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Schon bald höher auflösende Sensoren


Karl Heinz Marschner

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Vor kurzem wurde die neue Leica TL2 vorgestellt. Sie hat einen 23,6 x 15,7 mm großen Sensor mit einer Auflösung von 24 Mp. ISO 100 bis 50.000. Jono Slack schreibt, dass selbst bei ISO 6400 perfekte Bilder herauskommen. Wenn man die Pixelzahl auf das Kleinbildformat 24 x 36 mm hochrechnet, landet man bei respektablen 56 Mp. Darf man darauf spekulieren, dass schon bald höher auflösende Sensoren auch für die Leica Q, für die Leica SL und zuletzt auch für die Leica M angeboten werden?

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Darf man darauf spekulieren, dass schon bald höher auflösende Sensoren auch für die Leica Q, für die Leica SL und zuletzt auch für die Leica M angeboten werden?

Dürfen schon, hoffen auch, aber wofür? Warum will man einen Kleinbildsensor mit der Pixeldichte eines aktuellen APS-Sensors haben wollen? Die Kleinbildsensoren arbeiten mit 24MP am Sweet-Spot, vielleicht sind noch 36MP sinnvoll, aber das auch schon wieder eher dem Wunsch nach mehr Pixeln geschuldet, als einen großartigen Praxisgewinn für den Anwender darzustellen.

 

Wenn man die 16MP von gestern bei APS-C mit den 24MP von heute vergleicht, sind die Unterschiede für die Praxis unbedeutend, der Auflösunggewinn eher bescheiden. High-ISO ist auch kaum besser geworden. Der APS-C Markt hätte aber auch gerne die 24MP aus dem Kleinbildsegement, also wird es angeboten. APS-C ist jetzt da, wo MFT schon seit geraumer Zeit ist: Am Ende der Fahnenstange. Mehr ist weder praxisrelevant noch sinnvoll und allenfalls dem üblichen höher, größer, weiter geschuldet.

 

Ich hätte nichts dagegen, wenn sie noch lange bei 24MP bleiben, von mir aus in der nächsten Generation mit mehr Dynamikumfang und mehr ISO-Möglichkeiten, Phasenpixeln auf dem Sensor, aber das war es auch schon. Ich hoffe darauf, dass Leica auch hier eher dem "sinnvollen" und der fotografischen Praxis verbunden ist, als dem dem (Marketing-)Wunsch nach noch mehr Pixeln. Irgendwann hat man einfach nur noch mehr Brei, egal was die Theorie zum Auflösungsvermögen der Optiken sagt. Wenn man wirklich Pixelmengen in Richtung 50MP und mehr haben möchte, sollte man sich auf Mittelformat konzentrieren.

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Dürfen schon, hoffen auch, aber wofür? Warum will man einen Kleinbildsensor mit der Pixeldichte eines aktuellen APS-Sensors haben wollen? Die Kleinbildsensoren arbeiten mit 24MP am Sweet-Spot, vielleicht sind noch 36MP sinnvoll, aber das auch schon wieder eher dem Wunsch nach mehr Pixeln geschuldet, als einen großartigen Praxisgewinn für den Anwender darzustellen.Wenn man die 16MP von gestern bei APS-C mit den 24MP von heute vergleicht, sind die Unterschiede für die Praxis unbedeutend, der Auflösunggewinn eher bescheiden. High-ISO ist auch kaum besser geworden. Der APS-C Markt hätte aber auch gerne die 24MP aus dem Kleinbildsegement, also wird es angeboten. APS-C ist jetzt da, wo MFT schon seit geraumer Zeit ist: Am Ende der Fahnenstange. Mehr ist weder praxisrelevant noch sinnvoll und allenfalls dem üblichen höher, größer, weiter geschuldet.Ich hätte nichts dagegen, wenn sie noch lange bei 24MP bleiben, von mir aus in der nächsten Generation mit mehr Dynamikumfang und mehr ISO-Möglichkeiten, Phasenpixeln auf dem Sensor, aber das war es auch schon. Ich hoffe darauf, dass Leica auch hier eher dem "sinnvollen" und der fotografischen Praxis verbunden ist, als dem dem (Marketing-)Wunsch nach noch mehr Pixeln. Irgendwann hat man einfach nur noch mehr Brei, egal was die Theorie zum Auflösungsvermögen der Optiken sagt. Wenn man wirklich Pixelmengen in Richtung 50MP und mehr haben möchte, sollte man sich auf Mittelformat konzentrieren.

