leicaoptik Posted June 6, 2008 Share #1 Posted June 6, 2008 Advertisement (gone after registration) Das "Zeit Magazin Leben" vom 05.06.08, die aktuelle Ausgabe, beschäftigt sich mit der Glaubwürdigkeit und Entstehung von Bildern, die uns alle beschäftigen. Amüsante Gegenüberstellungen von Original und manipulierten Ergebnissen und klasse Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichten, z.B. über Vietnam-Kriegsfotografen und deren Top-Bilder. Spannend und hochaktuell auch die Problematik der "Echtheit" heutiger Photos, im Zeitalter der digitalen Aufnahme. ZEITmagazin Leben | ZEIT online Die Last der Wahrheit... Lohnend für alle, wie ich meine. Grüße aus dem Allgäu, Philip Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted June 6, 2008 Posted June 6, 2008 Hi leicaoptik, Take a look here Anschauen!!!. I'm sure you'll find what you were looking for!
gerd_heuser Posted June 6, 2008 Share #2 Posted June 6, 2008 Das war mal ein guter Tip! Vielen Dank dafür. Umso mehr ist man zutiefst befriedigt wenn unter den Hunderten von Reisefotos das eine makellos und motivlich perfekt auf der Leinwand steht. Mir schient, daß noch einwenig die Welt des Bewegtbildes, obwohl auch geschönt und digital aufbereitet, etwas mehr Authentizität bietet. Bleiben wir bei Wolke: Im "Let's dance" zeigte sie eine Figur, bei der die Kehle trocken wurde. Die war nun nicht geschönt, die Oberweite war nicht playboygemäß und ihre Physiognomie findet vielleicht auch nicht jeder besonders schön. Aber sie war sie selbst und in ihrer Gestalt und ihren Bewegungen lag die Harmonie einer jugendlichen Göttin der Antike. Tragisch empfinde ich das Schicksal von Wilfried Bauer, der sich zu sehr mit dem Tiefgang seiner Arbeit identifiziert hat und nicht die Oberflächlichkeit akzeptieren wollte. Hoffentlich blüht meinem fotografischen Vorbild, Norbert Rosing, nicht ähnliches. Gottlob scheint er robuster zu sein, aber der Druck zum Umschwenken wird übermächtig. Link to post Share on other sites More sharing options...
leicaoptik Posted June 6, 2008 Author Share #3 Posted June 6, 2008 "Tragisch empfinde ich das Schicksal von Wilfried Bauer, der sich zu sehr mit dem Tiefgang seiner Arbeit identifiziert hat und nicht die Oberflächlichkeit akzeptieren wollte. Hoffentlich blüht meinem fotografischen Vorbild, Norbert Rosing, nicht ähnliches. Gottlob scheint er robuster zu sein, aber der Druck zum Umschwenken wird übermächtig." Was meinst Du mit Schicksal von Herrn Bauer?Ist mir nicht bekannt. Und ja, Herr Rosing, ist auch eines meiner Vorbilder, neben Sebastiao Salgado und Steve McCurry, der photographiert ja auch noch analog (auf Velvia und Co). Wird der Druck denn wirklich so übermächtig? Vielleicht erlebt ja das analoge Medium gerade wegen der "Echtheit" eine neue Bedeutung. Obwohl man ja auch da nach scannen nachbearbeiten kann... Grüße Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted June 6, 2008 Share #4 Posted June 6, 2008 Was meinst Du mit Schicksal von Herrn Bauer?Ist mir nicht bekannt. Ähem … das steht doch in dem von Dir verlinkten Artikel!? Die TV-Zeitschriften mit ihrem ewigen Blau sind natürlich ein sehr extremes Beispiel; die Cover wirken wie gemalt und immer gleich; ich erkenne auch oft nicht, wer da eigentlich abgebildet sein soll. Link to post Share on other sites More sharing options...
