlege eine solche meiner gerade gekauften SL2 ebenfalls zu gönnen....

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