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Leica R6 / R6.2 vs. Leicaflex SL / SL2 - was ist die bessere Wahl?


Anigrapher

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Hallo werte Leica-Forumsteilnehmer,

zwar habe ich bereits drei Leica-R-Kameras (R4 - leider derzeit defekt, 2x R5) mit denen ich recht zufrieden bin. Jetzt überlege ich mir als Fan vollmechanischer Kameras aber trotzdem, auch für das R-System vielleicht noch eine "Mechanikerin" anzuschaffen. Soweit ich mich informiert habe, hat man hierbei im Grunde nur die Wahl zwischen recht alten und vergleichsweise jungen R-Kameras: Leicflex SL bzw. Leicaflex SL2 und Leica R6 bzw. Leica R6.2. Ich hatte alle genannten Kameras bereits in der Hand und konnte mir ein Bild machen.

Hier möchte ich mal kurz die "Pros 'n' Cons" aus meiner persönlichen Sicht, insofern ich alles richtig recherchiert habe, auflisten:

Leicaflex SL

-> positiv: wirkt außerordentlich robust, hochwertig verarbeitet - ergonomische Form - Verschlusszeit bis 1/2000sek. - präziser Spotbelichtungsmesser - sanfter Spiegelschlag und Verschlussablauf - sehr heller Sucher (für die Entwicklungszeit 1968) - sehr preiswert zu bekommen (100 - 200 €)

-> negativ: sehr groß und schwer - braucht Quecksilberbatterien - träge CdS-Photoelemente - keine Blendenwerte im Sucher sichtbar - tendenziell unpräziser und anfälliger Tuchschlitzverschluss (im Vergleich zu modernen Metalllamellenverschlüssen) - es sollen nicht alle R-Objektive passen

Leicaflex SL2

-> positiv: wie Leicaflex SL, aber nochmals hellerer und schönerer (Schnittbildindikator) Sucher mit Beleuchtung - Blendeneinspiegelung im Sucher

-> negativ: ebenfalls wie SL, aber zusätzlich soll es Verschlussprobleme bei den kurzen Zeiten geben - Kamera durch die Zusatzfeatures äußerlich ein wenig "verunstaltet" - schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis (meist werden über 400 € aufgerufen)

Leica R6

-> positiv: kompakt und nicht zu schwer - deutlich modernere Konstruktion - hübsches Gehäusedesign - nahezu perfekte Ergonomie (wie bei R4/R5) - ebenso sehr guter, heller und selbsterklärender Sucher (ähnlich R4/R5) - Wechselmattscheiben - blitzschnelle Silizium-Integral- und Spotbelichtungsmessung - verlässlicher, moderner Seiko-Metalllamellen-Schlitzverschluss und sanfter Spiegelschlag - es passen wohl alle R-Objektive - noch akzeptables Preis-Leistungsverhältnis (um 300 €)

-> negativ: kann wohl mangels Ersatzteile nicht mehr geserviced bzw. repariert werden - nur 1/1000sek. schnellste Verschlusszeit - überteuert im Vergleich zu qualitativ ähnlichen Kameras (Pentax MX, Nikon FM2 usw.)

Leica R6.2

-> positiv: wie Leica R6, aber mit 1/2000sek.-Verschluss

-> negativ: ebenso wie R6, aber vollkommen unrealistische Preisvorstellung seitens der Anbieter (500 € +)

Wie wird das seitens erfahrener Leica-R-Anwender gesehen? Würde mich über Meinungen und Ergänzungen freuen, damit ich eine Tendenz-Kaufentscheidung (aktuelle liegt die R6 knapp vor der SL) treffen kann.

