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Nikon macht es doch bei der Z Serie vor, wie man vorhandene Optiken mit Ultraschallmotor mittels hauseigenem Adapter ohne nennenswerte Einbußen der AF Leistung an den spiegellosen Gehäusen verwenden kann. Warum sollte das nicht ähnlich bei einer spiegellosen S Kamera funktionieren, vom Leica typischen Preis mal abgesehen. 

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vor 10 Stunden schrieb digiuser:

Nikon macht es doch bei der Z Serie vor, wie man vorhandene Optiken mit Ultraschallmotor mittels hauseigenem Adapter ohne nennenswerte Einbußen der AF Leistung an den spiegellosen Gehäusen verwenden kann. Warum sollte das nicht ähnlich bei einer spiegellosen S Kamera funktionieren, vom Leica typischen Preis mal abgesehen. 

hat leica ja eh schon angekündigt

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vor 14 Minuten schrieb Photon42:

Wäre schön, wenn sich die Geschwindigkeit des Autofokus dann auch auf dem Niveau der aktuellen S befände.

Warum sollte das denn nicht so sein. Technisch gleicht man doch mit so einem Adapter nur die Unterschiede im Auflagemass aus. Im Prinzip ist das nur ein ein Metallrohr mit vorne und hinten einem Bajonett und zwei Kontaktleisten zum durchschleifen der Signale. 

Edited by digiuser
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Ich habe nun mal meinen "Leica-Tunnelblick" durch genaueren Seitenblick auf Fuji und Hasselblad etwas erweitert. Zunächst dachte ich ja, Leica habe sich mit dem S-System die Latte selbst hochgelegt. Aber ich habe mich geirrt. 

Die anderen haben das getan. 

Was eine Fuji GFX 100 II heute kann, wird Leica m.E. nicht einmal für das Doppelte der Preise des GF-Systems in seiner Gesamtheit jemals auf den Markt bringen können. 
Hasselblad (schöner, mit Zentralverschluss, aber teurer und im AF noch hinten dran) wird gleichziehen. 
Diese beiden Hersteller haben das realisiert, was Leica ganz offenkundug wollte (und bei mir persönlich tatsächlich zunächst auch erreicht hatte): 
  • Mit relativer Kompaktheit und Outdoor-Fähigkeit im ehrwürdigne MF-Segment angreifen;
  • VF-Fotografen mit hohen Qualitätsansprüchen zum Upgrade auf das „kleine“ MF motivieren. 
Aber:
  • Die erste Hürde war zunächst die (u.a. wohl tw. auch der Extrawurscht des 30x45 Sensors geschuldete) Preisgestaltung. 
  • Die zweite war der Spiegel. 
Kurz darauf war ein neues, hoch interessantes „kleines“ MF-Segement entstanden, das den großen Sensoren von Phase One und Hasselblad nichts wegnimmt. 
Aber der Leica S2 / 3
 
Für Leica sind in diesem Segment die preislichen Hürden inzwischen sehr hoch, aber vermutlich auch der Technologievorsprung der anderen massiv geworden. Hinzu kommen die Produktionskapazitäten. Fuji bspw. hat in wenigen Jahren ein Programm an Gehäusen und Objektiven auf den Markt gebracht, das Leica mit dem S-System nicht annähernd erreicht hatte. 
Leica wird m.E. im engen Markt des „kleinen“ MF nicht mehr wird mithalten können. Auch nicht mit Lizenz-Käufen. Jetzt ist die Nische besetzt. 
Fuji hat das digitale VF gar nicht erst angefasst und sich auf neue Nischen konzentriert. Hasselblad bleibt auch unter chinesischer Eigentümerschaft bei den Dingen, die sie immer schon sehr gut konnten. 
 
Aber Leica hat alles Mögliche gestartet: 1“ Sensor, APSC, VF und MF. Warum eigentlich?
Es ging auch anders: Mit der L-Alliance wurde umsichtig und erfolgreich der Sprung ins mirrorless VF geschafft, mit der Q-Serie eine neue Cashcow herausgebracht und gleichzeitig wurde immer wieder die Ikonisierung des M-Systems revitalisiert. Das ist für einen eher mittelständischen Kamerahersteller nun wirklich eine Erfolgsstory! 
Aber man sollte sich mal eingestehen, dass die Ikonen im MF schon vor Jahrzehnten durch andere geschaffen worden waren. 
 
