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Die Gesten der Touchfunktion kann man abschalten, ich habe auch nirgendwo gelesen, dass das als "big nachteil" beschrieben wird. Ob ich das Fokusfeld mit vier Knöpfen oder diesem kleinen Nippel bewege ist pillepalle. Diesen kleinen Joystick kenne ich schon von vorherigen Fuji-Kameras und finde ihn sehr praktisch.

 

Funktionen hatte ich auch früher nie auf den 4-Wege-Tasten liegen, das Verschieben des AF-Feldes war mir immer wichtiger, letztendlich ist es bei der Q ja auch so, das Teil ist rein zum Bewegen des AF-Feldes und andere Funktionen kann man nicht darauf legen. Insofern interessiert der Wegfall des Vierwege-Regler (zumindest mich) überhaupt nicht, denn die Aufgabe übernimmt ja der kleine Joystick.

 

Wenn man der Meinung ist, man bräuchte regelmäßgen Zugriff auf die Veränderung einiger Parameter, kann man das über die Q-Taste machen (Quickmenü), dass frei konfigurierbar ist und neuerdings auch per Touch bedient werden kann. Brauch ich aber nicht, wenn die Kamera erstmal eingestellt ist, ändere ich außer bei den Belichtungsparametern (Zeit, Blende, ISO, Belichtungskorrektur) sowieso nichts mehr.

 

Ich sehe gerade, man kann das Menü auch bei der X-E3 selbst zusammenstellen, da werde ich dann wohl die gleiche Reihenfolge er Funktionen wie bei der Q eintragen. :)

 

Vielleicht mal in die Hand nehmen und nicht vom Hörensagen berichten. ;)

 

Nicht nur vom Hörensagen sondern auch an live beispielen gesehen, aber ich gebe Dir recht, selbst ausprobiert oder praktiziert ist sicher von vorteil. Wegen des APS-sensor und ihrer kompaktheit hatte ich sie ebenfalls mal angedacht, doch bin schnell wieder davon abgekommen. X-E3 + 16-55mm und 55-200mm, ist, zumindest für mich keine kompakte kombi mehr. Eine XT 1 + 18-135mm hatte ich mal für eine woche zur verfügung, war mir seinerzeit einfach zu groß und zu gewichtig. Auch ein grund, daß ich wieder bei MFT, ausgenommen der X-Vario, gelandet bin.

Edited by kmhb
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So liebe Mitforenten,

 

bei mir steht seit einer halben Stunde eine X-E3 mit 50mm F2.0 (75mm Bildwinkel bei Kleinbild) auf dem Tisch. Ich glaube, das kann eine gute Ergänzung zur Q werden und mein 10%-Problem lösen.

 

Erster Eindruck: Sie ist kleiner als ich dachte, jedenfalls kleiner als die Q (die ich gerade zum Vergleich nicht dabei habe). Sucher ist okay, Bedienung klassisch, haptisch sehr gut. Der Blendenring hat allerdings die entgegengesetzte Drehrichtung im Vergleich zur Q, aber damit kann ich leben.

 

Jetzt werde ich sie mal so konfigurieren, dass ich sie möglichst intuitiv genauso bediene wie die Q. Blende, Zeit und Belichtungskorrektur sind an der gleichen Stelle wie bei der Q, da ist für die wesentliche Bedienung also keine Umgewöhnung nötig. Die Displayanzeigen kann man gut reduzieren, so dass nicht mehr angezeigt wird als bei der Q: Aufnahmemodus, Blende, Zeit, ISO und Belichtungskorrektur, mehr brauche ich nicht und will ich auch nicht. Die ganzen anderen ikonisierten Symbole und anzeigen finde ich nur störend. Das Fokusfeld wird statt mit der (an der X-E3 nicht mehr vorhandenen) Vier-Wege-Wippe mit einem kleinen Joystick verschoben, was nicht minder praktisch ist. Auf dem ersten Blick wirkt das so, dass auch bei längerer Nichtbenutzung, weil die Q ja nach wie vor den Hauptjob macht ( 90% ;) ), keine Irritation bei der Bedienung auftaucht.

