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Farblabor einrichten: Wenn ja, wie?


Mpi96

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Hallo liebes Forum,

 

ich bräuchte ein paar Tipps und Hinweise bezüglich der analogen Verarbeitung meiner Negative.

Nach etlichen Irrungen und Wirrungen durch die Welt der Fotografie bin ich mittlerweile zur Erkenntnis gekommen, dass ich kein Freund der digitalen Fotografie (mehr) bin.

Mit meiner M2 Filme durchzuziehen erfüllt mich mit großer Freude, so dass ich nach Möglichkeit nur noch Bilder auf Film bannen möchte.

Die Frage ist nur, wie ich mit meinen Negativen weiter verfahre, selber entwickeln mache ich mit schwarz/weiß schon seit Ewigkeiten, Farbe soll nun auch zu Hause geschehen.

Bisher habe ich die Negative gescannt, aber das hat mich nie wirklich glücklich gemacht. Also stellt sich zwangsläufig die Frage, ob ich nicht den gesamten analogen Prozess in Eigenregie durchführen sollte.

Zwar habe ich mir schon einen Focomat 1C angeschafft, aber die räumlichen Gegebenheiten sind mehr als suboptimal (Gästezimmer). Da war mein letztes „Labor“ im 4qm Badezimmer schon deutlich angenehmer.

Nächstes Jahr wird sich dafür dank eigener Immobilie wohl die Möglichkeit bieten, eine adäquate Dunkelkammer einzurichten.

 

Was mich jetzt aber im Voraus schon brennend interessiert:

 

Wie aufwändig sind analoge Ausbelichtungen in Farbe denn nun wirklich? Schwarz/Weiß fand ich sehr erträglich. Allerdings habe ich noch kein Multigrade-Papier ausprobiert.

 

Welche Gerätschaften sollte ich mir zulegen, um die Arbeit so angenehm wie möglich zu gestalten? Stichwort Prozessor und ähnliches.

 

Wie viele hart ersparte Euros sollte man für das Einrichten einer Dunkelkammer für Farbe einkalkulieren, wenn bisher noch nichts vorhanden ist? Als Vergrößerer habe ich den Focomat 35c ins Auge gefasst, auch um mir den Weg ins Mittelformat zu verbauen. Ich neige manchmal zu irrationalen Wünschen…

 

20x30cm Vergrößerungen sollten definitiv möglich sein, gegebenenfalls auch 30x45cm. Größer werde ich wohl niemals gehen wollen, schon allein der Qualität wegen. Aber wie sieht das mit 30x45 Vergrößerungen aus, kann man das noch gut selber im Labor bewerkstelligen?

 

Und zu guter Letzt: Wie läuft eure DuKa-Routine so ab? Ich belichte pro Monat bisher so 3-4 Filme, in Zukunft dank Nachwuchs wohl ein bisschen mehr. Ist es realistisch 1x pro Monat einen DuKa-Abend einzulegen und dann seine 3-4 besten Bilder auf Papier zu bringen?

 

Vielleicht könnt ihr ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, so dass ich mittelfristig schon mal die Augen nach passenden Gerätschaften offen halten kann.

 

Einen schönen Sonntag und liebe Grüße,

Niclas

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Ich kann vor der Selbsterstellung von Farbabzügen nur warnen.

Habe es z. Zt. der SW Entwicklung ((0er Jahre) mal gemacht. Allerdings kein Farbmischkopf, sondern einlegen von diversen Farbfilterscheiben.

Es kamen oft unglaubliche Fehlfarben dabei heraus.Entweder totaler Magenta- oder Blaustich oder sonst etwas.

Eine weiteres ist die Temperatur der Bäder zum entwickeln. Während es bei SW um die 20 Grad war, sollte es bei Farbe noch genauer sein.

Mit anderen Worten ich habe es damals auf die Belichtung eines Farbnegativfilmes zu 10x15 gebracht und dann das Thema Selbst Fotopapier in Colour belichten niemals mehr gemacht. 

Mag sein das die Technik heute weiter ist, aber das sind  meine Erfahrungen als vergangener Zeit.

