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vor 2 Stunden schrieb AndreasB:

Ist das im LUF nicht so ähnlich?

(Selbstbeweihräucherung...)

Das ist mit Sicherheit so. Hier schützt aber die "Virtualität" davor, dass ich meine Gewaltphantasien ausleben kann. Das könnte in einem Fotoclub schon anders aussehen. Spaß beiseite. Ich mag keine Clubs, Vereine, Versammlungen, Treffen usw.

Ich bin seit 17 Jahren in diesem Forum, kenne einige hier persönlich, treffe mich mit einigen (auch ehem. Mitgliedern) und aktuell sehe die große Gefahr, dass ein Stück *meiner* Lebenskultur verloren geht. Aufgrund der langen Zeit und meiner engen Bindung an das Thema Leica und Fotografie im Allgemeinen halte ich das für *mich* unersetzbar, wie sagt man heute so schön: alternativlos. Es ist eben auch eine starke (vielleicht ungesunde) emotionale Bindung entstanden, manchmal auch negativ, aber meistens doch positiv. So eine Herzblutgeschichte eben. Bei den anderen Foren, in denen ich gelegentlich aktiv bin, sogar in denen, die ich mit Andreas gegründet und betrieben habe, ist das alles nicht so. Nur hier.

Und dann kommen da ein paar Politiker und in meinen Augen auch Lobbyistenhörige und spucken *mir* in die Suppe. Es ist zum Kotzen. Und mit dem Deckmäntelchen des Urheberrechts (das ich achte und auch für wichtig halte), werden Instrumente und Mechanismen implementiert, die der Realität und Praktikabilität des Internets diametral entgegenstehen. Befürwortet von Menschen, die, wie wir regelmäßig in diesen Tagen erfahren dürfen, nicht verstanden haben, wie das Internet funktioniert, wer womit Geld verdient und welche Auswirkungen ihre Entscheidungen haben. Gleichzeitig stellen sich diese Befürworter der neuen Gesetzgebung als Vertreter der Entrechteten (die Urheber) dar, die erstens nicht entrechtet sind (aktuell) und für die in der Praxis auch nichts besser wird durch die neue Gesetzgebung.

Es bleiben nur die zweifelhaften Nebenwirkungen und in Folge dessen eine unglaubliche Datensammelwut (denn die Urheber müssen alle ihre Werke dem "Netz" zur Verfügung stellen, damit eine Urheberschaft ermittelt werden kann) und eine fürchterliche Gängelung der Nutzer bis hin zur Zensur. Die Verantwortlichen in Brüssel sehen immer nur die großen Konzerne und kennen wohl nicht das restliche Internet. Was soll man auch von Menschen erwarten, die ihre Twitter-, Instagram-, Facebook- und anderen Accounts von ihren Büros pflegen lassen, die also selbst noch nicht mal die Werkzeuge kennen, deren sie sich bedienen. Wenn man dann viele Mails bekommt, dann können das ja nur Bots sein. 

In Frankreich läuft die Diskussion sogar nicht schräger, da ist von der GAFA (Google, Amazon, Facebook, Apple) die Rede, der das Handwerk gelegt werden soll. Was allerdings Amazon und Apple mit dem Thema Urheberrecht im Rahmen der neuen Gesetze zu tun haben soll, kann niemand erklären. Das ist vollkommen absurd. Das werden mithin Entscheidungen vom Hörensagen getroffen, ohne dass man die Hintergründe und Mechanismen des Internets versteht oder kennt. Alles in einen Topf und umrühren, Details weiß man ja sowieso nicht und will sie offensichtlich auch nicht wissen.