Mahlzeit! Verständnisfrage: Was bedeutet „Sweet Spot“? Ich meine jetzt nicht die Übersetzung („süßer Punkt“), sondern die - wie ich vermute - technische Bedeutung. Die kenne ich nicht.

 

Danke für Deine Aufklärung ;-),

 

Stefan

 

P. S.: Auch ich finde derzeit 24 MP als genügend, hätte aber nicht grundsätzlich was gegen - sagen wir - 30/36 MP. Dann sind wir allerdings im Bereich der Kannibalisation der S2 ...

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Mahlzeit! Verständnisfrage: Was bedeutet „Sweet Spot“? Ich meine jetzt nicht die Übersetzung („süßer Punkt“), sondern die - wie ich vermute - technische Bedeutung. Die kenne ich nicht.

Ursprünglich kommt der Begriff im Fotografiebereich aus dem Bereich der Optiken, und beschreibt eigentlich die Blende, bei der die Schärfe und der Kontrast am höchsten ist und noch keine Beugung eine sichtbare Wirkung hat. Mittlerweile verwendet man diesen Begriff auch um die Gesamtleistung eines System zu beschreiben.

 

“Mit dem Begriff Sweet Spot wird eine Art effektive Zone bezeichnet. Wenn sich etwas im Sweetspot befindet, hat es bzw. erhält es die optimale Wirkung.” Wikipedia

 

Übertragen auf Kamerasystem bedeutet "Sweet-Spot", dass die Gesamtleistung aus Optik und Sensor (und möglicher Signalverarbeitung etc.) quasi "optimal" arbeitet. Verdoppele ich die Anzahl der Pixel, bekomme ich nicht unbedingt mehr Auflösung ins Bild, aber garantiert mehr Pixel, sprich der Informationsgehalt steigt im Bild steigt nicht in dem Maße, wie es die mehr Pixel erwarten lassen würden.

 

Um den üblichen Gerüchten vorzubeugen: Zur Verdoppelung der möglichen Auflösung, bedarf es übrigens vier mal so vieler Pixel, nicht doppelt so vieler. Erst ein Sensor mit 100MP könnte also theoretisch die doppelte Auflösung einer 24MP-Kamera abbilden (wenn der Rest auch stimmt).

 

Wenn also einige Parameter (dazu gehören auch möglicher Dynamikumfang) ihr Maximum erreicht haben, ohne dass einzelne Parameter auf Kosten anderer Parameter verstärkt worden, dann redet man vom Sweet-Spot des Systems.

 

Den haben wir aktuell bei Leica (und einigen anderen Herstellern) bei ca. 24-30MP mit Kleinbildsensoren. Die Steigerung eines einzelnen Parameters (z.B. Pixeldichte) auf Kosten anderer Parameter (Dynamikumfang, High-ISO-Fähigkeit etc.) bedeutet eine Entfernung von Sweet-Spot. Wenn die Parameter untereinander ausgeglichen sind und ein Maximum haben, ohne sich gegenseitig zu behindern, dann ist das eine wünschenswerte Option. 

 

Ein kleines Beispiel aus der Praxis: Vergleicht man zum Beispiel die Q mit der RX1II von Sony, wird man feststellen, dass trotz der 42MP der Sony, der Gewinn an Schärfe und Auflösung gegenüber der Q zu vernachlässigen ist. Einfach nur mehr Pixel ohne ein deutliches Mehr an Inhalt. Das Gleiche wäre, wenn du diesen Sensor in die Q einbauen würdest, der Mehrgewinn wäre bescheiden und höchstens durch stumpfes Marketing zu begründen.