SoFi-Chaser Posted June 6, 2008 Share #5 Posted June 6, 2008 Das Problem der analogen Profis ist wie in dem Artikel beschrieben, dass die Agenturen solche Bilder mitunter aus Prinzip schon gar nicht mehr annehmen. Dann ist nur Scannen ein Mittel, was aber wiederum auch einen erheblichen finanziellen Aufwand bedeutet - in den seltensten Fällen ist der Profi hinter der Kamera genauso gut wie am Rechner. Ergo werden Dienstleister beauftragt, die auch leben wollen. Da kommt man doch schnell ins Rechnen/Grübeln. Herr Harscher meinte mal in einem Workshop, er habe sechs Wochen lang Tag und Nacht den Velvia gescannt, jetzt wisse er, wie's ginge. Aber auch digital weht da ein dünner Wind. Nicht jedes Gehäuse wird von Agenturen anerkannt. Glücklicherweise ist oft die Option des "digitalen Original-Stempels" pflicht. Aber ein Bild, vor ein paar Jahren mit einer 6MP-Profi DSLR aufgenommen, ist heute schon ausgemustert und müsste nochmal gemacht werden. Fazit: Die Agenturen haben die Macht. Sie zwingen zu immer neuen Investitionen in Kameras und sie bestimmen auch, was verlangt wird -- natürlich auch das, was die Leute sehen wollen, aber ich glaube, da wird auch einiges an Geschmack beeinflußt. Unabhängig davon frage ich mich immer wieder, wozu denn die digitale Hasselblad eingesetzt wird, wenn nachher alle unschönen Details wieder weg gestempelt werden. Das is ja wie Porsche haben, nur um die Brötchen zu holen. Schon merkwürdig, wo der Zug hinfährt ... Grüße Torsten Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest zebra Posted June 6, 2008 Share #6 Posted June 6, 2008 Lohnend für alle, wie ich meine. Danke für den Link/Tipp. Lohnt sich wirklich! . Link to post Share on other sites More sharing options...
leicaoptik Posted June 6, 2008 Author Share #7 Posted June 6, 2008 Advertisement (gone after registration) Ähem … das steht doch in dem von Dir verlinkten Artikel!? Die TV-Zeitschriften mit ihrem ewigen Blau sind natürlich ein sehr extremes Beispiel; die Cover wirken wie gemalt und immer gleich; ich erkenne auch oft nicht, wer da eigentlich abgebildet sein soll. So sorry, ich habe das Zeit magazin heute in der Früh durchgeblättert und bisher nur ausführlich über Nick Ut "Vom Kriegsreporter zum Paparazzo" gelesen. Meine Begeisterung auch über die anderen durchgeblätterten Seiten haben mich dann zu dem link hier im forum veranlasst. Sorry, solche Fragen von hier aus, ohne genaue Kenntnis des Artikels sind natürlich peinlich... Link to post Share on other sites More sharing options...
Rona!d Posted June 6, 2008 Share #8 Posted June 6, 2008 Ich kannte da einen, der holte seine Brötchen immer aus dem Nachbarort. Wie der Sonntags grinste, unbeschreiblich. Bin ihm mal nachgefahren, 23 km Kurven und Berge. Seitdem war mir die Geschichte von den "so viel besseren Brötchen" sonnenklar Das is ja wie Porsche haben, nur um die Brötchen zu holen. Link to post Share on other sites More sharing options...
SoFi-Chaser Posted June 6, 2008 Share #9 Posted June 6, 2008 Ich kannte da einen, der holte seine Brötchen immer aus dem Nachbarort. Wie der Sonntags grinste, unbeschreiblich. Bin ihm mal nachgefahren, 23 km Kurven und Berge.Seitdem war mir die Geschichte von den "so viel besseren Brötchen" sonnenklar Ja, das wäre es mir auch, und solche Leute meinte ich auch nicht. Ich gönn' ihnen den Spaß. Meine Schwiegereltern i.L. wohnen an der Hauptstraße schräg Gegenüber dem ortsansässigen Bäcker. Wenn ich ab und zu mal unter der Woche dort übernachte und am nächsten morgen weg möchte, steht fast immer ein Auto vor der Ausfahrt, weil kein Platz ist. Einmal sind die 30m zum größeren Parkplatz offenbar zu weit, und zweitens sind es fast ausnahmslos Leute aus der näheren Nachbarschaft, die offenbar keinen Meter laufen wollen. Viele SUV und auch ein Sportwagen sind immer gesehen. Da is' die Straße dicht. Für nix und wieder nix. Kein Fahrrad oder gar Fußweg - nein. die dicksten Schlitten für zwei mal um die Ecke abbiegen. An die habe ich gedacht. Schönen Gruß an den Porsche-Sonntagsfahrer. Ciao TS Link to post Share on other sites More sharing options...
martinhahn Posted June 8, 2008 Share #10 Posted June 8, 2008 Sehr guter Tipp, vielen Dank! Vermutlich am meisten wird aber gelogen in dem Medium mit 'maximaler Authentizität': bei bewegten Bildern mit Ton, also im Film. Der souveräne, aufgeklärte Konsument ist ein in unserer Welt eifrig gepflegtes Märchen. Jeder mag das für seinen professionellen Bereich selbst beurteilen. Wenn man diese Erfahrung dann auf andere Bereiche projiziert kann man ermessen was an Wahrheit übrig bleibt. Aber wer will schon die nackte ungefärbte Sachlichkeit? Vielleicht kommt es ja mal zu einer Bewegung: 'Photoshop outside', so wie Rotpunktklettern. Gruß Martin Link to post Share on other sites More sharing options...
