Jump to content

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Hallo liebe Leica Fans, 

ich habe seit einigen Monaten meine erste M und zweifle daran, ob es für mich die optimale Kamera ist.

Ich habe die Kamera gekauft um mich fotografisch auf das wesentliche zu reduzieren, besonders gereizt hat mich hierbei der Messsuche, das Manuelle Konzept. In der Praxis finde ich diese Reduktion interessant und unterhaltsam und habe damit auch keinerlei Probleme.
Dennoch habe ich mir durch den Wegfall sämtlichen Schnickschnacks eine Veränderung meiner Fotografie oder zumindest neue Blickwinkel erhofft, leider ist das nicht der Fall. 

Meine Fragen an euch:

1. Wie habt ihr festgestellt, dass ihr in der M-Welt angekommen seid oder eben nicht?

2. Hattet ihr Erwartungshaltungen an das M System, falls ja, was waren diese und wurden diese erfüllt?

3. Hat sich eure Fotografie und Kreativität im Vergleich zum Fotografieren mit anderen Marken verändert?

vielen Dank schon vorab für eure Antworten! 


 

Link to post
Share on other sites

Du schneidest ein besonderes, manchmal kontrovers diskutiertes Thema an. Hier mal meine Stellungnahme dazu:

1. ich nehme meine M einfach viel lieber in die Hand als jede andere Kamera. Es ist ein rein emotionaler Effekt. Wenn ich dann die Bilder sehe, fühle ich mich auch befriedigter, wenn die Bilder aus der M stammen, auch wenn ich rational weiß, dass ich vergleichbaren Output auch mit anderem Gerät hätte erzielen können. Demnächst fahre ich nach Costa Rica. Die überschäumende Tierwelt dort spricht technisch eindeutig für Telezoom, Macro und AF, trotzdem ertappe ich mich dabei, wie ich die Mitnahme einer M rechtfertigen könnte ….

2. ich habe das Handwerk des Fotografierens (insbesondere den Wegfall der manuell auszuführenden Schritte) vermisst und empfand die Nutzung einer modernen Kamera (selbst in M, MF  oder mit adaptierten Linsen) immer als Kompromiss. Nur die M hat es bisher geschafft, diesen Mangel zu beheben. Ich bin allerdings auch mit manueller Fotografie groß geworden und die Beschäftigung mit dem Gerät war mir immer wichtig. 

3. Ja und nein. Ich fotografiere weniger - seit ich hauptsächlich mit der M arbeite, landen in Lightroom bestimmt 50% weniger Bilder. Die Keeperquote hat sich im gleichen Maße erhöht - ich kriege halt aus 50 Aufnahmen 1-2 gute, wofür ich früher mindestens 100 brauchte. Ich fotografiere mehr im mittleren Entfernungsbereich, wo ich früher mehr auf Details und Ausschnitte (Tele) stand. Personen rücken stärker in den Vordergrund, ausgefeilte Bildkomposition wie Architektur und Stilleben etwas in den Hintergrund. Nach meiner Einschätzung hat das aber nichts mit der Marke, aber viel mit den Vor- und Nachteilen des Messsuchers zu tun. 

 

  • Like 8
Link to post
Share on other sites

Ich habe zu analogen Zeiten neben der M immer mit Nikon-Kameras fotografiert und nutze heute neben der M die SL 2 (die ich wieder verkaufen werde, um bei AF-Kameras zu Fuji zurückzukehren). Wenn ich mir meine Fotos anschaue, sind die mit der M gemachten anders, die Motivwahl überlegter, besser komponiert. Ich vermute, dass es daran liegt, dass man mehr über die Einstellungen nachdenken muss und man sich durch den Messsucher das spätere Bild vorstellen muss, während man es beim elektronischen Sucher scheinbar einfacher hat. Aber das verführt dazu, sich mit weniger zufrieden zu geben und weniger über die Gestaltung nachzudenken. Mit der M mache ich die besseren Bilder. Ich dachte eine Zeit lang, dass das Quatsch ist und hatte in der digitalen Fotografie ganz auf das Fuji-X-System gesetzt. Aber ich habe dann bemerkt, dass meine (analogen) Bilder mit der M anders sind. So habe ich zum digitalen M-System gefunden (das analoge hatte ich nie aufgegeben). Mein Rat: Gib Dir Zeit, denke darüber nach, was Du eigentlich fotografieren willst und wie Dein Stil ist oder sein soll. Wenn Du dann nach zwei Jahren immer noch den Eindruck hast, dass die M nicht Dein Gerät ist, dann ist das wahrscheinlich so.

