Loggerboot Posted March 6, 2018 Author Share #741 Posted March 6, 2018 Advertisement (gone after registration) Hallo jerzy, ja die Leica Muster kenne ich auch. Bis jetzt bin ich ja von den entsprechenden Tests ( glücklicherweise ) noch etwas entfernt. Aber ich verspüre schon den entsprechenden Nachholbedarf und werde um dieses Thema nicht herum kommen. Ich muß tiefer ins Thema rein als ich Anfangs dachte. Da ich in Kürze über zwei weitere fast komplette III c-f Gehäuse verfüge, werde ich mir eines speziell als "Shutter - Tester" herrichten. Darin möchte ich speziell neu konfektionierte und konfigurierte "Shutter Curtain´s" welche einbaufertig mit den Walzen verklebt sind auf saubere Funktion testen. Es ist ja nicht ausgeschlossen das ich mir nochmals eine passende Kamera zulege und einer Revision unterziehe. Auf jeden Fall ist es eine Arbeit die sich schon etwas Aufwändig gestaltet und fundiertes Fachwissen erfordert. Aber wem sage ich das. Bis ich einmal jedes Schräubchen kenne so wie du wird noch einiges an Wasser den Rhein hinunter fließen wie man hier sagt. Ich stelle mal in den "Raum" das einige liebe Menschen hier ihre Kamera von dieser Perspektive aus auch noch nicht betrachtet haben. Man muss nicht alles können. Aber Bescheid wissen schadet nicht. Ich weiß nicht mehr wie lange es gedauert hat bis ich bei meiner ersten wirklich alten Märklin E-Lok/Dampflok ( war für viele auch der "Heilige Gral" Kostenfaktor: 3000,- Euro ) das erste mal den Schraubendreher in der Hand hatte. Vermutlich nicht sehr lange. ( da sind auch vorher die wenigsten richtig gelaufen ) @Reini Eine Zorki oder FED ist ja eine nette Spielart um sie aus Zeitvertreib zu zerlegen. Mehr braucht die ja nicht. Ja die Widrigkeiten. Halten sich aber ganz gut in Grenzen. Schrauber rechnen ja nicht in Euro. Nur in verfügbarer Zeit für das Hobby. Die "Fachleute" wird es immer brauchen. Ich betreibe es ja nur aus Interesse und Hobby. Gruß Michel Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted March 6, 2018 Posted March 6, 2018 Hi Loggerboot, Take a look here Meine analoge Zukunft.. I'm sure you'll find what you were looking for!
Loggerboot Posted March 6, 2018 Author Share #742 Posted March 6, 2018 @jerzy, eine sehr bemerkenswerte Konstruktion mit der "Lichttrommel". Da wäre ich nicht so schnell drauf gekommen. Ich muß mir das Prinzip noch etwas verinnerlichen. Gruß Michel Link to post Share on other sites More sharing options...
Reini Posted March 6, 2018 Share #743 Posted March 6, 2018 Fachleute sind nicht immer solche, nur weil sie bei der Firma XY arbeiten. Sondern das ist jemand, der sein Fach versteht. Ich vermisse die alten Hasen, die einen Teil aufgrund seines Aussehens erkennen und zuordnen, und nicht resignieren odereinen abwimmeln, weil sie die Artikelnummer nicht kennen. Widrigkeiten bei den Kameras und ähnlichen feinen Objekten sind zb. Schrauben, die nur halb so groß sind wie eine Bleistiftspitze, oder Federn einhängen.... Also lass dich nicht stören! Link to post Share on other sites More sharing options...