Warum sollte Leica mehr wollen, als das womit man groß geworden ist?
 
Für die S-Kunden ist diese ganze Entwicklung ein Desaster. Und für die Reputation von Leica auch zumindest – sagen wir – unschön. Wenn Leica es schaffen würde, die tw. fantastischen S-Linsen besser an den L-Mount adaptierbar zu machen – sei es auch durch den AF verbessernden Maßnahmen innerhalb der Objektive als Kundenservice – das wäre ja wenigstens eine Begrenzungh des Schadens. 
Ich mag dieses „kleine“ MF sehr. Aber soll ich nun warten bis 2025 Leica mit ungewissem Ausgang versuchen wird, doch noch in dieses Segment einzudringen? Leica hatte mir mit dem S-System einen fünfstelligen Vermögensschaden beschert durch die Realisierung des Verlustes. Das hat mich gegen das Warten auf eine S4 hinreichend immunisiert. 
 
Meine Konsequenz: 
Im VF bleibe ich Leica-Kunde – mit was auch immer. 
Aber seit heute habe ich eine Fuji GFX 100II. 
 
Alles oben Gesagte ist nur meine persönliche Prognose und die Konsequnz daraus. 
Mein Wunsch als Leica-Fotograf wäre ein anderer (gewesen). 
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vor 5 Stunden schrieb lik:

 

Ich habe nun mal meinen "Leica-Tunnelblick" durch genaueren Seitenblick auf Fuji und Hasselblad etwas erweitert. Zunächst dachte ich ja, Leica habe sich mit dem S-System die Latte selbst hochgelegt. Aber ich habe mich geirrt. 

Die anderen haben das getan. 

Was eine Fuji GFX 100 II heute kann, wird Leica m.E. nicht einmal für das Doppelte der Preise des GF-Systems in seiner Gesamtheit jemals auf den Markt bringen können. 
Hasselblad (schöner, mit Zentralverschluss, aber teurer und im AF noch hinten dran) wird gleichziehen. 
Diese beiden Hersteller haben das realisiert, was Leica ganz offenkundug wollte (und bei mir persönlich tatsächlich zunächst auch erreicht hatte): 
  • Mit relativer Kompaktheit und Outdoor-Fähigkeit im ehrwürdigne MF-Segment angreifen;
  • VF-Fotografen mit hohen Qualitätsansprüchen zum Upgrade auf das „kleine“ MF motivieren. 
Aber:
  • Die erste Hürde war zunächst die (u.a. wohl tw. auch der Extrawurscht des 30x45 Sensors geschuldete) Preisgestaltung. 
  • Die zweite war der Spiegel. 
Kurz darauf war ein neues, hoch interessantes „kleines“ MF-Segement entstanden, das den großen Sensoren von Phase One und Hasselblad nichts wegnimmt. 
Aber der Leica S2 / 3
 
Für Leica sind in diesem Segment die preislichen Hürden inzwischen sehr hoch, aber vermutlich auch der Technologievorsprung der anderen massiv geworden. Hinzu kommen die Produktionskapazitäten. Fuji bspw. hat in wenigen Jahren ein Programm an Gehäusen und Objektiven auf den Markt gebracht, das Leica mit dem S-System nicht annähernd erreicht hatte. 
Leica wird m.E. im engen Markt des „kleinen“ MF nicht mehr wird mithalten können. Auch nicht mit Lizenz-Käufen. Jetzt ist die Nische besetzt. 
Fuji hat das digitale VF gar nicht erst angefasst und sich auf neue Nischen konzentriert. Hasselblad bleibt auch unter chinesischer Eigentümerschaft bei den Dingen, die sie immer schon sehr gut konnten. 
 
