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Wo überall steht professional drauf? Auf einem Betriebssystem, das sich für hervorragend eignet für Leute, die sich mit ihrer Datenverarbeitung wenig Gedanken machen wollen, steht es drauf, auf der Schachtel für ein Schreib- und Datensystem, das man eher nicht verwendet, wenn man weiß, was man will und wie man umfangreiche und komplizierte Texte typographisch korrekt, also lesbar und ansprechend, gestaltet, findet man es. Auf Linux und bei Latech hingegen fehlt diese Anpreisung.

Nun findet man sie wieder bei der SL:

 

DIE NEUE SICHT PROFESSIONELLER FOTOGRAFIE

 

Liest man in dem schönen neuen Buch der Manns über die Entwicklung der Leicaflex und der SL, findet man abgelichtet ein internes Konzeptschreiben, in dem klar erwogen wird, warum die Firma diese Cameras als professionell ausgibt, nämlich, damit der Unprofessionelle sie sich kauft. 

 

Vorausgegangen sind sehr schön wiedergegebene Händler- und Vertreterbriefe, in denen ihre Verfasser, wie am deutlichsten dazuhin Benser,  mahnen, die Kunden blieben von der IIIg und M3 weg, da es die Contaflex etc. gäbe.  Solcher Schreiben bedürfte es nicht mehr, da das LUF genug Klage erhebt.

 

Endlich haben also die Profis wieder, was sie wollen, eine SL. Ob es eine Camera für den Berufsphotographen geeignet ist, sollte sie nicht kümmern, und nicht stören sollte sie es, daß sie als das, wie sie sein wollen, genommen werden: wie die Profis. Oder soll das Wort »Professionell« in der Anpreisung auf der Leica home page bedeuten, daß die Camera professionell entwickelt ist? Verstehen wir es so und nehmen es beim Wort.

 

str.

 

PS.: Das ist mit dem Schreibprogramm der software des LUF geschrieben, wie denn auch sonst? Es bietet alles andere als ein professionelles Design, erinnert mich aber an ein sogenanntes Professionelles Office. str.

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Hier im Forum gibt es den immerwiederkehrenden Topos, dass "die Profis" längst keine Leica mehr benutzten, sondern irgendwelche anderen Marken. Das wird als Zeichen für den behaupteten Niedergang der Firma zum bloßen Anbieter von Luxus- und Lifestyle-Produkten verstanden.

 

Ich finde das kurios. Die Leica hat ihren Erfolg und ihre maßstabsetzende Funktion bei der Durchsetzung des Kleinbildfomats gerade einer bewussten Abkehr von der berufsmäßigen Fotografie hin zum Spaß für Amateure zu verdanken. In den frühen Prospekten zur Leica wurde ganz gezielt das Gegenteil des "Profis" angesprochen: "In deine Hände eine Leica" mit der Abbildung einer jungen Frau, die so gar nicht dem damals gängigen Bild von Arbeit und Professionalität entsprach. Wäre Leica auf die professionellen Käufer angewiesen gewesen, hätte sie sich nie als Massenprodukt durchsetzen können. Sie war vielmehr ein frühes Symbol des Geschäfts mit der Freizeit. Schon die ersten Fotos, die Barnack mit seinem Modell gemacht hat, waren die eines Sonntagsspaziergängers. Auch die schnell mit großer Auflage erscheinenden Handbücher richteten sich an die Laien, denn die Profis mussten sich das dort verbreitete Grundwissen nicht aus Büchern erarbeiten. Dabei ist es geblieben: die weltweit entwickelte Industrie für fotografische Sachen wäre nicht lebensfähig, wenn sie auf "Profis" angewiesen wäre.  Das Geschäft mit professionellen Anwendern - ob das nun Berufsfotografen sind, Wissenschaftler, Behörden aller Schattierungen oder  das Militär - war immer nur ein Zubrot, das aber stets seine Grundlage im Massenabsatz an Amateure brauchte.

