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Ein Irrglauben ist es übrigens das Hersteller eines teueren Produktes auch immer die besten Öle verwenden. Siehe Märklin wo fast alle Lokomotiven aus den 70ger Jahren schon im OVP Karton so verharzt waren das die Antriebe "festgebacken" waren ohne das sie jemals gelaufen sind. In den Jahren aus denen meine Kameras stammen herrschte auch noch Mangelwirtschaft. Da wurde genommen was verfügbar war. Und das auch nur sparsam. Ein Produkt war nicht ausgerichtet länger als 10 Jahre zu halten. Es mußte ein Markt bedient werden. Das viele Geräte solange durchhalten war bestimmt Konstruktionsbedingt nicht beabsichtigt. Nur mal am Rande bemerkt. 

Bei den Märklin-Ölen wird's vermutlich nicht der Preis der Öle/Fette gewesen sein, sondern eher die gewünschten "robusten" Eigenschaften. Aber vielleicht war es auch einfach das, was man immer schon benutzt hat …

 

Bei Leitz Cameras war durchaus Qualität und Haltbarkeit ein Ziel. Regelmäßige Wartung gehörte aber immer dazu. Nach meinen Erfahrungen laufen alte japanische Kameras und Objektive auch ohne Wartung einige Jahrzehnte – bis sie kaputt sind; Schraub-Leicas und analoge Ms sowie deren Objektive wollen regelmäßig gewartet werden (was man nach ca. 10–20 Jahren ohne auch merkt), halten dafür ewig. Ja, es gibt Anwender, die Reihenweise Leicas verschleißen – keine Ahnung, wie die das anstellen (außer bei Kriegsberichterstattern – da wäre es nachvollziehbar ;)).

 

(Es gibt auch Anwender die Macs in Rekordzeit kaputt bekommen – bei mir und meiner besseren Hälfte laufen sie im professionellen Einsatz, und laufen, und laufen … es gibt andere Faktoren, die mich inzwischen mehr und mehr von Apple-Produkten Abstand nehmen lassen.)

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Moin,

 

es wäre noch zu klären, was man unter "beste Öle und Fette" zu verstehen hat? Beste Schmiereigenschaften oder lange Haltbarkeit? Eines der allerbesten Öle ist beispielsweise Rizinus-Öl, allerdings ist dessen Haltbarkeit eher schlecht, muss also alsbald ersetzt werden, d.h. die Lagerstelle muss gereinigt und neu mit Schmierstoff versehen werden.

 

Modernere, nicht aus organischen Stoffen hergestellte Öle und Fette - oder sollte man sie besser nur als Schmierstoffe bezeichnen - harzen kaum bis garnicht mehr, aber andere Eigenschaften, die über das bloße Schmieren hinausgehen sind häufig nicht so sehr gegeben.

 

Wenn Märklin-Artikel, die über lange Zeit eingepackt und unbenutzt gelegen haben nach 10Jahren++ verbacken, dann wundert mich das nicht. Dieser Vorgang ist weder auf Märklin beschränkt noch auf billige Schmiermittel zurückzuführen. Es ist einfach eine Eigenschaft der damals gängigen Schmiermittel in Verbindung mit den jeweiligen Lagerstellen. Ein Nadel- oder Kugellager wird weniger schnell verbacken als ein Gleitlager und schneller verbacken als ein Spitzenlager mit Lagerstein. Ganz einfach weil die aufzubringenden Kräfte im Verhältniss zur Kontaktfläche eines Lagers unterschiedlich sind. Die hat dann aber nicht unbedingt etwas mit des Haltbarkeit zu tun, denn der Schmierstoff ist hier wie dort womöglich verharzt und hat seine spezifischen Eigenschaften weitgehend eingebüßt.

 

MfG Wolfgang

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...

 

Wenn Märklin-Artikel, die über lange Zeit eingepackt und unbenutzt gelegen haben nach 10Jahren++ verbacken, dann wundert mich das nicht.

...

 

Nun schrieb er aber:  "Siehe Märklin wo fast alle Lokomotiven aus den 70ger Jahren schon im OVP Karton so verharzt waren das die Antriebe "festgebacken" waren ohne das sie jemals gelaufen sind."