feuervogel69 Posted June 8, 2008 Share #11 Posted June 8, 2008 Der souveräne, aufgeklärte Konsument ist ein in unserer Welt eifrig gepflegtes Märchen. Jeder mag das für seinen professionellen Bereich selbst beurteilen. Wenn man diese Erfahrung dann auf andere Bereiche projiziert kann man ermessen was an Wahrheit übrig bleibt. Aber wer will schon die nackte ungefärbte Sachlichkeit? Gruß Martin "der palast der wahrheit" romantisches märchen von musäus. da ist alles gesagt. nicht umsonst wurde die wahrheit auch als bild dargestellt, daß mit einem schleier überzogen ist. wer würde denn die wahrheit ertragen???? lg matthias Link to post Share on other sites More sharing options...
eckart Posted June 8, 2008 Share #12 Posted June 8, 2008 Die hartnäckig verbreitete Mär, das nur analoge Bilder wahre Fotos sein können und nur digitale Bilder verphotoshopt sein können, könnte durch ihre ständige Wiederholung tatsächlich über die urbane Legende zur, wenn auch dann digitalen, lexikalen Wahrheit erhoben werden. Denn wie diese gerne heruntergebeteten Litanei ist auch das nur wahr was man irgendwo lesen kann:Dund meist reicht auch gerade diese Eigenschaft um nicht mehr angezweifelt werden zu können:confused: Link to post Share on other sites More sharing options...
S/W Posted June 8, 2008 Share #13 Posted June 8, 2008 Also ich finde das eher erschreckend und bin im Grunde ganz froh, noch analog fotografieren zu dürfen (!), da es ja nur privaten Zwecken dient und meine Kids das Dia schöner finden als ein Vortrag über Fernseher. Erschreckend ist vor allem, dass wirklich gute Fotografen solche Konsequenzen ziehen (Wilfried Bauer) und ich eigentlich nicht mehr weiß, ob auf dem Cover einer zeitung noch ein Foto ist oder eine Collage. Natürlich haben wir in der Dunkelkammer uch "getrickst", aber doch mehr, um vielleicht den Horizont zu berichtigen oder ein bisschen mehr Tiefe zu erhalten... (zumindest ich). So macht mir die Fotografie echt kein Spaß und ich bin foh mich noch zu den Analogikern zu bekennen (obwohl ich auch Digital aufgestellt bin, aber eher für die Knipsbildchen! Link to post Share on other sites More sharing options...
zi_freak Posted June 8, 2008 Share #14 Posted June 8, 2008 So macht mir die Fotografie echt kein Spaß und ich bin foh mich noch zu den Analogikern zu bekennen (obwohl ich auch Digital aufgestellt bin, aber eher für die Knipsbildchen! Wer sagt denn, dass du "so" fotografieren musst, wenn du zur Digi greifst/greifen würdest. Das mit der Authenzität von Bildern (analog vs. digital) ist übrigens auch ein uralter Unsinn, ein Bild ist NIE "authentisch", da stets nur ein vom Fotografen bewußt vorgenommener (und nachträglich u.U. noch in einen falschen Kontext gestellter) Ausschnitt der Wirklichkeit, nur haben sich eben die technischen Möglichkeiten verändert. Link to post Share on other sites More sharing options...
gerd_heuser Posted June 8, 2008 Share #15 Posted June 8, 2008 Ich war heute auf der Minikina in Mainz von Oehling und Besier veranstaltet und habe einem Dompteur von Photoshop zusehen können. Er bekennt sich freilich zu der Verfremdung von Fotos, aber was der aus den Mädels gemacht hat! Darin besteht sicher auch eine gewisse Gefahr, denn unbedarfte Teenis eifern bekanntlich Idolen nach und sowas ist mit Mutter Natur nie erreichbar. Mit der Erfolglosigkeit im Nacheifern von PS-Retuschengestalten könnte durchaus eine depressive Stimmung einziehen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Robert67 Posted June 8, 2008 Share #16 Posted June 8, 2008 Für meinen Geschmack, sind zu viele Bilder in den Zeitschriften getunt. Wie weiter oben schon geschrieben, kaum noch zu erkennen wer das eigentlich sein soll. Steht ja zum Glück daneben Da schlimme daran, viele versuchen solchen (falschen) Vorbildern nachzueifern. Wie man an dem Run auch die plastische Chirugie sieht. Als Ergebnis nur noch Einheitsnasen und Einheitsbrüste. Schlimm Besonders krasses Beispiel: Nix gegen Bildbearbeitung, aber bitte nicht so total überdreht. Eine Bekannte von mir, Berufsfotografin, hat erzählt, ihre Kunden(innen) bevorzugen die geschönten Fotos eindeutig. Naja Robert Nachtrag Gerd hatte wohl zeitgleich den gleichen Gedanken. Von wegen Idole und so. Link to post Share on other sites More sharing options...