 

Jede Behauptung, irgendein Fotoprodukt sei besonders für die "Profis" entwickelt worden, ist daher nichts anderes als Marketinggerede. Kurios ist allerdings auch, dass dieser Appell an die "Profiqualität" nach meiner Wahrnehmung fast ausschließlich im Bereich der Fotoindustrie stattfindet. Daimler würde sich hüten, für seine Limousinen damit zu werben, sie seien besonders für Taxifahrer entwickelt worden (sind sie auch nicht, sie werden vielmehr in Taxifahrerkreisen heftig kritisiert und nur benutzt, weil man meint, die Kunden wollten einen Mercedes). Ein Auto, das den Ruf weg hat, besonders für Gemüsehändler oder Klempner geeignet zu sein, dürfte wohl Absatzprobleme haben. Im Bereich der Unterhaltungselektronik, die mit der Fotoindustrie eine Menge Gemeinsamkeiten hat, gibt es einige spezialisierte Anbieter für professionelle Zwecke, die häufig deutlich preiswerter sind als die für die Normalverbraucher, aber die man in keinem HiFi-Laden findet und die deshalb bei den "Normalverbrauchern" wie bei den besonders ambitionierten Käufern gar keinen Ruf haben.  Die Anbieter mit "gutem" Namen hüten sich, daran zu erinnern, dass sie so etwas im eigenen Konzern auch noch bauen. Uher und Revox, bei denen das früher vielleicht anders war, sind aus dem Markt verschwunden. Kein Wunder: die Sachen stellt man sich ja in die gute Stube, wo man lieber nicht an Arbeit erinnert wird. Der heute den Trend für praktisch alle Massenprodukte bestimmende Konzern Apple setzt sich immer mehr von irgendeinen Assoziation mit berufsmäßiger Anwendung ab. Zielgruppe  sind Leute, die in ihrer ununterbrochen Freizeit Musik hören, Filme sehen und Selfies knipsen. 

 

Nur bei dem Fotokram ist die Adelung durch Profihände anscheinend immer noch besonders wichtig. Vielleicht liegt das daran, dass die Nutzer ihre merkwüdige Tätigkeit selbst immer noch für irgendwie anrüchig halten, und daher nach einer Legitimation suchen: wenn jemand das berufsmäßig macht und damit sogar Geld verdient, dann kann es ja nicht so verwerflich sein. Vielleicht ist es auch schlichter: der Fotoapparat wird im Unterschied zu den Autos, zur Unterhaltungselektronik oder den iDingern immer noch als Werkzeug begriffen. Da ist man vielleicht näher an der Vorstellung von Arbeit und der Kompetenz der "Fotoarbeiter" dran. 

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Die Professionals des Automobilbaus sind nicht die Flaschner und Handelsvertreter, sondern die Rennfahrer. Das Daimlermuseum widmet den Silberpfeilen und ihren Nachfolgern eine große Halle mit fiktiver Rennstrecke. Der geschmacklose Grabstein des Rennfahrers Lang auf dem Uffriedhof in Cannstatt ist mit dem Halbrelief eines Silberpfeils geschmückt, als ob das Leben im schönen Schein oder dem Triumph über andere seine Erfüllung fände. Die Grabmäler der berufenen Ingenieure Daimler und Maybach nicht weit davon entfernt sind schlicht. Am einstigen Wohnhaus des Rennfahrers gehe ich noch heute wie einst als Kind mit einer Mischung aus Gruseln und Anerkennung vorbei.

 

Unbestritten ist aber, daß Leica nicht nur die junge Frau oder den wohlgepolsterten Genießer und Arzt mit photographischem Apparat in die Werbung aufnimmt oder als Bildbeispiele rationaler Technik Rennwagen und Luftschiffe zeigt, sondern ebenso schon früh Wissenschaft, Archivierung und einen Weltenbummler als Forschungsreisenden präsentiert. Natürlich dürfen die unprofessionellen Kinderbilder nicht fehlen. Der Einkommensträger muß schließlich den Apparat gegenüber der Frau und Mutter im Haus rechtfertigen.