  • Like 5
Link to post
Share on other sites

Bei mir war es auch ein seltsamer Weg. Habe ich als Jugendlicher mit den R-Kameras (R4-R7) meines Vaters fotografiert und darauf geschworen, so habe ich nach dem Tod meines Vaters zunächst wieder die Film M Kameras endeckt. In der Zeit dazwischen war ich mit der Canon 1000D hies die glaube ich und danach schweres Gerät wir Canon 1D MarkIII mit fast allen L-Objektiven unterwegs.

Die Film M habe ich aber dann um 1-2 Objektive ergänzt und dann auch weil mich da Leica Virus wieder gepackt hat die M 11-P und M11M geholt. Inzwischen mit X Objektiven zusätzlich zu denen meines Vaters.

Wenn ich ein M Gehäuse in die Hand nehme kommt direkt eine art von „Vertrautheit“ und Sicherheit hoch. Da mir die digitalen M‘s manchmal zuviel sind, habe ich auch noch eine M-A Typ 127 gekauft, die ich neben der M6 aus 1985 und der M4-P nutze um sehr sehr zu entschleunigen.

Gebe Dir einfach etwas Zeit die Kamera als Dein Werkzeug zu finden. @jgeenen, ich habe mir z.B. ein Apo-Telyt-R 1:4 /280 geholt wenn es mal eine lange Brennweite sein soll. Kann ich Dir für Deinen Costa Rica Trip auch nur empfehlen.

  • Like 4
Link to post
Share on other sites

Dann schildere ich mal die Perspektive von jemanden der nicht bei einer M angekommen ist! 

Ich hatte analog Contax mit Zeiss Ojektiven und dann eine längere Pause bevor ich wieder digital eingestiegen bin. Das war zuerst mit Olympus und später Pentax (kannte ich auch noch aus der Filmzeit), aber natürlich habe ich ab der M8 die Entwicklung verfolgt, ernsthaft interessiert habe ich mich zu Zeiten der M240. Dazwischen hatte ich noch eine X1.

Was mir von Anfang an der M aufgefallen ist, schon beim kurzen Ansehen im Laden, war die für mich schlechte Ergonomie, sie wirkt dadurch schwerer als sie ist und ist nicht wirklich angenehm zu halten. Trotzdem habe ich die M240 dann ausgeliehen, die Bildqualität war tadellos und auch mit dem Scharfstellen hat es praktisch vom ersten Bild an geklappt!

Dennoch konnte mich das Erlebnis nicht zur M bringen, neben der schlechten Ergonomie war mein Eindruck nicht der von Erleichterung durch "Beschränkung auf das Wesentiche", sondern eher das Gefühl, dass die M einem "flüssigen" Fotografieren mit dem Bild als oberste Priorität eher im Wege steht und damit sogar eher meine Kreativität einschränkt.

Das bedeutet nicht, dass es ein schlechtes System ist, sondern nur, dass es eben nicht zu mir passt 👍

  • Like 4
Link to post
Share on other sites

Als ich das erste mal im Jahr 1997 eine M6 in der Hand hielt, wusste ich, dass ist mein Sucher. Endlich konnte ich manuell scharfstellen, mit Mattscheibe (heute EVF) ist mir das immer schwergefallen.

Das ist die wesentliche Frage, die man sich beantworten muss: Will ich manuell scharfstellen (bei mir ist das trotz aller Vorteile eines Autofokus immer noch der Fall) und kann man das mit dem Messsucher. Letzteres hängt meines Erachtens nicht so sehr von der Qualität der Augen ab, sondern eher von der visuellen Verarbeitung im Gehirn. Da hilft nur probieren.

Zweite Frage ist: Kommt man mit den Beschränkungen des Messsuchers und der eingeschränkten Objektivauswahl im Tele- und Makrobereich zurecht. Nach 1997 habe ich mich das drei Jahre lang gefragt. Ich wollte bis dahin immer eine Kamera, die alles kann. 2000 habe ich dann den Schritt getan und seither nur noch die M (und ein iPhone). Das habe ich nie bereut, mir fehlt nichts.

Und ja: Man muss auf Zooms verzichten. Das war für mich das Geringste, ich habe auch vorher schon keine benutzt.