 

Dass ein System aus Kamera, Sensor und Optik am Sweet-Spot arbeitet, erkennt man zum Beispiel dadurch, dass man (ohne Nachschärfen) schon eine extrem hohe Pixel-to-Pixel-Schärfe hat (bei 100% Betrachtung), die bei Überschreiten des Sweet-Spots wieder verloren geht. Eine reine SW-Kamera, ohne die Demosaicing-Raterei hat ihren Sweet-Spot meist schon bei etwas weniger Pixeln.

 

Gruß,

 

Jens 

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Dürfen schon, hoffen auch, aber wofür? Warum will man einen Kleinbildsensor mit der Pixeldichte eines aktuellen APS-Sensors haben wollen? Die Kleinbildsensoren arbeiten mit 24MP am Sweet-Spot, vielleicht sind noch 36MP sinnvoll, aber das auch schon wieder eher dem Wunsch nach mehr Pixeln geschuldet, als einen großartigen Praxisgewinn für den Anwender darzustellen.

 

 

Also, zum Thema "Die Angst vor den Megapixeln" gibt es einen ganz hervorragenden, sehr gut verständlichen Aufsatz www.foto-schuhmacher.de/artikel/mega-pixel.

Worin sehe ich den großen Vorteil von höher auflösenden Sensoren? Nun, man kann stärken croppen, und trotzdem ohne Qualitätsverlust im A4-Format drucken. Dadurch vergrößert sich der Nutzungsbereich der vorhandenen Objektive. Beispiel: Wenn ich von einem Bild mit dem 135-er Objektiv einen vierfach vergrößerten Ausschnitt mache, entspricht dies einer Teleaufnahme mit einem 540-er Objektiv. Einzige Voraussetzung: Man muss das Hauptmotiv exakt fokussieren, was mit dem EVF der M10 keinerlei Problem darstellt. Und man muss eine entsprechend kurze Belichtungszeit wählen, was mit dem großen ISO-Bereich der M10 zumindest bei Tageslicht ebenfalls kein Problem sein sollte.

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(.... )Die Kleinbildsensoren arbeiten mit 24MP am Sweet-Spot, vielleicht sind noch 36MP sinnvoll, aber das auch schon wieder eher dem Wunsch nach mehr Pixeln geschuldet, als einen großartigen Praxisgewinn für den Anwender darzustellen. (...)

 

 

Ich hätte nichts dagegen, wenn sie noch lange bei 24MP bleiben, von mir aus in der nächsten Generation mit mehr Dynamikumfang und mehr ISO-Möglichkeiten, (...)

 

Geht mir auch so. Selbst mit einer M9 und ihren 18 MP habe ich keine Probleme bis A2. Lange Zeit hatte ich eine D800 mit den 36 MP daneben aber die Bilder unterschieden sich nicht wirklich von denen der M9. Das mag daran liegen das die D800 noch den AA Filter hatte und die Optiken nicht die Abbildungsleistung von Leica haben (dazu stehe ich auch ohne Leica-Brille oder Brett vor der Stirn).

Mehr Dynamikumfang wäre schön und mehr ISO? Letzteres nicht unbedingt. Beim Testen der M8 vor vielen Jahren, wollte ich mal die High-Iso austesten. Selbst in der Frankfuter B-Ebene oder Nachts im hiesigen Parkhaus waren mit einem 35er Summilux nicht mehr als 800-1200 ISO nötig.

 

Das mehr an ISO, Pixel und Dynamikumfang ist auch immer eine Frage der eignen Bedürfnisse und fotografiergewohnheiten. Es darf nur nicht passieren, dass zu Gunsten des "Höher und Weiters" die "Basisqualität" auf der Strecke bleibt. Hier wäre Rauschen - besonders in  den Schatten - zu nennen. Auch die Frage der Diffraktion sollte im Auge behalten werden. 24 MP sind da ein guter Kompromiss.

