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Filmkkorn versus digitales Rauschen


fotoschrott

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Eine Frage an die Praktiker/Wissenden/Interssierten:

 

Die Entscheidung, wann Film-Korn auf einem Foto angebracht, gestaltend oder störend ist, kann ich auch aus den vielen Beiträge hier in diesem Forum nicht auch nur einigermaßen einordnen.

 

Ich habe mir die Ausstellung "Karajan" von Erich Lessing angesehen. Eine sicher allseits äußerst anerkannte Fotoausstelung. Und doch, was es hier an Film Korn zu sehen gibt, übertrifft mein derzeitiges Wissen darüber wohl bei weiten. Ich habe solche Bilder

immer ausgeschieden - habe allerdings auch keine Berühmtheiten fotografiert und bin selbst auch nur ein fotografiesches Würmchen.

 

Im Gegensatz dazu sieht ja das digitale Rauschen nicht ganz so "schön" - für den dem Filmkorn halt gefällt aus - aber es scheint in jeder Hinsicht verpönt zu sein.

Allein die permanente "rauschfreie" Anhebung der Iso Werte als permanentes Ziel praktisch aller Digi-Hersteller läßt diesen Schluss verbindlich zu.

 

Ich bitte um eure Meinungen zwecks "Klärung" meines Foto-Geschmacks und Wissens.

 

Besten Dank!

Hans vom Semmering.

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Die Körnigkeit eines Filmes und das Rauschen des Sensors sind beides technische Fehler. Soweit, so klar...

 

Nur, an das Korn des Filmes sind wir seit Jahrzehnten gewöhnt und nehmen es als "Stilelement" hin, während das digitale Rauschen dagegen (noch?) häßlich aussieht.

 

Es ist vor Allem eine Frage der Gewöhnung und des persönlichen Geschmacks, ich z.B. mag die grobe Körnigkeit eines Tri-X bei Landschaftsaufnahmen überhaubt nicht, akzeptiere es aber bei Available Light und manchen Porträts.

 

Für die Zukunft wünsche ich mir jedoch kornfreie Filme und rauschfreie Sensoren bei allen Iso-Einstellungen...

 

Gruß

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Das Korn des Films ist eine Modulation der Grauwerte (bei SW Film) um einen mittleren Wert für eine bestimmte Stelle im Bild und ähnelt damit dem Vibrato in der Musik. Beides empfindet der Mensch als ästhetisch. So würden ein gleichmäßiger Ton ohne Vibrato und eine gleichmäßig graue Fläche ohne Korneffekte langweilig wirken. Auch in der Malerei bedient man sich des Tricks, eine Farbfläche durch dichtes Nebeneinander- oder Übereinandersetzen von Farben lebendig zu gestalten (Stricheltechnik van Goghs oder Lasurtechnik der Holländer).

Sensorrauschen entsteht vor allem beim Verstärken des zu schwachen Sensorsignals bei einer mehr oder weniger großen Zahl Pixeln und ist eine technische Störung, die sich nur vermeiden ließe, wenn der Sensor auf -273 °C gekühlt würde (was bei Sensoren für wissenschaftlichen Anwendungen im Bedarfsfall auch gemacht wird).

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Guest volkerm

Moin!

 

Kleine Korrektur: Das eigentliche thermische Rauschen (~T) spielt bei den Sensoren eine untergeordnete Rolle. Einen merklichen Temperatureinfluß gibt es in der Praxis durch die Leckströme der Fotodioden, welche stark temperaturabhängig sind und ein falsches Signal vorgaukeln. Dieses "Rauschen" durch örtliche Variation der Leckströme ist aber erst bei wenig Licht und entsprechend langen Belichtungszeiten ein Problem (z.B. Astrofotografie), in der normalen Fotografie sind die Leckströme kein wirkliches Problem und werden idR auch über Dunkelbildabzug herausgerechnet, so daß wirklich nur die nicht reproduzierbare Dunkelbildvariation übrig bleibt. Das Kühlen des Sensors bringt also in der normalen Fotografie wenig.

 

Was das normale Bildrauschen ausmacht, das ist vor allem die Poisson-Statistik der Photonen, die vom Bildsensor eingesammelt werden. Das hängt direkt an der Lichtmenge, die jeder Pixel einsammelt, und tritt demzufolge in den dunklen Bildbereichen stärker auf als in den hellen Bildbereichen. Schon deshalb sieht es anders aus als Filmkorn: Digis rauschen vor allem in den Schatten, das Filmkorn wird gerade auch in den Mitteltönen sichtbar.

 

~~

 

Da es das Thema doppelt gibt, kann man das vielleicht zusammenführen?

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Das Korn des Films ist eine Modulation der Grauwerte (bei SW Film) um einen mittleren Wert für eine bestimmte Stelle im Bild und ähnelt damit dem Vibrato in der Musik. Beides empfindet der Mensch als ästhetisch. So würden ein gleichmäßiger Ton ohne Vibrato und eine gleichmäßig graue Fläche ohne Korneffekte langweilig wirken. Auch in der Malerei bedient man sich des Tricks, eine Farbfläche durch dichtes Nebeneinander- oder Übereinandersetzen von Farben lebendig zu gestalten (Stricheltechnik van Goghs oder Lasurtechnik der Holländer).

Sensorrauschen entsteht vor allem beim Verstärken des zu schwachen Sensorsignals bei einer mehr oder weniger großen Zahl Pixeln und ist eine technische Störung, die sich nur vermeiden ließe, wenn der Sensor auf -273 °C gekühlt würde (was bei Sensoren für wissenschaftlichen Anwendungen im Bedarfsfall auch gemacht wird).

 

sehr richtiger beitrag! das grau des S/W-films entsteht durch unterschiedliche häufung SCHWARZER flecken! das silberhalogen kennt nämlich nur zwei zustände! insofern ist analoge S/W-fotografie eigentlich DIGITAL während in dewr digitalfotografie die grauwerte analog dargestellt werden.

 

deshalbsollten anhänger der analogfotografie eigentlich eine digitalkamera benutzen, zumindestens für S/W!

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