Jump to content

Mirrorless Mittelformat als Zweitgehäuse zur M?


lik

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Hallo zusammen,

ja, das ist ernst gemeint. Da ich seit kurzem eine solche habe – s. meine Statements in der S-Sektion -, ist das für mich tatsächliche eine Option. Wenn es denn funktioniert. Und das tut es. Aber ein solches Sakrileg hier zu posten, hatte ich gezögert, bis @Nosferatu darum bat, hierzu etwas zu berichten. 

Nun denn – mein Beispiel ist die Fuji GFX 100II. Wahrscheinlich verhält es sich an der kleinen Hassi nicht unähnlich.

Es sei vorausgeschickt, dass es eine sehr subjektive Angelegenheit ist. Mein Blick war darauf gerichtet,

  • was für mich noch tolerabel ist, ohne jedoch zu erwarten, dass die Leistungen der Objektive an einer Leica M insgesamt das gleiche Niveau habe (diese erfahren ja zudem noch eine Korrektur im Profil)
  • wie ich also tatsächlich ggfs. die GFX als zweites Gehäuse nutzen würde, sagen wir zb nachts mit einem 35 und einem 75er großer Öffnung.
  • Sehr leichte Vignettierung habe ich also akzeptiert. Das tun wir schließlich auch bei Format kompatiblen Objektiven.

Tabellarisch sieht das Ganze so aus:

 

MegaPx

Randschärfe

Verzeichnung

M SE 18/3,4

65-70

etw. Leica M

etw. Kissen

M LX 21/1,4

ca. 75

etw. Leica M

etw. Kissen

CV Nokt 35/1,2

70-75

etw. Leica M

Stark Kissen an Rändern

M APO 35/2,0

75-78

etw. Leica M

Stark Kissen an Rändern

M APO 50/2,0

81-85

etw. Leica M

./.

M Smrt 75/2,4

ca. 85

etw. Leica M

./.

M Noct 75/1,25

81-85

etw. Leica M

./.

M APO Tlt 135/3,4

70-73

etw. Leica M

./

Die sich für mich ergebenden Werte haben eine Spannweite von bis zu 5 MegaPix. Dies rührt einerseits daher, dass ich mir mitunter nicht ganz sicher war, so dass ich neben „meinem“ noch einen eher konservativen unteren Wert gewählt habe. Mitunter haben sich aber auch unterschiedliche Werte ergeben, je nachdem, ob ich den Beschnitt im Format 4:3 oder 3:2 gewählt habe.

  • Tatsächlich ist der Schärfeeindruck bei allen meinen Kandidaten in den Ecken praktisch wie an einer Leica M. Ich habe das übrigens durch das Abfotografieren eines TV-Bildschirms getestet, so dass es ein leichtes und für den Zweck auch hinreichend war, zu sehen, wie scharf die Pixel am Rand abgebildet werden.
  • Bei keinem Objektiv sind die früher gefürchteten Purpur-/Magenta-Ränder aufgetreten. Das Thema scheint tatsächlich endgültig vorbei.
  • Die Verzeichnung an den Rändern der Weitwinkel ist z.T. wirklich erheblich. Hier scheint die an einer GFX dann ja ausfallende Profilkorrektur an einer M viel zu leisten. (Oder geht das in LR? Muss ich nochmals probieren.) Jedenfalls: Architektur geht m.E. mit den WW’s einfach gar nicht.

Und hier meine Favoriten, die ich bedenkenlos an einer GFX einsetze:

  • Das schwere, aber an einer solchen Kamera weniger ins Gewicht fallende M-Noctilux 75, 
  • das wundervoll leichte kompakte Summarit 75/2,4  
  • das M-APO 50, 
  • eingeschränkt, aber dennoch interessant wegen seiner Lichtstärke das ansonsten auch optisch sehr gute CV 35/1,2.

Alle diese Optiken ergeben zwar nicht den 0,79 Crop-Faktor des MF-Sensors, aber sie haben dennoch einen Effekt. Ein 35er, aus dem ca. ein 30er mit 1,0 wird, ist ja auch schon was und ein 50er APO, das fast zu einem Summilux 40 wird, ist auch nicht schlecht.