 

Ich werde weiter berichten.

 

Gruß,

 

Jens

 

Gratulation, bin mal gespannt wie lange die Fuji X-E3 verbindung hält. Es liest sich ja wie eine mini "Q" und das schaut ja dann ganz prima aus. Trotzdem, was die bildanmutung anbelangt ist "Leica vs. Fuji" oder umgekehrt nicht 1:1.    

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Gratulation, bin mal gespannt wie lange die Fuji X-E3 verbindung hält. Es liest sich ja wie eine mini "Q" und das schaut ja dann ganz prima aus. Trotzdem, was die bildanmutung anbelangt ist "Leica vs. Fuji" oder umgekehrt nicht 1:1.    

So manch ein durchschnittlicher Fuji-Benutzer kommt (in mehrfacher Hinsicht) zu besseren Ergebnissen als viele der erfahrenen Leica-Spezialisten.  ;)

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Aber für die letzten 10 % der Fotoaufgaben eine Fuji kaufen und für den kleinen Rest von 90 % der Knipserei die Leica Q , das scheint mir aber schon sehr extrem. Das darf natürlich sein! :-)))

das wird jetzt nicht mehr so wie angedacht bleiben;

vielleicht dreht sich jetzt das Verhältnis ja sogar um  :D

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Jens berichte bitte, wie du jetzt mit den beiden BQ(Farben, Kontrast) und Bildlooks/Anmutungen klar kommst ?

Ein Urteil dürfte dir leicht fallen, da du ja schon Fujis besessen hast.

Ist das eine besser oder nur anders als das andere ?

Würde mich persönlich sehr interessieren.

Irgendwie bin ich immernoch sehr Leica angezogen und affin;

glaube aber immer mehr, das es nicht gerechtfertigt ist.

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Posted Today, 17:27

Mic77, on 21 Oct 2017 - 17:05, said:

 

 

Da glaube ich nicht dran.

 

 

 

snapback.png

„Der Selbstschutz versagt gerade„

heißt ?????
An der neuen XE3 schon gescheitert oder genau das Gegenteil?

 

 

Genau das Gegenteil...

 

Sagt  ja was anderes aus

Edited by Mic77
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So manch ein durchschnittlicher Fuji-Benutzer kommt (in mehrfacher Hinsicht) zu besseren Ergebnissen als viele der erfahrenen Leica-Spezialisten.  ;)

 

an was liegt das wohl??? dreimal darfst Du raten -  richtig: am durchschnittlichen spezialisten :)

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Nein, nur zwei Fujicrons 23mm & 50mm f2.0

 

Finde die passen zur X-E3 optimal, dazu noch das 18-er und 35-er, so würde sogar eine mini oder APS "Q", inkl. der gewünschten 75mm BW, draus werden können. Mit den FB - linsen könnte sie sogar möglicherweise an die vollformat "Q" ganz schön nahe rankommen. (jetzt muß ich mich aber bremsen, sonst gibt's protest) 

Edited by kmhb
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Auch wenn die Industrie zu einer Kamera gern zwei, drei oder mehr Objektive verkaufen will.......

der Druck/Wunsch der Kunden nach leistungsfähigen Varios sollte nicht nachlassen, wünsche ich mir. Damit wir nicht 2 Kameras kaufen müssen, eine mit 18 bis 50 und die zweite 50 bis 100.

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Ablösung der Kuh...

 

Nee, da hätte er das "geniale" Fuji 18er kaufen müssen :lol:

 

Ich hatte auch mal Fuji, aber der kleine Sensor hatte mir vom "Look" nie zugesagt.

Die Q wäre allerdings auch nichts für mich, da ich mit nur einer Brennweite (vor allem 28mm) nicht klar käme.

Insofern kann ich Jens verstehen ...

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Auch wenn die Industrie zu einer Kamera gern zwei, drei oder mehr Objektive verkaufen will.......

der Druck/Wunsch der Kunden nach leistungsfähigen Varios sollte nicht nachlassen, wünsche ich mir. Damit wir nicht 2 Kameras kaufen müssen, eine mit 18 bis 50 und die zweite 50 bis 100.