Aber Leica hat alles Mögliche gestartet: 1“ Sensor, APSC, VF und MF. Warum eigentlich?
Es ging auch anders: Mit der L-Alliance wurde umsichtig und erfolgreich der Sprung ins mirrorless VF geschafft, mit der Q-Serie eine neue Cashcow herausgebracht und gleichzeitig wurde immer wieder die Ikonisierung des M-Systems revitalisiert. Das ist für einen eher mittelständischen Kamerahersteller nun wirklich eine Erfolgsstory! 
Aber man sollte sich mal eingestehen, dass die Ikonen im MF schon vor Jahrzehnten durch andere geschaffen worden waren. 
 
Warum sollte Leica mehr wollen, als das womit man groß geworden ist?
 
Für die S-Kunden ist diese ganze Entwicklung ein Desaster. Und für die Reputation von Leica auch zumindest – sagen wir – unschön. Wenn Leica es schaffen würde, die tw. fantastischen S-Linsen besser an den L-Mount adaptierbar zu machen – sei es auch durch den AF verbessernden Maßnahmen innerhalb der Objektive als Kundenservice – das wäre ja wenigstens eine Begrenzungh des Schadens. 
Ich mag dieses „kleine“ MF sehr. Aber soll ich nun warten bis 2025 Leica mit ungewissem Ausgang versuchen wird, doch noch in dieses Segment einzudringen? Leica hatte mir mit dem S-System einen fünfstelligen Vermögensschaden beschert durch die Realisierung des Verlustes. Das hat mich gegen das Warten auf eine S4 hinreichend immunisiert. 
 
Meine Konsequenz: 
Im VF bleibe ich Leica-Kunde – mit was auch immer. 
Aber seit heute habe ich eine Fuji GFX 100II. 
 
Alles oben Gesagte ist nur meine persönliche Prognose und die Konsequnz daraus. 
Mein Wunsch als Leica-Fotograf wäre ein anderer (gewesen). 

Ich bin mir nicht sicher , ob  Fuji und Hasselblad  xcd Objektive an die "alten " S Objektive rankommen. Verwende mittlerweile wegen dem AF und der Kompaktheit mehr die x2d alls S007, aber ...vermisse teilweise den Look der S Objektive, von daher bin ich schon sehr gespannt, was da von Leica kommen wird.

Bist Du mit den Fuji Farben happy?

 

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Da bin ich mir auch nicht sicher. Die S-Linsen sind schon super. Aber soweit ich jetzt ersehen kann, sind die ggfs. existierenden Unterschiede minimal und dürften sich v.a. in der Randschärfe zeigen. Aber immerhin haben die ein 20-35 / 4,0 (also VF 16-28) mit Filtergewinde 82 hingekriegt. Und das Ding ist phänomenal. 

Die Farben finde ich schon sehr gut und diese ganze Kalibrierbarkeit von Farben, Tonung, Kontrasten, Klarheit usw usf überfordert mich geradezu. 

Ein Wort zum Look: Für meinen Geschmack betraf der v.a. das 100/2,0 Cron. Fuji baut drei vergleichbare Linsen – ein 110/2,0, ein 80/1,7 und ein 55/1,7 – schönes Bokeh. Mehr kann ich noch nicht sagen. 

Ein Preis, den man zahlt ist Handbuch wirklich lesen und eine fürchterliche Fummelei in den Tiefen der Menüs, bis man der Kamera mal auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt hat. 

Der andere Preis ist der, dass eine komplette Ausrüstung weniger kostet als ein S3-Body only...

 

 

Edited by lik
Ergänzung
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Ich finde es immer interessant wie weit doch die AF-Funktion alles andere beeinflusst.

Man möchte ja offensichtlich immer die Eierlegendewollmichsau haben, kompakteste und leichteste Objektive mit den schnellsten Fokusmotoren, ohne optische Fehler, aber natürlich auch mit dem Leica-Look.

Grade bei dem großen Sensor, ich finde die abwegige Entscheidung von Leica zur Beibehaltung des Seitenverhältnisses 2:3 mutig und als Alleinstellungsmerkmal auch richtig, passen AF-Objektive doch nicht mehr wirklich in das Schema "leicht und kompakt". Durch die zu bewegenden größeren Glaselemente kann der AF auch nur langsamer werden.

Wird denn in dem Use-Case einer Leica S Autofokus zwingend benötigt?

Ich bin kein Profi und auch nicht auf derlei Equipment angewiesen, aber wenn ich hier lese, 20-35mm mit AF, ???