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Selbst wenn man auf dem Standpunkt stünde, 24 MP seien genug, würde es sich schon allein aus Marketing-Gründen auf die Dauer nicht vermeiden lassen, die Pixelzahl weiter zu erhöhen. Wenn sich die Kundschaft irgendwann einmal an, sagen wir, 40 MP gewöhnt haben sollte, weil das der neue Standard bei den Wettbewerbern ist, dann werden Kameras mit popeligen 24 Megapixeln unverkäuflich werden.

 

Und dann werden die ersten Modelle mit 60 oder 80 MP herauskommen, und es wird Diskussionen geben von der Art: "Wer braucht 80 MP? 40 MP reichen doch eigentlich völlig aus ..."

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Also, zum Thema "Die Angst vor den Megapixeln" gibt es einen ganz hervorragenden, sehr gut verständlichen Aufsatz www.foto-schuhmacher.de/artikel/mega-pixel.

Ich habe die Seite mal quergelesen, und auf Anhieb schon extrem viel Unsinniges gefunden, das tue ich mir sicherlich nicht komplett hat. Worin hat der Herr promoviert? In "Meinung"? Physik war es offensichtlich nicht. Scheint auch irgendein Feldzug gegen oder für Canon zu führen, man weiß es nicht. Sehr suspekt...

 

Worin sehe ich den großen Vorteil von höher auflösenden Sensoren? Nun, man kann stärken croppen, und trotzdem ohne Qualitätsverlust im A4-Format drucken. Dadurch vergrößert sich der Nutzungsbereich der vorhandenen Objektive. Beispiel: Wenn ich von einem Bild mit dem 135-er Objektiv einen vierfach vergrößerten Ausschnitt mache, entspricht dies einer Teleaufnahme mit einem 540-er Objektiv. Einzige Voraussetzung: Man muss das Hauptmotiv exakt fokussieren, was mit dem EVF der M10 keinerlei Problem darstellt. Und man muss eine entsprechend kurze Belichtungszeit wählen, was mit dem großen ISO-Bereich der M10 zumindest bei Tageslicht ebenfalls kein Problem sein sollte.

Wenn Du meinst es gäbe keinen Qualitätsverlust, dann mach das. Aber wenn Du 540mm gerne hättest, ist die Leica M vielleicht die falsche Kamera für Dich. Selbst das 135er ist schon mehr als grenzwertig.

 

Bei der Q kann man zum Beispiel prima auf 35 oder 50mm croppen, gerade weil die Kamera am Sweet-Spot arbeitet, da sind selbst die 8MP beim 50mm-Ausschnitt noch extrem gut. Bei dem was Du vorhast, das System weit ausserhalb des Sweet-Spot zu betreiben, wird das System zu einem Matschelieferant. Und ein Ausschnitt aus Pixelmatsche ergibt noch größere Pixelmatsche.

 

Kauf Dir lieber das, was Du wirklich brauchst. Die richtige Brennweite.

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Selbst wenn man auf dem Standpunkt stünde, 24 MP seien genug, würde es sich schon allein aus Marketing-Gründen auf die Dauer nicht vermeiden lassen, die Pixelzahl weiter zu erhöhen. Wenn sich die Kundschaft irgendwann einmal an, sagen wir, 40 MP gewöhnt haben sollte, weil das der neue Standard bei den Wettbewerbern ist, dann werden Kameras mit popeligen 24 Megapixeln unverkäuflich werden.

 

Und dann werden die ersten Modelle mit 60 oder 80 MP herauskommen, und es wird Diskussionen geben von der Art: "Wer braucht 80 MP? 40 MP reichen doch eigentlich völlig aus ..."