Wenn man nach positiver Beantwortung dieser Fragen zur M kommt, freut man sich an Haptik, Verarbeitung, Kompaktheit und Leistung. 2000 war sie auch gewichtsmäßig vorne. Das ist nicht mehr so, da ist sie heute Durchschnitt, weil die anderen Kameras leichter geworden sind.

  • Like 8
Link to post
Share on other sites

Posted (edited)

Advertisement (gone after registration)

Ich fotografiere (im Sinne von knipsen 😉 ) schon seit meiner Kindheit. Erst überwiegend die üblichen Urlaubsbilder, dann kamen die Kinder dazu. Seit gut sieben Jahren beschäftige ich mich tiefer mit der Fotografie. In den ersten fünf Jahren davon gab es fast jedes Jahr 1-2 neue Kameras. Für jede gab es es eine „vernünftige“ Begründung, zumindest in meinen Augen … 😉.
Seit 2 Jahren habe ich jetzt eine M. Das Gefühl, etwas anderes zu brauchen ist seitdem weg. Warum? 

Dem ersten Punkt von @jgeenen kann ich nur zustimmen. Es macht mir einfach Spaß damit zu fotografieren. So viel Spaß, dass ich seit ich die M habe mein anderes Kamerasystem (mit Autofokus und Zoom) nicht mehr benutzt habe. (Obwohl die Fotos damit die gleiche technische Qualität haben). Die Einschränkungen des M-Systems nehme ich dafür gerne in Kauf.

Zum emotionalen Effekt, wie @jgeenengeschrieben hat, gehört für mich auch das Design der M. Ich mag dieses Design so sehr, dass ich dafür die ergonomischen Nachtteile gerne akzeptiere.

Ich muss allerdings auch ein wenig zugeben, dass mich die Geschichte der Leica M fasziniert. Für mich wird sie durch ihre Geschichte zu einer besonderen Kamera (die deshalb keine besseren Bilder macht). Mir ist bewusst, dass ich hier dann auch ein Stück weit dem Leica-Marketing „auf den Leim gehe“.

Nachtrag: meine Antwort bezieht sich in erster Linie auf Frage 1.

Edited by 35 mm
  • Like 6
Link to post
Share on other sites

Posted (edited)

Ich bin in 1990 umgestiegen von Nikon nach Leica. Die ersten Monaten war ich ein bischen enttäuscht; ich vermisste das sehen durch das Objektiv und dachte dass ich weniger gute Foto's machte. Vergass dabei dass ich 7 Jahren Nikon Foto's verglich mit einige Monaten.

1. Mann hört den Verschluss kaum, da war Nikon ziemlich berüchtig. Kompaktes Kamerasystem: ein M4 mit Summaron 35 geht im Innensack einer Jeansjacke. Man sieht was ausserhalb des Bildes geschieht und kann antizipieren auf das gewünschte Moment.

Heute weniger unterschiedlich mit  anderen Marken:  die Schärfe und Kontrast der Objektiven: im Doka sah mann das Unterschied am meisten; die Möglichkeit um die Schatten aufzuklären ohne Verlust von Kontrast war das grosse Unterschied mit Nikon Schwarzweiss Aufnahmen.

Heute sehr relevantes Unterschied: der Einfluss und Dominanz vom Software und AI in modernen Kameras macht mich verrückt und lenkt mich tatsächlich ab vom Wesentlichen.

2. Ja und ja.

3. Verändert ja aber nicht verschlechtert, eher verbreitet

Edited by otto.f
  • Like 2
Link to post
Share on other sites

1. Das habe ich dadurch festgestellt, dass ich mit dem M System und seiner Bedienung inzwischen absolut vertraut bin und es mir an nichts fehlt. Hierzu trägt in großem Maße auch bei, dass das M System eben minimalistisch aufgebaut ist und auf technischen Schnickschnack verzichtet. Bei analog sowieso und bei digital habe ich die Kamera einmal konfiguriert und seitdem sieht mich das Menü nur noch äußerst selten.