 

Grüße an alle Leica-Fans,

Anigrapher

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Hast Du alle aufgezählten Modelle in der Hand gehabt?  ( ich nicht, nur R3 und R 8 ) 
Ich würde eher zur R 6 greifen , als die noch älteren SL zu nehmen. Und größten Wert auf den Erhaltungszustand legen. Die Möglichkeit des Untergangs so alter Kameras muss man aber immer einkalkulieren. Die Liebhaber der R oder SL Reihe haben häufiger 1 oder 2 Gehäuse als Ersatzteillager in petto... wenn denn eine Reparatur noch möglich ist. 
Wie stark würdest Du die Kamera beanspruchen ? wieviele Filme im Monat? 

Eine gut erhaltene R 9 kommt für Dich nicht infrage? Im Schadensfall kann da aber die Reparaturmöglichkeit fraglich sein. 

Edited by Talker
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Du hast alle Kameras in Händen gehabt und dir selbst Vor.-/Nachteile Liste erstellt.

Wer anderes als du selbst kann da jetzt eine Entscheidung treffen? Schließlich kennst du die Verwendung und musst nach deinem Geschmack

entscheiden. Was hilft es dir, was mir besser gefällt?

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Servus zusammen,

kann harryzet nur zustimmen!

Wenn Du Dich für eine SL2 entscheidest, pass auf, dass Du keine Möhre erwischst. An die Dinger fassen selbst erfahrene Reparateure nur ungern ran. Sprich: Service, so er gebraucht wird, kriegst Du nicht an jeder Ecke.

Gruß aus Stuttgart

Tom

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vor 3 Stunden schrieb harryzet:

leicaflex sl2 - die beste je gebaute mechanische slr. beste angreifqualität, butterweicher ablauf, bester sucher aller zeiten. und das sagt einer, der 20 jahre lang als profi nikon benutzte.

Und die jüngste erreichbare SL2  wäre mindestens 44Jahre alt.... darf man, an Reparaturen denkend - noch viele bewegliche Teile  - nicht vergessen. Aber wenn sie überwiegend schlafen darf..... bis auf den Sonntagsspaziergang... warum nicht, als Zweit oder Dritt -  Kamera. 

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vor 13 Stunden schrieb Talker:

Hast Du alle aufgezählten Modelle in der Hand gehabt?  ( ich nicht, nur R3 und R 8 ) 
Ich würde eher zur R 6 greifen , als die noch älteren SL zu nehmen. Und größten Wert auf den Erhaltungszustand legen. Die Möglichkeit des Untergangs so alter Kameras muss man aber immer einkalkulieren. Die Liebhaber der R oder SL Reihe haben häufiger 1 oder 2 Gehäuse als Ersatzteillager in petto... wenn denn eine Reparatur noch möglich ist. 
Wie stark würdest Du die Kamera beanspruchen ? wieviele Filme im Monat? 

Eine gut erhaltene R 9 kommt für Dich nicht infrage? Im Schadensfall kann da aber die Reparaturmöglichkeit fraglich sein. 

Hallo Talker,

exakt das ist auch meine Denkweise - die Kameras werden ja nicht jünger, sollen aber noch einige Jahre halten und vor allem funktionieren. Zudem passt auch die "Infrastruktur", wenn man es mal so nennen mag, immer weniger, je älter die Kameras werden. Also nicht nur in Bezug auf Reparaturmöglichkeiten, sondern auch bei so scheinbar banalen Dingen wie der Erhältlichkeit von Batterien für den Belichtungsmesser (habe praktisch alle Qecki-Alternativen zur PX625 schon durch, doch nichts "mögen" die alten Kameras so sehr wie das Original!).

Ja, die Kamera wäre nur ein Teil in meiner doch inzwischen umfangreichen analogen Gebrauchssammlung (ich sage bewusst nicht einfach Sammlung, weil vielen Sammlern der äußere Zustand ihrer Sammlungsobjekte wichtiger ist als der technische. Bei mir verhält es sich aber genau umgekehrt.) unterschiedlichster Marken und Ansprüche, von der Cosina CT-1 bis zur Leica M4. Und das ist nur der Kleinbildbereich...