 

Also wenn Du da mal ein Problem haben solltest Deinen Elektroschrott loszuwerden bin ich gerne bereit........  ;)

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Ich habe die Seite mal quergelesen, und auf Anhieb schon extrem viel Unsinniges gefunden, das tue ich mir sicherlich nicht komplett hat. Worin hat der Herr promoviert? In "Meinung"? Physik war es offensichtlich nicht.

 

Kenrockwelliavismus?

 

Mittlerweile habe ich diesen merkwürdigen Artikel auch gelesen – und das erste, was mir dazu einfiel, war auch für mich die Frage, in welchem Fach dieser schräge Vogel wohl seinen "Doktor" gemacht hat.

 

In manchen Teilen hat er ja recht – doch in anderen begeht er genau den Fehler, den er anderen vorwirft: er plappert haltlosen Unsinn nach. Und das alles wird dann noch in tendenziöse Ansichten eingewickelt ... eine abstruse, schwer verdauliche Gemengelage.

 

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Ursprünglich kommt der Begriff im Fotografiebereich aus dem Bereich der Optiken, und beschreibt eigentlich die Blende, bei der die Schärfe und der Kontrast am höchsten ist und noch keine Beugung eine sichtbare Wirkung hat. Mittlerweile verwendet man diesen Begriff auch um die Gesamtleistung eines System zu beschreiben.

 

“Mit dem Begriff Sweet Spot wird eine Art effektive Zone bezeichnet. Wenn sich etwas im Sweetspot befindet, hat es bzw. erhält es die optimale Wirkung.” Wikipedia

 

Übertragen auf Kamerasystem bedeutet "Sweet-Spot", dass die Gesamtleistung aus Optik und Sensor (und möglicher Signalverarbeitung etc.) quasi "optimal" arbeitet. Verdoppele ich die Anzahl der Pixel, bekomme ich nicht unbedingt mehr Auflösung ins Bild, aber garantiert mehr Pixel, sprich der Informationsgehalt steigt im Bild steigt nicht in dem Maße, wie es die mehr Pixel erwarten lassen würden.

 

Um den üblichen Gerüchten vorzubeugen: Zur Verdoppelung der möglichen Auflösung, bedarf es übrigens vier mal so vieler Pixel, nicht doppelt so vieler. Erst ein Sensor mit 100MP könnte also theoretisch die doppelte Auflösung einer 24MP-Kamera abbilden (wenn der Rest auch stimmt).

 

Wenn also einige Parameter (dazu gehören auch möglicher Dynamikumfang) ihr Maximum erreicht haben, ohne dass einzelne Parameter auf Kosten anderer Parameter verstärkt worden, dann redet man vom Sweet-Spot des Systems.

 

Den haben wir aktuell bei Leica (und einigen anderen Herstellern) bei ca. 24-30MP mit Kleinbildsensoren. Die Steigerung eines einzelnen Parameters (z.B. Pixeldichte) auf Kosten anderer Parameter (Dynamikumfang, High-ISO-Fähigkeit etc.) bedeutet eine Entfernung von Sweet-Spot. Wenn die Parameter untereinander ausgeglichen sind und ein Maximum haben, ohne sich gegenseitig zu behindern, dann ist das eine wünschenswerte Option. 

 

Ein kleines Beispiel aus der Praxis: Vergleicht man zum Beispiel die Q mit der RX1II von Sony, wird man feststellen, dass trotz der 42MP der Sony, der Gewinn an Schärfe und Auflösung gegenüber der Q zu vernachlässigen ist. Einfach nur mehr Pixel ohne ein deutliches Mehr an Inhalt. Das Gleiche wäre, wenn du diesen Sensor in die Q einbauen würdest, der Mehrgewinn wäre bescheiden und höchstens durch stumpfes Marketing zu begründen.