Ich mag mich nicht den Verschwörungstheorien anschließen, die darin einen großen Plan sehen. Für mich ist das eher Planlosigkeit aufgrund von Unwissenheit, mit unabsehbaren Folgen und Konsequenzen, die am Ende des Tages den Verschwörungstheoretikern leider sogar wieder Recht geben könnten. Ich möchte nicht, dass Europa ein zweites China wird. Am Ende des Tages kann man ja mit Terrorabwehr und anderen Dingen schnell vorhandene Filter auch noch mal erweitern. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Das Schlechte an der geplanten Gesetzgebung ist einfach, dass es niemanden gibt, der davon profitieren könnte. Weder Urheber, noch Verlage noch die Nutzer des Internets. Vielleicht ein paar Verwertungsgesellschaften, deren Ausschüttungen an ihre Mitglieder auch mehr als fraglich eingestuft werden können, so wie es mir einige Mitglieder der bestehenden Verwertungsgesellschaften sagten. Schon heute bezahlt jeder von uns für jede Festplatte, SSD, jeden Drucker, Scanner, Computer, für den Fall, dass man damit urheberrechtliche Dinge kopiert. Vielleicht demnächst auch noch für Kabel oder WLAN-Geräte, die urheberrechtliche Daten transportieren? Bitte nicht falsch verstehen: Jeder Urheber soll bitte seine entsprechende Vergütung bekommen, aber dann auch in einer einheitlichen und  transparenten Regelung. 

Am Ende des Tages geht es auch um Existenzen und Unternehmen. Während ich vielleicht meinen privaten Frust schiebe, steht für Andreas seine wirtschaftliche Existenz auf dem Spiel, inkl. der Jobs die daran hängen, denn Andreas ist auch Arbeitgeber. Und so wird es zig Betreiber und kleine Unternehmen treffen, die u.U. von heute auf morgen vor dem Aus stehen. Und das ist doch der Bereich, in dem unsere Regierung u.a. immer die tolle Zukunft sieht, im Internet mit seinen vielen tollen Möglichkeiten. Neue Technologien und Möglichkeiten. Digitalisierung und so. Aber genau mit solchen Maßnahmen wie sie gerade geplant werden, bleiben nur die großen Firmen übrig, von denen sowieso keine in Europa sitzt. Und die neuen aufstrebenden Unternehmungen aus China geben erst recht wenig auf Urheberrecht, wie wir ja alle wissen und der Staat erschwert sogar ein Vorgehen dagegen für die Rechteinhaber. Man hat uns gerne als willenlose Konsumenten, mehr nicht.

Schöne neue Welt.

 

Irgendwann zieh ich einfach den "(Internet-)Stecker", zumindest privat. 

 

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Ich könnte ohne Fotoforum auskommen, ging ja früher auch. Aber es würde für Knipser schwieriger, komplexe technische Dinge mit vielen Menschen weltweit gleichzeitig zu besprechen, z.B. bei Fragen zu Soft- und Hardwareproblemen oder zur Bildgestaltung. Natürlich könnten wir uns auf die Servicehotlines der Kamerahersteller verlassen, aber wollen wir das Risiko eingehen und den Dingen einfach ihren Lauf lassen? So wie es Leute die es nicht betrifft, für uns über unsere Köpfe hinweg entscheiden?

Konkret auf´s LUF bezogen, frage ich mich ob es die Kamerafirma Leica heute überhaupt noch geben würde, wenn sie damals nicht durch eine Fan-Community in der kargen Zeit vor dem analog-digitalen Abgrund getragen worden wäre. Nicht anders verhält es sich mit dem Pushen neuer Kamerasysteme durch Foren sowie Test- & Erklärvideos. Nein, Fotomagazine vom Kiosk wie früher hätten diesen Boom nicht ausgelöst. Wo stünde die Photographie heute, wenn sich niemand mehr trauen würde, langjährig gewachsene Communities zu entwickeln, weil Betreiberrisiko und Betriebskosten dies dann nahezu unmöglich machen würden?

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Deine Schreibkultur wäre ebenso Klasse wie deine immer wieder durschimmernde angenehme Persönlichkeit und unser aller gesegnete Lebenskultur im forum,

wenn du m M nach öfters den  überragenden Inhalt in deutlich kürzeren Beiträge posten würdest. 

Nach dem Motto: "Sorry, keine Zeit diesen Gedanken in ein kurzes Schreiben zu konzentrieren, so dass du (diesmal IHR d h der x-fache Zeitaufwand) dich durch ein langes Schreiben durcharbeiten musst."