Die R8 und R9 sind mir - ähnlich den sogenannten "Profi"-Nikons ab der F4 - für das Gebotene deutlich zu voluminös geraten. Zudem ist die Formensprache des Gehäuses, ich sage es einmal diplomatisch, "Geschmackssache". Kurz gesagt: Gefällt mir nicht! Zudem ist es keine mechanische Kamera, soviel ich weiss (oder ist das so ein fantastisches Teil wie die Nikon FM3a, Mechanik und Elektronik in einem Gehäuse?).

vor 7 Stunden schrieb R-ler:

Du hast alle Kameras in Händen gehabt und dir selbst Vor.-/Nachteile Liste erstellt.

Wer anderes als du selbst kann da jetzt eine Entscheidung treffen? Schließlich kennst du die Verwendung und musst nach deinem Geschmack

entscheiden. Was hilft es dir, was mir besser gefällt?

Hallo R-ler,

weil das R-System bei mir nur "nebenbei mitläuft" und sich meine praktische Erfahrung auf die zugegebenermaßen sehr guten R4 und R5 beschränkt. Im Leica-Forum gehe ich eigentlich davon aus, dass hier Langzeiterfahrungen mit den von mir genannten Kameras vorliegen - evtl. haben hier mehrere User sogar alle genannten Kameras in ihrem Fundus und können daher abwägen. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich bereits einige Kameras in meiner Gebrauchssammlung habe (bzw. hatte), die mich zwar theoretisch voll und ganz überzeugen konnten, die sich in ihrer praktischen Benutzung dann aber als längst nichts so großartig wie gedacht erwiesen haben. Andererseits konnten von mir unterschätzte und eher durch Zufall in meinen Besitz gelangte Kameras bei ihrer Nutzung punkten. Leider weiss man das erst dann wirklich, wenn man mal ein paar Filme unter ganz unterschiedlichen Bedingungen verknipst hat. Ich möchte also gerade bei den doch preislich recht hoch bewerteten Leicas einen Fehlkauf unbedingt vermeiden!

vor 7 Stunden schrieb r+m:

Welche Objektive stehen denn zur Verfügung?

Hallo r+m,

derzeit für das R-System nur das 50mm-Summicron (es steht "for Leica R only" auf der Fassung, also wohl für Leicaflex SL / SL2 ungeeignet?!), das 90mm-Elmarit und das 35-70mm-Vario-Elmar (soll ja dem legendären Minolta-MD 35-70mm entsprechen, ist wie dieses auch echt ganz gut brauchbar).

vor 58 Minuten schrieb kunzhobel:

Wer, nachdem er die SL2 in der Hand hatte, noch über Alternativen nachdenkt, sollte zur R-irgendwas greifen und die SL2 für Leute mit Geschack übrig lassen.

Gruß Gregor

Hallo kunzhobel,

pardon, aber das halte ich für ein typisches, zumal recht polemisches Fanboy-Statement. Jede Kamera hat ihre Vor- und Nachteile! Ich persönlich finde eine Kamera, die für den geforderten Preis nur einen als eher unzuverlässig geltenden Tuchschlitzverschluss bietet und sich gemäß der Aussagen hier kaum noch vernünftig warten lässt, für nicht ganz so famos. Da mag der Sucher noch so toll sein, wobei - man darf mich gerne als unwürdigen Stümper bezeichnen - ich die wohl ebenfalls von Minolta stammende, ähnlich den Acute-Matte-Mattscheiben gestaltete superhelle Wechselmattscheibe der R6 (wie bei der R5, der Sucher der R4 ist gefühlt ein wenig dunkler) nicht unbedingt schlechter fand als diejenige, welche in den Leicaflexen fest (!) verbaut ist. Zudem kommen mir die Leicaflex-Sucher so vor, als würden sie wegen ihres speziellen Fresnel-Aufbaus das Sucherbild wahrnehmbar verzerren (es war beim Händler ein 35mm-Elmarit zum "Begrabbeln" der Kameras da, und irgendwie sahen die Sucherbilder dabei recht tonnenförmig aus. Das dürfte aber wohl kaum an den Leitz-Objektiven liegen - kann mir nicht vorstellen, dass man in Wetzlar einst dermaßen verzeichnende 35er gebaut hat...).