 

Das wäre jetzt interessant, ob sie gleich verharzt waren oder nach langer Standzeit. Dann hätte man vielleicht ein Muster für das Verhalten der Öle/Fette. 

Allerdings ist das wohl zu sehr OT...

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Guten Morgen zusammen,

 

so bald die fertigen Fotos vom letzten "Testfilm" hier sind geht es weiter. Diesmal habe ich den Testfilm privat zum entwickeln gegeben. Möglich das ich die Bilder Heute schon bekomme falls der Film etwas geworden ist. Zur Zeit lese ich hier selbst etwas mit. Gerade zur Geschichte mit den Ölen.

 

Nähmaschinenöle sind übrigens hochreine Weißöle. Die werden sich nicht verteilen im Gehäuse und können ihrer fehlenden Säure wegen weder verharzen noch Dichtungen angreifen. Selbst das billige "Centralin" Öl ist eines der hochwertigsten Öle auf dem Markt. Ob es "Kameratauglich"ist kann ich allerdings nicht beurteilen. Schaden wird es der Mechanik aber nicht. Komplizierte ( gerade alte ) Nähmaschinen arbeiten auch, ohne das sich das Öl darin verteilt. Was würde ein/die Schneider/in sonst machen wenn der teure Maßanzug bzw. das Seidenkleid mit Öl verunreinigt würde. Ein Irrglauben ist es übrigens das Hersteller eines teueren Produktes auch immer die besten Öle verwenden. Siehe Märklin wo fast alle Lokomotiven aus den 70ger Jahren schon im OVP Karton so verharzt waren das die Antriebe "festgebacken" waren ohne das sie jemals gelaufen sind. In den Jahren aus denen meine Kameras stammen herrschte auch noch Mangelwirtschaft. Da wurde genommen was verfügbar war. Und das auch nur sparsam. Ein Produkt war nicht ausgerichtet länger als 10 Jahre zu halten. Es mußte ein Markt bedient werden. Das viele Geräte solange durchhalten war bestimmt Konstruktionsbedingt nicht beabsichtigt. Nur mal am Rande bemerkt. 

 

 

Gruß

Michel

Jetzt haben wir wieder einmal etwas gelernt. Danke Michael

Grüsse aus O.Ö.

Karl L.

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Na was für ein Pech, dass die Leica-Produktion hier nicht schon vor 80 Jahren mitlesen konnte. Damals musste man noch selbst tüfteln:

 

https://www.l-camera-forum.com/topic/279531-schraubleica-empfehlung/?do=findComment&comment=3411289

 

Vielleicht könnte man ja mal eine Sammelbestellung von "Singer-Öl Nr.1" organisieren - dazu noch das notwendige Ziehfett für die Objektive - und die analoge Zukunft wäre gesichert.  

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Ich habe das Thema Öl hier mit Interesse gelesen. Gerade weil ich mich einige lange Jahre mit speziellen Ölen für Modellbahnen, Instrumente und Uhren beschäftigt habe. Aber leider noch nicht mit Ölen die für Kameras verwendet wurden. ( Noch nicht ) Ich habe über lange Zeit alte Märklin Bahnen aus den 1950 - 1950 ger Jahren restauriert und viele davon in Fachforen bebildert vorgestellt. ( bin im Internet und bei Restauratoren Namentlich bekannt )  Bis hin zu den einzelnen Arbeitsschritten. Diese Thematik kenne ich sehr gut. Habe darüber noch hunderte von Bildern auf dem Computer. Die Restauration setzt ja immer auch Kenntnisse über die alten verwendeten Werkstoffe voraus. Bis hin zu den speziellen alten Nitro Lacken. ( werden selbst gemischt ) Auch ein weites Feld. 

