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Hallo zusammen,

ich habe mir zusätzlich zu meinem wirklich hochwertigen Sony-Alpha-System eine kleine Q gegönnt. Nachdem sich meine uralte Sony A7 verabschiedet hatte, hat sie den Job der Immerdabei-Kamera übernommen und war jetzt auch schon in Urlauben einzige Kamera und bei Auftragsarbeiten Zweitkamera/Weitwinkelersatz.

Was soll ich sagen, das Ding macht Spass und die Bilder sind der Hammer. Man könnte sagen, ich habe Blut geleckt. Vor allem, da ich bei der Q selten das Bedürfnis zur Nachbearbeitung habe. Egal ob Sonnenschein, Kunstlicht oder Bühnenbeleuchtung, die DNG-Dateien sehen in der Standardentwicklung super aus. Während ich bei der Sony A1 immer zumindest erstmal am Weißabgleich drehe und eine S-Kurve drüberlege, klicke ich bei der Q einfach weiter.

Natürlich, wenn ich einen bestimmten Look will, fange ich da auch mit Reglern, Presets und sonstigem Kram an, aber für viele Gelegenheiten sind die Bilder einfach direkt gut. Gerade bei den Urlaubsfotos kann ich einfach durchklicken, ohne ständig das Gefühl zu haben, da geht noch was. Eine riesige Arbeitsersparnis!

Daher kam jetzt (Überraschung!) der Gedanke auf, ob das mit einer SL2/SL2-S nicht ähnlich wäre. Ich kann zwar nicht immer auf die AF-Performance des Sony-Systems verzichten, aber dafür reicht auch eine A9 und vom restlichen Geld wäre eine gebrauchte SL2/neue SL2-S drin. Der Plan wäre also, eine A9 als Arbeitstier, wenn der AF mithalten muss und ein SL für die Feinarbeit, Portraits hauptsächlich.
Nun aber der Knackpunkt: Bei der Q habe ich ja eine Leica-Kamera mit einem Leica-Objektiv. Bei der SL2 (egal ob mit oder ohne -S) würde ich, wie bei der Sony, die Sigmas 35/1.2 und 85/1.4 anschaffen. Die Leicas sind mittelfristig einfach nicht drin. Macht das aber Sinn? Oder ist das Säue vor die Perlen und dieser „Sieht einfach direkt gut aus“-Leicalook wird nur im Zusammenspiel von Kamera und Originalobjektiven erreicht?

Ich bin gespannt, ob es hier Systemwechsler gibt, die diesen oder einen ähnlichen Weg hinter sich haben. Besten Dank!

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Leider kann ich zu Sony und Sigma wenig aus eigener Erfahrung sagen. Ich bin M Benutzer 40 Jahren. Wer heute bei Leica einsteigen will, er hat mit Q uns SL zwei sich perfekt sich  ergänzende moderne Systeme. Das L-Mount lässt die Wahl für die Optik. Ich benutze alle meine M-Objekte kompromisslos an der SL. Allerdings sind die SL Optiken schon eine Stufe drüber (die Summicrons sind außergewöhnlich gut und sehr homogen). Ich denke, dass das auch für Sigma gilt. Auf jeden Fall finde ich, dass ich seit M10 und SL die Regler in LR kaum oder nur noch homeopathisch benutze. 

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Ich kam über Canon und Nikon zu Leica. Eingestiegen bin ich mit einer M9 und einem 50er Summilux ASPH. Von da an war ich angefixt. Zwischendurch hatte ich die M10 und bin Ende 2019 auf die SL Typ 601 umgestiegen an welcher ich dann auch meine M-Optiken benutzt habe. Um bei schlechtem Wetter fotografieren zu können habe ich mir ein gebrauchtes Vario-Elmarit 24-90 und je ein 50er und 90er SL-APO-Summicron gekauft. Von der SL 601 bin ich heuer auf die SL2-S umgestiegen. Die zusätzliche ISO-Performance schätze ich sehr. Kurzzeitig habe ich das Leica 24-70 (wohl von Sigma gebaut) ausprobiert. Es kommt jedoch nicht an die Bildanmutung des Leica 24-90 ran. Nur noch für Sportaufnahmen setze ich meine Nikon D750 ein. Zu den Sigma-Festbrennweiten kann ich leider nichts berichten, weil ich diese nie benutzt habe.

