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Frage: Produktionsstop Leica M in 1975 ?


Krauklis

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Guten Morgen!

In dem LFI SONDERHEFT LEICA M6 aus 1997 heißt es auf Seite 44 unter der Überschrift ENTWICKLUNG des LEICA M-SYSTEMS:

" 1975 - Die Produktion der M-Kameras wird eingestellt, auf vielfachen Wunsch 1976 aus kanadischer Produktion wiederaufgenommen."

Das war mir neu und in meinen anderen Büchern über die M habe ich darüber nichts gefunden. Kann jemand aus der Historikerfraktion meinen Kenntnisstand verbessern? Danke. - krauklis.

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Das wird so auch, wenn ich mich recht erinnere, von Osterloh in seinem Buch zur fünzigjährigen M berichtet: Als man in Wetzlar 1976 nur noch Spiegelcameras produzieren wollte, hat Walter Kluck in Midland die Fertigung der M4-2 betrieben. Ihm sei Dank!

str.

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Im Hinblick auf allgemeine Geldnot in Wetzlar und stark sinkende Produktionszahlen hat man dort die M-Produktion mutlos aufgegeben und sich auf die nicht sehr erfolgreiche SLR-Produktion beschränkt. Es ist wahrscheinlich wirklich so, dass ohne Walter Mandler in Kanada es heute keine M-Leicas mehr gäbe, Leica wahrscheinlich auch nicht.

 

1976 wurde zusätzlich auch die Leica CL aufgegeben - Details siehe den parallelen Thread.

 

Über missratene Entscheidungen liest man in <offiziösen> Kamerabüchern leider wenig - wer liest was über die Leicina?

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Über missratene Entscheidungen liest man in <offiziösen> Kamerabüchern leider wenig - wer liest was über die Leicina?

 

Die Leicina teilt das Los aller Super 8-Kameras, davon wird keine

einzige mehr hergestellt.

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Die Leicina teilt das Los aller Super 8-Kameras, davon wird keine

einzige mehr hergestellt.

 

Das ist natürlich wahr. Aber, warum verschweigen die Hofberichterstatter weitgehend, dass die Firma überhaupt Schmalfilmkameras (etliche Modelle) gegeben hat, während sie über seitenweise über Abweichungen bei der Riffelung einzelner Objektive berichten?

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Die "große" Leicina war ein wunderbares Teil!

Hat hier eigentlich jemand damit gefilmt?

Grüße Wolfhard

 

... aber klar, ich filme bis heute damit und nicht nur ich. Übrigens wurde die LEICINA-Produktion zu einer Zeit eingestellt, als Video für den engagierten Filmamateut eigentlich noch kein Thema war. Eine Projektionsqualität war praktisch nicht gegeben, Zeitdehnung nicht möglich und Zeitraffung damals bei Video mit großem technischen Aufwand verbunden (spezieller Rekorder nötig). Dies war hingegen beim Film, vor allem bei den anspruchsvolleren Geräten der unterschiedlichen Hersteller absolut problemlos möglich, dazu bot die LEICINAspezial auch noch höchstwertige Wechseloptik über Bajonett (Adapter ermöglichten auch die Verwendung von LEICA-R-, Minolta-, M-42- und ARRI-Optik), Rückwicklung und automatische Überblendmöglichkeite sowie allerlei externe Steuerungsmöglichkeiten. Deshalb und wegen ihres, entgegen der von KODAK vorgegebenen Richtlinien, sehr engen Filmkanals und der daraus resultierenden gleichmäßigeren Schärfe, wird sie von Kennern auch heute noch gern verwendet und erzielt auch nach wie vor vergleichsweise hohe Gebrauchtpreise. Leider gibt es seit langem ein Reparaturproblem, da LEITZ bereits bald nach der Einstellung der Fertigung die Reparaturunterlagen und Gerätschaften incl. aller Ersatzteile in die Hände der Firma NASS / Hannover übertrug und ... :(

 

Ich glaube, daß eher die allgemein schlechte finanzielle Situation der Firma, die ja damals wohl zum Einstieg/Zusammenschluß mit anderen Firmen führte zur Einstellung von vielerlei Aktivitäten führte, nicht nur bei Photo & Film, man denke z.B. an die Glasforschung.