Gestalterisch finde ich die R6 auch schöner als die Leicaflexen. Schon die Leicaflex SL wirkt trotz ihrer noch ganz hübschen Rundungen irgendwie arg "klotzig" (man Vergleiche mal mit einer Pentax Spotmatic oder eine zeitgenössische Miranda. Die sind zwar auch groß und schwer, wirken aber nicht so). Besonders die SL2 leidet sehr unter den "Überarbeitungen" und hat daher eher den herben Charme der M5. Dabei gelten die Leicas doch immer als Gipfelpunkt der Eleganz - das finde ich in Bezug auf Leitz`sche Spiegelreflexen so nur bei der klassischen R-Serie!

vor einer Stunde schrieb r+m:

Für die Leicaflexen muss man die Bereitschaft mitbringen "selbst Hand anzulegen". Es sind halt einfach Museumsstücke.

Hallo nochmals r+m,

wobei ich genau ein solches "Museumsstück" ja vermeiden möchte! Eine Kamera muss zu ihrem Bestimmungszweck - dem Fotografieren - geeignet sein, sonst ist sie für mich uninteressant. Gerade bei Geräten, die sich gemäß der hiesigen Aussagen nicht mal mehr Fachleute zwecks Wartung & Instandsetzung antun möchten, bin ich ausgesprochen skeptisch, was meine eigenen Repair-Skills betrifft. Das dürfte unweigerlich auf eine Verschlimmbesserung hinauslaufen, was bei einer alten Cosina, Ricoh oder Chinon noch verschmerzbar, bei einer so teuren Kamera wie einer Leica aber höchst ärgerlich wäre...

 

Grüße an alle Leica-Fans,

Anigrapher

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Lieber Anigrapher,

die SL/ SL2 wird auf Dauer die einzige Kamera sein, die dauerhaft gewartet werden kann, da der Verschluss der 6en ist ein zugekauftes Teil ist, dessen Verfügbarkeit unsicher ist. Der "unzuverlässige" Tuchschlitzverschluss hält bei meiner M2 schon seit fast 60 Jahren. 

Zum Preis: Ich denke, wenn man langfristig denkt (10Jahre oder mehr), ist der durch die Zeit geteilte Peis Nebensache.

Wenn Du die Minolta-Rs allerdings schöner findest, ist die Sache doch entschieden.

 

Beste Grüße

kunzhobel

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vor 2 Stunden schrieb kunzhobel:

die SL/ SL2 wird auf Dauer die einzige Kamera sein, die dauerhaft gewartet werden kann,

Sicher? Wer macht das, wenns nötig ist?

Gruß aus Stuttgart

Tom

Edited by M3Tom
Ergänzung
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Wenn es nicht mehr gemacht wird, ist es aus. Ist doch ganz einfach, ging bei Leica mit  R doch auch ohne Probleme und ohne Konsequenzen für Leica. Aber bis dahin ist noch etwas Zeit....gbt dann schon was Neues bei unserem Haus und Hoflieferanten. 

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Über 10 Jahre R6.2 + 24er, 50er, 100er, 180er und 2xKonverter. Handlich, verdammt gut und relativ leicht. Waren das noch Zeiten.

Dann 10 Jahre R9 und ab 2005 mit DMR + 21-35er, 28-90er, 100er, 180er und 2xKonverter. Alles tolle Teile, aber schon gewichtiger. nur 2012 waren R9+DMR irreparabel kaput.

Dann 2019 die Q2. Klasse, leicht und handlich. Endlich keine Schlepperei mehr. Dachte ich, denn ...

seit dem 13.März eine S3 + 30-90er. Heureka ...

MfG Dieter, mit ganz schön blödem Hobby

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3 hours ago, M3Tom said:

Sicher? Wer macht das, wenns nötig ist?