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vor 17 Stunden schrieb Almizilero:

Nun aber der Knackpunkt: Bei der Q habe ich ja eine Leica-Kamera mit einem Leica-Objektiv. Bei der SL2 (egal ob mit oder ohne -S) würde ich, wie bei der Sony, die Sigmas 35/1.2 und 85/1.4 anschaffen. Die Leicas sind mittelfristig einfach nicht drin. Macht das aber Sinn? Oder ist das Säue vor die Perlen und dieser „Sieht einfach direkt gut aus“-Leicalook wird nur im Zusammenspiel von Kamera und Originalobjektiven erreicht?

Ich bin gespannt, ob es hier Systemwechsler gibt, die diesen oder einen ähnlichen Weg hinter sich haben. Besten Dank!

Es liegt auch am Sensor der Leicas und der Panasonic Kameras. Die haben alle keinen AA Filter dadurch wirken die Bilder schon schärfer als bei der A9 z.b. die Lumix S5, S1, Leica SL2-S haben den gleichen Sensor mit 24MP ohne AA Filter... wenn man dann eine FB wie das 35. f1.2 dran hat bekommt man diesen 3D Effekt, für mich ist es kein "Leica-Look" z.B. hatte ich mal das Zeiss 28mm f2.0 ZF für Nikon per Adapter an einer Sony A7R, die hat auch einen Sensor ohne AA Filter und das Objektiv hatte eine extreme Feldwölbung... da kann eine Q, Q2 einpacken, bei Blende f2.0 war das Zeiss Objektiv einfach noch plastische. Die Q, Q2 sind dafür sehr "flach" gerechnet kommt auch der "Software Korrektur", die, die Objektivfehler der Q, Q2 korrigiert entgegen.

Falls du sowieso Sigma Objektive benutzen möchtest und es nicht unbedingt Leica sein muss einfach die S1R, S1 oder S5 anschauen gleicher Sensor, bessere Bedingung mehr Optionen beim AF, Klappdisplay usw. eine Leica SL, Leica SL 2-S basiert auf den Panasonickameras mit eingeschränkten Funktionsumfang anderer Bedienung und neuen Design. 

Hast du schon mal die A7R3 oder 4 probiert ohne AA Filter? die müssten ähnlich so wie die S1R, Leica SL2 sein, da diese 47MP haben und keinen AA Filter. Die neue Sony Alpha A7IV hat auch angeblich keinen AA Filter, die könnte auch eine gute Alternative sein und man spart sehr viel Geld. 

Es gibt verschieden Meinungen zum "Leica-Look" ein paar Videos wo man schön den Vergleich sieht Sigma und Leica... auch unten das Sigma an Einer S1R... jeder muss für sich selbst entschieden ob man z.B. ein Summicron 35mm f2.0 für 4700€ oder ein Sigma 35mm f2.0 für 700€ kauft... ich persönlich investier das Geld lieber in Reisen oder andere Dinge und bin der Meinung, kein Mensch wird nach einer leichten Bearbeitung, die man sowieso macht den Unterschied sehen.

Unten auch mal ein Vergleich zwischen Sigma 45mm und den Leica Summilux-SL 50mm f 1.4 dazu war das Leica auf Blende f2.8 teilweise abgeblendet und ist 5mm länger... da muss man Sigma ein Kompliment mache, wie gut die neuen Objektive sind. 