 

Leider haben nicht sosehr die Filmpreise (da gibt es ein bestechend großes Angebot), wohl aber die Entwicklungskosten bei nur sehr wenigen Labors inzwischen Größenordnungen erreicht, die auch fanatischen Cinefilm-Anhängern die Tränen in die Augen treiben.

 

Gruß Wolfgang

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Hallo Wolfhard,

 

die Leicina spezial, die Du sicherlich meinst, litt wie alle ambitionierten Super8 Kameras an den Unzulänglichkeiten der Kodak-Kassette: Neben schlechtem Bildstand vor allem schlechte Schärfe, da der Filmandruck von einem unter Spannung stehendem Plastikstreifchen bewerkstelligt wurde. Krücke!

 

Das, wozu die "spezial" speziell im wissenschaftlichen Bereich fähig war, realisierte man besser mit einer Bolex oder Beaulieu 16mm. Da stimmten dann wenigstens Aufwand und Qualität überein. Für alle "normalen" Filmereien genügten einfachere Kameras.

 

Als das Hauptmanko fehlender lippensynchroner Ton endlich überwunden war, hatte Leica nichts mehr anzubieten. Da zeigte Nizo mit seiner "Integral"-Serie, was sinnvoller Amateuraufwand bedeutete. Dass das alles mit dem Siegeszug von VHS-C, S-VHS-C, Video8 und schließlich DV keine Chancen mehr hatte, ist unbestritten. Feinmechanik und Optik waren als Kernkompetenzen einfach überholt.

 

Aber vielleicht gibt es ja irgendwann einmal eine Leicina-Videomovie mit Mikro4/3-Anschluss ;) ?

 

Gruß Friedhelm

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...wird sie von Kennern auch heute noch gern verwendet und erzielt auch nach wie vor vergleichsweise hohe Gebrauchtpreise.

 

Leider sind die Preise alles andere als dem Wert der feinmechanischen Pretiosen angemessen. Eine Leicina super geht für zweistellige Beträge weg, die Spezial liegt bei etwa 300 bis 400 euro.

 

Ich habe zwar auch noch eine wunderschöne Spezial, die ich auch nicht verhökern werde, aber filmen werde ich damit nur noch in seltenen Momenten aus Interesse am damaligen Hobby.

 

die Leicina spezial, die Du sicherlich meinst, litt wie alle ambitionierten Super8 Kameras an den Unzulänglichkeiten der Kodak-Kassette: Neben schlechtem Bildstand vor allem schlechte Schärfe, da der Filmandruck von einem unter Spannung stehendem Plastikstreifchen bewerkstelligt wurde. Krücke!

 

Das, wozu die "spezial" speziell im wissenschaftlichen Bereich fähig war, realisierte man besser mit einer Bolex oder Beaulieu 16mm. Da stimmten dann wenigstens Aufwand und Qualität überein. Für alle "normalen" Filmereien genügten einfachere Kameras.

 

Als das Hauptmanko fehlender lippensynchroner Ton endlich überwunden war,

 

Ja, leider wollte Kodak die amerikanischen Hausfrauen bedienen, die keinen Film in eine Normalacht einlegen konnten.

Ich war mal wegen des Defizits der Andruckplatte kurz davor, mir eine Pathè Doppelsuperacht zuzulegen.

Was 16mm anbelangt, so spricht hier der Profi, der sich um Materialkosten wenig scheren brauchte. 16mm als Amateurfilm konnte man sich damals eigentlich nicht leisten.

Eine Nizo der letzten Exemplare habe ich auch noch hier herumfliegen.