Gruß aus Stuttgart

Tom

Wir hatten in Schwerin einen Photomechaniker, der zu DDR-Zeiten Praktica, Pentacon Six usw. gemacht hat. Meine SL2 hing, d.h. löste nicht mehr aus. Er hat es wieder hinbekommen, ohne ein Leicaspezialist zu sein. Ich denke mal, dass Kameras, wie die alten Ms und die Sls daraufhin konstruiert wurden, reparabel und justierbar zu sein. Neuere Kameras sind modular aufgebaut, d.h. man muss z.B. den ganzen Verschluss wechseln, wenn er kaputt ist. Das zweite Konstruktionsprinzip ist günsiger, verurteilt aber modular aufgebaute Kameras zum Tode, wenn Ersatzteile nicht mehr verfügbar sind. Siehe z.B. Leica Minilux! Eine Rolei 35 kann ich dagegen reparieren lassen.

Gruß Gregor

Edited by kunzhobel
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vor 5 Stunden schrieb r+m:

Ich glaube die R6 ist für deine Objektivausstattung und dein Bauchgefühl doch die richtige Kamera.

Hallo r+m,

ja, ich tendiere auch - trotz des ziemlich ambitionierten Preisniveaus, denn die R6 bietet ehrlicherweise ja auch nicht wirklich einen echten Mehrwert zu vergleichbaren vollmechanischen Kameras, außer dass ein großer roter Punkt drauf klebt - immer mehr zur R6, weil ich die anderen R's ja wirklich sehr gerne mag. Hier stimmen einfach die meisten Features und die ganze haptische Auslegung der Kamera. Da haben die Wetzlarer zusammen mit Minolta (auch ich halte die "Ausgangsbasis" der R-Reihe, die Minolta XD7, die ich leider noch nicht selbst besitze, aber bei einem guten Freund schonmal ausleihen durfte, sicherlich für eine der besten Kleinbild-SLR-Kameras überhaupt: Ein "Einarbeiten" war praktisch nicht nötig, wie als wenn man schon immer damit fotografiert hätte...grandios!) vor rund 40 Jahren sehr gute Arbeit geleistet!

vor 3 Minuten schrieb kunzhobel:

Wir hatten in Schwerin einen Photomechaniker, der zu DDR-Zeiten Praktica, Pentacon Six usw. gemacht hat. Meine SL2 hing, d.h. löste nicht mehr aus. Er hat es wieder hinbekommen, ohne ein Leicaspezialist zu sein. Ich denke mal, dass Kameras, wie die alten Ms und die Sls daraufhin konstruiert wurden, reparabel und justierbar zu sein. Neuere Kameras sind modular aufgebaut, d.h. man muss z.B. den ganzen Verschluss wechseln, wenn er kaputt ist. Das zweite Konstruktionsprinzip ist günsiger, verurteilt aber modular aufgebaute Kameras zum Tode, wenn Ersatzteile nicht mehr verfügbar sind. Siehe z.B. Leica Minilux! Eine Rolei 35 kann ich dagegen reparieren lassen.