 

 

 

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Hej, danke für die ausführlichen Antworten und Videos! Einige kannte ich schon, andere aber auch nicht. Was ich mit dem Leica-Look meine ist wahrscheinlich eine Mischung aus der Farbenlehre der Leica-Kameras und Gefühl. Wie gesagt, bei der Q habe ich sehr oft das Gefühl, dass die Farben sehr originalgetreu in Lightroom landen, mit ausreichend Kontrast und Sättigung und dem richtigen Weißabgleich. Nachbearbeitung ist daher selten nötig (für den Standard ohne zusätzlichen Bildlook). Wobei hier auch einfach das bessere der Feind des Hervorragenden ist. Ich hab gestern mal gleiche Motive mit der Alpha und der Q fotografiert. Die Alpha-Bilder sehen so lange super aus, bis ich die der Q daneben betrachte und denke, das ist farblich einfach näher an der Realität und OOC direkt „fertig“. Betonung vermutlich auf „denke“, also meinem Bauchgefühl.

Wenn das  bei den großen Leicas auch so ist, würde eine Menge Vorarbeit wegfallen, bei der ich erstmal WA und Kontraste korrigiere. Aber ich schätze, dass kann ich nur selbst ausprobieren. Ein Shooting mit Leica und Sigma und Sony und Sigma sollte es richten.

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vor 38 Minuten schrieb Almizilero:

Wenn das  bei den großen Leicas auch so ist, würde eine Menge Vorarbeit wegfallen, bei der ich erstmal WA und Kontraste korrigiere. Aber ich schätze, dass kann ich nur selbst ausprobieren. Ein Shooting mit Leica und Sigma und Sony und Sigma sollte es richten.

Ja, anders wird es nicht funktionieren... für mich macht die Lumix S5, die ich habe noch einen besseren Job als die Q2, die ich parallel benutze bzw die Q, die ich vorher hatte. Für mein Empfinden macht die S5 die besseren Bilder OOC, richtig merkt man den Unterschied am Abend beim Mischlicht... falls du Linsen zum Probieren brauchst Lens4rent dort gibt's die ganzen Linsen von Sigma für den E und L Mountzum guten Preis... leihe dort selber die Sache sehr unkompliziert und zuverlässig.... an die Leucas kommt man in jeden Store kostenlos ran... Panasonic bestellt man bei Amazon mit 30 Tagen Rückgabe... 😉

Edited by Snooopy
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Am 14.8.2022 um 12:52 schrieb Almizilero:

Hej, danke für die ausführlichen Antworten und Videos! Einige kannte ich schon, andere aber auch nicht. Was ich mit dem Leica-Look meine ist wahrscheinlich eine Mischung aus der Farbenlehre der Leica-Kameras und Gefühl.

Auch wenn Du es nicht gerne hören magst, so stammen die Farben von Leica viel mehr aus den Objektiven als aus den Kameras. Ja, das Dumme ist, dass sie sooft gilt, such Dir Dein System nach den Objektiven aus bzw. Lege einfach viel mehr wert auf gute Objektive. Nicht missverstehen, Sigma baut sehr gute Objektive und das 105mm 2.8 Macro habe ich mir selber zugelegt. An die Leica Objektive kommt aber aktuell kein Kleinbildformat-Hersteller ran. Es sind die Farben, die Mikrokontraste und (bei den APOs) die Vermeidung nahezu aller optischer Fehler, die bei Objektiven auftreten können, ohne das resultierende Bild klinisch wirken zu lassen. Kommt mir magisch vor, wird aber eher unglaublich gute Ingenieurskunst sein.

Also, wenn Du Sigma-Objektive kaufen willst, dann investiere nicht so viel Geld in Leica Bodies, es sei denn, Du willst die Haptik und Verarbeitungsqualität, and die die anderen Hersteller meiner Meinung nach auch nicht ranreichen. Ich hatte übrigens eine A9 und eine A7R4. Da liegen Welten zwischen.