VG

Jens (AKA Brigitte)

 

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Neulich in FOTO HITS gelesen:

Pedro Meyer 

http://v3.pedromeyer.com/es/

Das Fotografieren und direkte Bearbeiten von Bildern im digitalen Zeitalter macht das Leben so viel aufregender im Vergleich zur Plackerei der analogen Ära.

Nie in meinem Leben war es besser als heute, was das Fotografieren angeht.

Ich feiere und begrüße jeden Moment, in dem ich meine Welt mit all diesen Werkzeugen erkunden kann.

Das kann ich nur unterschreiben, es war eine grausame Zeit als man darauf angewiesen war analoge Farbabzüge zu machen.

Die Technik hat sich nicht verändert, man muss filtern, probieren und am nächsten Morgen feststellen das man seine Zeit besser in irgendeiner Kneipe verbracht hätte.

 

Edited by Guest
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vor 8 Minuten schrieb Sketch:

Neulich in FOTO HITS gelesen:

Fotopostillen zu lesen, war schon zu Analogzeiten der größte Fehler, den man als Knipser machen konnte. 

Seither ist es nicht besser geworden. Im Gegenteil. 

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vor 5 Stunden schrieb Mpi96:

Als Vergrößerer habe ich den Focomat 35c ins Auge gefasst, auch um mir den Weg ins Mittelformat zu verbauen. Ich neige manchmal zu irrationalen Wünschen…

Geht mir ähnlich :D

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naja, in meiner pressefotografen-zeit in den 1990ern haben wir 20x25-farbabzüge in einem kämmerchen im stadionkeller zusammengebracht, die auch alle farbrichtig waren. ich hatte dazu so ein kleines durst-messkästchen, das unter die vergrößerungslinse geschwenkt wurde, man drehte dann die filter am farbkopf solange, bis beide lämpchen leuchteten. den namen habe ich vergessen, aber einmal justiert, arbeitete er zuverlässig. auch das mit der temperatur der bäder war relativ unkritisch, ich hatte eine jobo-dose, die im wasserbad rotierte.

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Edited by harryzet
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Guten Morgen!

Fragte man mich nach meiner persönlichen Meinung, dann würde ich sagen: Lass´ es bleiben!"

Es gab ein wirklich recht ansehnliches Verfahren, mit dessen Hilfe man durchaus technisch sehenswerte Resultate erzielen konnte. Dies noch dazu mit durchaus amateurgerechtem Laboraufwand, leicht zu verstehen und mit (im Verhältnis zum Vergrößern von maskierten CN-Negativen) einfach beurteilbaren Zwischenschritten. Das war das Positiv-Positiv CibaChrome-Verfahren, sehr lichtbeständig und mit leuchtenden Farben. Ich will nicht sagen dass das/die Colornegativ-Verfahren Mist wäre(n), im Gegenteil, aber es ist meiner Meinung nach aufwändiger in jeder Beziehung und die Ergebnisse hinken den modernen Tintenstrahldrucken schon deshalb hinterher, weil es ausschließlich Plastikpapier als Bildmaterial gibt. Noch dazu nur in einer einzigen Gradation. Im direkten Vergleich mit der Drucktechnik einfach erheblich schlechter in den Möglichkeiten der Nachbearbeitung/Beeinflussung der Wiedergabe (Gradation usw.) und letztlich auch in Bezug auf das Endergebnis welches Du in der Hand hältst. Plastik ist eben kein Edelpapier bzw. -karton

Nicht dass das CibaChrome-Material vielfältiger in seinen Möglichkeiten gewesen wäre, aber es war einfacher in der Handhabung und führte leichter zu präsentablen Ergebnissen. Leider gibt es das nicht mehr - außer vielleicht noch hier und da überlagerte Restbestände von denen ich aber im Sinne eines Neueinstiegs, verbunden mit der Erwartung auf konstante Ergebnisse die Finger lassen würde.

Nichts gegen die Arbeit mit CN-Material, aber das würde ich heute von einem kompetenten Dienstleister ausarbeiten lassen. Da gibt es auch durchaus welche, die bis heute richtige Vergrößerungen anstelle von digitalen Ausbelichtungen herstellen. Das führt ohne frustrierende Umwege zu Ergebnissen an denen Du Freude hast.