Gruß Gregor

Hallo Gregor,

so sehr ich auch mechanische Kameras schätze - wobei ich den meisten elektronischen Kameras eine vergleichbare Robustheit trotzdem nicht absprechen möchte - muss ich an dieser Stelle daran erinnern, dass das "Problem" der Modulbauweise auch bei vielen jüngeren vollmechanischen Kameras auftreten kann. Ich besitze beispielsweise drei Pentax MX, die ich als meine "mechanischen Hauptkameras" bezeichnen würde. Vom zu Grunde liegenden Konzept her kommt die Kamera auch nahe an meine Vorstellung einer praktisch perfekten Mechanik-Spiegelreflex heran. Konstruktiv aber ist die MX leider nicht ganz das Gelbe vom Ei: Auch sie besteht aus einzelnen Modulen wie Verschluss samt Ablaufmechanik, Belichtungsmesser, Selbstauslöser usw., die sich zur eigentlichen Kamera zusammensetzen. Bei einer meiner MX ist vor ein paar Jahren dann der erwähnte Selbstauslöser kaputt gegangen, weil die Spannfeder, welche bei Ablauf desselben das Selbstauslöser-Federwerk gegen das Übersetzungsgetriebe der Verschlussbetätigung drückt bzw. drücken soll, aus ihrer Halterung gerutscht ist. Sämtliche Spezialwerkstätten haben abgelehnt, dieses scheinbar triviale Problem zu lösen und verwiesen mich stattdessen darauf, dass es den Selbstauslöser nur als "Austauschbauteil" gebe und es auch seitens Pentax nie anders vorgesehen war! Eigene Rettungsversuche brachten leider auch kein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis, so dass ich bei dieser einen Kamera nun auf einen funktionstüchtigen Selbstauslöser verzichten muss. Finde ich äußerst schade, zeigt aber, dass auch an den mechanischen Kameras einstweilen Defekte auftreten können, die sich nicht mehr so einfach wieder gerade biegen lassen.

Die Leica R6 ist nun nicht ganz so kompakt gebaut (und zudem nochmals moderner) wie die Pentax MX, so dass ich dort von etwas langzeitstabiler dimensionierten Bauteilen ausgehe. Zudem gelten die Seiko-Verschlüsse als quasi Unzerstörbar - ich hatte bislang beispielsweise noch keinen Apparat mit Seiko-MFC, wo dieser defekt gewesen wäre.

Bei den Leicaflexen habe ich gehört, dass diese zwar in mechanischer Hinsicht extrem robust sein sollen, die Kameratechniker wegen des altmodischen "Schichtenaufbaus" der Mechanik aber selbst bei Kleinigkeiten praktisch die gesamte Kamera zerlegen und anschließend natürlich auch wieder zusammenbauen müssen. Sicher kein Vergnügen und wegen der erwartbar langen Montagezeit auch für den Reparatur-Auftraggeber ein kostspieliges Unterfangen.

 

Grüße an alle Leica-Fans,

Anigrapher

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vor 21 Minuten schrieb Anigrapher:

auch ich halte die "Ausgangsbasis" der R-Reihe, die Minolta XD7, die ich leider noch nicht selbst besitze, aber bei einem guten Freund schonmal ausleihen durfte, sicherlich für eine der besten Kleinbild-SLR-Kameras überhaupt:

Der Sucher der R 5, R-E, R 6 und der R 7 ist aber viel besser als der der XD 7 ! 

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vor 16 Stunden schrieb Andreas_Kreuz:

Der Sucher der R 5, R-E, R 6 und der R 7 ist aber viel besser als der der XD 7 ! 

Hallo Andreas_Kreuz,

also ich konnte bislang nur zwischen einer ausgeliehenen XD7 und meiner eigenen R4 vergleichen - meinem Empfinden nach sind beide Sucher so gut wie identisch! Selbst die Anordnung der Anzeigen (LED-Blendenreihe, Einspielgeung von Zeit und Blende usw.) ist praktisch gleich. Auch hinsichtlich Helligkeit und Brillianz sind mir jetzt keine großen Unterschiede aufgefallen. Ich finde beide Sucher exzellent designt, da kommt selbst das im Vergleich - ich sage das jetzt ganz bewusst ein wenig provokant - "dunkle Gucklock" der immer so viel gelobten Nikon F3HP nicht mit... Ich bin als kaum fehlsichtiger Nicht-Brillenträger ohnehin kein Fan dieser gehypten High-Eyepoint-Sucherkonstruktionen, bei denen ich immer denke, beim Durchsehen "im Kino ganz oben hinten" (dort ist das ein recht guter Platz, aber bei SLR-Kameras?) und damit weit weg vom Fotografierten zu sein. Das fällt mir auch bei der R5, deren Sucher gegenüber der R4 nochmals ein Stück heller ist und wohl auch starke Ähnlichkeiten mit der X700/500/300-Serie von Minolta aufweist, schon spürbar auf. Es ist aber noch nicht so unangenehm wie bei der erwähnten Nikon. Ich bin eher so der Fan von "Panoramasuchern" wie in der Pentax MX, auch wenn bei der wiederum eine wirklich unwürdig unterdurchschnittliche Mattscheibe verbaut wurde (da hatte Pentax wohl starken Aufholbedarf gegenüber den Mitbewerbern, erst mit der LX ist das besser geworden). Bei derartig großen Suchern mit gerade noch sichtbarem Rand kann wie bei meiner M4 tatsächlich auch bei kompakten SLRs beidäugig "anvisiert" werden!