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Am 15.8.2022 um 13:13 schrieb hwilms:

Auch wenn Du es nicht gerne hören magst, so stammen die Farben von Leica viel mehr aus den Objektiven als aus den Kameras.

Genau davon bin ich eigentlich ausgegangen. Wobei ich denke, gerade bei den digitalen liegt es auch am Sensor und wie die Kamera übersetzt, was aus dem Objektiv kommt. Das ich von vielen ausgelacht werde, wenn ich Sigmas vor eine Leica packe, wurde mir auch schon erzählt. Aber die haben ja nicht ohne Grund den L-Mount gegründet. Ist bei Sony ja nicht anders, mit den Sigmas kommt man ja nicht mal auf die vollen 30 Bilder/Sekunde, wie kann man nur. Da stehe ich schon lange drüber, solange ich mit den Ergebnissen zufrieden bin. Bei Sony vs. Sigma ist das allerdings auch leichter, bei Leica kommt eben noch hinzu, dass sie nicht ein paar Hundert Euro teurer sind, sondern direkt ein paar Tausender.

Bisher war ich ja mit Sony auch sehr zufrieden, auch wenn mein Lieblingsobjektiv noch aus Minolta-Zeiten stammt. Aber die Q ist eben eine schlimme Einstiegsdroge. Das hat Leica schon clever gemacht.

Leider ist es bei Sony allerdings inzwischen so, dass die neuen Objektive zwar alle Testcharts knacken (z. B. 35/1.4, 50/1.2) tolle Farben und Kontraste liefern, aber absolut klinisch sind. Ich sehe da keinen Charakter mehr. Einzig das alte 85/1.4 GM hat das noch, wird dafür aber von den meisten als zu weich kritisiert. Vom „langsamen“ AF an den hochgeüsteten Kameras ganz zu schweigen. Der Nachfolger wird also auch ein superscharfes, superkontrastiges und superlangweiliges Objektiv werden. Das ist bei Sigma (noch) anders. Das 35/1.2 ist der Hammer und ich würde es nie gegen das Sony 35 GM tauschen. Auch das neue 85er DG DN gefällt mir sehr gut, trotz der intensiven digitalen Korrekturen.

Im Moment macht mir der reine Speed der Sonys das Leben oft leichter. Früher ging's natürlich auch ohne 120 AF-Berechnungen und 30 Bilder pro Sekunde, aber man wird eben bequem. Daher würde ich vorerst bei Sony bleiben für die Pflicht und vielleicht Leica für die Kür. Die Leica-Linsen sind so aber erstmal nicht im Budget.

Langer Rede kurzer Sinn, ich werde diese Woche ein Portrait- und ein Bühnenshooting mit Sony und Leica machen, jeweils mit dem Sigma 85mm.  Danach weiß ich mehr. Zumindest, was die Bodys angeht.

Edited by Almizilero
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Für schnelles, unkompliziertes Fotografieren, typischer Weise journalistische Aufträge ohne künstlerischen Anspruch, würde ich auf Canon, Sony, Nikon setzen. Es gibt hunderte Gründe, warum 98% aller journalistischen Berufsfotografen auf diese drei Marken setzen und da ist Sony sogar eher der Aussenseiter.

Aber wenn es um die user experience geht, fällt es allen mir bekannten Mitbewerben schwer, mit Leica mitzuhalten und das ist auch der Grund für Dein Thread. Im Grunde ist es müßig sich mit technischen Details, Preisen usw... aufzuhalten. Ist dir die user experience es wert, muss die Leica her.

