Jump to content

stein


becker

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Mit Ozean meinte Freud das Unbewusste.


Nun haben wir seit 3000 Jahren umfangreiche Schriftquellen zur Entmythisierung und Aufklärung, um aus dem ganzen Ozean des Nichtwissens aufzutauchen. Schön, aber dagegen recht bescheiden bleibt der Beitrag Freuds zur Erklärung dessen, was Eierstöcke und Hoden so alles im Kopf anrichten können. Der Ozean ist schnell ausgetrunken.

Das Unbewußte ist eben das Reich der fluktuierenden Möglichkeiten, das durch die Wirklichkeit, und die ist vernünftig, aufgehoben wird.

Kurz gesagt, warum eigentlich vermiest man sich die Freude des Schauens mit Analysen?


Freud hat mit seiner Psychoanalyse keinem Vernünftigen die Angstlust und den Wonneschrecken des Träumens vermiesen können.

Es ist eigentümlich, daß Sie sich mit Ihrem Angriff auf die Rationalität und die Analyse ausgerechnet auf Freud berufen. Er war Aufklärer. Sie müßten ihm, wollten Sie sich selbst treu bleiben, seine differenzierte Analyse des Bewegungsablaufs der Rechten des Mose von Michelangelo in seiner kunsthistorisch-psychologischen Studie aus den Fingern und um die Ohren schlagen.

str.

Link to post
Share on other sites

oh- da ist jemand stolz auf 300 jahre aufklärung....

in den 3000 jahren davor wurde auch anderes geschrieben und nach der aufklärung kommt möglicherweise auch die abklärung. der wechsel ist das einzig beständige. auch in den deutungsmanövern der wirklichkeit.

freud war jedenfalls so dumm nicht. er hat auch andere schriften als die der aufklärung und entmystifizierung gelesen.

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Mit Ozean meinte Freud das Unbewusste.

 

Weder sein eigenes Bewusstsein, noch das meine war damit gemeint. Was sich str da zusammen gedeutelt hat, nur damit seine "Logik" wieder stimmt, grenzt an ein Knochenorakel.

 

Mit dem Bild von Becker hat diese kleine Abschweifung jetzt mal gerade nichts zu tun gehabt...;).

 

___________

Gruß sinope

 

Interessant. Aber genau an dieses Orakel mit feinsten Hühnerknochen hatte ich gedacht, als die elementare Geometrie zur Bilddeutung herangezogen wurde...:D

Edited by ErichF
Link to post
Share on other sites

Intgeressant. Aber genau an dieses Orakel mit feinsten Hühnerknochen hatte ich gedacht, als die elementare Geometrie zur Bilddeutung herangezogen wurde.


Gefühlt, wenn ich bitten darf, gefühlt.

str.

Link to post
Share on other sites

 

Nun haben wir seit 3000 Jahren umfangreiche Schriftquellen zur Entmythisierung und Aufklärung, um aus dem ganzen Ozean des Nichtwissens aufzutauchen.

 

Das Unbewußte ist eben das Reich der fluktuierenden Möglichkeiten, das durch die Wirklichkeit, und die ist vernünftig, aufgehoben wird.

 

Freud hat mit seiner Psychoanalyse keinem Vernünftigen die Angstlust und den Wonneschrecken des Träumens vermiesen können.

 

Es ist eigentümlich, daß Sie sich mit Ihrem Angriff auf die Rationalität und die Analyse ausgerechnet auf Freud berufen.

 

str.

 

 

Sie setzen Unbewusstes mit Nichtwissen gleich, erster Fehler. Sie stellen das Unbewusste der "Wirklichkeit" gegenüber, es ist aber eine Wirklichkeit.

 

Die Angstlust und Wonneschrecken des Träumens der Vernünftigen, was soll das denn sein...:rolleyes:?

 

Wer sich mit den unbewussten Anteilen des Persönlichen auseinander setzt und sie mit betrachtet, greift die Rationalität nicht an (übrigens vollkommen unabhängig von Freud ;)), sondern ermöglicht sich erst einen Zugang zu einer lebendigen Rationalität; die Emotion ist entwicklungsbiologisch bei jedem Menschen früher vorhanden als jede Semantik. Das kann man gut finden oder auch nicht, es zu negieren hat mit Vernunft dann jedoch nichts mehr zu tun.

 

Es geht nicht um ein "Entweder-Oder" sondern um "Sowohl-Alsauch". Integration vor Sektion/Selektion.

 

Wer das Unbewusste aussondern will, zeigt nur (ungewollt) seine Angst, Ihr Wunsch, dass das Unbewusste durch "die vernünftige Wirklichkeit" aufgehoben werden möge, belegt das recht deutlich...;).

 

__________

Gruß sinope

Edited by sinope73
  • Like 1
Link to post
Share on other sites

All seine Rationalität, Bewusstes und Unbewusstes, Reflexion, sein Kunst(un)Verständnis und Gutmenschentum, Krieg oder Frieden hält diese Species nicht davon ab, in rasendem Tempo sein Rundherum, Habitat, Flora, Fauna und Mitmensch zu zerstören.

 

Irgendwas stimmt also nicht. Egal, wie herum wir es betrachten.

 

Das ist die eigentliche Tragödie.

  • Like 2
Link to post
Share on other sites

All seine Rationalität, Bewusstes und Unbewusstes, Reflexion, sein Kunst(un)Verständnis und Gutmenschentum, Krieg oder Frieden hält diese Species nicht davon ab, in rasendem Tempo sein Rundherum, Habitat, Flora, Fauna und Mitmensch zu zerstören.