Nichts für ungut Jens :)  aber zur Karnevalszeit...

Liebe Grüße unbekannterweise 

Simon

PS :) :D das soll jetzt nicht nach großem Abschiednehmen (letzte Worte) vor der Gott behüte! Schließung klingen, aber mer waas es net... (klopfe hier auf Holzkopp) :D 

Edited by tri
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Ich finde den letzten Beitrag #221 vom Jens eine sehr gute Zusammenfassung für Leute wie mich, die nicht so tief im Thema stecken. Vielleicht sollten wir das mal so stehen lassen, denn die Diskussion könnte man ja noch Jahre weiterführen ohne zusätzlichen Erkenntnisgewinn.

Über weitere Links zum aktuellen Stand des Problems würde ich mich freuen. Ansonsten scheint nun alles gesagt, nur noch nicht von jedem 😉

 

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vor 7 Stunden schrieb Lightwrangler:

Diese Art von Meinungsmache gegen Urheber ist wirklich kaum zu ertragen. 

Na ja einerseits seine Daten ungeschützt zum eigenen Nutzen propagieren, im Netz und dann wenn es ausser Kontrolle gerät weinen, das ist nun mal Tel der Netz DNA und jeder Erwachsene weiss das. Und klar gibt es Möglichkeiten den Klau zu behindern. ( Dateigröße , Intranet ... )  

 Und viele Künstler wären nicht bekannt geworden, gäbe es Foren nicht. Die erlauben ausdrücklich Urheberrechtsverletzung, was sagst Du denen ?

 Es  bietet der Subkultur raren Raum , die wertvoller Teil der Kultur ist. Als Etablierter, " Alter ", vielleicht die falsche Baustelle. Wenn dann gleich wieder so GEZ Ideen angemahnt werden . Jeder muss sich da entscheiden und nicht nur die Rosinen picken.  Das Netzt ist keine Sozialstaat Veranstaltung und schon gar keine des Establishments.

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Auch auf facebook  BR24 und im Netz www.br.de gibts was zu dem Thema. Vor allen Dingen Manfred Weber (CSU) und Axel Voss scheinen jene zu sein, die Proteste durch vorzeitige Abstimmung zu Fall bringen zu wollen. Weber will bei den EU Wahlen als Sieger hervorgehen.und Präsident werden.

Gerd

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Es ist noch eine halbe Stunde Karneval!

Vielleicht sollten Herr Weber und andere einmal folgende Überlegung anstellen:

Wer einen Vintage-Füllfederhalter verwendet, einen Vintage-Brief schreibt und anschließend den Brief "vintage" frankieren möchte, kann sich im Internet anschauen, welche Briefmarken derzeit die Post bereit hält. Dabei fällt auf, dass die Post auch die Möglichkeit vorsieht, individuelle Briefmarken durch den Upload von Motiven zu erstellen. Sie sind anschließend offizielle Briefmarken und nach BGH-Urteil vom 11.10.2005 (XI ZR 365/04) sog. kleine Inhaberpapiere. Damit sind die Inhaber der Briefmarke berechtigt, sie entsprechend zu nutzen. Zur Nutzung gehört auch das Herumzeigen der Briefmarke, z.B. im Briefmarkensammlerclub oder sie anderen anzubieten, z.B. zum Tausch. Dabei ist es gar nicht erforderlich, die Briefmarken auch wirklich drucken zu lassen, es genügt mittlerweile, sie zu planen. Schon dann zeigt die Post auf ihrer Seite den Entwurf der neuen Briefmarke an. Diesen Service würde ich gerne nutzen, um in diesem Forum im Thread "Briefmarkenfreunde zukünftiger Briefmarken" die interessantesten Entwürfe vorzustellen. Ich zeige einfach eine Abbildung der neuen von mir geplanten Briefmarken, so wie die Post sie anzeigt. Z.B. das Motiv des Dackels meines Nachbarn mit dem Nachbarn in unvorteilhafter Pose im Unterhemd. Dieses Motiv könnte im Fotoforum nie hochgeladen werden, weil ein solches Photo den Upload-Regelungen widersprechen würde. Aber als Briefmarke der Post geht das schon. Sobald sich der Status von Foto zu Briefmarke (besser noch geplante Briefmarke) ändert, greift der Schutz der Inhaberpapiere. Sie müssen im Verkehr gezeigt werden dürfen.

