Jump to content

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Ich bin auf eBay über dieses Objektiv gestolpert: Dallmeyer 50mm f/0,8. Es scheint sich um eine Röntgenlinse zu handeln und auf dem Objektiv steht 8-14 Microns, was wohl die Lichtwellenbandbreite(?) für Thermalkameras ist und nicht im sichtbaren Bereich liegt. Da ich in Physik leider nicht ganz bewandert bin wundere ich mich, was passieren würde, wenn man das Objektiv konvertiert und an eine Leica M10 oder M10M packt? Würde man ein komplett schwarzes (oder weißes) Bild bekommen? Ist der Sensor überhaupt empfänglich für die Lichtwellen?

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Ich habe eine schnelle Google-Suche gemacht und bin auf diese eBay Anzeige gestoßen:

https://www.ebay.de/itm/Extremely-rare-Dallmeyer-50mm-f0-8-lens-/163648406904

Die Artikelbeschreibung sagt u.a.:

Zitat

The elements do not pass any visible light. You cannot see through this lens. It is tuned to the 8-14 micron wavelength range. It probably won't work on your DSLR.

Im Klartext: Da kommt keine Strahlung im sichtbaren Bereich (das, was wir „Licht“ ) durch, insofern hast du ein schwarzes Bild.

Sichtbares Licht hat ca. 400-800 nm, 8-14 Mikrometer müsste mittleres bis fernes Infrarot sein.

Moderne Fotografie-Sensoren sind dafür sicher nicht empfindlich …

Gruß
Andreas

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

  • 1 month later...

Wenn man eine Röntgenstrahlenquelle zur Beleuchtung hat, kann man damit schon was machen ;) Bei Offenblende sieht man vielleicht auch noch was von strahlenden Wildschweinen bei Nacht. 

Edited by Arrow
Link to post
Share on other sites

Am 13.7.2020 um 10:43 schrieb LUF Admin:

Im Klartext: Da kommt keine Strahlung im sichtbaren Bereich (das, was wir „Licht“ ) durch, insofern hast du ein schwarzes Bild.

Das möchte ich stark bezweifeln, also dass man ein schwarzes Bild erhält.

Auf den Fotos sieht man ja, dass sie im sichtbaren Bereich optisch, also im für uns sichtbaren Licht, durchsichtig sind, sonst könnte man z.b. nicht den Blendenmechanismus innen sehen. Für fotografische Zwecke wahrscheinlich dennoch nicht geeignet und unscharf wegen falscher Brechung und anderem Fokuspunkt. Also optisch wahrscheinlich nicht besser als dieses Teeglas von Dallmayr.

  • Haha 1
Link to post
Share on other sites

Röntgenstrahlen lassen sich durch Glaslinsen und vergleichbare Materialien nicht soweit brechen/ablenken dass dadurch eine Abbildung möglich wäre - und durch einen einfachen Blendenmechanismus abblenden funktioniert genausowenig. Um Röntgenstrahlen zur Bildentstehung zu nutzen ist man auf beugende oder auf in sehr(!) flachem Winkel reflektierende Elemente angewiesen. Ein Beispiel dafür ist die Röntgenkamera des ZEISS ROSAT Satelliten. So etwas sehe sehe ich hier aber nicht. Daher hat man für Röntgenschirmbilder - auch bei Röntgenmikroskopie - lange Zeit auf eine möglichst punktförmige Strahlenquelle und Schattenwurf bzw. Schattenabbildung zurückgegriffen.

Diese höchstlichtstarken Objektive hingegen wurden zu photographischen Aufnahme von Röntgenschirmbildern (nicht zur Abbildung mittels Röntgenstrahlung direkt) eingesetzt. Höchstlichtstark deshalb weil hier nur eine ebene Fläche abgebildet werden muss, Tärfenschiefe also nicht vonnöten ist. Wohl aber ist eine große Lichtstärke sinnvoll, um mit möglichst geringen Strahlenbelastungen für den durchstrahlten Organismus (?) auszukommen, was dann natürlich dunklere Schirmbilder bei idealerweise auch noch möglichst kurzen Expositionszeiten zur Folge hat. Die verwendeten Röntgenschirme müssen das auf ihnen entstehende Bild nicht zwangsweise im sichtbaren Bereich emittieren. Kommt ganz darauf an, in welchem Wellenlängenbereich der durch die auftreffende Röntgenstrahlung angeregte Schirmbelag am effektivsten emittiert. 

Auch ZEISS in Oberkochen und Schneider in Bad Kreuznach haben solche Objektive hergestellt. Von Rodenstock nehme ich das zumindest an.

Dass das bei "das böse Wort" gezeigte Objektiv anscheinend undurchsichtig ist, könnte auch darauf zurückzuführen sein dass das Objektiv schlicht im Eimer ist. Für solche Linsen wurden/werden oft Schmelzen benutzt mit einem nur geringen Anteil an glasbildenden Bestandteilen. Solche Gläser krank(t)en oftmals daran dass sie unter gewissen Umwelteinflüssen (Bestrahlung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit) rekristallisieren, ihre gläsern-amorphe Struktur ändern und dadurch trüb undurchsichtig werden. Dies ist bei technischer Optik zwar nicht üblich, aber auch so selten nicht. Ich habe so etwas schon hin und wieder einmal in den Händen gehabt.

Ich möchte natürlich nicht behaupten, dass ich damit in Bezug auf die angesprochene Linse unbedingt Recht habe, aber meine Erfahrung mit diesen Dingen lässt für mich erst einmal nur diesen Schluss zu.

Freundliche Grüße

Wolfgang

  • Like 3
  • Thanks 1
Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Am 24.8.2020 um 12:45 schrieb jmschuh:

Auf den Fotos sieht man ja, dass sie im sichtbaren Bereich optisch, also im für uns sichtbaren Licht, durchsichtig sind,

Ah OK, ich war von einem Foto in dieser Auktion ausgegangen:

https://www.ebay.de/itm/Extremely-rare-Dallmeyer-50mm-f0-8-lens-/163648406904

Gruß
Andreas

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Create an account or sign in to comment

You need to be a member in order to leave a comment

Create an account

Sign up for a new account in our community. It's easy!

Register a new account

Sign in

Already have an account? Sign in here.

Sign In Now
  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...