Ich habe seit dem ich mit ca. 10 Jahren angefangen habe zu fotografieren, schon etliche Systeme durch. Es begann mit einer gebauchten Dacora Dignette 300 SL von meinem Bruder. Nachdem diese kaputt ging, wurde es eine Kodak Pocket. Mit 16 bin ich dann mit einer Pentax MX ins Spiegelreflexsystem eingestiegen, dem ich bis ca. 2010 treu geblieben bin. Nach einem kurzen Ausflug ins Pentax Q System landete ich dann bei Olympus und MFT. Ab 2021 begann ich mit einer Rollei 35 wieder analog zu fotografieren und kam dann über die analoge Leica CL schließlich zum M System, dem ich jetzt ziemlich sicher bis zu meinem Lebensende treu bleiben werde.

Auch mit den ganzen Autofokussystemen bin ich in den ganzen Jahren seit dem es sie gab nie richtig warm geworden, so dass das M System hier ein echter Segen ist, da ich jetzt endlich so gut wie immer dort die Schärfe hinbekomme, wo ich sie auch genau haben möchte. Dazu muss ich natürlich anmerken, dass ich nicht Action oder Sport fotografiere sondern hauptsächlich Architektur, Landschaft und mal Street und Porträts.

2. Meine Erwartungshaltung an das M System bezüglich einfacher Bedienung wurde komplett erfüllt. Hinsichtlich der Bildqualität der Objektive wurde sie sogar übertroffen und wie unter 1. beschrieben, hatte ich schon eine ganze Menge unterschiedlicher Systeme. Das mit den Objektiven gilt im Übrigen nicht nur für die Leica sondern auch für Voigtländer und Zeiss Objektive für das M System.

3. Ja, ich fotografiere jetzt deutlich bewusster und entschleunigter, da man sich mehr Zeit nehmen muss und ich dies auch gerne mache. Autofokus, Automatiken und Zoomobejktive haben doch immer sehr dazu verführt, einfach drauf zu halten und viele aber nicht unbedingt qualitativ gute Fotos zu machen. 

  • Like 6
Link to post
Share on other sites

Am 4.1.2025 um 19:05 schrieb hasenvater:

Auch mit den ganzen Autofokussystemen bin ich in den ganzen Jahren seit dem es sie gab nie richtig warm geworden, so dass das M System hier ein echter Segen ist, da ich jetzt endlich so gut wie immer dort die Schärfe hinbekomme, wo ich sie auch genau haben möchte.

Mir ist echt schleierhaft, wie man bei aktuellen AF-Systemen (der letzten 10 Jahre) es nicht schafft, die Schärfe genau dort hinzu bekommen, wo man sie gerne hätte. Kleines zentrales AF-Feld, ausrichten, draufdrücken, sitzt. Im Prinzip ja auch nicht anders als bei einer M, nur die Zeit zum Scharfstellen tendiert gegen Null.

Ich denke immer wieder mal darüber nach, ob ich mir nicht mal eine M wieder gönnen soll. Eigentlich gefällt mir der Formfaktor, die Optiken und die reduzierte (einfache) Bedienung.

Aber: Mit einem Messsucher (und allen seinen bekannten Nachteilen) möchte ich mich nicht mehr anfreunden. Hatte ich ja jahrelang eine M und weiß noch zu gut, warum ich mich wieder davon getrennt habe. Sollte eine M mal einen elektronischen Sucher bekommen (muss ja dann nicht mehr M heißen), wäre ich sofort dabei. Eine SL ist da kein Ersatz, nur weil man M-Optiken anschließen kann.

Einen Messsucher finde ich im Jahr 2025 (und davor) halt auch nicht mehr praktisch und nur der Nostalgie wegen so wie Opa fotografieren ist eben auch nicht alles.

Ich kann aber jeden Verstehen, der Spaß damit hat und gönne es auch jedem. Nur meins ist es schon lange nicht mehr.

  • Like 3
  • Thanks 4
Link to post
Share on other sites

vor 18 Minuten schrieb jmschuh:

(...)nur der Nostalgie wegen so wie Opa fotografieren ist eben auch nicht alles. (...)

Sorry :)

 

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

  • Like 6
  • Thanks 1
  • Haha 2
Link to post
Share on other sites

So, dann gebe ich auch noch meine Sicht der Dinge dazu:

Wie immer bei derartigen Fragen, kannst nur Du spüren, ob die M das richtige für Dich ist, oder eben nicht. Vielleicht hilft Dir meine Geschichte weiter.

Mein Erstkontakt zur M war vor etwa 10 Jahren. Da gab es Werbewochen und ich hatte eine M 240 eine Woche ausgeliehen. Ich bin damit ganz gut zurecht gekommen, aber die Reduzierung, ohne echtes Tele, ohne Zoom ohne dies ohne das.... Ich war nicht reif. Aber die Ergebnisse hatten es mir angetan und schließlich bin ich 2017 bei der SL gelandet, die ja alles kann, was ich an der M ermisst habe. So weit so gut. 