 

Dass ein System aus Kamera, Sensor und Optik am Sweet-Spot arbeitet, erkennt man zum Beispiel dadurch, dass man (ohne Nachschärfen) schon eine extrem hohe Pixel-to-Pixel-Schärfe hat (bei 100% Betrachtung), die bei Überschreiten des Sweet-Spots wieder verloren geht. Eine reine SW-Kamera, ohne die Demosaicing-Raterei hat ihren Sweet-Spot meist schon bei etwas weniger Pixeln.

 

Gruß,

 

Jens 

 

Erstmal herzlichen Dank für Deine ausführlichen und guten Erklärungen. Und: Da sieht man mal wieder, was das Alter ausmacht ... ;-) ... Ich bin von 1978 - 81 in die Lehre gegangen, damals hieß das noch "Optimale Blende", die bei Fachobjektiven von Schneider und Zeiss früher auch in den technischen Angaben erwähnt wurden. Die Faustregel war, wenn ich mich richtig erinnere, das spätestens 2 Blendenstufen vor der maximalen Blende des jeweiligen Objektives die Beugung erkennbar würde/anfinge. Ich habe mich letztens auch über den in einem anderen Beitrag mit Begeisterung verwendeten Begriff "Blur" gewundert. Bis mir klar wurde, dass einfach Reflexionen/Streulicht innerhalb des Objektives gemeint war. Ich habe nichts gegen Englisch, ich habe nichts gegen Fachbegriffe, aber die überall um sich greifende Anglizismen-Seuche finde ich manchmal eher hinderlich ...

 

Ich habe, beginnend bei der Kodak DCS 100 (seinerzeit noch mit der Umhängetasche, die die 500-MB(!)-Festplatte und einen kleinen Bildschirm enthielt) über die D2000 (erstes Angebot damals etwa 30.000,00 DM pro Gehäuse, wir wollten zwei Stück kaufen) bis zur 1 Dx so einiges an Kameras verwendet. Und mit Interesse und Erstaunen festgestellt, dass die 2014 gekaufte MP (240) mit ihren 24 MB nicht nur mehr MB als die 1 Dx (erstes Modell) hat, sondern - zumindest bis ca ISO 1600 - die weitaus besseren Daten liefert. Achja, den Begriff "OOC" habe ich auch erst in diesem Forum hier kennen gelernt, das hat mich bislang nie interessiert, denn grundsätzlich wird jedes zu verwendende Bild nachbearbeitet und außerdem kann keine Kamera die Fotos so bearbeiten, wie ich sie sehe und interpretiere. Auch ist das ein Grund, warum ich hier im Forum keine Bilder einstelle. Es gibt meist nur Kommentare wie "Bist Du sicher, dass die Wand so gelb war ...?" usw. Wer fotografiert, hat beim Motiv sehen eine bestimmte Vorstellung. Und die muss nicht immer mit der reinen Abbildung der Realität einhergehen, sondern mit dem, was der Bildautor sieht und interpretiert.

 

So, das war jetzt meine Predigt zur Woche :-).

 

Schöne Grüße,

 

Stefan

 

Nachtrag: Abgesehen von der etwas höheren Auflösung der Leica sind es vor allem auch die überragenden Objektive, die mich so begeistern. Nach wie vor kommen die meist japanischen Objektive im Weitwinkel-Bereich kaum an das Niveau der Leica-Objektive heran. Das galt auch schon früher (ich hatte seinerzeit mit der Leicaflex SL2 mot viel fotografiert).

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Ich habe mich letztens auch über den in einem anderen Beitrag mit Begeisterung verwendeten Begriff "Blur" gewundert. Bis mir klar wurde, daß einfach Reflexionen/Streulicht innerhalb des Objektives gemeint war.

Na ja, fast ...

 

 

Ich habe nichts gegen Englisch, ich habe nichts gegen Fachbegriffe ...

Das sind keine "Fachbegriffe". Das ist einfach englisch statt deutsch. Aufgeblasenes Getue, nichts weiter. Und nicht besonders hilfreich, wie man sieht.

 

 

.