 

Wohl auch ein Grund weshalb die X-Vario kalt gestellt wurde (mußte), schade. Leistungsfähige Varios gibt es einige. Was größe, gewicht und preis anbelangt sehe ich mehrere mit sehr guten BQ-ergebnissen, z.B. DG-Leica von Pana wie auch die Pro's von Olympus. Leistungsfähige Varios für APS und Vollformat sind bei den genannten kriterien sensorbedingt eben deutlich höher angesiedelt.

Zwei Kameras ? brauchts nicht unbedingt, es sei denn Objektivwechsel soll ausgeschlossen sein. Ab da kommt nur noch Vario in frage.

Für den genannten BW-bereich hatte ich mal eine Fuji XT1 + 18-135mm für eine woche zur verfügung. War mir schon zu groß und zu gewichtig. Ein anderer kommt damit zurecht oder steigt noch höher in Vollformatobjektiven ein. Meine Wahl blieb bei MFT, eine kamera + zwei kleine aber feine zoom's sowie zwei, ebenfalls kleine aber lichstarke f 1,7 linsen. das sehr gute 12-60-er f 2,8-4 vario wäre die leistungsfähige alternative, die mir am GX80 body einfach zu groß ist. Mit dem kleinen 12/32-er, welches nahe an die BQ des 12/60-er herankommt, bin ich dagegen viel diskreter unterwegs. 32mm endbrennweite ist immer mal wieder zu knapp und da nutze ich dann die kamerinterne möglichkeit die endbrennweite auf bis zu 45mm (1,4-fach) zu erhöhen. Diese möglichkeit bietet auch die Leica "Q" mit 1,3 - oder 1,8-fachem effekt.

(anm.: geht auch via post-bearbeitung, wobei ich die vor ort möglichkeit bevorzuge, insbesondere in verbindung mit "spot" belichtungsmessung)

Edited by kmhb
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So, dann werde ich mal weiter berichten....

Gestern habe ich den halben Tag damit verbracht "Vergleichsfotos" anzufertigen und zu schauen, wie eine Fujifilm X-E3 sich als Ergänzung zur Q macht. Da ich erst spät nachmittags anfangen konnte, wurde es schnell draußen dunkel, und das brachte noch mal ganz andere (aber nicht unerwartete) Ergebnisse, die sich mit meinen Erfahrungen aus der Zeit vor der Q mit dem Fujisystem (hatte ich 4 oder 5 Jahre) größtenteils decken.

Es geht hier primär um die Ergänzung einer Q (90% meiner Aufnahmen) mit einer längeren Brennweite (10% meiner Aufnahmen). Dennoch vergleicht man natürlich ganz gerne und fragt sich, ob man durch diese eigentlich als Ergänzung vorgesehene Kamera vielleicht auch die Q gleich mit ersetzen kann? 

 

Um allen Spekulationen gleich entgegen zu treten: Die Q bleibt und ist nach meinem jetzigen Erfahrungsstand nicht durch eine X-E3 zu ersetzen. Punkt.

Ich war am Samstag auch noch mal unterwegs und habe mir zusätzliche Optiken zur Fujifilm X-E3 ausgeliehen, u.a. das XF 56mm F1.2 und das XF 18mm F2.0.

Meine bisherigen Erkenntnisse:

Bedienung & Haptik

Wie schon beim ersten Eindruck und durch die jahrelange Erfahrung mit dem X-System vermutet, passt die X-E3 bedienungstechnisch prima zur Q, sofern man wie ich fast ausschließlich mit Zeitautomatik und Auto-ISO arbeitet.

Die Haptik der X-E3 ist okay, kommt aber nicht an die Q heran. Die Q ist innen aus Magnesium und die Deckkappe ist aus Aluminium, bei der X-E3 sind die Deckkappe und der Boden auch aus Magnesium. Es fühlt sich zwar nicht gerade plastikhaft an, aber doch anders als bei der Q. Die Leica Q wirkt dadurch wertiger.
Die Drehräder "Zeit" und "Belichtungskorrektur", der Einschalter (alles aus Metal) sind sehr viel strammer und mit mehr Kraft zu bedienen als bei der Leica Q. Inwiefern sich das gibt, zeigt sich noch.

