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Die Falken sind wieder da


gerd_heuser

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Letztes Jahr waren viele von uns fasziniert bei der Beobachtung der Entwicklung der jungen Turmfalken.

Auch heuer ist das Falkenpärchen wieder da, das Weib brütet derzeit auf sieben Eiern.

Freilich werden so viele niemals durchkommen - Tragödien nicht ausgeschlossen.

 

 

mms://falkenstream.uni-duesseldorf.de/falken

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  • 2 weeks later...

Das war ja toll!

Um 13:51 kam die (der?) Alte mit einer Maus, ganz deutlich zu sehen. Bis 14:07 hat es gedauert, dann war die Maus alle. Am interessantesten das Junge vorne Mitte unten, das den Schwanz abbekam und mit leichter Nachhilfe der Alten ganz alleine verspeiste.

 

Zufällig reingeschaut, Volltreffer.

Aber alle 7 scheinen munter zu sein, wahrscheinlich schlafen immer wieder welche ein paar Minuten.

 

Jetzt ist (Verdauungs)schlaf des Gerechten...

 

Gruß

Erich

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Noch sind alle 7 am Leben. Ob wirklich alle durchkommen? Drücken wir die Daumen...

 

Es ist schon interessant, wenn gelegentlich eines der Jungen zur Seite rutscht und sich das Gewölle herauswürgt.

 

Gruß

Erich

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Langsam beginnt wieder die Tragikphase. Das Gesetz des Stärkeren schlägt unbarmherzig zu. Und die Alten sind offensichtlich unfähig / unwillig, den Nesthäkchen zu helfen. Mindestens zwei scheinen schon jetzt kaum mehr eine Chance zu haben.

 

Fasziniert und abgestoßen zugleich

 

Friedhelm

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Es ist gnadenloser Darwinismus.

Was ich derzeit im Garten und der angrenzenden Wald-Feldflur erlebe, belegt auch die Grausamkeit der Natur.

Elstern und Eichhörner plündern die Nester der Kleinvögel.

Während diese aber auch ihre Brut hochbekommen müssen und im Daseinskampf stehen (mal mehr, mal weniger beide profitieren ja vom Menschen) stehe ich ohnmächtig vor dem Mord der unzähligen Katzen, die aus der Obhut zuhause ihren Trieb ungehemmt ausleben können, ohne daß die Besitzer in einsichtiger Weise während der Brutzeit den Ausgang ihrer Lieblinge begrenzen würden.

Ich weiß, daß das vielen Katzenfreaks nicht gefällt, aber ins Biotop gehören keine Hauskatzen.

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Man kann dieses "Schlüssellochgucken" in einen Turmfalkenhorst und den Ablauf der nächsten Wochen nicht mit der Humanethik bewerten. Begriffe wie "unfähig" oder "unwillig" sind auf das Verhalten von Tieren nicht anwendbar, Tiere haben kein Urteilsvermögen, sie haben kein Mitleid.

Zumindest vor ein paar Tagen noch haben die Alten die Mäuse zerrupft und den Küken zugesteckt. Schon da hatte man den Eindruck, daß sich nicht alle mit gleichem Nachdruck zum Fressen drängten. Im übrigen ist es ungewöhnlich, daß bei Turmfalken eine Brut 7 Küken hat, 5 sind normal. Das hängt auch von der Menge an Beute ab, die die Alten ranschleppen können, vor allem, wenn die Jungen noch größer sind.

Und was das Katzenverhalten betrifft, sie sind noch viel mehr Raubtiere als die Hunde, aber warum werden dafür keine Steuern verlangt? Dann gäbe es nicht so viele.

 

Gruß

Erich

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Erich,

 

ich kann Deine Argumente sehr gut nachvollziehen, nicht zuletzt, weil sie auch mir durch den Kopf gingen, als sich den Beitrag schrieb. Ich versuchte meine Unsicherheit in das Begriffspaar unfähig / unwillig zu kleiden. Ich kann niemanden, auch kein Tier, für etwas verantwortlich machen, was es nicht wissentlich und willentlich tut oder wofür es keine Fähigkeit hat.