Jan Böttcher Posted March 6, 2018 Share #744 Posted March 6, 2018 ... Dazu habe ich mir ein einfaches Lichtrommel gebaut (ich nenne es so weil mir ein besserer Name nicht einfällt). In einer Metalldose habe ich Schlitze ausgeschnitten (wichtig ist dass der Abstand zwischen Schlitzen gleich ist und dass die gleich breit sind). Dose in einem Drehbank eingespannt und eine Glühbirne hinein. Kamera in die Hände, auslösen und dann sieht man so ein Muster. Für die Zeitmessung eignet sich mein Werkzeug nicht – dazu musste ich wissen den Durchmesser von Trommel, Abstand zwischen Schlitzen, deren Breite wie auch die Umdrehungen genau wissen und einhalten. Für die Zeitmessung habe ich aber was Anderes. Die Maße der Trommel könnte man ja mal ausmessen (Mutters Maßband aus dem Nähkästchen leihen) und zur Drehzahl könnnnte man auf einer intelligenten Vermutung (Angabe an der Drehbank) aufbauend mit einem Stroboskop (wie damals am Plattenspieler) präziser werden. Leuchtstoffröhre flackert mit doppelter Netzfrequenz (also bei uns 100Hz Flackerlicht) und mit dem ermittelten Umfang der Marmeladendose und einem (oder mehreren) darauf aufgeklebten Strichmuster(n) sollte man ... Na ja, und die warmduschenden Oberluschen nehmen irgendeine fernöstliche Digitalkamera mit Supermegazeitlupe um sich den Verschlußablauf anzugucken. Kremer-Tip? "Dafür nich'!" Link to post Share on other sites More sharing options...
jerzy Posted March 7, 2018 Share #745 Posted March 7, 2018 Drehzahl alleine ist nicht alles, Durchmesser meiner „Marmeladedose“ kenne ich sehr wohl , wichtig ist die lineare Geschwindigkeit mir der sich der Lichtstrahl bewegt und das ist die Kombination von Drehzahl wie auch vom Durchmesser der „Lichttrommel“. Wie ich schon geschrieben habe das Muster entsteht durch Zusammenlegung von 2 Bewegungen, hier eine vereinfachte Beschreibung Der von Lichttrommel erzeugter Lichtstrahl bewegt sich von oben nach unten Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Der Schlitz des Verschlusses bewegt sich nach links Wenn man durch den ablaufenden Verschluss auf die drehende Trommel schauen würde, dank Trägheit der menschlichen Auge (memory effect) sieht man das Muster, mit einem Streifen nur. In Wirklichkeit sieht man mehr Streifen, das heisst dass gleichzeitig mehr als ein Strahl durchs Filmfenster wandert. Abstand zwischen den Strahlen (Schlitzen in der Trommel) wie auch deren Breite bestimmen die Breite des weissen, schrägen Streifen auf dem Muster. Zusätzlich darf die „Dose“ nicht zu klein im Durchmesser sein, die konstante radiale Geschwindigkeit sollte die möglichst konstante lineare Geschwindigkeit des Strahles abbilden. Ich habe einmal ein Gerät vom Leitz gesehen, war ziemlich gross, die Trommel musste 30-35cm Durchmesser gehabt haben. Zerlegen konnte ich es nicht, daher weiss ich nicht wie die Abstände zwischen den Schlitzen sind und wie breit die Schlitze waren. Nur dann, wenn ein Gerät genauso wie Leitzgerät gebaut wird kann man das Muster als Maßstab für die korrekte Justierung des Verschlusses nehmen. Aber, wie schon geschrieben, um zu sehen ob die Tücher gleichmäßig Ablaufen ist mein Gerät gut genug und für die Zeiten habe ich ein elektronisches Messgerät. 1 Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Der Schlitz des Verschlusses bewegt sich nach links Wenn man durch den ablaufenden Verschluss auf die drehende Trommel schauen würde, dank Trägheit der menschlichen Auge (memory effect) sieht man das Muster, mit einem Streifen nur. In Wirklichkeit sieht man mehr Streifen, das heisst dass gleichzeitig mehr als ein Strahl durchs Filmfenster wandert. Abstand zwischen den Strahlen (Schlitzen in der Trommel) wie auch deren Breite bestimmen die Breite des weissen, schrägen Streifen auf dem Muster. Zusätzlich darf die „Dose“ nicht zu klein im Durchmesser sein, die konstante radiale Geschwindigkeit sollte die möglichst konstante lineare Geschwindigkeit des Strahles abbilden. Ich habe einmal ein Gerät vom Leitz gesehen, war ziemlich gross, die Trommel musste 30-35cm Durchmesser gehabt haben. Zerlegen konnte ich es nicht, daher weiss ich nicht wie die Abstände zwischen den Schlitzen sind und wie breit die Schlitze waren. Nur dann, wenn ein Gerät genauso wie Leitzgerät gebaut wird kann man das Muster als Maßstab für die korrekte Justierung des Verschlusses nehmen. Aber, wie schon geschrieben, um zu sehen ob die Tücher gleichmäßig Ablaufen ist mein Gerät gut genug und für die Zeiten habe ich ein elektronisches Messgerät. ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/278679-meine-analoge-zukunft/?do=findComment&comment=3475780'>More sharing options...