 

Wenn Computerprogramme und Photoapparate als professionell in der Werbung glänzen, spielt es, wie deutlich ist und schon hinlänglich gesagt, keine Rolle, ob ein Berufsphotograph oder -typograph die Apparate oder Programme benutzt. Entscheidend ist hier, daß künstlerische Ambitionen und Gestaltungsfähigkeit angesprochen werden.  Ähnlich, oder genauer andersherum, ist es in der Musik: Kein Klavierrezital, bei dem nicht in Goldlettern der Name des Herstellers auf dem Flügel prangte. Am liebsten lese ich Fazioli oder Bösendorfer. In der Wohnung steht ein Pfeifferklavier.

 

str.

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....

Jede Behauptung, irgendein Fotoprodukt sei besonders für die "Profis" entwickelt worden, ist daher nichts anderes als Marketinggerede. Kurios ist allerdings auch, dass dieser Appell an die "Profiqualität" nach meiner Wahrnehmung fast ausschließlich im Bereich der Fotoindustrie stattfindet. Daimler würde sich hüten, für seine Limousinen damit zu werben, sie seien besonders für Taxifahrer entwickelt worden (sind sie auch nicht, sie werden vielmehr in Taxifahrerkreisen heftig kritisiert und nur benutzt, weil man meint, die Kunden wollten einen Mercedes). Ein Auto, das den Ruf weg hat, besonders für Gemüsehändler oder Klempner geeignet zu sein, dürfte wohl Absatzprobleme haben. Im Bereich der Unterhaltungselektronik, die mit der Fotoindustrie eine Menge Gemeinsamkeiten hat, gibt es einige spezialisierte Anbieter für professionelle Zwecke, die häufig deutlich preiswerter sind als die für die Normalverbraucher, aber die man in keinem HiFi-Laden findet und die deshalb bei den "Normalverbrauchern" wie bei den besonders ambitionierten Käufern gar keinen Ruf haben.  Die Anbieter mit "gutem" Namen hüten sich, daran zu erinnern, dass sie so etwas im eigenen Konzern auch noch bauen. Uher und Revox, bei denen das früher vielleicht anders war, sind aus dem Markt verschwunden. Kein Wunder: die Sachen stellt man sich ja in die gute Stube, wo man lieber nicht an Arbeit erinnert wird. Der heute den Trend für praktisch alle Massenprodukte bestimmende Konzern Apple setzt sich immer mehr von irgendeinen Assoziation mit berufsmäßiger Anwendung ab. Zielgruppe  sind Leute, die in ihrer ununterbrochen Freizeit Musik hören, Filme sehen und Selfies knipsen. 

 

Nur bei dem Fotokram ist die Adelung durch Profihände anscheinend immer noch besonders wichtig. Vielleicht liegt das daran, dass die Nutzer ihre merkwüdige Tätigkeit selbst immer noch für irgendwie anrüchig halten, und daher nach einer Legitimation suchen: wenn jemand das berufsmäßig macht und damit sogar Geld verdient, dann kann es ja nicht so verwerflich sein. Vielleicht ist es auch schlichter: der Fotoapparat wird im Unterschied zu den Autos, zur Unterhaltungselektronik oder den iDingern immer noch als Werkzeug begriffen. Da ist man vielleicht näher an der Vorstellung von Arbeit und der Kompetenz der "Fotoarbeiter" dran. 

.

 

Führen wir mal Deinen aufschlußreichen Ansatz weiter und umkreisen das Thema in der Weise, daß man sich frägt, in welchen Wirtschaftsbereichen geht das Werbemarketing eigentlich so vor ? Da fallen mir spontan zwei weitere Sektoren ein:

nämlich der Themenkreis Küche und Kochen und der Heimwerkerbereich.   Photographie, Küche und Kochen sowie der Heimwerkerbereich haben aber gemeinsam, daß in diesen

 

a) umsatzstarken Bereichen

traditionell auch Amateure zugange sind, die

c) das zugrundeliegende Handwerk weder von Grund auf gelernt haben, noch ihren hauptsächlichen Broterwerb darauf stützen. 

d) Sie erbringen dennoch teilweise sehr respektable Leistungen.