Ich kann mein Leica M-Wate an der Sony auch mit AF-Adapter betreiben, aber wozu bitte?

Eine vielleicht sehr interessante Frage wäre doch, wie klein könnten "M-Objektive" im S-Sensorformat werden? Besonders, wenn eine zukünftige S einen EVF besitzt und man so nicht mehr auf die M-Sucherabschattung achten muss.

Mir kommt hier der Vergleich APO 35mm SL vs M in den Sinn.

Bzgl. einer AF-Lösung für kompakte und leichte Objektive wäre ein Blick in die Vergangenheit Richtung Contax AX vielleicht ein Ideengeber.

Möchte mir nicht vorstellen, was solch ein System in der heutigen Zeit mit KI, Prozessor-Power und modernsten Mikromotoren auch mit lichtstarken Normal- und Teleobjektiven zu leisten im Stande wäre.

Es bleibt spannend 😃👍

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Alle wollen alles, aber am Ende ist es immer eine Abwägung innerhalb der physikalisch-technischen Grenzen, die man akzeptieren muss. 
Selbst ein WATE hat einen Schärfeverlauf. Im MF gilt das alles erst recht. Und ein Leica SL 21 hat autofocus ebenso wie ein S 24er. 
An einer M stellt man gerne manuell scharf, weil man im Gegenzug höchste Qualität bei Kompaktheit bekommt. 
An einer S, SL, GFX etc. stellt man sich auf eine andere Arbeitsweise ein und erspart sich damit permanentes Umdenken. 
 

vor einer Stunde schrieb W124:

Eine vielleicht sehr interessante Frage wäre doch, wie klein könnten "M-Objektive" im S-Sensorformat werden? Besonders, wenn eine zukünftige S einen EVF besitzt und man so nicht mehr auf die M-Sucherabschattung achten

In der Tat! Ich checke in den nächsten Tagen, wofür meine M-Objektive an einer mirrorless MF taugen. Da bin ich sehr gespannt. 

Edited by lik
Korr.
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vor 8 Minuten schrieb lik:

In der Tat! Ich checke in den nächsten Tagen, wofür meine M-Objektive an einer mirrorless MF taugen. Da bin ich sehr gespannt. 

Ein mischen von unterschiedlich ausgelegten Systemen ist immer suboptimal und wird nicht 1:1 vergleichbar sein. Der Sensor muss ja auf die Objektiv Konstruktion abgestimmt sein -> Mikrolinsen.

 

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Also wenn lik begeistert ist, dann will das schon etwas heißen.

Autofokus ist natürlich ein Thema und bei uns im Studio verwenden wir für Interviews drei Canon C70 u.a. mit 50mm 1,2 und 85 1,2 (!). Canon bietet Augen-Autofokus und es wird mit offener Blende gefilmt. Alles völlig lautlos und perfekt auf den Punkt der Pupille superscharf, selbst mit Brille. Bei Bewegtbild ist das aber noch einmal eine andere Anforderung und reduziert den Personalaufwand sehr deutlich. Bei Photo wäre ein perfekter Autofokus nützlich, aber da muss vor allem die Bildqualität anschließend schlicht atemberaubend sein.

Bildqualität und Bildanmutung wären für mich nach wie vor die Top-Prioritäten. Gewicht, Seitenverhältnis, etc. ist alles egal. Also wenn Leica etwas anbieten möchte, dann ist das nur interessant, wenn keine Kompromisse eingegangen werden. Dann darf auch der Preis hoch sein. Als die S2 herauskam, war das state-of-the-art und die Objektive sind es noch immer. Die S3 war und ist m.E. geeignet, aber für die Leistung zu teuer. Bin gespannt, was die S4 bieten möchte. 

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Ich bin der Meinung, dass Autofokus immer nur ein Kompromiss sein kann.

Schon seit den 80er Jahren wurde ja immer der beste AF angeboten, genügt hatte er dann doch nie.

Dieses Prinzip hält sich bis heute und die nächste Generation AF ist natürlich immer um Welten besser 😜

Aber zugegeben, für meine Ansprüche bietet der AF an meinen 2015er Kameras wenig Anlass zum meckern.