 

Für Kameras sind natürlich ganz andere Kenntnisse erforderlich. Gerade Optische Geräte erfordern auch sehr viel an Erfahrung. Einen Filmtransport würde ich evtl. noch reinigen und entsprechend ölen können. Auch bei filigranen Antrieben. Aber Verschlüsse und Objektive sind etwas für Fachleute. Allein schon die Rezeptur für den passenden Kit um eine Linse einzusetzen. Das wird eine Wissenschaft für sich sein. Trotzdem sehr sehr Interessant für mich. Noch interessanter wären die Einstellwerkzeuge und die Vorgehensweise beim Einstellen der Verschlusszeiten für mich. Nur des Interesses halber. Bei Bedarf stelle ich natürlich ein paar spezielle Öle auch gerne mal vor. Und für was sie einsetzbar sind. 

 

Gruß

Michel

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Etwas OT. 

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@halo

 

meine Frage war ja auch immer bei "meinen Geschichten" wie man erlerntes Wissen weitergeben könnte. Leider ohne großen Erfolg. Es sind nur noch wenige zugänglich für handwerkliche Fähigkeiten. Ganz zu schweigen sich mit einem Thema konsequent auseinander zu setzen. Ich selbst arbeite ja beruflich mit sehr großen Maschinen. Anfragen nach benötigtem Fachpersonal beim Arbeitsamt verlaufen stets Ergebnislos. Trotz das in dieser Branche mehr als überdurchschnittlich bezahlt wird. Die Kenntnisse sind einfach verloren gegangen. Auch der Umgang mit den benötigten Materialien. Ich kann meine Maschinen von der Elektronik und den Reifen abgesehen noch selbst reparieren. ( muss ich auch aus Zeit und Kostengründen ) Aber was wenn es z.B solche Leute wie C.R nicht mehr gibt. Schade drum. 

 

Gruß

Michel 

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Ja, Michel,

 

das sehe ich auch so. Deshalb hatte ich sogar mal Schrauber-Workshops mit Claus angeboten. Allerdings war den meisten von uns klar, dass Sie einem Könner zuschauen durften, Selbermachen ist noch mal 'ne ganz andere Nummer. Trotzdem gab es Einzelne, die viel von ihm gelernt hatten, so zum Beispiel unser Forumskollege jerzy, von dem Du hier im Sammler-thread immer wieder sehr kundige Beiträge lesen kannst.

 

Zum Glück gibt es aber auch noch ein paar jüngere Experten. Ich will hier nur Otmar Michaely herausheben. Allerdings musst Du bei ihm noch mehr Zeit mitbringen und Deine Leica sollte schon einen historischen Wert haben.

 

Gruß Friedhelm

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Ja, Michel,

 

das sehe ich auch so. Deshalb hatte ich sogar mal Schrauber-Workshops mit Claus angeboten. Allerdings war den meisten von uns klar, dass Sie einem Könner zuschauen durften, Selbermachen ist noch mal 'ne ganz andere Nummer. Trotzdem gab es Einzelne, die viel von ihm gelernt hatten, so zum Beispiel unser Forumskollege jerzy, von dem Du hier im Sammler-thread immer wieder sehr kundige Beiträge lesen kannst.

 

Zum Glück gibt es aber auch noch ein paar jüngere Experten. Ich will hier nur Otmar Michaely herausheben. Allerdings musst Du bei ihm noch mehr Zeit mitbringen und Deine Leica sollte schon einen historischen Wert haben.

 

Gruß Friedhelm

 

Hallo Friedhelm,

 