Am wichtigsten: Diese meine Favoriten haben (Ausnahme CV 35, das ein Kompromiss ist) an der GFX praktisch keine Qualitätseinbußen.

Früher hatte ich mal eine Sony für solche Zwecke, aber die ist mir einfach zu fummelig. Aber jetzt - eine MF-Kamera als mein Zweitgehäuse an der M11.

Das was ich mir von einer kommenden Leica mirrorless MF erhoffte hatte, existiert bereits. 

Edited by lik
Vertippt
  • Like 1
  • Thanks 4
Link to post
Share on other sites

Lieben Dank für deinen Test und deine Feedback, hast du dafür jetzt das volle Mittelformat genutzt?

Ich glaube bei den Fujis kann man ja eigene Objektivprofile anlegen, wäre interessant, ob man da auch gleich eine Verzeichnungskorrektur eingeben kann. Und funktionieren die dann allenfalls auch bei RAW, oder nur mit JPEG?

Link to post
Share on other sites

Gerne!

Ich habe einfach den vollen Sensor genutzt und dann Crops gemacht, die ich für akzeptabel hielt und dann die Pixel ermittelt. Das mit den Profilen und Korrekturen sollte gehen, da man sich bei der Fuji ja eh’ zu Tode kalibrieren kann. 
Aber so weit bin ich noch nicht 😅😅

  • Thanks 1
Link to post
Share on other sites

Hi,

ich besitze M und x2d. Ich habe auch einen Adapter für M Objektive. Verwend ihn aber nicht...warum?

Bei mir kristallisiert sich klar raus, das ich M Objektive am liebsten auf der M verwende; und wenn ich die x1d nehme verwende ich lieber Objektive von Hasselblad. Erstens kann ich den Zentralverschluss verwenden und muss nicht über etwaige Rolling Shutter Effekte nachdenken.

M Objektive nehme ich am liebsten auf der M. Es sind dann auch Korrekturprofile nutzbar, ich kann den schönen Meßsucher nutzen , und wenn ich mal 75 oder so mit EVF nutzen will, schaltet sich die Vergrößerung beim drehen des Fokusrings an. Und ich kann alle möglichen kurzen Zeiten verwenden.

Also Danke für Deinen Test, aber was ist Deine Hauptmotivation die M Linsen auf der GFX zu verwenden, gegenüber sie auf der M11 zu verwenden?

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Hallo zusammen, 

heute kommt eine kleine Ergänzung: Ich nutze ab und zu immer noch zwei R-Objektive am M-System – Das APO Elmarit 180/2,8 und das APO Telyt 280/4,0 plus 1,4 Konverter. Vom 280er weiß man ja, dass Norbert Rosing es mit speziellem Adapter auch an der S2 erfolgreich eingesetzt hat. Ich habe es im Moment nicht im Zugriff und kann das nicht ausprobieren, aber das kann ich mir sicher auch sparen. 

Ausprobieren konnte ich heute aber mein 180er APO mit R-GFX Adapter. 

Mein Resultat:

Das passt einfach super. In der kürzesten Entfernung zeigte sich offenblendig ein wenig Vignetting, das aber bei größerer Entfernung nahezu vollständig verschwindet. In der Naheinstellung sind konservativ betrachtet mindestes 82 MegaPix machbar. Für meine Nutzung sind es die vollen 102, denn die kurze Entfernung nutze ich v.a. für Portrait, wo mir eine Vignettierung selten unangenehm ist. Die Schärfe ist ähnlich Leica 24x36 bis in die Ecken. Abblenden oder größere Distanz erlaubt die Nutzung der vollen 102 MP ohnehin. 

Und das bei offenblendiger Bildwirkung eines 144 / 2,2 – eine solche Optik existiert in keinem mir bekannten MF-System. Ich bin froh, dass ich das Schätzchen noch nicht verkauft hatte. 

Link to post
Share on other sites

Am 1.12.2023 um 19:02 schrieb W124:

bei den Fujis kann man ja eigene Objektivprofile anlegen, wäre interessant, ob man da auch gleich eine Verzeichnungskorrektur eingeben kann. Und funktionieren die dann allenfalls auch bei RAW, oder nur mit JPEG?