Ich denke das Ende der Fahnenstange KI und Algorithmen ist noch lange nicht erreicht, die physische Übertragung der Befehle an Motoren und Getrieben in den Objektiven ist sicher schon auf höchstem Niveau angekommen.

Was ich in der modernen Entwicklung bei den Kameras toll finde sind die neuen Möglichkeiten beim Weglassen mechanischer Komponenten, Stichwort Global Shutter. Aufwendige Konstruktionen für Zentralverschlüsse kann man sich sparen.

Dagegen eine mechanisch von Hand eingestellte Blende stelle ich mir nach wie vor einfacher und nachhaltiger vor als eine elektronisch mit Stellmotor regelbare.

Wie wir ja von Herrn Karbe gelernt haben sollen die Leica-Linsen ja eh am besten bei Offenblende betrieben werden.

 

Edited by W124
Name korrigiert, sch... Autokorrektur, sorry
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21 hours ago, lik said:

 

Aber Leica hat alles Mögliche gestartet: 1“ Sensor, APSC, VF und MF. Warum eigentlich?

Es ging auch anders: Mit der L-Alliance wurde umsichtig und erfolgreich der Sprung ins mirrorless VF geschafft, mit der Q-Serie eine neue Cashcow herausgebracht und gleichzeitig wurde immer wieder die Ikonisierung des M-Systems revitalisiert. Das ist für einen eher mittelständischen Kamerahersteller nun wirklich eine Erfolgsstory! 
Aber man sollte sich mal eingestehen, dass die Ikonen im MF schon vor Jahrzehnten durch andere geschaffen worden waren. 
 
Leica hatte mir mit dem S-System einen fünfstelligen Vermögensschaden beschert durch die Realisierung des Verlustes. Das hat mich gegen das Warten auf eine S4 hinreichend immunisiert. 
 
Meine Konsequenz: 
Im VF bleibe ich Leica-Kunde – mit was auch immer. 
Aber seit heute habe ich eine Fuji GFX 100II. 
 

Damals hat die S sicher auch auf der R-User gezielt. Und vermutlich hat sie zusammen mit der digitalen M Leica finanziell wieder auf eine gute Basis gestellt. Was man nicht vergessen darf ist, dass bei der Entwicklung eines Systems auch jede Menge Know How gesammelt wird, was dann auch in andere Systeme einfliessen kann.

Ich habe immer noch eine S2, die ich gelegentlich mit alten Contax- und HCD-Objektiven verwende. Macht immer noch Spass.

Zum Thema Vermögensschaden: Den hat man auch mit anderen Marken. Phase One, Hasselblad HCD. Selbst beim XCD-System werden ältere Objektive mit 50% Abschlag gehandelt. Ganz zu schweigen von der ersten X1D-Kamera, die wohl aus den Software-Update-Zyklen herausgefallen ist und einen dem S-System nicht unähnlichen Wertverlust aufweist. Wenn Du bei Fuji die erste 100 MP Kamera gekauft hast (die mit dem dicken Griff), ist der Verkaufspreis auch nicht mehr so dramatisch hoch.

 

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vor 17 Stunden schrieb Photon42:

Vermögensschaden: Den hat man auch mit anderen Marken

Ich bin nicht allein. Das beruhigt. 

 

vor 17 Stunden schrieb Photon42:

Und vermutlich hat sie zusammen mit der digitalen M Leica finanziell wieder auf eine gute Basis gestellt.

Ich habe die S2 sehr geschätzt. Sie hatte damals echte Alleinstellungsmerkmale. Aber das glaube ich nun nicht. Ich schätze eher, sie war eine Investitionsruine. Sonst hätte die S3 mehr Optimierung bekommen. Sie bekam aber nur das offensichtlich Nötigste mit: Sensor, leicht (aber kaum spürbar) verbesserter AF, behielt aber veraltete Kartenslots u.a. 

Würde sie noch zu meinem Anwendungsfall passen, hätte auch ich sie noch. Aber die neuen kleinen MF-Mirrorless bieten einfach so vieles, womit sie (mit Ausnahme des M-Systems) sogar zur Alternative für heutige VF werden. Ein Fuji GFX 100 Body wiegt wenige Gramm mehr als der der Leica SL, eine S3 mit Akku über 350 gr mehr. 