Das Leica-Forum könnte ein Forum der Briefmarkenfreunde werden, falls die geplanten Regelungen tatsächlich in Kraft treten sollten. Dann betrachten wir eben (geplante) Briefmarken und keine Fotos. Der Unterschied würde sich praktisch kaum auswirken. 🎉

Alternative: Entwurf nicht verabschieden.

 

 

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DU müßtest dann all deine Briefmarkenentwürfe bei der Post in Auftrag geben! Dafür bekämst du sehr viele likes und wärst immer der mit den meisten Beliebten Briefmarkenentwürfen :)

In 15 Minuten ist Aschermittwoch :(

Edited by tri
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Briefe versenden wird wohl wieder teurer und endlich ist Aschermittwoch.

Politischer Thread im LUF. Erinnere mich dunkel, das der Forenbetreiber genau das nicht wollte. Nach dem Doppelpunkt im Titel wird’s hyperbolisch.

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vor 6 Stunden schrieb tri:

DU müßtest dann* all deine Briefmarkenentwürfe bei der Post in Auftrag geben! Dafür bekämst du sehr viele likes und wärst immer der mit den meisten Beliebten Briefmarkenentwürfen :)

In 15 Minuten ist Aschermittwoch :(

* zwecks unser aller Glaubwürdigkeit, bzw der rechtssicheren Vertretbarkeit deines Konstruktes

d h dann würde alles auf deine Kappe gehen, lieber Mitforent basse. (Ab Aschermittwoch sollte mir eine andere Formulierung einfallen).

Wenn dieses Gesetz kommt, sieht es ganz danach aus, daß dann alles auf Andreas geht.

In der Tagesschau von gestern Abend heißt es, dass Herr Weber die gesamte Bundesregierung davon überzeugt hat, das Gesetzespaket nicht mehr „aufzuschnüren“.

 

 

Edited by tri
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Amtliche Werke (Briefmarken) genießen gem § 5 Abs. 2 UrhG keinen Urheberrechtsschutz. Jedenfalls nach bisheriger Rechtsprechung. Damit ist Andreas nicht in der Haftung. Entscheidend ist die Metamorphose der Abbildung vom Foto zur Briefmarke. Aber heute ist Aschermittwoch. Ich lasse mir den Vorschlag zurückgeben. Die Angelegenheit ist leider zu ernst.

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vor 19 Stunden schrieb Alf60:

Das dürfen die Herrschaften getrost wissen.

Das ist denen völlig egal, genauso wie der Mehrheit der Wähler und ARD- oder ZDF-Gucker die Freiheit der Rede in Bild, Ton und Wort.  Das uploadf filter ist faktisch geeignet, die Freiheit im Netz zu unterdücken und vor allem, um beim Gebührenfernsehen und den großen Zeitungen zu monopolisieren, was öffentlich gesagt und gezeigt wird. Zunächst mag das, wie der Zyniker sagt, als »Kollateralschaden« angesehen worden sein. Es ist aber nicht auszuschließen, daß es welche gibt, denen der Schaden gleichgültig, wenn nicht gar willkommen ist. Wäre er nicht willkommen oder als vernachläßigbar anzusehen, müßte er abgewendet werden.  Soviel Verantwortung darf ein Parlamentarier aufbringen.

xyz.

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vor 5 Minuten schrieb xyz:

......Das uploadf filter ist faktisch geeignet, die Freiheit im Netz zu unterdücken und vor allem, um beim Gebührenfernsehen und den großen Zeitungen zu monopolisieren, was öffentlich gesagt und gezeigt wird. .....

xyz.

Das ist wohl die eigentliche Intention des Gesetzes..

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