 

Dieser Mangel an Fähigkeit, zum Beispiel des Mitleids, ist es aber, der mir hier (erschreckend) vor Augen geführt wird. Gleichzeitig gibt es ein zielgerichtetes Verhalten zur Brutpflege und Fütterung im Allgemeinen. Ist es das Wissen / Ahnen, dass sie in späteren Stadien bei der Nahrungsbeschaffung überfordert sein werden, das die Altvögel sich auf die Stärksten konzentrieren lässt? Gar das "Wissen", dass der Horst für sieben adoleszente, dann adulte Falken einmal zu klein sein wird? Warum ist bei den Falken so viel weniger "Mutterliebe" sichtbar als bei einer Entenmutter?

 

Natürlich weiß ich, dass schon allein meine Begriffe nicht passend sind, aber das Beispiel der Entenmutter soll zeigen, dass es Tiere gibt, deren Verhalten unserem Denken, Fühlen und damit auch unserer Begrifflichkeit deutlich näher sind. Das macht es vielleicht so schwer auszuhalten, was wir in diesem Horst im vergangenen Jahr schon miterleben konnten. Als zum Beispiel das schwächste Junge getötet und an die Geschwister verfüttert wurde.

 

Iich würde mich freuen, an Deinen Gedanken über den weiteren Verlauf des Threads, ergo des Heranwachsens der Jungen, teilhaben zu können.

 

Herzlichen Gruß

 

Friedhelm

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Hallo Friedhelm, ja, machen wir ein bißchen Gedankenaustausch in Naturphilosophie, es paßt hier zum thread; denn ich wüßte nicht, daß die webCam der Uni Düsseldorf ein Leica-Objektiv hätte, es also eigentlich die Forumsbedingungen nicht einhält.

Wenn "wir" uns schon ungefragt bei Turmfalkens einmieten, so dürfen wir nicht auch noch deren Gepflogenheiten nach unseren Maßstäben kritisieren; wir, die Menschen, sind Bestandteil der Natur, nicht diese einer der Menschheit. Und wenn wir schon in diesem "falschen" Sinne bewerten, wo kommen dann z.B. die Beutetiere vor? Allerdings ist eine derartige Denkweise in den letzten Jahrzehnten vor allem in den westlichen Ländern eingerissen, sie werfen sich nicht nur zum Richter über alles andere auf, sie bewerten auch noch mit ihrer Disneyland- und Fischstäbchen-Moral.

 

Ich will nicht unbedingt den Verfall der Rousseau'sche sittlichen Dekadenz beklagen, die die jetzige westliche Welt befallen hat, aber es ist schon ein gehöriger Verlust an Respekt für die Natur, wie sie ist, festzustellen. Und die Natur ist wertneutral, aber brutal.

Nicht das "Überleben des Fittesten" ist das Darwinsche Prinzip, sondern die "unmenschliche" Form "Eliminierung des Ungeeigneten". Als Enkel eines Bauern habe ich schon als Kind die "Herstellung" des Sonntagsbratens mit dem Abstechen der Gans beginnen sehen, später, als wie Kinder den paar Schafen, die wir hatten, Namen gaben, gab es schon Essensstreik, wenn ein plötzlich fehlendes Schaf, "Lottchen", als Braten im Teller auftauchte. Aber wir wußten wenigstens, woher das Fleisch kam, und dieses Bewußtsein ist wohl auch mit ein Grund, weshalb so viele Frauen Vegetarierinnen sind. Sie sind dem Lebenerhalten viel näher als wir Männer, dem agressiveren Teil der Menschheit.