Loggerboot Posted March 8, 2018 Author Share #746 Posted March 8, 2018 Bevor es zum Thema Verschluss weiter geht einige Bilder in anderer Sache. Ein äusserliches Top III-f " Vitrinenmodell" von innen betrachtet. Konnte ich günstig zum zerlegen erwerben. Später im Thread gibt es noch einige Gegenüberstellungen der "Interna" der Modelle IIIc-f-g. Nur so weit. Je höher der Buchstabe um so simpler die Verarbeitung und der Materialdurchmesser. Einiges wurde filigraner und dadurch vereinfacht. Auf dem unteren Bild befindet sich links die "Top" III-f. Deren Wellen sind um einiges schlanker gehalten. Der Vorspann Mechanismus und die Lagerführung ist etwas unterschiedlich zu III-c. Noch sind einige Teilgruppen aber austauschbar. Das schaue ich mir noch näher an. Die III-f wird nicht repariert sondern dient aus Modul um den neuen Shutter für die III-c zu testen. Dazu muß ich mir aber noch einen entsprechenden Rahmenträger bzw. eine Maßhaltige Einspannvorrichtung bauen. Diese Vorrichtung muß mit dem Testgerät für die Verschlusszeiten kombinierbar sein. So jedenfalls die Idee. Die zerlegte III-c muß auf jeden Fall erst einmal komplett gereinigt und ausgeblasen werden. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! 2 Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/278679-meine-analoge-zukunft/?do=findComment&comment=3476363'>More sharing options...
Loggerboot Posted March 8, 2018 Author Share #747 Posted March 8, 2018 Advertisement (gone after registration) @jerzy Danke für deine Ausführungen zur "Trommel". Bin leider noch einige Zeit im "Lernmodus" . Es sind aber sehr interessante Überlegungen über die ihr hier schreibt. Ich versuche weiter zu folgen. Gruß Michel Link to post Share on other sites More sharing options...
Jan Böttcher Posted March 8, 2018 Share #748 Posted March 8, 2018 Drehzahl alleine ist nicht alles, Durchmesser meiner „Marmeladedose“ kenne ich sehr wohl , wichtig ist die lineare Geschwindigkeit mir der sich der Lichtstrahl bewegt und das ist die Kombination von Drehzahl wie auch vom Durchmesser der „Lichttrommel“.... Ja, das hat alles mit Mathe zu tun. Dreisatz und Geometrie und andere dunkle Wissenschaften. Je größer Deine Trommel wird, desto linearer wird die Bewegung Deines Lichtspaltes (desto gerader die Striche die Du siehst). Wie könnte die erste Näherungsrechnung aussehen? Durchmesser xy,z cm daraus den Umfang berechnen? (irgendwas mit pi) http://www.mathepower.com/kreis.php Drehzahl und Umfang, soundsoviel cm Umfang pro Sekunde huschen vorbei ... also angenommen 600 U/min sind 10 U/Sekunde 12 cm Durchmesser also ca. 37,7 cm oder 3,77m/Sekunde huschen vorbei ... (andere Drehzahl? Aus U/min werden Umdrehungen pro Sekunde wenn man durch 60 teilt) Im Endstadium dann noch über die Winkelfunktion nachdenken weil der Schlitz ja eine Kreisbahn beschreibt ... unser guter alter Freund Sinus könnte in Frage kommen (bei 0° (also "oben") ist der 0, bei 90° (also "genau zur Seite) ist der 1) hmh, Winkelgeschwindigkeit ... man kann es kompliziert machen https://de.wikipedia.org/wiki/Winkelgeschwindigkeit oder nochmal googeln und dann könnte man die mangelnde Linearität in den Griff kriegen (aber wenn man eine Waschmaschinentrommel statt einer Konservendose dreht, dann wird das sowieso immer linearer). Link to post Share on other sites More sharing options...