Ich bin Semiprofi im Stills-Bereich. D.h. ich verdiene nur einen Teil meines Gelds mit Fotografie. Aber wenn ich eine Kamera in die Hand nehme, will ich die volle Erfahrung, denn sie motiviert mich, macht meine Arbeit besser. In pre-Leica Zeiten war das anders. Jahrzehnte langes Lohnbelichten ohne spannende Veränderungen stumpft ab. Die SL2-S hat u.a. mir da neue Türen geöffnet, bzw. die neuen Türen brauchten eine neue Kamera :)

Ich nutze die SL2-S auch für Videoaufgaben, wenn das große Besteck nicht von Nöten ist. Ich habe das 24-90 als typische Reportage-Linse passend zur SL2-S erworben. Auch wenn man mit ihr schnell zu scharfen Bilder kommt, fehlt Ihr der filmische Ausdruck, den die Leute heute cinematic nennen. Dafür habe ich Zugriff auf alle möglichen Cinelinsen. Aber die kosten schon im Leihen ordentlich und ich wollte einen eigenen kleinen Prime-Satz.

Also habe ich übers letze Jahr mir einen Satz Leica R Primes zugelegt. Moderne, typische Lastenhefte können die natürlich nicht erfüllen. Aber sie machen die schönsten Hauttöne, die schönsten Flares und bilden Gesichter eher klassisch flach ab. Sie sind kühler als modernes Leica-Glass, besonders in den Schatten und haben einen wunderbaren roll-off in die Unschärfe und weniger Gesamtkontrast. Und sie werden nicht weniger wert. Das 24-90 kommt nur noch zum Einsatz, wenn ich mal an einem Event teilnehme und kein Profi-Kollege da ist.

Den Leica-Look gibt es natürlich nicht. Es gibt nur die Leica user experience. Trotzdem habe die digitalen Leicas ein eigenes Farbwiedergabekonzept, das sich in ausgewogenen wenig digital wirkenden Farben zeigt, bei denen Hauttöne dazu tendieren eher ungeschönt abgebildet zu werden (das macht Canon sehr anders, die wollen gesunde Hauttöne). Blattgrün ist satt und eher kühl und nicht gelblich wie häufig woanders zu sehen, das Himmelblau tendiert eher ins Preußischblau als ins Ultramarin und Rot wirkt samtig-satt. Wie immer ist eine neutrale WB Vorbedingung (die SL2-S AWB ist gut, aber tendiert, wie anders wo auch, manchmal für Hauttöne zum sehr ins Magenta - Geschmacksache). Ähnliches gilt auch für die Videofarben (wichtig dabei: die SL2 und SL2-S nutzen den Rec2020 Farbraum). 

Denke, in Deinem Test wird die SL2-S ein keeper, denn die user experience ist einzigartig.

 

 

Edited by hansvons
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So, ich komme gerade von einem Protraitshooting zurück und bin ansatzweise geflasht... Ich habe mit der Alpha 1 und der SL2-S fotografiert, jeweils mit dem Sigma 85/1.4 undf dem Minolta 135 STF.

Vor Ort gab es erstmal einen dicken Minuspunkt für die Leica, ich hatte nicht bedacht, dass ich mit dem Blitzauslöser kein HSS hinbekomme. Zum Glück bringt Godox demnächst den passenden raus. Das wäre sonst tatsächlich ein ziemlicher KO-Schlag gewesen.

Pluspunkte gibt es für die Bedienung, ziemlich minimalistisch, alles da wo man es erwartet. Ich bin quasi direkt von der Post zum Shooting und bin trotzdem problemlos mit der Kamera klargekommen.

Neutral steh ich dem AF gegenüber. Ist natürlich keine Sportkamera und kann nicht mit der A1 mithalten, aber für Portraits völlig ausreichend. Ich hab das Model auf mit zu laufen lassen, absolut kein Ausschuss dabei. Der Augen-AF (bzw. die Erkennung) scheint sogar besser zu funktionieren als bei der Sony, zumindest bei großer Entfernung.

Da der Blitz keine Option war, gab es also Available Light Portraits, das Wetter war beständig, ich konnte also problemlos zwischen den Kameras wechseln und gute Vergleichsfotos schießen.

