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Frage zur Leica I


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An die Gemeinde,

 

ein Freund hat diese schöne Leica I erworben und möchte nun gerne wissen, wie viele davon in der seltenen silbernen Form gefertigt wurden. Die Frage scheint nicht so einfach zu lösen zu sein. wäre nett, wenn da jemand Auskunft geben könnte und eine schriftliche Quelle nennen könnte.

Peter

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Edited by kroeber
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vor einer Stunde schrieb kroeber:

wie viele davon in der seltenen silbernen Form gefertigt wurden.

Wenn Du mit "gefertigt" "ursprünglich hergestellt" meinst: keines, oder vielleicht eines. Bei James Lager ist eine verchromte Leica I mit einer Seriennummer 169821 von 1935 abgebildet - aus einer Serie, die eigentlich für die IIIa vorgesehen war. Er spekuliert, dass dies ein besonderes "Erinnerungsstück" anlässlich des zehnten Jubiläums der Leica gewesen sein könnte.

Nachweisbar ist, dass die Verchromung erst 1933 eingeführt wurde - da war die Leica I aber schon nicht mehr in Produktion und durch die Leica Standard abgelöst. Laut dem "Tagebuch für Leica-Änderungen - Leica Montage I (erschienen als Vidom spezial 10/2010), also von Aufzeichnungen, die unmittelbar aus der Produktion stammen, gab es "Erste Verchromungsversuche an der Leica, Januar 1933" für die Seriennummern 104876-104880. Die Nummern 108151-108406 der Leica II waren dann die ersten serienmäßig verchromten.

Bei dem von Dir gezeigten Modell vermute ich, dass der ursprünglich schwarze Lack entfernt und dann die entsprechenden Teile nachträglich verchromt wurden. Ob das im Leitz-Werk geschehen ist, halte ich für fraglich, denn mir kommt die Verchromung viel matter vor, als man sie von dort gewöhnt ist - mag aber auch an der Beleuchtung für die Aufnahme liegen.

 

Edited by UliWer
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Am 22.2.2024 um 21:45 schrieb kroeber:

Danke Uli für deine kompetente Antwort. Wohl wieder so eine schwer lösbare Aufgabe und Fragestellung, die sich nicht klären lässt.

Hallo Peter,

Uli hat die Frage auch meinen Unterlagen zufolge klar beantwortet. Ich denke, Deine Frage bzw. Aufgabe ist gelöst. Vom Werk gab es diese verchromten Leicas nicht. 

Was mir zusätzlich auffällt, sind Leica-untypische Ungenauigkeiten der Gravur. Ich habe noch nie eine derart "tanzende" Seriennummer bei Leica gesehen. Das "R" für Rückspulen ist "unordentlich" geprägt. Die Kamera ist sehr gut erhalten, aber der Zubehörschuh ist nicht exakt ausgeführt bzw. schief, als wäre er schon oft benutzt worden. Die Anschlagschraube der Entfernungseinstellung am Objektiv ist zu dick und am Ende zu rund. Die Beschriftung des Objektivs weicht leicht von der Leica typischen Beschriftung ab. Meiner Meinung nach sieht man es am deutlichsten an der "5" und an der "3". In einzelnen Fällen mag es bei Leica auch Ungenauigkeiten geben. Aber bei dieser Kamera treten sie gehäuft auf. Insgesamt möchte ich deswegen die Möglichkeit nicht ausschließen, dass es sich um einen Nachbau handelt.

Weiteren Aufschluss, ob es sich um einen Nachbau handeln könnte, würde es geben, wenn Du, lieber Peter, den Bodendeckel der Kamera öffnest und Du uns das Innere der Kamera von unten zeigst.

Es ist auf jeden Fall eine interessante Aufgabe und ich bin schon gespannt auf das Innere der Kamera. Die Art Deiner Präsentation gefällt mir übrigens auch ausnehmend gut. 

Viele Grüße

Paul

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vor 7 Stunden schrieb drpagr:

Das "R" für Rückspulen ist "unordentlich" geprägt.

Guten Morgen Paul, guten Morgen allerseits,

der Eindruck des schlecht geprägten/gravierten Rs (und der restlichen Zahlen) könnte auch davon kommen, daß der schwarze Lack abgeschliffen/gestrahlt wurde und dabei etwas vom Basismaterial abgetragen wurde. Durch das folgende Verkupfern/Verchromen wurde das Bild der Gravuren weiterhin verschlechtert.

