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Summicron Frontlinse zerkratzt. ​😐​


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Guten Morgen Bernhard,

ich kann von Erfahrungen mit dem Polieren einer Summar-Frontlinse berichten. Nach dem Polieren war die Linse augenscheinlich in Topzustand.
Leider war sie zum Fotografieren nicht mehr zu gebrauchen. "Weichzeichnend" wäre untertrieben......
Möchte aber grundsätzlich nicht davon abraten, einen Versuch ist es sicherlich wert.

Gruß aus Stuttgart
Tom

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Am 12.1.2023 um 15:51 schrieb Bernhard685:

Hallo allerseits, 
so meine Testreihe ist durch. Das Summicron ist wohl besseres Altglas. Dieser extreme Weichzeichner ist wirklich nicht mein Ding.

Tja, hier zeigt sich mal wieder das mangelnde Schärfe in Wirklichkeit nur mangelnder Kontrast ist! Das Summicron ist nicht unscharf sondern neigt zu internen Reflektionen die den Kontrast mindern. Das 7-linsige Summicron besteht aus 6 Einzellinsen und einer verkitteten Gruppe. Es hat daher 12(!) reflektierende Oberflächen. Ein 6-linsiges Summar hat dagegen nur 8 und das 4-linsige Elmar  nur 6 Oberflächen. Daher liefert selbst ein unvergütetes Elmar vergleichsweise kontrastreiche Bilder, während das unvergütete Summar deutlich flauer ist. Das Summicron schießt den Vogel ab. Die Vergütung hilft zwar ein Desater zu vermeiden, aber leider weisen fast alle ungereinigten Summicrone Beschlag ("Nebel") auf den inneren Linsen auf, die die Wirkung der Vergütung zunichte machen. So wird es auch bei Deinem Exemplar sein. Die Überstrahlungen sind sehr wahrscheinlich nicht das Ergebnis der Frontlinse sondern eher die Auswirkung von intern beschlagenen Oberflächen. Die sieht man meist erst dann wenn man mit einer starken Taschenlampe oder Handy-LED durch die Optik leuchtet.

Aber zurück zur mangelnden Schärfe. Die ist in Wirklichkeit mangelnder Kontrast, der sich mit einer Tonwertkorrektur wieder auf Normalmaß bringen läßt:

Ausgangsfoto:

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Nach der Tonwertkorrektur (=Autokorrektur) sieht das Bild schon gleich ganz anders aus:

Der hier zu sehende Glow um die weißen Autos ist typisch für intern beschlagene Linsen. Aber insgesamt würde auch ein perfekt sauberes versenkbares Summicron ziemlich ähnliche Bilder liefern. Die späteren starren Varianten der 7-Linsers sind sichtbar besser als das versenkbare fürhe Summicron.

 

 

Edited by ALUX
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Zur eigentlichen Schärfe noch ein Vergleich:

Red scale Elmar:

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Summicron nach Tonwertkorrektur:

Ja, das Elmar ist schärfer, aber ich vermute stark das Summicron-Foto wurde auch bei f:2 gemacht und nicht bei f:3,5? Bei 3,5 würde das Summicron deutlich zulegen.
Fair wäre der Vergleich eigentlich nur bei gleicher Blende.
Mein Fazit, selbst dieses maltraitierte Summicron liefert noch brauchbare Bilder wenn man ihm beim Kontrast etwas unter die Arme greift!

 

Edited by ALUX
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Aller Mythen zum Trotz, das erste Summciron ist alles andere als ein perfekter Performer! Insbesondere nicht was Randschärfe bei Offenblende angeht!

Hier zum Vergleich mal zwei Testaufnahmen mit meinem versenkbaren Summicron, welches wirklich in perfektem Zustand ist - ohne innere Nebel oder Putzspuren auf den Außenlinsen:

Blende 2:

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Bei Blende 4:

 

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Das starre 7-linsige Summcron ist wie gesagt eine ganze Ecke besser bei Offenblende, aber auch noch nicht perfekt:

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Bei f:4,0

Man muß die alten Linsen halt mit ihren Schwächen und mit ihren speziellen Charakteren akzeptieren oder moderne Objektive verwenden.

Edited by ALUX
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Um die Reihe noch komplett zu machen hier noch das 6-Linsige Summicron mit ausziehbaren Gegenlichtblende der 2000er Jahre:

f:2,0 (die Sonne war leider weg)

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und f:4,0

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Hier habe ich noch ein interessantes Video zum Thema  Linsen polieren gefunden:

Der Mann hat wohl eine professionelle Linsenpoliermaschine und scheint schon eher zu wissen was er tut.

https://www.adrianololli.com/listino.asp?CAT=RIP&SUB=D

Ob sich der Arbeitsaufwand lohnt und was es kostet? Keine Ahnung...