 

Genau diese Gruppe könnte auch besonders anfällig sein für affirmative Werbeversprechen dahingehend, daß Fachleute, die den Beruf entweder gelernt haben oder zumindest so erfolgreich waren, daß sie ihn zur Erwerbsquelle machen konnten, ihre Arbeit gerne mit bestimmten Geräten erbringen und sich dabei ja schon was gedacht haben werden 

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Hier im Forum gibt es den immerwiederkehrenden Topos, dass "die Profis" längst keine Leica mehr benutzten, sondern irgendwelche anderen Marken. Das wird als Zeichen für den behaupteten Niedergang der Firma zum bloßen Anbieter von Luxus- und Lifestyle-Produkten verstanden.

 

Ich finde das kurios.

Und ich finde es »kurios«, daß das Eingangsposting genau in diesen Zusammenhang gestellt wird. Schlichtweg das Gegenteil davon war seine Intention, der Hinweis auf die Werbung nämlich, deren Geheimnis der Satz ist: »mundus vult decipi«. So war also gar nicht von der Werbung für die SL, sondern betont von der Welt, darin sie spielt, die Rede.

 

str.

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Der heute den Trend für praktisch alle Massenprodukte bestimmende Konzern Apple setzt sich immer mehr von irgendeinen Assoziation mit berufsmäßiger Anwendung ab. Zielgruppe  sind Leute, die in ihrer ununterbrochen Freizeit Musik hören, Filme sehen und Selfies knipsen. 

 

 

Ist hier OT - daher nur eine kurze Anmerkung: Der Gebrauch von iPads + iPhones ist gerade dabei, im Geschäftsalltag anzukommen - sogar bei den oft eher konservativen deutschen Großunternehmen ...

 

http://www.macprime.ch/news/article/apples-produkte-bei-geschaeftskunden-immer-beliebter

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Daimler engagiert sich im Motorsport, um jedem Kunden das Gefühl zu vermitteln, es könne ein kleines Stück Weltmeister sein.

"Win on  sunday, sell on monday", hieß es einst so schön.

Kamerafirmen werben u.a. als "offzieller Partner der olympischen Spiele 20XX" Und es gibt z.B. "Nikon- Professionals", die sich und Ihre

Werke für die Werbung hergeben.

Man suggeriert dem Kunden: Kaufe meine Produkte, so wirst Du auch die ein Stück Profi sein.

Um auf Leica zu kommen: Ich würde wirklich einen Service mit Ersatzgerät und Termingarantie für echte Profis anbieten, wie

es ja auch den NPS oder den CPS der Konkurrenz gibt. Und der ein- oder andere fühlt sich gebauchpinselt, wenn er beim LPS

angemeldet sein dürfte.

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Um auf Leica zu kommen: Ich würde wirklich einen Service mit Ersatzgerät und Termingarantie für echte Profis anbieten, wie

es ja auch den NPS oder den CPS der Konkurrenz gibt. Und der ein- oder andere fühlt sich gebauchpinselt, wenn er beim LPS

angemeldet sein dürfte.

Beim CPS war es zumindest früher so, dass die Anzahl der Profi-Kameras und Profi-Objektive darüber entschieden haben, ob man da Mitglied werden durfte. Wer sich also 3x die SL und 5x das 24-90 kauft, darf dann automatisch den LPS nutzen. Muhahahaha.

 

Nach meiner Erfahrung der letzten Jahre und von dem, was man so hört (ohne dass davon hier geschrieben wird), wäre das eine ziemlich aufwändige Geschichte für Leica. Der Service müsste nämlich dann noch mehr als jetzt auffangen, was woanders verbockt wird. Viel Spaß!