jerzy Posted March 9, 2018 Share #749 Posted March 9, 2018 Je größer Deine Trommel wird, desto linearer wird die Bewegung Deines Lichtspaltes (desto gerader die Striche die Du siehst). ja und nein. Ja zu der Größe, bei unendlich großem Radius wäre das linear, sonst beschleunigt der Strahl bis zur Mitte (vorausgesetzt Drehzahl ist konstant und die horizontale Mitte des Filmfensters ist in der Achse der Trommel), verlangsamt wieder in der unteren Hälfte. Ich bin aber sicher. dass die Konstrukteure den Radius so gewählt haben dass die unterschiedliche Geschwindigkeit keinen nennenswerter Einfluss auf Messergebnisse hat. Nein zu zu dem zweitem Teil (im Klammer) - so wäre es wenn der Verschluss mit gleicher Geschwindigkeit ablaufen würde. Weil aber zuerst die Masse muss in Bewegung gesetzt werden und dann die Spannung der Federn nachlässt variiert auch die Geschwindigkeit mit welcher der Verschluss abläuft. Man sieht das auf dem Muster - die Streifen rechts sind steiler als die links. Wenn mann genauer schaut sieht man dass auch die Breite des Streifens unterschiedlich (oben, unten und rechts, links) ist. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Unterschiedliche Breite deutet darauf, dass Verschlusstuch 1 und 2 unterschiedlich schnell ablaufen, Messergebnisse bestätigen das. Ich glaube, das der Grund dafür ist die gleiche Belichtung durch ganzes Bildfenster zu erreichen - wenn Verschluss schneller läuft muss auch die Breite des Schlitzes grösser sein. Ich glaube aber dass wir zu tief in Details gehen, ausser uns 2 mag das für andere Leser uninteressant sein. Falls erwünscht können wir weitere Diskussion off-line führen Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Unterschiedliche Breite deutet darauf, dass Verschlusstuch 1 und 2 unterschiedlich schnell ablaufen, Messergebnisse bestätigen das. Ich glaube, das der Grund dafür ist die gleiche Belichtung durch ganzes Bildfenster zu erreichen - wenn Verschluss schneller läuft muss auch die Breite des Schlitzes grösser sein. Ich glaube aber dass wir zu tief in Details gehen, ausser uns 2 mag das für andere Leser uninteressant sein. Falls erwünscht können wir weitere Diskussion off-line führen ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/278679-meine-analoge-zukunft/?do=findComment&comment=3477215'>More sharing options...
jerzy Posted March 9, 2018 Share #750 Posted March 9, 2018 Hängengeblieben bin ich beim Calumet Shutter Tester welcher scheinbar für das testen von Verschlussvorhängen bestens geeignet scheint. Bin mir aber noch nicht 100% sicher mit dem Teil. Auf jeden Fall beherrscht er den "Focal Plane Shutter". Aus der Beschreibung von Calumet bin ich nicht schlau geworden wie viele Lichtsensoren hat er, in jedem Fall 3 sind wünschenswert. Mein Gerät hat 3: links, rechts, in der Mitte (eigentlich hat er 5, aber die oben und unten werden für vertikal ablaufende Verschlüsse, wie z.B. bei Leica CL, verwendet). Mit 3 Sensoren kann man auch die Geschwindigkeit von einzelnen Tücher messen. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/278679-meine-analoge-zukunft/?do=findComment&comment=3477228'>More sharing options...