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Na ja, fast ...

 

 

 

Das sind keine "Fachbegriffe". Das ist einfach englisch statt deutsch. Aufgeblasenes Getue, nichts weiter. Und nicht besonders hilfreich, wie man sieht.

 

 

.

 

Wenn schon gackern, dann auch Eier legen :-) ... Was heißt denn nun „Naja, fast ...“? 

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Was heißt denn nun "Na ja, fast ..."?

Äh ... wie schwierig kann es sein, eine fremdsprachliche Vokabel in einem Wörterbuch nachzuschlagen? "Blur" heißt weder Reflexion noch Streulicht, sondern Unschärfe.

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Äh ... wie schwierig kann es sein, eine fremdsprachliche Vokabel in einem Wörterbuch nachzuschlagen? "Blur" heißt weder Reflexion noch Streulicht, sondern Unschärfe.

 

Nun, entweder willst Du mich falsch verstehen, oder ich habe es nicht deutlich genug für Dich formuliert: Aus dem genannten thread zum Thema "Blur" ging recht deutlich hervor, dass es (ursprünglich) um partielle Flecken ging, die irgendwo im Bild seien. Das, was sich da im Laufe der Unterhaltung herauskristallisierte, war das, was man klassisch unter Streulicht und/oder Reflexionen im Objektiv bezeichnete. Und Blur bedeutet einiges mehr als nur Unschärfe, es kann auch "Flecken, Klecks, verschwommene Reflexion" usw. bedeuten. Meine Frage bezieht sich also auf Dein "Naja, fast" im Sinne, dass der Begriff etwas anderes sei und Du genau weißt, was das "andere" sei.

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Wenn Du meinst es gäbe keinen Qualitätsverlust, dann mach das. Aber wenn Du 540mm gerne hättest, ist die Leica M vielleicht die falsche Kamera für Dich. Selbst das 135er ist schon mehr als grenzwertig.

 

Bei der Q kann man zum Beispiel prima auf 35 oder 50mm croppen, gerade weil die Kamera am Sweet-Spot arbeitet, da sind selbst die 8MP beim 50mm-Ausschnitt noch extrem gut. Bei dem was Du vorhast, das System weit ausserhalb des Sweet-Spot zu betreiben, wird das System zu einem Matschelieferant. Und ein Ausschnitt aus Pixelmatsche ergibt noch größere Pixelmatsche.

 

Kauf Dir lieber das, was Du wirklich brauchst. Die richtige Brennweite.

 

Also, eigentlich wollte ich mit meinem Thread nicht die hundertste Pixeldiskussion mit den altbekannten Argumenten lostreten, sondern mal ausloten, was die Leica-Community so glaubt, wie die Entwicklung weitergeht. Bei Dir, lieber jmschuh, glaube ich manchmal, dass Du gar nicht so sehr am Fotografieren interessiert bist, sondern viel mehr an theoretischen Diskussionen. Meine M240 habe ich seinerzeit gekauft, weil ich überzeugt war, dass man sie sehr universell benutzen kann. Noch bevor ich sie geliefert bekommen habe, habe ich mittels eines dafür geeigneten Fotos von Jonathan Slack getestet, wie weit man mit dem Croppen gehen kann, ohne an Bildqualität zu verlieren. Und in den drei Jahren Fotografierpraxis mit der M240 ist es immer wieder mal vorgekommen, dass ich ziemlich heftig croppen musste, da ich bei manchen Gelegenheiten, wie zum Beispiel bei Gruppenreisen, immer nur ein einziges Objektiv, nämlich das 35-er Summilux mitnehme. Die Fotos sind alles andere als matschig geworden. Davon kannst Du Dich überzeugen, denn ziemlich am Ende des inzwischen eingeschlafenen Threads "M11" (Du findest ihn auf Seite 3 oder 4 des M10-Threads) habe ich einige davon veröffentlicht.