Auch das konnte ich inzwischen ermitteln. Was in LR – am Bsp. des o.a. R-Objektivs geht: 

Manuell Profilkorrekturen aktivieren auf Leica R, dann Optik auswählen. Für eine kompatible Nutzung tauglicher Leica-Objektive bleiben mir damit keine Wünsche mehr offen. 

 

Edited by lik
Vertipper
  • Thanks 1
Link to post
Share on other sites

Am 3.12.2023 um 10:18 schrieb tom0511:

M Objektive nehme ich am liebsten auf der M. Es sind dann auch Korrekturprofile nutzbar, ich kann den schönen Meßsucher nutzen , und wenn ich mal 75 oder so mit EVF nutzen will, schaltet sich die Vergrößerung beim drehen des Fokusrings an. Und ich kann alle möglichen kurzen Zeiten verwenden.

Ich stimme dir aber zu – die Nutzung von M-Objektiven ist sicher nicht der Normalfall, genauso wenig wie an einer SL. Auch den Vorteil der M-Linsen an der M, die Unendlich-Einstellung exakt am Anschlag zu haben, schätze ich sehr. 

Die Korrekturprofile funktionieren allerdings. 

Mir geht es um die Option, neben der M ein zur Adaption geeignetes Gehäuse in der Gewichtsklasse der SL zu haben. Wenn damit obendrein noch die Auflösung sich erhöhen lässt, ist das eine nette Ergänzung. 

Link to post
Share on other sites

Also ich besitze

die HB X2D.
Daran habe mit dem Adapter von Novoflex meine Leica M Objektive probiert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, wirklich formatfüllend ist auf dem 33x44mm grossen Sensor jedes Objektiv, allerdings keines uneingeschränkt.
Ich hab das nicht so "wissenschaftlich" wie Kollege lik betrieben.
Einschränkungen entstehen in erster Linie durch Vignetting und in zweiter Linie durch die Abbildungsqualität im Randbereich.
AF kann man ebenfalls nicht nützen, was einen eingefleischten Leicarianer aber kaum stören dürfte.
Eher nachteilig ist die zwingende Notwendigkeit der Verwendung des elektronischen Verschlusses. Bewegte Objekte sollte man dann nicht fotografieren wollen.

Getestet habe ich mein Line-up, die daneben stehenden XCD Objektive sind jene welche ich stattdessen verwenden würde und
entsprechen nur in zwei Fällen (45mm, 65mm) zufällig auch dem KB-Äquivalent.

2.8/21 M-Elmarit 11134   -   XCD 30/3.5
3.4/21 M-Super Elmar 11145   -   XCD 30/3.5
5.6/28 Summaron 11695
1.4/28 M-Summilux 11668
2.8/35 Summaron 11106   -   XCD 45/4P
1.4/35 M-Summilux 11663   -   XCD 45/4P
1.4/50 M-Summilux 11891   -   XCD 65/2.8
1.5/50 ZM Sonnar   -   XCD 65/2.8
2.0/50 ZM Planar   -   XCD 65/2.8
2.8/50 Elmar 11612   -   XCD 65/2.8
2.8/90 Elmarit 11129   -   XCD 135/2.8
2.8/90 M-Elmarit 11807   -   XCD 135/2.8
2.0/90 M-Apo Summicron 11884   -   XCD 135/2.8
4/135 M-Tele Elmar 11851   -   XCD 135/2.8 + X Conv.1,7x
2.8/135 M-Elmarit 11829   -   XCD 135/2.8 + X Conv.1,7x
3,4/135 M-Apo Telyt 11889   -   XCD 135/2.8 + X Conv.1,7x