Jan Böttcher Posted March 9, 2018 Share #751 Posted March 9, 2018 ja und nein. Ja ... Nein zu ... Doch, "je ... desto ..." aber absolut eben nicht unter realen Bedingungen (der Trommel und eben auch nicht bei einem Verschluß, der nicht mit konstanter Geschwindigkeit läuft). Man müßte mal das Trommelbild einer RoBoT oder Noblex auswerten ... Link to post Share on other sites More sharing options...
Loggerboot Posted March 9, 2018 Author Share #752 Posted March 9, 2018 Ich glaube aber dass wir zu tief in Details gehen, ausser uns 2 mag das für andere Leser uninteressant sein. Falls erwünscht können wir weitere Diskussion off-line führen @jerzy @Jan Lasst es ruhig mal Online hier weiter laufen. Ist interessant. Gruß Michel 3 Link to post Share on other sites More sharing options...
Loggerboot Posted March 10, 2018 Author Share #753 Posted March 10, 2018 (edited) Einige Vergleiche IIIc vs IIIf. IIIc ist besser verarbeitet. 1. Bild IIIc links. 2.Bild IIIc rechts. Die IIIf ist schon sehr vereinfacht. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Edited March 10, 2018 by Loggerboot Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/278679-meine-analoge-zukunft/?do=findComment&comment=3478130'>More sharing options...
Loggerboot Posted March 10, 2018 Author Share #754 Posted March 10, 2018 So sehen wahrscheinlich die meisten Tücher aus bei näherer Betrachtung. Nichts für ein gutes Foto. Von den Optischen Teilen einmal abgesehen. 70 Jahre alt. So what ! Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! 1 Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/278679-meine-analoge-zukunft/?do=findComment&comment=3478138'>More sharing options...
Loggerboot Posted March 11, 2018 Author Share #755 Posted March 11, 2018 Ich muß gestehen das der Thread sich schon zwangsläufig "etwas" in die Länge zieht. Der Vorteil ist das man wirklich sehr weit ins Innere der Mechanik vordringt. Ich nenne solche "Geschichten" immer die "Operation am offenen Herzen". Der Nachteil ist das es nicht mehr ganz chronologisch nach einzelnen Arbeitsschritten geordnet ist. Das hat sich im Laufe der Reparatur so ergeben. Bemerkenswert ist für mich wieviel Schmutz sich in einem geschlossenen Gehäuse in 70 Jahren ansammeln kann. Dazu kommen noch ausgehärtete Öle, Fette und Gekrümel von Schraubenfixierungen, ausgehärtete Verschlusstücher usw. Was die unterschiedlichen Ausführungen einzelner Gehäuseteile und der Bodenplatten betrifft, da habe ich meine eigene Theorie dazu. Konstruktiv wurde ja alles beibehalten vom Langzeitwerk und dem späteren angeflanschten, integrierten Selbstauslöser einmal abgesehen. Dazu musste die Kamera ja nicht umkonstruiert, sondern nur weiter ausgebaut ( upgrade ) werden. Das System selbst wurde etwas "verschlankt" dabei. Die gründe kenne ich nicht. Dazu könnte nur ein ehemaliger Mitarbeiter etwas sagen bzw. jemand der über entsprechendes Wissen verfügt. Dazu habe ich auch einige Überlegungen angestrengt die aus Erfahrungen in anderen Bereichen der Technik zu der Zeit resultieren. Es hat jedenfalls nicht immer mit einer Verbesserung des Systems zu tun, sondern oft nur um einzelne Produktionsschritte zu komprimieren und zu vereinfachen. Ein Beispiel aus der Zeit. Die Umstellung von der Dampf zur E-Lok hat 10 Arbeitsplätze eingespart. Ihr versteht ? Gewinnoptimierung durch Einsparung von "Humankapital". Das