 

Allerdings Tonfilm war bei mir als altem Hobbyelektroniker auch schon lange vor der (nicht berauschenden) Tonspur angesagt. Ich hatte mir ein Synchrongerät gebaut, das vom Tonband vorgegebene 1kHz-Impulse verwendete, um den Projektor synchron nachzusteuern. Für O-Ton konnte die Leicina über das ST-1 diese Impulse generieren und auf Tonband aufzeichnen lassen. Was da noch alles an Bastelarbeiten dranhing! Vom Motorbildbetrachter, den ich zum Impulsezählen umgerüstet hatte bis hin zum geplanten elektronischen Schneidetisch, der aber nie realisiert wurde, weil ich die Zeit, die ich noch als Uni-Assistent aufwenden konnte, im Beruf nicht mehr hatte.

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Die Leicina und ihre (extrem interessanten) Prototypen,

sind neben der Leicaflex, die am meisten vernachlässigten,

sogar ignorierten Sammelgebiete.

Technisch, feinmechanisch kann keine M mit einer Leicina konkurrieren.

Die ersten Modelle mit Federwerksmotoren (zum aufziehen) oder

die mit Objektivrevolver, sind Kunstwerke der Feinmechanik.

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Der videot vielleicht, aber Filmen istwas anderes!

 

Gute Nacht!

 

Wolfgang

 

Aber natürlich. Wobei mein Grossvater (ein alter Filmhase) immer sagte: "Ein Film wird´s erst nach dem Schnitt!" (damit meinte er, daß mancher zwar mit professioneller Technik und auf größerem Format "filmte", aber trotzdem keine "Filme" dabei entstanden. Nur zu gerne würde ich mal wieder seine Beaulieux und Bolex benutzen, aber das macht man ja heute nicht mehr.

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Warum hat eigentlich Fuji mit seinem viel besseren Single 8 System hierzulande so wenig Erfolg gehabt? Es gab ne Andruckplatte, man konnte besser zurückspulen usw. - die Plastikkassetten von Kodak waren doch bescheiden.

 

Übrigens, wenn Ihr die Filme die Cameras wie die D-lux4 auswerfen mit Superachtamateurfilmen in der Projektion vergleichern würdet - würdet ihr vielleicht auch meinen, daß heute die Digitale die bessere Wahl ist.

Ich hab bis Ende der 90er auf 16 mm gefilmt (nur SW und selber entwickelt), aber wenn ich mir die heutigen HDTV- Cams für 1500 € angucke...

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Habe mit der Leicina Super RT 1 etliche Super-8-Cassetten gefüllt. Selbst die Nizo der Firma Braun hatte nicht die mechanische Qualität.Habe mit dem Steuergerät etliche Zeitrafferaufnahmen gemacht. Überblendungen sowie Auf-und Abblenden waren kein Problem. Leider ist das Filmmaterial fast unerschwinglich. Wittner bietet noch Super-8-Cassetten an.

 

HG Bernd*

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Warum hat eigentlich Fuji mit seinem viel besseren Single 8 System hierzulande so wenig Erfolg gehabt? Es gab ne Andruckplatte, man konnte besser zurückspulen usw. - die Plastikkassetten von Kodak waren doch bescheiden.

 

 

 

Warum hat Video2000 gegen das VHS den kürzeren gezogen?

 

 

Übrigens, wenn Ihr die Filme die Cameras wie die D-lux4 auswerfen mit Superachtamateurfilmen in der Projektion vergleichern würdet - würdet ihr vielleicht auch meinen, daß heute die Digitale die bessere Wahl ist.

Ich hab bis Ende der 90er auf 16 mm gefilmt (nur SW und selber entwickelt), aber wenn ich mir die heutigen HDTV- Cams für 1500 € angucke...

 

 

 

Vergrößere mal beide Quellen auf 2m. Dann reden wir weiter.