Das Touch-Display der X-E3 bietet mehr Möglichkeiten, von Wischgesten als FN-Tasten-Ersatz bis hin zur Positionierung des AF-Feldes bei der Sucherbenutzung, was über das normale Touch-AF bzw. Touch-AF+Auslösen, welches man auch von der Q kennt, hinaus geht. Alles davon ist einzeln abschaltbar.

Der Akku der Fuji ist nicht nur im mitgelieferten Ladegerät aufzuladen, sondern auch direkt in der Kamera über USB. Die Akkus von Leica und Fuji sind fast gleich groß und haben laut Aufschrift die gleiche Kapazität. Sind aber leider nicht austauschbar... ;) Wäre auch zu schön.

Der Sucher

 

Die jeweiligen Sucher sind in ihren Eigenschaften quasi eine Invertierung des anderen Modells. Alles, was beim Q Sucher gut ist, ist beim X-E3-Sucher schlecht und umgekehrt:

 

Die (einstellbare!) Helligkeit, das dunklere Umfeld und die Darstellung von großen Kontrasten, Helligkeitsunterschieden und die Farb-Genaugkeit der Darstellung des aufzunehmenden Fotos ist beim X-E3-Sucher um Welten besser als bei der Q. Hinzu kommt die Möglichkeit, dass der Sucher einen zusätzlichen Modus hat, in dem eine bessere Darstellung (von dunklen Bereichen etc.) im Sucher stattfindet (fast DSLR-like), statt einer Simulation der Aufnahme mit dem dazugehörigen Bild- und Aufnahmeparametern. Das ist letztendlich Geschmacksache, gemessen an der Leica Q aber ein ganzer Schritt nach vorne. Auch führt ein nicht hundertprozentig mittiger Einblick nicht gleich zu so massiven Unschärfen am Rand wie bei der Leica Q.

 

Der Sucher der Q ist allerdings viel größer in der Ansicht und auch die Auflösung ist sichtbar höher. Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich in der Leica Q lieber den Fujifilm X-E3 Sucher als umgekehrt.

 

Der Autofokus

 

Ich habe den Autofokus nur im Modus "AF-S" verglichen, "AF-C" wäre auch unfair, weil die Q keine Phasenpixel (PDAF) auf dem Sensor hat und somit nur über einen Kontrastautofokus verfügt (CDAF).

So gesehen hätte die Q technisch bedingt keinen Hauch einer Chance bei AF-C mitzuhalten. Bei den aktuellen Fuji-Modellen funktioniert der AF-C quasi auf DSLR-Nievau. Mit der X-E3 wurden neue AF-Funktionen in der Firmware (Mustererkennung, Erkennungsfrequenz) erstmalig bei Fuji eingeführt, die bei den anderen Fujikameras noch nachgereicht werden. Die neue Firmware ermöglicht eine Mustererkennung kleinerer Objekte als bisher und die Auswertung wurde um den Faktor 10(!) pro Sekunde erhöht (jetzt alle 20ms).

 

Das nur noch mal erwähnt, weil mangelnde Firmwarepflege mein Lieblingshassthema bei der Q ist.

 

Der Autofokus der X-E3 wird von Fujifilm als besondern schnell beschrieben (0.06sec nach irgendwelchen ominösen CIPA-Richtlinien und Messverfahren). Ich habe den AF der Leica Q mit dem 23mm F2.0 (Fujicron) verglichen, AF-mäßig eine der schnelleren Fuji-Optiken. Nun ja, schneller als der AF der Q ist er nicht, weder bei viel Licht, noch bei wenig Licht. Insgesamt ist da kein großer Unterschied zu verspüren.