war auch damals schon ein Thema. Mit dem Unterschied das es "über der Strasse" ein anderes Werk gab das wiederum dringend Arbeitskräfte gesucht hat. War ja das beginnende "Wirtschaftswunder". Die Herausvorderung war ja sich dem ständig aufstrebenden Markt zu stellen und stets weiter zu Denken als andere. So das war jetzt OT genug. Auffällig ist natürlich die "Masseträgheit" der geänderten Bauteile. Interessant wäre einmal für mich herauszufinden ob die "leichtere" Ausführung der IIIf Walzen über die selbe Zugkraft der der IIIc Walzenfedern verfügt. Das würde nämlich meine Theorie stützen das man dahin gehend umkonstruiert hat durch leichtere Bauteile unter Beibehaltung der selben Zugkraft der Federn eine schnellere Verschlussgeschwindigkeit zu erreichen. Systemoptimierung sozusagen. Ein Indiz wäre das jetzt vorhandene Kugellager der IIIf am Bodenstück der großen Walze. Damit lässt sich einiges an Reibung gegenüber der alten Ausführung mit Messingbuchse eliminieren. Es sind natürlich nur Überlegungen bzw. Spekulationen von meiner Seite her gesehen. Das Kugellager welches nur lose eingebaut/eingelegt und ohne "Käfig" ist wird Anfangs schon einiges gebracht haben. Es birgt im Alter jedoch auch einige Nachteile. Wir kennen das Kugellager in selbiger Ausführung aus der Kopfplatte. Nur dort ist es hängend eingebaut. In der Bodenplatte wird sich zwangsläufig Schmutz in der "offenen" Ausführung ansammeln. Dreht sich die Walze wird der eingespülte Schmutz den Verschlussvorgang zwangsläufig hemmen und die eingestellte Verschlusszeit verzögern. Kennt ihr. Die Zeiten laufen bei korrekter Einstellung nicht mehr plausibel ab. Da wird die richtige Belichtung des Bildes zum Zufallstreffer. Schnellt beim auslösen die Federkraft der großen Walze korrekt ab, aber die Führung eines der Bänder welche Gegenüber fixiert sind sitzt nicht mehr bei gleichmäßiger Spannung dann ruckelt der Verschluss bzw. eine der Schienen läuft schräg ab. Diese Überlegung zwingt mich zur Total Revision. Man muß dieses System eigentlich aus der Warte des Konstrukteurs und der Leute die es nach Vorgabe montiert haben verstehen lernen. Hat man das erledigt dann stellt sich die Frage der benötigten Ersatzteile. Gebraucht gibt es aus "Schlacht" Kameras ja einiges. Wer möchte aber bei diesem Aufwand schon gerne Alt gegen Alt tauschen. Also den verfügbaren Markt abgrasen und auf Zufallstreffer hoffen. Einiges habe ich schon zusammen getragen. Billig wird es aber nicht. Manche Preise sind korrekt. Manches würde aber die Kamera nach der Revision auf einen Preis im 4 - stelligen Europreis katapultieren. Arbeitszeit nicht eingerechnet. Bierdeckel sammeln wäre günstiger. Warum macht man so etwas. Gute Frage. Suche selbst noch nach einer Antwort. Wahrscheinlich das Prinzip jeden Stein hochzuheben um zu sehen was darunter liegt. Eine Art "Schrauber Fieber" das einem packt wie hier einmal gemutmaßt wurde. Gruß Michel PS: Zur Beruhigung. Die Geschichte ist machbar. Welcome, dear visitor! 