Jetzt komme ich gerade vom Sortieren in Lightroom und bin völlig fertig. Ich hab die Bilder extra ohne Kamerainfo durchgeschaut und konnte zu 90% sagen, was Leica und was Sony ist. Es ist trotz des gleichen Objektivs ein klarer Unterschied da. Die Art, wie die Farben wiedergegeben werden. Die Hauttöne sind ein Traum. Während die Sony im (Halb)Schatten doch immer etwas schmuddelige Hauttöne erzeugt, strahlt die Haut bei der Leica richtig. Es ist fast so, als gäbe es da eine interne Beauty-Retusche, ohne dass Details verloren gehen. Wobei ich dazu sagen muss, dass die Leica auch etwas heller aufnimmt. Aber selbst, wenn ich die Belichtung und Weißabgleich ausgleiche und dann noch eine Weile mit Kontrast und Dynamik experimentiere, bekomme ich die Bilder nicht so strahlend wie das, was die Leica von Natur aus ausgibt. Das Motiv poppt einfach mehr.

Wobei ich die Sony nicht schlecht machen will. Hätte ich nur die Bilder aus der Sony, wäre ich voll und ganz zufrieden, würde ich meinen Workflow übergehen und wäre happy. Aber das Bessere ist der Feind des Guten und so weiter ... Vor allem, wenn ich beim Workflow auf die meisten Korrekturen verzichten kann.

Ich bin gespannt, was am Samstag bei den Konzertfotos rauskommt, aber die Portraits überzeugen voll und ganz.

Edited by Almizilero
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Am 15.8.2022 um 13:13 schrieb hwilms:

An die Leica Objektive kommt aber aktuell kein Kleinbildformat-Hersteller ran.

Das würde ich bezweifeln. Bei den Optiken mit M-Anschluss sind viele Voigtländer Objektive ebenbürtig oder sogar besser.

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vor 3 Stunden schrieb paulleica:

Das würde ich bezweifeln. Bei den Optiken mit M-Anschluss sind viele Voigtländer Objektive ebenbürtig oder sogar besser.

Kühne Behauptung, was heißt viele, bitte Butter bei die Fische, mit pauschalen Behauptungen ist niemandem gedient.

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On 8/17/2022 at 9:07 PM, achim said:

Ich würde mich über Beispiele freuen, allein fehlt mir der Glaube!

Farben und Ausdruck, da betrifft auch Linsen, Charakter, Schärfe (nicht charts) usw... sind hoch subjektiv. Was ich gut finde, findet der nächste ähnlich erfahrene Bildermacher ganz anders. Es macht 0 Sinn für den OP hier Bilder reinzustellen, nur damit andere den Regen zur Party bringen. Was für dich wichtig ist, mag für andere egal sein.

Wenn man Arbeiten von Cindy Sherman z.B. sich anschaut, sind diese technisch eine Katastrophe. Trotzdem sind ihre Bilder Millionen wert. 

Ich will jetzt nicht auf das Mantra hauen "was allein zählt sind die Augen hinter der Kamera, denn Technik ist nur so gut wie ihre NutzerIn". Aber genau darum geht es bei der Beurteilung von Farben, Linsen und der user experience. Gibt viel mehr Menschen, die das für meine Augen hässliche Windows System nutzen als Apples OS, das mir deutlich mehr liegt. Was fange ich mit dieser Erkenntnis an?

Der einzige Massstab, der zählt bist du. Jede Menge Deckel für jede Menge Töpfe. Das gilt auch für Sony vs Leica vs XYZ.

Trotzdem höre ich gerne die Meinung anderer. Evtl. könnte ich dabei was lernen. Aber ich diskutiere nicht über mein ästhetisches Empfinden. 

OK. 