Als treues Mitglied dieses Forums und Freund eines M-Intensivnutzers hatte ich weiter ständig vor Augen, dass es als Leicaianer ohne M nicht geht. Dann lief mir eine sehr günstige Mono (M9) üder den Weg und machte, als Zweitkamera, sofort sehr viel Spaß und ich freute mich über die Ergebnisse. Ein paar alte (klassische) Objektive waren vorhanden. Die Mono war so günstig, weil es der alte Sensor war. Wer sich in Gefahr begibt.... 🤷‍♂️

So schnell habe ich nicht aufgegeben und habe per Upgrade die M10M genommen. Sehr großartig, neuere Objektive kamen dazu. Es machte einfach große Freude damit zu forografieren, der Prozess als solches und für mich stimmt es schon, dass es mehr "Keeper" gab. Beide Systeme parallel waren mir dann doch zuviel, auch finanziell, und in dem Sinnne unbequem, dass ich immer entscheiden musste, wo ich jeweils hingreife, SL oder M. Tendenziell habe ich die M genommen, wenn es "klassische" Situationen waren, wo klassisch fotografiert wurde. 

Schließlich habe ich eine Bereinigung vollzogen und die M10M mit einigen neueren Objektiven verkauft. Klassikobjektive habe ich behalten und nehme sie an der alten 601 im SW Modus für die "klassischen Momente". 

Am Ende geht es für mich dann doch nicht ohne M. Im Frühsommer lief mir eine sehr schöne M240 über den Weg. Die sind im Leica Universum günstig und machen alles, was eine M ausmacht (ja, sie ist etwas dick, aber das stört mich nicht). Damit gehe ich sehr gerne los, ein 35er Summicron V4 oder Summaron vorne dran, selten das 1.5/50 von 1953 und freue mich an dieser Art der Fotografie. Die M240 wird bleiben. Sie und die alten Objektive "fressen kein Brot" und sind zur Stelle, wenn es passt.

Inzwischen ist klar, dass ich nicht komplett zur M wechseln werde. Die zusätzlichen Möglichkeiten der SL Serie möchte ich nicht missen, obwohl alles eher groß und schwer ist und damit das Spielerische des M Handlings fehlt. Und seit ich, nach langem Sträuben, eine Q3 43 habe, ist "nur M" erst recht kein Thema mehr. Leicht und klein in der Hand, genauso spielerisch wie eine M, aber mit  modernen Möglichkeiten. 

Mein Fazit: M als wunderbare Ergänzung, aber nicht ausschließlich.

Ich hoffe, es hilft.

  • Like 7
  • Thanks 1
Link to post
Share on other sites

Am 3.1.2025 um 10:58 schrieb rg94x:

Meine Fragen an euch:

1. Wie habt ihr festgestellt, dass ihr in der M-Welt angekommen seid oder eben nicht?

2. Hattet ihr Erwartungshaltungen an das M System, falls ja, was waren diese und wurden diese erfüllt?

3. Hat sich eure Fotografie und Kreativität im Vergleich zum Fotografieren mit anderen Marken verändert?

vielen Dank schon vorab für eure Antworten! 


 

Hi, der "Opa" meldet sich zu Wort: Im Grunde gibt es nur eine Methode herauszufinden, ob die M die richtige ist. Ausprobieren. Wenn es partout nicht "funken" will,  auch den Mut aufbringen, aufgeben, bevor das finanzielle Desaster eintritt. Aber sich auch nicht vom Messsucher abschrecken lassen - auch wenn viele ihre Probleme damit haben. Er funktioniert auch mit den Summiluxen. Hier gilt es auch eine Weile durchzuhalten.Aber bitte nicht krampfhaft, nur weil es eine M ist. Das funktioniert nicht. Und auch nicht nach AF oder wie hier oft zu lesen, nach dem EVF ohne Messsucher zu verlangen, das funktioniert so nicht. Heute war in Rumors eine Halter für die M zu sehen, so dass man ein Handy auf der Kamera festigen kann. Sorry, aber wer kommt auf so eine Idee? Das passt nicht zum M-Konzept.