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Moin Gerd,

 

Dazu machen die allermeisten Argumentatoren wider den Film den Fehler, aktuelle Digitalvideotechnik mit S8-Filmen und deren Projektion vor mehr als 20 Jahren zu vergleichen. Mir klingen derlei Argumente selbst im Ohr: "Aus Kostengründen habe ich .... den PERUTZ statt des KODACHROM, den einfacheren Projektor, das Bettuch statt einer guten Projektionswand usw. ... verwendet. Sieht man sich jedoch einen auf modernem S8-Material (FUJI oder KODAK) oder auch auf K40/K25 gedrehten Film an, den man in einer S8-Kassette die mit einer wechselbaren Metallandruckplatte versehen wurde, verarbeitet hat, belichtet in z.B. einer LEICINAspezial und projiziert mit einem auf den neuesten Stand gebrachten, hochwertigen S8-Projektor (z.B. Beaulieu HTI), relativiert sich bei Projektionsgrößen von 3-4m Bildbreite die Leistungsdifferenz ganz erheblich.

 

Allerdings, das sei auch nicht verschwiegen, sind heute, wie schon schrieb, die Entwicklungs- und Weiterbearbeitungskosten immens. Der Rohfilm hingegen ist, rechnet man die Materialfläche auf Photofilm um, auch nicht teurer als der KB-Film.

 

Es ist wohl eher so, daß der Cinefilmer auf Film arbeiten möchte, weniger der resultierenden Schärfeleistung (die nach wie vor beim Film hervorragend ist), sondern der unterschiedlichen Anmutung, der anderen Farben und nicht zuletzt der handwerklichen Weiterverarbeitung mit Schere und Filmkitt wegen und dafür die höheren Preise zähneknirschend in Kauf nimmt. Auch macht der Umgang mit der hochwertigen Mechanik einer BOLEX / Beaulieu / ARRI einfach Freude. Eine Videokamera mag zwar durchaus praktischer sein, vielleicht sogar billiger im Unterhalt, aber ...

 

Übrigens schrieb ich oben, daß der Gebrauchtpreis für eine LEICINAspezial im Verhältnis hoch angesiedelt ist, 300 - 450 € sind ja auch hoch, wenn man bedenkt, daß eine NIZO 801macro für 30 - 45 € über den Tisch geht. Auch eine erstklassige BEAULIEU R16 ist mit etwas Glück für unter 300,- € zu bekommen.

 

Das diese Preise keinesfalls das Gerät würdigen, ist hier wie dort klar, gilt aber z.Zt. für die entsprechenden Photokameras nicht minder, LEICAflex und HASSELBLAD V, Bankkameras von LINHOF oder SINAR u.a.m. sind doch teilweise für Spottpreise zu bekommen.

 

Freundliche Grüße

 

Wolfgang

 

PS,: Ach ja, Ronald, wer ist "man" ? DEN zwingt doch auch niemand zu seinem Glück. Nimm Dir doch mal eine von den BOLEXen Deines Großvaters, lege einen Film ein, mache Dir ein kurzes Konzept und dann los! Es macht nicht nur Freude, mit 3 Spulen à 2,5 Minuten kannst Du mit etwas Überlegung schon einen ganz schönen Streifen von vielleicht 5 Minuten produzieren. Knapp geschnitten, mit Musik und Atmo nachvertont, gäbe es sicherlich eine Möglichkeit Impressionen eines Oldtimer-Renntages einzufangen. Das Resultat schaut man sich dann öfter und lieber an, als die 2x90 Minuten Video vom Kollegen mit den praktischen Digitalkamera. ... und der Preis hält sich auch gerade noch in Grenzen.

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Vielen Dank für die interessanten Kommentare,-

ich habe nur einmal in meinem Leben mit einer Beaulieu auf Kodachrome "herumprobiert" , Filmen wäre zuviel gesagt. Eine Leicina spezial, war in der Einrichtung, in der ich arbeitete, (Zivildienst) auch vorhanden. Es gab damals auch schon dort eine vorsintflutliche Video-Einrichtung von AKAI, glaube ich, der Recorder zum Umhänge wog subjektiv geschätzte 20 Kilo, nach 5 Minuten schmerzte die Schulter, das "Einfädeln" des Magnetbandes war eine Kunst für sich und die Ergebnisse höchst bescheiden, der Preis gigantisch!

Grüße Wolfhard

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