Ist aber nur meine(!) Meinung (s.o.), die muss niemand teilen und hat vor allen Dingen (gar-)nichts mit der Selbstverarbeitung von S/W-(Baryt)-Papier zu tun. Dies ist einfach nicht vergleichbar.

Freundliche Grüße

Wolfgang

Edited by wpo
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Ich habe es vor 2 Jahren mit dem sog. RA-4 Prozess gemacht, aber nun komplett aufgegeben und mache nur noch B&W. Die Farbabzugsentwicklung vom Farbnegativ war enorm zeitaufwendig und auch oft frustrierend. Zunaechst muss man den Farbdiffuser-Kondensor am Vergroesserer auf das Negativ kalibrieren in den Farbkanaelen, was schon ein nicht ganz einfacher Vorgang ist. Die eigentliche Entwicklung des Abzugs machte ich bei Raumtemperatur manuell rotierend mittels einer passenden Plastikrolle mit Chemikalien darin in einer Auffangschale aus Plastik. Der RA-4 Entwickler ist sehr luftempfindlich und zersetzt sich schnell selbst for sorgfaeltiger Lagerung. Bis ich die richtigen Farben hatte, brauchte ich 3-4 Entwicklungsversuche, was nochmal sehr aufwendig war. Die Ergebnisse am Ende waren sehr gut, aber nochmal will ich das nicht durchziehen. 

Ich rate nun dazu, das Farbnegativ schlicht gut zu scannen und dann auf einem Inkjet-Drucker zu drucken. 

Hier einige der mit RA-4 erhaltenen Abzuege:

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Edited by Martin B
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  • 2 weeks later...

Vielen Dank für die Antworten!

 

Ich bin zwischendurch Vater geworden, deswegen schreibe ich jetzt erst so verspätet. Immerhin habe ich jetzt dauerhaft ein dankbares Motiv. 😅

 

Bezüglich Vergrößern bin ich jetzt doch ein wenig kritischer. Vor allem der Hinweis mit dem Papier hat mich durchaus zum Nachdenken gebracht.

Ich denke, dass ich jetzt erstmal folgendes versuchen werde: Gescanntes Bild drucken lassen, Negativ von „Mein FilmLab“ in RA-4 belichten lassen. Dann vergleiche ich die Ergebnisse und habe eine bessere Vorstellung der Qualitätsunterschiede.

 

Kennt jemand sonst noch ein Labor, das quasi online RA-4 Prints anfertigt? Ist ja mittlerweile ein rar gewordener Service. In meiner Region (Göttingen/Kassel) kennen ich niemanden, der das noch kann.

 

So oder so werde ich wohl zunächst erstmal eine S/W Dunkelkammer einrichten, um abschätzen zu können, wie viel Zeit ich überhaupt habe, um Bilder zu vergrößern. Zudem habe ich den Focomat 1c schon und muss nicht noch extra Equipment anschaffen.

 

Je nach dem, wie sich das alles verhält, werde ich mich weiter Richtung RA-4 informieren. Das Interesse besteht weiterhin. Womöglich versuche ich auch noch jemanden zu finden, der mir den Arbeitsablauf in der Dunkelkammer mal hautnah zeigt.

 

Liebe Grüße so weit.

 

Niclas

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Hallo Niclas,

zuerst: Glückwunsch zum Nachwuchs!

In Sachen Labor: https://www.photostudio13.de/fotos-plakate/analoge-fachvergroesserungen/

und https://www.prolab.de/produkte/foto5.php

Sehr zu empfehlen...

Viel Vergnügen beim Probieren. Vor allem lass Dir nix einreden. Hauptsache es macht Spaß. Es soll sogar Leute geben, die malen Bilder mit Pinsel und Farbe. Obwohl das so viel mühsamer ist wie auf den Auslöser zu drücken. Ich finde auch: Ein wunderbares Hobby. Auch wenn bei mir Farbe nur ab und an zum Einsatz kommt und ich die Negative immer scane. Einige Bilder kommen in Fotobücher. Für einige wenigen Prints genügen mir die Labore.

 

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