 

Irgendwas stimmt also nicht. Egal, wie herum wir es betrachten.

 

Das ist die eigentliche Tragödie.

 

komisch: tiere, die absolut instinktiv leben (also unbewußt) zerstören ihre umwelt nicht. liegts doch am verstand? an seiner begrenztheit? und die dominanz desselbigen? schwarmdummheit?

Link to post
Share on other sites

... tiere, die absolut instinktiv leben (also unbewußt) zerstören ihre umwelt nicht. ...

 

Das Bewusstsein der Tiere ist existent aber nicht gut erforscht, weil sich die blöden Viecher standhaft weigern, zu schreiben oder dann wenigstens verständlich zu sprechen.

 

Dass sie ihre unmittelbare Umwelt nicht zerstören sollen, ist wohl eher Wunschdenken. Zur Ehrenrettung sollte allerdings dann auch erwähnt, dass in allen mir bekannten Fällen die Tiere nur mittelbar "schuldig" gesprochen werden können, da sie oft von anderen Gewalten in Umgebungen gebracht wurden, die nicht angemessen ausgestattet waren.

Link to post
Share on other sites

@ Indina & feuervogel - Ich vermute eher, dass die immer schärfere Abgrenzung vom Verstand und Unbewusstem, die Aufsplitterung des ganzen Menschen in Körper, Geist und Seele eine mögliche Ursache für viel Ungemach in der Welt sind.

 

Mal etwas kleiner angepeilt, kann eine eingehendere Selbstbeobachtung im Prozess der Wahrnehmung da vielleicht weiter bringen.

 

Die Tatsache, dass ich mich überhaupt für irgend etwas interessiere, einem Thema, einem Text oder einem Bild meine Aufmerksamkeit zuwende, hat seine ursächliche Quelle eben nicht im bewussten Denken, sondern in viel älteren Bereichen des sog. emotionalen Gedächtnisses.

 

Vielleicht sollte man eine deutlichere Unterscheidung treffen zwischen augenblicklichen Befindlichkeiten und charakter- und persönlichkeitsbildenden Gefühlen.

 

Becker's Bild jedenfalls ist für mich allein mit dem Verstand nicht so erreichbar; frage ich mich aber, welche tieferen (Gefühls)Schichten es in mir anspricht, welche (ganz individuellen) eigenen Erinnerungen ich in die Betrachtung des Bildes einbringen kann, verringert sich die Distanz zum Gesehenen, die sicher erstmal da war, der Genuss des Sehens vergrößert sich...

__________

Gruß sinope

  • Like 2
Link to post
Share on other sites

Das Bewusstsein der Tiere ist existent aber nicht gut erforscht, weil sich die blöden Viecher standhaft weigern, zu schreiben oder dann wenigstens verständlich zu sprechen.

 

Dass sie ihre unmittelbare Umwelt nicht zerstören sollen, ist wohl eher Wunschdenken. Zur Ehrenrettung sollte allerdings dann auch erwähnt, dass in allen mir bekannten Fällen die Tiere nur mittelbar "schuldig" gesprochen werden können, da sie oft von anderen Gewalten in Umgebungen gebracht wurden, die nicht angemessen ausgestattet waren.

 

ich kenn das so, daß die blöden viecher eben nur soviel an beutetieren fressen (ok. ich ging jetzt von beutegreifern aus...), wie auch wieder "nachwachsen". ohne bwl-studium bekommen die das hin, nachhaltig zu wirtschaften. im winter dagegen, wenn wenig da ist, wird das wenige geteilt (schwarm und gesellschaftsbildung bei z.b. greifvögeln), während bei genug nahrung, das revier verteidigt wird.

naja, seeehr ot...

bei aller aufklärung hier, scheinen mir jedenfalls gewisse archaische instinkte der revierverteidigung, silberrückensyndrom etc. durchaus noch als unterbewußtes programm wirksam. leider finde ich den text von H.J. Behrendt nicht, wo er mal eine studie zitiert, die dem vergleich zwischen blinden und tauben gewidmet war, bezüglich des sozialen umganges. die "augenmenschen" jedenfalls waren sehr viel aggressiver, als die "ohrenmenschen"-die sozialer und empathischer mit sich umgingen.

Link to post
Share on other sites

leider finde ich den text von H.J. Behrendt nicht, wo er mal eine studie zitiert, die dem vergleich zwischen blinden und tauben gewidmet war, bezüglich des sozialen umganges. die "augenmenschen" jedenfalls waren sehr viel aggressiver, als die "ohrenmenschen"-die sozialer und empathischer mit sich umgingen.

 

...ich glaube, der Text hieß "Das Ohr ist der Weg" oder "Muscheln in meinem Ohr" aus der Reihe "Vom Hören der Welt", dieselbe Reihe, in der auch "Nada Brahma, die Welt ist Klang" erschienen ist. (Gibt's auch als Hörbuch). Joachim Ernst Behrendt erwähnt aber auch erhöhte Aggressionen bei Gehörlosen, was aber Deinem Zitat ja nicht zuwider läuft. Die Überbetonung nur eines dieser beiden Sinne führt laut Behrendt auch zu einer Bedrohung der Art in ihrem Bestand (als Beispiele führte er Adler und Wal an...).

 

___________

Gruß sinope

Edited by sinope73
  • Like 3
Link to post
Share on other sites

Apfelkuchen steht auf dem Büffet.

 

Wir werden fett.

 

sorry, habe ich verpasst - war ausnahmsweise mal wieder fotografieren :)

(Barnack Challenge endet heute und ich habe immer noch keine wirklich überzeugende Umsetzung...)

 

Stefan

Link to post
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Create New...