Edited by ALUX
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vor 9 Stunden schrieb ALUX:

Hier habe ich noch ein interessantes Video zum Thema  Linsen polieren gefunden:

Der Mann hat wohl eine professionelle Linsenpoliermaschine und scheint schon eher zu wissen was er tut.

https://www.adrianololli.com/listino.asp?CAT=RIP&SUB=D

Ob sich der Arbeitsaufwand lohnt und was es kostet? Keine Ahnung...

Das hatte ich auch schon gesehen und auch hier eingestellt. Erfahrungen hat hier wohl noch keiner damit gemacht. Ich hatte dort angefragt und mir wurde gesagt dass die Schädigung schon zu stark sei. 

 

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Am 13.1.2023 um 10:51 schrieb Sonnelacht:

ich würde jetzt tatsächlich mal mit der rabiaten amerikanischen Methode versuchen, die Belagsreste zu entfernen.

Warum denn das? Eine zerkratzte Vergütung ist immer noch besser als gar keine! Optisch ist durch ein Entfernen der zerputzten Vergütung also nichts zu gewinnen, eher im Gegenteil, denn der Kontrast würde noch schlechter. Die der ersten Version des Summicron 50 eigene Weichheit der Abbildung bei offener Blende insbesondere in den Randbereichen hat nichts mit der Vergütung zu tun, sondern resultiert aus der optischen Rechnung, die halt so ist wie sie ist. Spätestens bei Abblendung auf Blende 4 ist diese Weichheit verschwunden.

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Richtig! Ich habe ja oben gezeigt dass das Objektiv selbst bei f2 durchaus noch scharf zeichnet. Der Kontrast ist zwar schwach, aber den kann man leicht anheben.

Die amerikanische Methode ist Schwachsinn und brandgefährlich! Mit handgehaltenen Powertools verändert man den Linsenradius ruckzuck wenn man an einer Stelle zu lange verweilt oder zu fest drückt. Und dann hast Du ein echtes Problem! Ich habe vor etlichen Jahren mal ein Hektor 5cm damit ruiniert und weiß wovon ich rede. :-(

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Falls jemand Interesse daran hat, eine beschädigte Linsenoberfläche reparieren zu lassen, die von mir bereits erwähnte Firma P+S Technik in Ottobrunn bei München kann das offenbar. Jedenfalls bieten sie die einschlägigen Arbeiten (Oberflächenpolitur, Neuvergütung, Neuverkleben von Linsenbaugruppen usw.) an, siehe

https://www.pstechnik.de/services/lens-service

Ich konnte jetzt auf die Schnelle keine deutschsprachige Version der Webseite finden, aber sicher versteht jeder das auch so. Auch eine Preisliste ist dort vorhanden. Demnach würde die Politur und Neuvergütung einer sphärischen Linsenfläche mit einem Durchmesser < 60mm € 310,- kosten. Lohnt sich also sicher nur bei entsprechend wertvollen Objektiven.

Edited by wizard
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vor 1 Minute schrieb wizard:

Falls jemand Interesse daran hat, eine beschädigte Linsenoberfläche reparieren zu lassen, die von mir bereits erwähnte Firma P+S Technik in Ottobrunn bei München kann das offenbar. Jedenfalls bieten sie die einschlägigen Arbeiten (Oberflächenpolitur, Neuvergütung, Neuverkleben von Linsenbaugruppen usw.) an, siehe

https://www.pstechnik.de/services/lens-service

Ich konnte jetzt auf die Schnelle keine deutschsprachige Version der Webseite finden, aber sicher versteht jeder das auch so.

Auch dort habe ich nachgefragt, sie haben nach ein paar Tagen nett geantwortet, Ja sie können es versuchen. Man muss die Linse aber selbst demontieren. 

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vor 3 Minuten schrieb Bernhard685:

Auch dort habe ich nachgefragt, sie haben nach ein paar Tagen nett geantwortet, Ja sie können es versuchen. Man muss die Linse aber selbst demontieren. 

Das wundert mich etwas, denn sie bieten sogar eine komplette Neufassung von Leica-R Objektiven an, also einen Umbau des kompletten optischen Systems in eine neue Fassung, die für Kinoaufnahmen geeignet ist, siehe

https://www.pstechnik.de/lens-rehousing/leica-r

Da sollten sie doch in der Lage sein, eine Frontlinse selbst zu demontieren.

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Mit kleiner Blende lassen sich übrigens recht ansehnliche Ergebnisse erzielen. Das Problem ist jedoch das man kaum etwas im Sucher erkennen kann. Scharfstellen ist so kaum möglich. Die hier verwendete Fuji XT2 z.B. hat eine elektronische Fokusierhilfe, die ist jedoch mit diesem Objektiv vollkommen überfordert. 

 

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vor 10 Minuten schrieb Bernhard685:

Die hier verwendete Fuji XT2 z.B. hat eine elektronische Fokusierhilfe, die ist jedoch mit diesem Objektiv vollkommen überfordert. 

Besser geht es, wenn man bei offener Blende scharfstellt (da sollte dann auch die Fokussierhilfe funktionieren) und erst danach abblendet.

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