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Der Profiservice von Leica ist legendär. Canon, Nikon und wie sie alle heissen, haben den (anfangs ziemlich halbherzig) kopiert. Wenn einem Forscher oder einem Dokumentarphotographen in der Arktis eine Leica kaputt ging (was SEHR selten vorkam, die Geräte wurden ja speziell in Wetzlar dafür vorbereitet), dann hatte er wenige Tage später ein adäquates Ersatzgerät vor Ort. Kosten spielten da keine Rolle (wenn der Kunde es Leica wert war und seine Arbeiten bedeutend für die Welt).

 

Von diesem Ruf zehrt Leica heute noch. Wenn nun heute "Hinz und Kunz" oder eine Lichtgestalt der Yellow Press einen ebensolchen Service erwarten, nur weil sie bekannt sind und viel Geld in die Ausrüstung gesteckt haben, so zeugt das nur vom überhöhten Selbstbild, das mancher Zeitgenosse mit sich rumträgt. Leica wird echte und wirklich wichtige Profis auch heute noch nach den alten Grundsätzen bedienen, das unterscheidet sie von den Massenherstellern.

 

Ich persönlich ziehe es vor, als minderberühmter Profi an fast jedem Ort der Welt ganz einfach jederzeit und ohne Beweis meiner Wichtigkeit mit ganz normalem Geld eine massenhaft vorhandene Profiknipse in der Regel SOFORT nachkaufen zu können. Das klappt bei Canon und Nikon ganz gut.

 

Professionell ist, wenn ich mir auf diese Weise selbst helfen kann und nicht von der Gnade Dritter abhängig bin.

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Dankbar bin ich jeden Tag, dass ich kein Profi sein muss, worin auch immer. Das Wichtigste ist mir die möglichst weit gehende Unabhängigkeit, über meine Zeit selbst zu bestimmen. Wenn ich dafür den Preis zahlen muss, dass mein Verfügungsrahmen für so manches Spielzeug etwas "vernünftiger" sein muss, so entrichte ich ihn gern.

 

Ich sehe auch mein Talent realistisch genug, um meine tatsächlichen Bedürfnisse ebenso einschätzen zu können.

 

Das ist die Professionalität, auf die es in meiner Lebensgestaltung ankommt. Das Urteil anderer über mich, meinen Besitz und meine Fähigkeiten, mich zu "verwirklichen", kommt erst viel später in meiner Agenda.

 

Wer nur mit dem Besten (und Teuersten) zufrieden und froh wird, ist eben auch auf anderen Ebenen weder Profi, noch Amateur, sondern einfach nur ein armer Tropf.

 

Die Welt, die uns umgibt, ist weder professionell, noch dilettantisch, sie ist schlicht diejenige, die jeder einzelne für sich vorzufinden und vielleicht (am Ende) besser zu sehen vermag, mit teuren technischen Apparaten, oder womöglich gar ganz ohne "Hilfe".

 

Gruß sinope

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Guest ausgeknipst

_________

 

Zitat:

 

Wenn Computerprogramme und Photoapparate als professionell in der Werbung glänzen, spielt es, wie deutlich ist und schon hinlänglich gesagt, keine Rolle, ob ein Berufsphotograph oder -typograph die Apparate oder Programme benutzt. Entscheidend ist hier, daß künstlerische Ambitionen und Gestaltungsfähigkeit angesprochen werden.  Ähnlich, oder genauer andersherum, ist es in der Musik: Kein Klavierrezital, bei dem nicht in Goldlettern der Name des Herstellers auf dem Flügel prangte. Am liebsten lese ich Fazioli oder Bösendorfer. In der Wohnung steht ein Pfeifferklavier.

 

str.