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Jan Böttcher Posted March 11, 2018 Share #756 Posted March 11, 2018 .... Hat man das erledigt dann stellt sich die Frage der benötigten Ersatzteile. Gebraucht gibt es aus "Schlacht" Kameras ja einiges. Wer möchte aber bei diesem Aufwand schon gerne Alt gegen Alt tauschen. Also den verfügbaren Markt abgrasen und auf Zufallstreffer hoffen. Einiges habe ich schon zusammen getragen. Billig wird es aber nicht. Manche Preise sind korrekt. Manches würde aber die Kamera nach der Revision auf einen Preis im 4 - stelligen Europreis katapultieren. Arbeitszeit nicht eingerechnet. Bierdeckel sammeln wäre günstiger. ... Ein Freund hat sich "neulich" einen lange gehegten Wunsch erfüllt und zu einem klar vierstelligen Eurobetrag eine bestimmte (relativ seltene) Kamera gekauft. Ein Teil fehlte, eine von außen sichtbare Schraube war nicht original (und das engte sogar die Funktionalität ein), das entsprach so nicht der Beschreibung und war auch nicht "ohne Lupe" in den Fotos zur Beschreibung zu entdecken. Der Verkäufer war sich keiner Schuld bewußt, "Herr Böttcher, sie sehen das, aber wer sonst hätte das gemerkt? Machen Sie doch aus einer Mücke keinen Elefanten.". Soetwas nennt man hier (in der druckreifen Variante) "unhanseatisch". Ich hätte die Kamera zurückgegeben. Er hat zu einem absurden Preis die Schraube (im fernen Ausland) aufgetrieben, das fehlende Teil hatte ich im Fundus. Das Ergebnis ist in Summe einwandfrei (teschnisch einwandfrei, preislich noch im Rahmen), mir wäre es aus emotionalen Gründen heraus nicht möglich gewesen, ich wäre zu sauer auf den Verkäufer gewesen (bin es immernoch, habe das Arschloch auf die Liste der zu meidenden Vertragspartner gesetzt). Link to post Share on other sites More sharing options...
Loggerboot Posted March 11, 2018 Author Share #757 Posted March 11, 2018 @Jan Was die Preise betrifft hast du recht. Die sind teilweise mehr als Absurd. Würde ich diese Kamera hier einmal später veräussern, dann müsste ich dazu schreiben: Mit NOS Ersatzteilen Generalüberholt. Vorhangstoff Neuware aus Japanischer Fertigung. Dazu wird es natürlich nicht kommen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Loggerboot Posted March 11, 2018 Author Share #758 Posted March 11, 2018 Man schreibt bzw. liest oft bei Leica Ersatzteil Angeboten was die Leica III betrifft von Version IIIc-IIIf. Die reine Version III bzw. IIIg bleibt von der Konstruktion her mal aussen vor. Warum erkläre ich später. Schon bei der IIIc zur IIIf gibt es sehr viele Teile die untereinander schon nicht mehr passen. Ausser man verfügt auch über die anderen geänderten Teile. Ich zeige euch noch ein paar Beispiele dazu. Jetzt könnten einige sagen das betrifft mich ja nicht. Aber ich denke daran das es Leica Liebhaber gibt die ihre Kamera noch auf Jahre nutzen möchten bzw. sich eine zulegen wollen und nach dem Kauf merken das sie zur Revision müsste. Bei Kleinigkeiten wie Einstellarbeiten eigentlich kein großes Problem. Ist aber etwas verschlissen oder müssen neue Vorhänge rein dann kann es eng und teuer werden. Die Vorhänge selbst sind dabei wahrscheinlich das kleinere Problem. Bei verschlissenen oder defekten Schrauben und Zahnrädern sieht es schon anders aus. Dazu kommt noch der Umstand das alle Teile per Hand eingepasst werden müssen. Selbst kleinste Abdeckbleche passen schon nicht mehr untereinander. Bei Lagern und Zahnrädern verhält es sich ähnlich. Vieles ist nicht von der "Stange" , sondern wurde eingepasst. Scheinbar für jede einzelne Kamera. Also wäre jede einzelne Kamera für sich gesehen ein Unikat. Das erste Beispiel das mir ins Auge gefallen war ist die Bodenplatte mit der "Bremse". Der Verstellhebel