Ich versuche jetzt kurz das wesentlichste zusammenzufassen:
Besser als die nativen XCD Obektive war auf 33x44mm Sensorgrösse keines meiner Leica-Objektive,
Vignetting zeigten auf 33x44mm alle, Weitwinkel vignettierten stärker, ab 50mm sank das Vignetting. Der Grad an Vignettierung war bei allen so, dass es sich im post-process bei keinem der Objektive vollständig eliminieren liess.
Am besten schnitt hier überraschenderweise das ZM Sonnar 1.5/50mm ab, was offenbar seiner Doppelgauss' schen Linsenkonstruktion geschuldet ist.
Die Abbildungsqualität war auf 33x44mm relativ breit gefächert, im Zentrum waren alle offenblendig gut bis sehr gut, ebenso im Randbereich von 24x36.
Abblenden bis 5,6 liess geringe Steigerungen in der Quali erkennen.
Ausserhalb von 24x36 trennte sich die Spreu vom Weizen schnell.
Hier überraschte das ZM Planar 2/50 welches bis weit in die Ecken auf 33x44 scharf und kontrastreich abbildete und erst aufden letzten Millimetern - dann aber sichtbar - schlechter wurde.
Abschliessend kann ich berichten, dass das für mich eigentlich nur Spielerei ist.
Keines meiner Leica Objektive würde ich ernsthaft für z.B. ein Projekt oder auch nur zum Spaß an der X2D verwenden.
Einerseits weil ich die entsprechenden Brennweiten besitze und und eine Notwendigkeit nicht besteht und andererseits weil Hasselblad-Objektive ganz einfach alles besser können.
AF, Zentralverschluss und am wichtigsten die Abbildungsleistung. 
Und was noch interessant ist, das teuerste XCD Objektiv (Festbrennweite) kostet im günstigten Fall regulär €4900,-.
Damit ist man bei Leica zwar dabei aber von den Spitzenoptiken noch um mehr als das 2,5-fache entfernt.

 

Edited by doc steel
Link to post
Share on other sites

vor 1 Stunde schrieb doc steel:

Abschliessend kann ich berichten, dass das für mich eigentlich nur Spielerei ist.

Bei einem Teil Deiner Vergleiche beschränkst Du Dich auf Brennweiten und lässt die krassen (Crop-bereinigt verbleibenden) Unterschiede in den Lichtstärken außen vor. 

Deshalb ist es für mich bei den lichtstarken Objektiven schon mehr als eine Spielerei. Leica spielt bspw. bei einem Noctilux 75 gerne auf die Leica SL an, weil man weiß, wie schwierig eine Fokussierung von dem Ding am Messsucher ist. Meine SL2, an der natürlich auch häufiger L-Objektive als M dran waren, war immer eine zweite Lösung. Aber sie ist schon weg und eine MF-Kamera, die nicht schwerer ist als eine SL, wird für mich damit eine Option. 

Es wird auch bei mir schon allein aus Gründen der Handhabbarkeit und Schnelligkeit nicht der Regelfall werden. Zumal im Fuji-Programm sehr lichtstarke Objektive sind, die inzwischen auch das S-System toppen. Das ist der eigentliche Punkt, zu dem ich noch vergleichende Erfahrungen sammeln werde. 

Edited by lik
Link to post
Share on other sites

vor 13 Stunden schrieb lik:

Na, dem Himmel sei Dank für die " " – wer weiß, was ich mir hier sonst eingehandelt hätte. 

Na geh! Ich hab das schon freundschaftlich und nicht ironisch gemeint, zumal du die Angelegenheit ja sauber angegangen bist.

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

vor 1 Minute schrieb doc steel:

Na geh! Ich hab das schon freundschaftlich und nicht ironisch gemeint, zumal du die Angelegenheit ja sauber angegangen bist.

Nicht anders hatte ich es doch auch verstanden! Und wollte noch etwas Selbstironie hinzufügen... 🙂

Link to post
Share on other sites

Ich bin ja gerne Minimalist, daher hätte ich gerne als Kamera die Eierlegendewollmichsau, klar😀

Für mich der Grund auf spiegelloses Mittelformat zu schielen ist das Vorhandensein des 400mm f/2.8, was ja am größeren Sensor dem Look etwas eines 300mm f/2 nahe kommt.

Das wäre für mich ein nice to have, vorausgesetzt, der Rest passt eben auch.

Edited by W124
Link to post
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Create New...