Aber v.a. habe ich gewechselt, weil ich an eine zukünftig v.a. in Kosten wettbewerbsfähige Leica MF (trotz der zweifellos dann wieder optischen Top-Qualität) nicht mehr glaube. 

Mehr kann ich dazu hier auch nicht mehr schreiben, denn wenn ich weiteres zu MF-mirrorless bzw. Fuji GFX schreibe, dann gehört das korrekterweise in ein anderes Forum. Von der S-Sektion des l-camera-forums verabschiede ich mich hiermit. 

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Am 1.11.2023 um 11:18 schrieb Holger1:

Aus für S-System

30. Oktober 2023 

 

Leica lässt nach Aussagen* von Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG, sein Mittelformat-System mit der DSLR Leica S3 auslaufen, arbeitet aber an einem spiegellosen Nachfolgemodell, das voraussichtlich Ende 2025 auf den Markt kommen wird.

Jetzt möchte ich auch gerne mal meinen ganz persönlichen Senf dazu abgeben.

Ich bin eigentlich sehr betrübt, wenn ich die unterschiedlichen Kommentare, Meinungen, Hoffnungen und Ängste hier zum angeblichen Ende des bisherigen S-Systems lese. Es kommt mir alles so bekannt vor. Es erinnert mich an meine eigenen Erfahrungen, Hoffnungen und Ängste vor runden 15 bis fast 20 Jahren.

Damals waren wir – meine Frau und ich – begeisterte Anhänger des R-Systems. Wir sind Hobbyfotografen und halten uns teils beruflich in den Wildnissen dieser Erde auf. Da ist man auf eine robuste und zuverlässige Foto-Ausrüstung angewiesen. Neben den wissenschaftlichen Aufgaben lichten wir auch Tiere und hier besonders und gerne Vögel ab. Das Leica R-System war schlichtweg genial.

Aber die Zeiten wandelten sich. Die Ära der Digitalfotografie brach an. Leica hatte das Digitalmodul-R für die R8/9. Wir waren auf der Zeit. Da wir manche Fotos auch kommerziell verwerten, konnten wir bei den Agenturen anfangs noch mithalten. Der Schotter kam rein und gestattete uns, Teile der Kosten abzudecken. Aber das änderte sich rasch.

Die von Leica offerierten 10 MP des Digitalmoduls waren bei den Fotoagenturen alsbald nicht mehr der Hit, weil die Wettbewerber mittlerweile Digitalmodelle mit 16, 21 oder gar 24 MP im Angebot hatten. Die professionellen Vermarkter verweigerten schließlich sogar die Annahme von Dias.

Nun hatte Leica aber im Verlauf des Digitalmoduls-R die baldige Präsentation eines neuen, rein digitalen, wohl „R-10“ benannten Models angekündigt. Super. Wir waren happy.

Eine gewisse Zeit ohne ausreichende finanzielle Abdeckung der Hobbyfotografie waren für uns zu verschmerzen, zumal die Ausrüstung keinerlei Probleme bereitete. Wir mussten schließlich nicht davon leben.

Also warteten wir geduldig. Die Ankündigungen wurden konkreter, manchmal etwas kryptisch, dafür aber stetig. Wir warteten und warteten. Von Photokina zu Photokina gaben die Leica-Offiziellen eine Durchhalteparole nach der anderen aus.

Inzwischen verkauften die Mitbewerber hoch technisierte Modelle mit immer neuen Raffinessen und mit immer mehr MP auf dem Chip. Schließlich waren unsere Einnahmen aus dem Fotosektor für neue Bilder auf Null gesunken.

Und was tat Leica unterdessen? Leica redete und redete und redete.

2010 war dann mein Geduldsfaden gerissen und wir erstanden erst mal eine Grundausrüstung eines fernöstlichen Kameraherstellers.