Zu Deinen Fragen:

1. Die Frage stellt sich nicht, ich wurde in die M "hineingeboren". Vater hatte eine SL und kauft irgendwas eine M2 (gebraucht). Einmal durchgeschaut. Dann versucht Gras auf einer Wiese scharf zu stellen. Kläglich gescheitert. Nach 2 Tagen ging es dann. Die Kamera nie wieder aus der Hand gelegt. Es passte einfach ... sorry, das bringt nicht viel weiter. Ich weiß.

2. Die Erwartungshaltung waren Bilder wie HCB. Na ja nicht ganz erreicht. Wen wundert's :) . Aber die schönsten / wertvollsten Bilder waren immer die mit einer M.

3. Nein. Ich kam immer wieder (nach den ersten digitalen Ausflügen mit Canon und Nikon) immer wieder zurück. Beim Messsucher gab es keine 'Alternative und bei Spiegelreflex bzw. Mirrorless waren die Bilder "braver", weniger Dynamisch und die Kameras hatten zu viel Knöpfe und Schalter (auch mit der SL/SL2, für Nahaufnahmen und mit langen Brennweiten). Ob weniger kreative Bilder entstanden, wage ich nicht zu sagen. Auch nicht ob der AF was gebracht hat oder die ganze Elektronik im Laufe der Jahre. Aucdgh von den Motiven her (ob Landschaft oder Street oder oder) nehme ich am liebsten die M, sofern es möglich ist, ohne sich zu "verrenken". Man denke hier an den Spiegelkasten früherer Zeit. Da hat sich die Spiegelreflex/Mirrorless schon Vorteile "erarbeitet"-

Am entspanntesten (na ja bis auf den Rücken) war die Linhof 4x5", die alles auf den Kopf stellte und ganz neue Einblicke gab ... aber das ist eine andere Story.

  • Like 3
  • Thanks 1
Link to post
Share on other sites

Posted (edited)
vor 35 Minuten schrieb spassig123:

HCB ?

Na, als Leicajünger kann man diese Frage aber schon nahezu als eine grundsätzliche Bildungslücke bezeichnen, die hier im LEICA-Forum u.U.  Stirnrunzeln verursacht 😉

 

Henri Cartier-Bresson, der Vorreiter der humanistischen Reportagephotographie mit der Kleinbildkamera, Mitbegründer der Bildagentur MAGNUM und das Aushängeschild der Firma LEITZ/LEICA schlechthin. Ein Bildband von ihm im Bücherschrank gilt gemeinhin als Voraussetzung für die Betriebsgenehmigung einer LEICA. Einfach kaufen kann ja jeder eine .....

Edited by wpo
  • Like 6
  • Haha 1
Link to post
Share on other sites

vor 43 Minuten schrieb wpo:

Na, als Leicajünger kann man diese Frage aber schon nahezu als eine grundsätzliche Bildungslücke bezeichnen, die hier im LEICA-Forum u.U.  Stirnrunzeln verursacht 😉

 

Henri Cartier-Bresson, der Vorreiter der humanistischen Reportagephotographie mit der Kleinbildkamera, Mitbegründer der Bildagentur MAGNUM und das Aushängeschild der Firma LEITZ/LEICA schlechthin. Ein Bildband von ihm im Bücherschrank gilt gemeinhin als Voraussetzung für die Betriebsgenehmigung einer LEICA. Einfach kaufen kann ja jeder eine .....

... zur Linhof hatte ich ja auch Buch von AA (aber zu 8x10" hatte es nicht gereicht nur zu 4x5") :) - aber das mit der Betriebsgenehmigung gefällt mir. Das könnte vielleicht auch die vielen Aussetzer bei der M11 erklären ...

P.S. Musstest du Dein Profilbild ändern - hätte Dich fast nicht erkannt - erst wider bei den Heidschnucken und (flotten) Bienen :) 

Link to post
Share on other sites

Es muss nicht immer eine M sein.

Für Konzerte in kleinen Clubs ist die M (bei mir nur mit einem Film drin) ideal. Oder in einer kleinen, privaten Runde.

Fotos in der Stadt von der Stadt (Architektur) mache ich inzwischen mit einer Vollformat-Digiknipse und einem Zoom.

Streetphotography schon seit Jahren mit der kleinen Ricoh GRIII.

Es kommt immer darauf an, was man möchte. Meine analoge M würde ich aber nie abgeben.

Gruß, Christoph

  • Like 4
Link to post
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...