ErichF Posted June 8, 2008 Share #17 Posted June 8, 2008 Beim Erlebnistag in Wetzlar haben die Adobe-Post-Künstler auch ihre Möglichkleiten angedeutet, wie es auch in den PS-Büchern zu sehen ist. Der Übergang vom "Verbessern" zum "Fälschen" ist fließend. Man sollte authentische Fotos als solche fälschungssicher "festnageln" können, oder man glaubt grundsätzlich keinem Bild, wenn man Purist ist. Es sei denn, man macht es selbst. Der Film hilft auch nicht mehr weiter. Mittlerweile ist nicht einmal ein Dia eine Echtheitsgarantie. Warum auch, wenn immer mehr Geschichtsvergessene die Fernseh-Historiker-Opern für bare Münze nehmen? Nehmen wollen. Die Leute wollen offenbar belogen werden, notfalls belügen sie sich selbst. Gruß Erich Link to post Share on other sites More sharing options...
m6_ulli Posted June 8, 2008 Share #18 Posted June 8, 2008 Wer sich jetzt schon über manipulierte Bilder aufregt sollte das hier vielleicht besser nicht lesen. Die Zukunft ist die Computerfotografie - Einblicke in Adobes Forschung Schöne neue Photoshopwelt? Ulli Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted June 8, 2008 Share #19 Posted June 8, 2008 Wer sich jetzt schon über manipulierte Bilder aufregt sollte das hier vielleicht besser nicht lesen. Die Zukunft ist die Computerfotografie - Einblicke in Adobes Forschung Im Gegenteil. Wie im macnews.de-Artikel unter dem Stichwort „Fotoforensik“ nachzulesen hat Adobe auch Verfahren entwickelt, mit denen man Manipulationen an Digitalbildern aufdecken kann. Das war einer der interessantesten Punkte von Dave Storys Vortrag: Er zeigte ein Foto von zwei Straßenmusikern und forderte das Publikum auf, Manipulationen zu finden. Wenn ich mich richtig entsinne, fiel nur dem Kollegen von der PAGE auf, daß das Pflaster an einer Stelle etwas komisch aussah, und Adobes CFA-Detektor wies dann tatsächlich nach, daß dort ein Detail weggestempelt worden war. Link to post Share on other sites More sharing options...
martinhahn Posted June 8, 2008 Share #20 Posted June 8, 2008 Ich war heute auf der Minikina in Mainz von Oehling und Besier veranstaltet und habe einem Dompteur von Photoshop zusehen können.Er bekennt sich freilich zu der Verfremdung von Fotos, aber was der aus den Mädels gemacht hat! Darin besteht sicher auch eine gewisse Gefahr, denn unbedarfte Teenis eifern bekanntlich Idolen nach und sowas ist mit Mutter Natur nie erreichbar. Mit der Erfolglosigkeit im Nacheifern von PS-Retuschengestalten könnte durchaus eine depressive Stimmung einziehen. .... Da schlimme daran, viele versuchen solchen (falschen) Vorbildern nachzueifern. Wie man an dem Run auch die plastische Chirugie sieht. Als Ergebnis nur noch Einheitsnasen und Einheitsbrüste. ... Absolut korrekte Einschätzung! Aber: was machbar ist wird auch gemacht. Gegen dieses Naturgesetz kommt niemand auf Dauer an. In diesem speziellen Beispiel liegt die Verantwortung bei den Photographen / Kameraleuten, den Redakteuren, den Eltern und zuletzt bei den plastischen Chirurgen. Dennoch wird es sich nicht vermeiden lassen, jedenfalls meine Meinung. Da gibt es auch einen Song: Schönheitschirurg von der Kabarettgruppe Inflagranti (Kabarett inflagranti) Natürlich gab es auch schon vor der digitalen Photographie Fälschungen, aber damals war es schwieriger und eher nachweisbar. Besten Gruß Martin Link to post Share on other sites More sharing options...
Recommended Posts
Archived
This topic is now archived and is closed to further replies.