Aber dann! Schließlich kam sie doch noch; die digitale Leica-Sensation; die lang erwartete Weiterentwicklung der R, die S-Serie. Aber was war das für eine digitale Fortsetzung? Das Handling der Kamera war genial. Sie lag wundervoll in der Hand, war leicht zu bedienen und Leica machte explizit Reklame für eine neue Dimension der Outdoor-Fotografie. Die Knipse war sogar regendicht. Würde sie auch staubdicht sein? Dennoch offenbarte sich für uns eine einzige große Enttäuschung.

Da war zuerst der Preis. Der war schlichtweg abschreckend. Und dann die magere Objektivausstattung. Ein 180mm Teleobjektiv als Ultima ratio ist für Knipser, wie wir es sind, der reine Hohn. Bei uns fängt es ab 500mm an interessant zu werden; 300 mm geht auch noch, aber 600mm ist eigentlich Standard.

Kurz und gut; das S-System musste ohne uns den Weg in die Fotografenwelt finden.

Wir erstanden nach und nach eine Vollausrüstung unseres fernöstlichen Herstellers. Und seither macht die Fotografie wieder richtig Spaß.

Auch wenn unsere großen Tüten dieser neuen Firma wirklich fantastische Objektive sind, so sind sie dennoch empfindliche Diven. Autofokus und Wackeldackel fordern halt ihren Tribut. An Robustheit können sie mit den Apotelyten von Leica nicht mithalten. Was die Bildqualität angeht, sind sie den Leicalinsen sogar überlegen. Aber vom Autodach fallen dürfen sie auf keinen Fall. Das hat regelmäßig einen nicht wirklich preiswerten Genesungsprozeß zur Folge.

Wenn Leica nun eine spiegellose S ankündigt, so müssen die Objektive angepasst und wohl auch neu gerechnet werden. Es führt kein Weg daran vorbei.

Canon hatte schon seit Jahren begonnen, die Auflösung seiner EF-Objektive auf 65 MP zu berechnen. Und die spiegellose R-Serie dieser Firma hat ausnahmslos neu gerechnete Objektive mit eigenen Kameraanschlüssen erhalten. Natürlich haben sie den Kunden ein Adaptersystem zu den EFs angeboten. Aber das ist eine Übergangslösung und nichts anderes.

Ich persönlich glaube, dass das S-System von Leica von Anfang an ein finanzieller Flop war. Besonders misstrauisch hat mich die Werbestrategie gemacht, dass ich beim Erwerb einer solchen Kamera gegen ein geringes Aufgeld einen weltweiten Sofortservice erhalten kann. Eine absolut geniale Superidee beim „outdoor shooting“ in der Namib oder auf der Valdeshalbinsel; von Jan Mayen oder Südgeorgien mal ganz zu schweigen. Nein, das S-System hatte wohl von Anfang an eine ganz andere Zielgruppe als nun ausgerechnet Natur- oder Sportfotografen, für die aber ja die gewaltigen Apotelyte speziell produziert wurden. Für Mode- oder Architekturfotografen reichen 180mm Objektive in der Regel aus. Auf der anderen Seite dürfte bei dieser Zielgruppe die explizit angepriesene Regendichtigkeit der Kamera nicht unbedingt zu den „must have“ einer Kamerawahl zählen.

Wie dem auch sei! Wir zumindest haben bislang den rechtzeitigen Umstieg auf ein anderes System nie bereut obwohl wir manchmal noch ein wenig wehmütig an unser gutes, altes R-System denken.

Daher sei es mir an dieser Stelle gestattet, den S-Enthusiasten, was Ankündigungen von Leica angeht, zu ein wenig Vorsicht und Skepsis raten zu dürfen. Im Nachhinein muss man die Kommunikation von Leica mit ihren R-Fotografen zumindest als sehr gewöhnungsbedürftig einstufen. Mittlerweile gibt es für das gesamte R-System von Leica keinen werkseigenen Ersatzteil-und Reparaturservice mehr. Die Firma scheint das gesamte System komplett abgeschaltet zu haben und offeriert nicht einmal mehr Ersatzakkus für das Digital-Modul.

Ich wünsche allen S-Enthusiasten von ganzem Herzen, dass Ihnen als S-User meine persönlichen Erfahrungen, die ich mit dem R-System hatte, erspart bleiben mögen.

Eine schöne Restwoche an alle und immer gut Licht vor der Linse.

Dikdik

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