Edited by hansvons
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Meine Erfahrung mit Leica R analog ist die, dass ich sehr zufrieden damit war Dias zu machen (hauptsächlich Kodak, selten Fuji) und mein Lieblingsobjektiv, das Elmarit-R 2.8/90 tat gute Dienste und die Ergebnisse haben mir immer gefallen. Ich habe parallel analoge Spiegelreflex-Kameras und entsprechende Objektive von Canon, Nikon und Rollei verwendet und die Ergebnisse haben mir nie richtig gefallen.

Der Umstieg auf Digitalfotografie hat alles verändert. Das Leica-M System war bei seiner Einführung nicht ausgereift, für mich viel zu teuer und es gab keine Aussicht auf ein digitales R-System. Also erfolgte der Umstieg auf Canon, denn da gibt es moderne Teleobjektive, die Leica nicht mehr angeboten hat und bis heute nicht anbietet. Und weil ich gerne Natur- und Tierfotografie mache ist Leica sowieso keine Alternative mehr: 280mm mit Blende 4 für 6000€ sind völlig indiskutabel und fürs Birden ist das sowieso viel zu wenig Reichweite.   

Was die Portrait-Brennweite betrifft und mein zweites Lieblingsmotiv - Menschen, bin ich mit Canon nie richtig zufrieden gewesen. Das ist aber nach meiner Meinung nicht nur eine Sache der Technik. Einerseits zeichnen Leica-Objektive in der Tat anders und sind unterschiedlich optimiert im Vergleich etwa mit Zeiss-Objektiven. Auch die Sensoren und die Aufbereitung der Sensor-Daten sind bei verschiedenen Herstellern unterschiedlich. Das sieht man ja vor allem in Cine-Bereich, im Vergleich von Arri und RED. Und es ist (im Falle der Sensoren und Signalprozessoren) keine Frage, dass die Hersteller die beste Qualität der Datenaufbereitung nur den höchstpreisigen Produkten spendieren. Die Consumer bekommen den Müll. 

Aber es ist nicht nur die Technik. Es kommt auch darauf an wie man fotografiert und die extreme Beschränkung der Mittel bei der Rangefinder-Fotografie zwingt zum konzentrierten Arbeiten und der Auswahl der Motive. Hier ist die digitale M in gewisser weise die Erbin der analogen Fotografie mit Dias. Letztlich ist das also sehr einfach: beste Qualität und diszipliniertes Arbeiten gibt gute Ergebnisse. 

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vor 10 Stunden schrieb B. Lichter:

Ich weiß schon, warum für mich nur die Frage „macht mehr Spaß als...“ wichtig ist.

Ich kann da B.Lichter nur zustimmen: mein Nah-Summicron ist mein bestes Summicron, aber wichtiger noch, es macht mir mehr Spaß als alle meine anderen Leica-M-Objektive.

Habe es als defekt gekauft: anstelle des Druckknopfes für die Aufnahme der Brille klaffte ein Schraubenloch. Das habe ich mit einer passenden Schraube verschlossen. Nun brauche ich den Naheinstellring nicht mehr nach vorne ziehen, sondern kann die Schnecke durchgängig von Nah bis Unendlich bewegen. Außerdem hatte der Vorbesitzer das Objektiv mal auseinander gebaut und dabei die hintere Linse auf den Boden fallen lassen.Folge:  2 randständige Glasabplatzer.

Ich habe ihm das Objektiv für einen Anerkennungsbetrag abgekauft und wollte es eigentlich als Briefbeschwerer /Blickfang auf meinem Schreibtisch deponieren. Dann habe ich es jedoch sorgfältig gesäubert und vorsichtig "geölt" und schließlich an meiner M10 ausprobiert. Nun ist es mein Liebingsobjektiv, "besser als" viele andere. Man möge mir meine klammheimlich Freude verzeihen, wenn ich behaupte, daß dieses "kaputtne" Objektiv mir mehr Spaß macht als alle meine anderen Pretiosen. (Es bildet nicht nur kontrastreich-scharf sondern auch noch leica-like ab )🙂

Claus

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