dazu ist von Hand eingepasst und es gibt ihn in verschiedenen Zapfen Durchmessern. Die Verstiftung zur Fixierung des Ankers muß separat gebohrt werden. Für den korrekten Sitz muß sie von Hand bearbeitet werden. Dabei ist der richtige Durchmesser des Zapfens wichtig und das einseitige plane abfeilen der Anschlagschraube. Der Zapfen muß so in der Aufnahme sitzen das sich alles ohne Widerstand drehen lässt. Da ich meine vorhandenen Zapfen alle durchgemessen habe bin ich auf diesen Umstand gestossen. Die jeweils größeren Exemplare bringen die Trommel zum klemmen. Da aber alle vorhandenen Anker alle das selbe Maß besitzen, gehe ich davon aus das entweder der größte Zapfen zu einer IIIg gehört, was ich aber nicht unbedingt behaupten will, da ich die Bremse der IIIg bzw. deren Anker noch nicht gesehen habe, oder es handelt sich um einen Rohling mit Übermaß der noch entsprechend bearbeitet werden muß. Sonst wüsste ich nichts mit dem Teil anzufangen. Da der Niet zur Fixierung des Ankers auf der Unterseite einen kleineren Durchmesser besitzt, vermute ich das er nur von oben eingepresst wurde. Das muß ich mir noch näher anschauen. Dann kann ich zumindest die Bodenplatte endgültig fertig garnieren und zum Einbau bereitlegen. Bleiben lediglich noch ein paar offene Fragen zum korrekten Sitz der Messingbuchsen. Da wird es auf das richtige Maß und den sauberen Freilauf der Walzen ankommen. Natürlich darf keine der feinen Distanzscheiben vergessen werden. Alle müssen an den richtigen Platz. Von daher mache ich vor dem zerlegen immer einige gute Bilder von der entsprechenden Arbeit. Schade finde ich im Moment das so wenig Ersatzteile für diese Kamera zu bekommen sind. Würde mir noch gerne etwas zur Seite legen falls der Kurs einigermassen passt. Gruß Michel PS: Bis zum nächsten Wochenende. Bin diese Woche berufl. zu sehr eingespannt. Und Abends auf die Schnelle möchte ich solche Arbeiten nicht machen. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! 3 Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/278679-meine-analoge-zukunft/?do=findComment&comment=3478936'>More sharing options...
Jan Böttcher Posted March 11, 2018 Share #759 Posted March 11, 2018 @Jan Was die Preise betrifft hast du recht. Die sind teilweise mehr als Absurd. Würde ich diese Kamera hier einmal später veräussern, dann müsste ich dazu schreiben: Mit NOS Ersatzteilen Generalüberholt. Vorhangstoff Neuware aus Japanischer Fertigung. Dazu wird es natürlich nicht kommen. Und dann wäre der merkantile Wert sicher noch unter dem einer nicht angerührten innerlich total versyphten Kamera ... weil "nicht original". Umgekehrt, wenn Du über Jahr(zehnt)e Kameraersatzteile gejagt hast, und nun kommt jemand in Dein Wartezimmer, dann wirst Du auch kaum 15cent (plus Porto für eine Warensendung) für die Schraube berechnen, alleine schon weil das raussuchen mit Pech eine halbe Stunde dauert ;-) Link to post Share on other sites More sharing options...
Loggerboot Posted March 12, 2018 Author Share #760 Posted March 12, 2018 Und dann wäre der merkantile Wert sicher noch unter dem einer nicht angerührten innerlich total versyphten Kamera ... weil "nicht original". Eigentlich müsste es so sein. Auf dieses Thema komme ich heute Abend mal zurück. Link to post Share on other sites More sharing options...
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