Und was die richtige Brennweite angeht, da habe ich mal einen Versuch gemacht: Ich habe aus einem Bild mit meinem 50-er Summilux einen vierfach vergrößerten Crop im Format A4 (In Photoshop Camera Raw auf 12 Mp hochskaliert) gemacht und einem Bild gegenübergestellt, das ich vom gleichen Standort mit meiner damaligen Nikon D700 und dem auf 200 mm eingestellten Universal-Zoom 28 - 300 gemacht habe. Auch hier keinerlei Matsch, im Gegenteil, das Leica-Foto war besser als das aus der Nikon, die ich damit keineswegs schlecht machen möchte. Ich habe sehr gerne damit fotografiert, aber sie war mir dann einfach zu voluminös, und eine Leica wollte ich schon immer.

Was ich damit sagen will: Bevor ich mich mit einer dicken Spiegelreflex und einem superschweren Tele herumquäle, reize ich wesentlich lieber die Möglichkeiten meines 135-er Apo-Telyts und des EVF2 aus.

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Bei Dir, lieber jmschuh, glaube ich manchmal, dass Du gar nicht so sehr am Fotografieren interessiert bist, sondern viel mehr an theoretischen Diskussionen.

Richtig, für Diskussionen bin ich hier im Forum, das ist keine Frage des Glaubens. Fotografieren tue ich ausschließlich ausserhalb des Forums.

 

Vom Theoretisieren habe ich wenig Ahnung, ich kann nur aus meiner fotografischen Praxis berichten. Für Erklärungen dazu bevorzuge ich allerdings Fakten und technisch physikalische Grundlagen und nicht so sehr Vermutungen oder Annahmen.

 

Entscheidungen und Erkenntnisse aufgrund eigener (und anderer Leuts) Erfahrungen sind nur so wertvoll, wie sie sich auch technisch belegen lassen. Denn es gibt keine fotografische Praxis und Technik, die ausserhalb der Physik funktioniert. Wer anderer Meinung ist, hat nicht genug Kenntnis, eine schlechte Faktenlage oder macht irgendwo Fehler. Dazwischen gibt es nichts. Fotografie und die Technik der Fotografie hat insgesamt wenig mit Esoterik, Geheimwissen oder Glauben zu tun.

 

BTW.: Sind wir eigentlich schon wieder so weit, dass wir über Personen reden, statt in der Sache zu diskutieren?

 

Und was die richtige Brennweite angeht, da habe ich mal einen Versuch gemacht: Ich habe aus einem Bild mit meinem 50-er Summilux einen vierfach vergrößerten Crop im Format A4 (In Photoshop Camera Raw auf 12 Mp hochskaliert) gemacht und einem Bild gegenübergestellt, das ich vom gleichen Standort mit meiner damaligen Nikon D700 und dem auf 200 mm eingestellten Universal-Zoom 28 - 300 gemacht habe. Auch hier keinerlei Matsch, im Gegenteil, das Leica-Foto war besser als das aus der Nikon, die ich damit keineswegs schlecht machen möchte. Ich habe sehr gerne damit fotografiert, aber sie war mir dann einfach zu voluminös, und eine Leica wollte ich schon immer.

Wie schlecht muss dieses Suppenzoom sein?.... ach ja, steht ja drauf: 28-300.

 

Was ich damit sagen will: Bevor ich mich mit einer dicken Spiegelreflex und einem superschweren Tele herumquäle, reize ich wesentlich lieber die Möglichkeiten meines 135-er Apo-Telyts und des EVF2 aus.

Ich laufe auch schon lange nicht mehr mit einer Spiegelreflex (und langem Tele) rum, aus gleichem Grund ist auch eine SL keine Option. Babewatching und heimliches Fotografieren aus der Entfernung muss ausfallen.

 

An Deiner Stelle würde ich mir die V-Lux kaufen. Damit müsstest Du mehr als glücklich sein, wenn vierfach vergrößerte Crops Dich ansonsten zufrieden stellen.

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