 

_________

 

Die berückendsten Aufnahmen einiger Mozartscher Klaviersonaten gelangen Gulda kurz vor seinem Tod. Er hatte sie in seinem Homestudio am Attersee eingespielt, indem er einfach ein Aufahmegerät ins Line Out seines Yamaha-Clavinovas steckte. Der Maestro schickt mir eine selbergebrannte davon. Da wurde mir klar, dass es bei Mozart auf etwas ganz anderes ankommt, als den Klang. KV 570 als große Oper. Wenig später an Mozarts Geburtstag (Guldas späterem Todestag) im Großen Festspielhaus, ein kurzfristig eingeschobenes Solorecital. 333, 570 u.a., tränenrührend. Am Steinway ...

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  • 1 month later...

Vielleicht bin ich zu pragmatisch. Aber ich würde einem solchen Werbetextchen gar keine Beachtung schenken. In 1-2 Jahren wird man sehen, ob sich Profis und/oder Berufsfotografen mit der SL ausgestattet haben. Das zählt. Nicht die Worte auf einer Werbebroschüre.
 

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Nur bei dem Fotokram ist die Adelung durch Profihände anscheinend immer noch besonders wichtig.

Da hast Du aber viele Märkte unter den Tisch fallen lassen. Ein paar Beispiele, ohne groß nachzudenken:

 

Bosch Blau für professionelles Werkzeug;

Breitling für professionelle Fliegeruhren;

Saeco mit Gewerbezulassung (eine Wortschöpfung des Herstellers) für professionelle Kaffevollautomaten;

Fachliteratur aus Recht, Wirtschaft und Medizin für den professionellen Berufstandsangehörigen;

....

Dann kommen noch Märkte wie der Maschinenbau und anderer Industrien, zu dem dem Unprofessionellen der Zugang von vornherein verweigert wird.

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Wann steigt der Berufsfotograf um?

Meine M liebe ich weil sie so schön entschleunigt ABER das Tagesgeschäft sieht anders aus. Linsen mit Autofokus im Brennweitenbereich von 16 bis 400 mm, diese Lichtstark, relativ kompakt und in einer Preisklasse die wirtschaftlich vertretbar ist. Ein Akkusystem was eine Generation Kamera überdauert. Öffnung des Systems für Drittanbieter. Jeder weiss, der Blitz von Leica ist von Metz, aber im dortigen Programm wird er nicht geführt. Roter Punkt + 200€. Ich bin gerne bereit für tolle Linsen mehr als beim Japaner zu bezahlen aber für Akkus, Kabelgedöns, Blitzgerät, usw. einfach nicht. 

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etwas off topic:

 

Mir fällt bei dem Thema immer Blend-a-Med ein; dieser Anbieter hatte vor einiger Zeit eine neue Serie Zahnpaste "professional" angeboten (natürlich hochpreisiger als die Standardprodukte);  für diejenigen, die sich berufsmäßig die Zähne putzen???

(heißt inzwischen vermutlich "pro-expert")

 

 

    :)

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Wann steigt der Berufsfotograf um?

Meine M liebe ich weil sie so schön entschleunigt ABER das Tagesgeschäft sieht anders aus. Linsen mit Autofokus im Brennweitenbereich von 16 bis 400 mm, diese Lichtstark, relativ kompakt und in einer Preisklasse die wirtschaftlich vertretbar ist. Ein Akkusystem was eine Generation Kamera überdauert. Öffnung des Systems für Drittanbieter. Jeder weiss, der Blitz von Leica ist von Metz, aber im dortigen Programm wird er nicht geführt. Roter Punkt + 200€. Ich bin gerne bereit für tolle Linsen mehr als beim Japaner zu bezahlen aber für Akkus, Kabelgedöns, Blitzgerät, usw. einfach nicht. 

Das mit den Drittanbietern ist in der Tat ein Problem. Das wird sich m.E. aber auch mittelfristig nicht bessern, solange Leica als Nische wahrgenommen wird. Wenn Yongnuo ihre Speelites für Leica anbietet, sind sie angekommen :).

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