 

Zurück zu den Turmfalken. Mit dem gestiegenen Futterbedarf, die größere Jungen fressen die Beutetiere schon ganz, die beiden kleinen müssen sie noch zerrupft haben, ergibt sich für die Eltern ein Problem: bei jedem Anflug auf den Horst bildet die kräftige 5er Gruppe einen Riegel vor dem Einflugloch, die Beute, falls klein genug, wird dem Altvogel aus dem Schnabel gerissen und verschlungen; dieser ist sein Futter los und fliegt zum nächsten Beutezug, die Nesthäckchen gehen leer aus, wenn sie nicht ihrem kräftigeren Geschwisterchen ein Stück aus dem würgenden Schnabel reißen können. Eigentlich ist das immer noch "normale" Natur, eine Katastrophe wäre es, wenn z.B. ein Steinmarder das Nest entdecken würde oder einer der Altvögel verunglückte oder von einem größeren Raubvogel (Habicht oder Wanderfalke) geschlagen würde. Dann wäre es um die ganze Brut geschehen. Allerdings glaube ich, daß bei einem Wegfall beider Altvögel die Beobachter dann einschreiten würden, die Falken in der jetzigen Größe könnten schon von Hand aufgezogen und ausgewildert werden. Wenn allerdings ein Steinmarder den Horst erwischt, wären die Jungen in einer Minute alle tot. Ich nehme an, daß zumindest dagegen Maßnahmen getroffen wurden, auch natürlich gegen Katzen.

Also, wie gesagt, bei allem Respekt vor der Natur, "Daumen drücken", wenn beide Altvögel gesund bleiben und die ersten großen Geschwister das Nest verlassen und die Kleinen bis dahin überlebt haben, gäbe es eine "Aufholjagd" für die Nesthäkchen.

 

Gruß

Erich

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Guest gugnie

Gerade, 11.18 Uhr war ein Altvogel da, es gab, wohl eine Maus..?? Insbesondere das wohl kleinste Junge ist separat gefüttert worden. Es sind noch alle 7 Jungvögel im Kasten und offensichtllich munter.

Erstmals konnte ich jetzt eine Fütterung miterleben. Ein schönes Erlebnis. Im vorigen Jahr war mir das nicht gelungen.

Gruß Gerd

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Falken-Big Brother. Leute, das ist ja verrückt, erst jetzt in diesen Thread geschaut - SUCHTGEFAHR :D

 

Interessant, wie die Jungen den Fliegen hinterherschauen, das sieht schon nach Jagdinstinkt "en miniature" aus.

 

Gruß, Ronald

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Guest licht

Ja, optimal während langweiliger Photoshop-Sitzungen.

 

Wenn das grosse Gefiepse losgeht weiss man, dass wieder Fütterungszeit ist. :D

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Falken-Big Brother. Leute, das ist ja verrückt, erst jetzt in diesen Thread geschaut - SUCHTGEFAHR :D

 

Interessant, wie die Jungen den Fliegen hinterherschauen, das sieht schon nach Jagdinstinkt "en miniature" aus.

 

Gruß, Ronald

Das kannst Du laut sagen, ich habe die Seite im Hintergrund schon seit ein paar Tagen permanent an, zumindest die Geräusche im Hintergrund ermuntern zum gelegentlichen Reinschauen. Dabei sah ich eben, daß eines von den größeren Küken dem kleinen, das jetzt die ganze Zeit vor dem Einflug saß, eine volle Ladung, hinten heraus, über den Flaum gesch... hat.:p

 

Das tollste seit heute morgen, da ist wohl ganz nahe im Hintergrund eine Kopiermaschine o.ä. an, Frauen unterhalten sich, deutlich zu verstehen, aber die Vögel zeigen keine Furcht oder Irritationen.

 

Ein spannendes Stück Leben, keiner weiß, wie es ausgehen wird. Und Referenz an den Initiator Gerd, der den Link reingestellt hat. :)

 

Gruß

Erich

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Hab´s mir grad mal auf nen zweiten Monitor gelegt, damit ich nicht die Fütterung verpasse und trotzdem gut weiter arbeiten kann.

Scheint was im Anmarsch zu sein, alle schauen raus :D

 

...

 

So, nun ist die Neugierde befriedigt, meine erste Fütterung erlebt

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Guest licht

Die Kamera ist schlecht ausgerichtet! Jetzt strecken alle ihren Kopf raus und man sieht nicht was passiert!

 

Nächstes Jahr wünsche ich mir dann mindestens 3 umschaltbare Kameras, gesponsort von Leica in Summilux-Asphären-Qualität. :D

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