Gruß zum Morgen aus Stuttgart
Tom

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vor 1 Stunde schrieb M3Tom:

Guten Morgen Paul, guten Morgen allerseits,

der Eindruck des schlecht geprägten/gravierten Rs (und der restlichen Zahlen) könnte auch davon kommen, daß der schwarze Lack abgeschliffen/gestrahlt wurde und dabei etwas vom Basismaterial abgetragen wurde. Durch das folgende Verkupfern/Verchromen wurde das Bild der Gravuren weiterhin verschlechtert.

Gruß zum Morgen aus Stuttgart
Tom

Moin Tom,

das ist eine gute Erklärung. Schwarzer Lack ab, verkupfern, verchromen und dann nachträglich die Gravuren nochmal vertiefen. Und dabei könnte etwas "schief" gelaufen sein.

Viele Grüße

Paul

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vor 14 Stunden schrieb drpagr:

Hallo Peter,

Uli hat die Frage auch meinen Unterlagen zufolge klar beantwortet. Ich denke, Deine Frage bzw. Aufgabe ist gelöst. Vom Werk gab es diese verchromten Leicas nicht. 

Was mir zusätzlich auffällt, sind Leica-untypische Ungenauigkeiten der Gravur. Ich habe noch nie eine derart "tanzende" Seriennummer bei Leica gesehen. Das "R" für Rückspulen ist "unordentlich" geprägt. Die Kamera ist sehr gut erhalten, aber der Zubehörschuh ist nicht exakt ausgeführt bzw. schief, als wäre er schon oft benutzt worden. Die Anschlagschraube der Entfernungseinstellung am Objektiv ist zu dick und am Ende zu rund. Die Beschriftung des Objektivs weicht leicht von der Leica typischen Beschriftung ab. Meiner Meinung nach sieht man es am deutlichsten an der "5" und an der "3". In einzelnen Fällen mag es bei Leica auch Ungenauigkeiten geben. Aber bei dieser Kamera treten sie gehäuft auf. Insgesamt möchte ich deswegen die Möglichkeit nicht ausschließen, dass es sich um einen Nachbau handelt.

Weiteren Aufschluss, ob es sich um einen Nachbau handeln könnte, würde es geben, wenn Du, lieber Peter, den Bodendeckel der Kamera öffnest und Du uns das Innere der Kamera von unten zeigst.

Es ist auf jeden Fall eine interessante Aufgabe und ich bin schon gespannt auf das Innere der Kamera. Die Art Deiner Präsentation gefällt mir übrigens auch ausnehmend gut. 

Viele Grüße

Paul

Danke Paulo für deine Einschätzung. Ich werde Heiner bitten, seine Kamera von unten zu fotografieren und das Bild hier zeigen.

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vor 2 Stunden schrieb kroeber:

Moin, 

ich habe eben mit meinem Freund gesprochen. Übrigens sind die hervorragenden Bilder von ihm. Es wird sie ohne Bodenplatte fotografieren.

Viele Grüße

Peter

Hallo,

ich habe mich soeben angemeldet, bedanke mich schonmal bei Euch für die Expertisen. Vielen Dank auch an kroeber für das Posten der Bilder. Ich habe mal schnell das Innere der Kamera fotografiert, muss aber sagen das ich jetzt zu faul war ins Studio zu laufen, deswegen nur schnell auf dem Schreibtisxch fotografiert.

Ich selber bin nicht in der Lage darüber zu urteilen, ob diese Kamera original oder nachgebaut oder gefaket ist. Auf jeden Fall funktioniert sie, der erste Film ist entwickelt.

Laut Seriennummer soll sie von 1930 sein. Ob das stimmt....

IMG_4423.HEIC

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...so, ich habe jetzt ein Bild von der Unterseite. Sieht ziemlich ranzig aus.

Was meint ihr?

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So sieht meine Schraubleica von innen aus, die mit ihrer Nummer 76.xxx am dichtesten an die 45.177 heran kommt. Die anderen Schraubleicas in der Vitrine im Hintergrund sind älter bzw. "fast neu" von 2000 (0-Serie-Nachbau). Die von mir gezeigte Leica I ist ein Umbau in eine Leica II und hat noch die erste Variante der Einstellmöglichkeit mit zwei Positionen. 

Vermutlich hat die 45.177 bei der nachträglichen Verchromung auch die neueren Einstellmöglichkeiten erhalten. Die Einstellmöglichkeiten mit sechs Positionen wurden nach meinen Infos ab etwa 1934 eingebaut. Ansonsten kann ich innen nichts Besonderes sehen.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen und ungewöhnlichen Exemplar! 

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