vor 5 Stunden schrieb gauss:

soweit ich weiß, kann man den Verschluss der R 6 nicht mehr reparieren.... mangels Ersatzteile.... der der R 6.2 scheint noch reparabel.....

Hallo gauss,

ohh, das wäre aber gar keine gute Nachricht! Wobei ich mich inzwischen bereits mit meinem Foto-Kumpel (von dem ich auch ab und zu die Minolta-MD-Ausrüstung ausgeliehen habe) über die Leica R6 unterhalten habe und er meinte, es solle sich nach einer "ganz inoffiziellen" Auskunft eines früheren Leica- bzw. Leitz-Kenners, der angeblich auch mal als Produktmanager für den Konzern gearbeitet hat, um eine entsprechend den Leica-Spezifikationen angepasste Cosina-Konstruktion ähnlich der "generischen Spiegelreflex" CT-1 (die ich selbst in meiner Gebrauchssammlung habe) handeln! Kein Scherz! Man habe wohl die Grundkonstruktion übernommen, in einigen Bereichen etwas modifiziert (betrifft wohl besonders die Leica-R-typische Spiegelmechanik und wesentlich bessere Materialien und Schmierstoffe) und dann in das bereits vorhandene R-Gehäuse gesteckt. Das würde man wohl auch noch erkennen können, wenn man nur den Bodendeckel abschraubt und die Hebelkonstruktion des Verschlussaufzuges dieser für viele namhafte Hersteller produzierten Kameraserien wie Nikon FE10/FM10 und der R6 vergleicht. Damals habe man sich bei Leitz in einer Krisenphase befunden (Auslagerung der Kameraproduktion in die "Leica Camera GmbH") und habe die noch vorhandenen Entwicklungskapazitäten auf die Verbesserung der M6 bzw. der Entwicklung der späteren M7 und der R7 verwendet. Die R6 war eine "bessere Notlösung" für Leica-Spiegelreflex-Fotografen, die sich unbedingt eine mechanische Kamera im kompakten R-Gehäuse wünschten. Will heißen: Ähnlich der R4/R5 und im Gegensatz zu den Leicaflexen soll es sich bei der R6 nicht mehr um eine komplett eigenständige Konstruktion handeln, sondern um die Aufwertung und Anpassung bekannter japanischer Komponenten. Ich weiss nicht ob das stimmt, im Grunde ist es mir auch egal (da ich weiss, dass auch Cosina sehr gute Konstruktionen abliefern kann). Wenn es aber stimmen sollte, was wohl keiner wirklich genau überprüfen kann, so bedeuted dies für mich zwei Dinge: Die Kamera kann im Zweifelsfall von einem findigen Spezialisten eventuell noch mit Standard-Komponenten aus dem großen Cosina-Seiko-"Japan-A.G."-Baukasten repariert werden, aber ist im Kern auch nur eine mechanische "Allerwelts-Spiegelreflex" in hochwertiger Verpackung und mit rotem Punkt drauf. Vielleicht überlege ich mir das mit der mechanischen R nochmal?

Jedenfalls schonmal vielen Dank für die bisherigen Aussagen hier im Leica-Forum!

 

Grüße an alle Leica-Fans,

Anigrapher

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