genau das ist für mich mit ein Grund meine Hobby´s auch "zu leben". ( klingt blöde. weiß ich ) Ich brauche das als Ausgleich zum herkömmlichen anstrengenden Alltag. Ich habe über einige Jahre selbst "Workshops" im Internet geschrieben. ( fundiert zu Modellbahn Themen ) Ich kenne auch die diversen "Anfeindungen" in Foren wo man in eine bestimmte Ecke gestellt wird. Oft steht man als ein etwas "verschrobener" Spinner da. Ich habe aber genug "Hinterhof" Schrauber kennengelernt die jedem Profi Paroli bieten könnten. Ich könnte auch in einem "DIGI SLR" Forum angemeldet sein. Mich fasziniert aber das "Alte". Ob Kameras bzw. das fotografieren damit oder alte Röhrenverstärker ( selbst gebaut und alles verlötet ) zum E-Gitarren spielen. Oder Modellbahnen aus den 1950 ger Jahren. Mein privater Landrover 109 LR ist auch kein SUV ( dazu ist mein 1500 Ram Hemi besser geeignet ) aber "Frame Off" von mir selbst restauriert und wie Werksneu. Alte Technik in egal welcher Richtung kann funktionieren. Und für den der es will ziemlich viel Freude bereiten. Ich kann mit meinen Schraubleicas noch nicht einmal meiner billigen 89,- Euro Canon IXUS Paroli bieten. Das will ich auch nicht. Moderne elektronische Vario Getriebe in großen Traktoren sind etwas für "Mädchen". Ich bevorzuge eher das alte unsynchronisierte Schaltgetriebe. ( als Hobby ) Die Schraubleica ist für mich der sprichwörtliche  "Mack Superliner V8" unter den Kameras. Kein Sushi sondern "Grober Fleischkäse" mit Spiegelei.  ;) 

 

Und jede Menge Spaß. Sieht man ja gerade. Wollen ja momentan nicht so richtig die "alten Tanten". Wahrscheinlich muß ich auch zur Reha in dem Alter.

 

Gruß

Michel

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Interessant, interessant. M-Objektive sind an sich durchaus "zerlegbar" – Linsen sind normalerweise mit Schraubringen fixiert, nur selten eingeklebt (soweit ich weiß bei einigen alten und extrem kompakten Objektiven). Mit passendem Werkzeug geht da viel, solange man an der einen oder anderen Stelle Tipps von Leuten bekommt, die damit Erfahrung haben. Ich habe mir die vorderen Linsen meines Nah-Summicron gereinigt (da war innen Belag drauf, der bei Gegenlicht extrem lästig war) – nichts für schwache Nerven, aber machbar. Und mit ein paar Tipps vom Ostkreuz hätte ich noch weiter gehen können, ohne Schaden anzurichten.

 

Ja, ist schade, dass das entsprechende Know-how (z.B. in Form von YouTube-Videos und Blog-Beiträgen) nicht allgemein verfügbar ist. Zumal die Gefahr besteht, dass Leica nach und nach den "Support" für altes Gerät einstellen wird (und dann geht entsprechendes Know-how massiv verloren).

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Ja, ist schade, dass das entsprechende Know-how (z.B. in Form von YouTube-Videos und Blog-Beiträgen) nicht allgemein verfügbar ist. Zumal die Gefahr besteht, dass Leica nach und nach den "Support" für altes Gerät einstellen wird (und dann geht entsprechendes Know-how massiv verloren).

 

Ich muss mich korrigieren – wer sucht, der findet! Allerdings sind die meisten YouTube-Videos nicht von "gelernten" Leica-"Profis", sondern anscheinend eher von Bastlern mit mehr oder weniger viel Erfahrung. Hin und wieder tut es richtig weh, ihnen zuzusehen (ich könnte es nicht besser, äh, schlechter) – aber dafür kann man sehen, was sie gemacht haben (und was man vielleicht besser machen könnte).

 

Ich bin bislang Leica-mäßig aber nur an mein Nah-Summicron rangegangen, vorher (und hinterher) eher an (weniger teure) Objektive von MOG und Olympus (mein altes OM Zuiko 2/85 hatte auch Belag auf den Linsen, den ich erfolgreich entfernen konnte – da habe ich mich dann aber irgendwann nicht mehr getraut, weiter "in die Tiefe" zu gehen, was aber auch nicht nötig war).

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Habe heute grad' ein Paket mit einer Leica-Reparatur von Claus Reinhardt zurück bekommen. Macht einfach nur Freude!

 

Seien wir dankbar, dass er sein Wissen und Können (nur noch) hier im Forum anbietet.

 

Ach, und ich dachte, Hr. Reinhardt hätte sich inzwischen komplett zurückgezogen. Schön, dass er immer noch die eine oder andere Leica unter seine Fittiche nimmt – meine M6 hat er damals so schön hergerichtet, dass sie für neu durchgegangen wäre (na ja , fast ;)).

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