 

Allerdings ist mir aufgefallen, dass bei kleinstem AF-Feld der Q der angezeigte Rahmen schon wirklich ein Objektiv komplett erfassen muss, sonst liegt der AF auch schon mal daneben. Der AF-Algorithmus scheint sich vom Rand aus nach innen vorzutasten und nimmt im gesamten Feld wohl nicht die Stelle, die den besten Kontrast hat, sondern die erste, bei der er fündig wird. Das ist bei der Fuji wohl nicht anders, aber das kleinste AF-Feld kann noch mal deutlich kleiner sein (ohne dass es langsamer wäre als bei der Q) und ist damit dann meist präziser.

 

Insgesamt finde ich im Vergleich der AF-Funktionalitä bei der Q störend, dass der AF-Bestätigungston auch kommt, wenn der AF gar nichts gefunden hat. Das ist total blödsinnig. Die X-E3 macht dann keinen Ton und lässt ein AF-Symbol blinken. Da fragt man sich, wofür der Ton beim AF der Q überhaupt gut ist, wenn es sowieso immer und sogar immer gleichartig piept? Immerhin klingt das "Bing" der Q recht schön, verglichen mit dem nervigen Piep-Pieeeep der Fuji. Das ist natürlich abstellbar, aber ich finde den akustischen Hinweis eigentlich ganz praktisch. Die Q zeigt immerhin im AF-Rahmen durch die Farbe an, ob der Fokus gegriffen hat oder nicht. Darauf muss man dann achten, ob es rot oder grün ist. Für einen Teil der männlichen Bevölkerung ist das aber bei so dünnen Linien schon schwierig, wenn sie eine Rot-Grün-Schwäche haben. Das trifft rein statistisch schon einige. Bis auf die paar Eigenheiten der jeweiligen Hersteller kann man sagen: Das AF-Niveau, das man von der Q kennt, findet man auch bei der X-E3 wieder. Alles gut.

 

Sensor & Sensorgröße

 

Freistellung

 

Ich hätte nicht angenommen, wie groß der Unterschied einer 28mm F1.7 Optik (wohl eher 26mm) für "Vollformat" und einer 23mm F2.0-Optik für APS-C in der Realität ist. Die paar Millimeter Brennweitenunterschied und der geringe Lichtstärkenunterschied sind aufgrund der Sensorgröße trotz Weitwinkelbereich überdeutlich sichtbar. Das hätte ich so nicht erwartet. Selbst der Vergleich mit dem 18mm 2.0 (einer der eher schwächeren Fuji-Optiken, ohne wirklich schlecht zu sein), ist deutlich sichtbar, gerade im Nahbereich.

 

Rauschen & ISO

 

Das Rauschen auf Sensorbasis wirklich zu beurteilen ist bei einem solchen Vergleich eher schwierig, vor allem wenn man nicht weiß, inwiefern das Ergebnis wirklich direkt vom Sensor kommt oder schon eine Überarbeitung in der Kamera erfahren hat. Selbst bei den RAWs ist es ja so, dass die Hersteller dort eingreifen.

 

Im direkten Vergleich und bei niedrigen ISO-Werten, sieht man eigentlich keinen sonderlich großen Unterschied. Bei weniger Licht und höheren ISO-Werten (ab und über ISO 1600), sieht man dann aber, dass bei der X-E3 das Rauschen schon deutlich weggerechnet wird, was zu einem spürbaren Schärfeverlust führt. Bei Leica ist das viel dezenter und je höher der ISO-Wert klettert, um so mehr fällt auf, wie scharf die Bildergebnisse im Vergleich zur Fuji sind bzw. bleiben.

 

Zwar sieht man auch mehr Rauschen bei steigendem ISO-Wert, aber der Auflösungsverlust ist minimal im Gegensatz zur Fuji. Da gefällt mir die Vorgehensweise von Leica deutlich besser, zumal man im Ausdruck und selbst auf einem Bildschirm ausserhalb der 100%-Darstellung von dem Rauschen nicht mehr viel mitbekommt, der Auflösungsverlust den das Wegrechnen mit sich bringt, bleibt aber überdeutlich sichtbar.

 

Ich lese (hier) oft, dass einige schreiben, Rauschen und High-ISO wäre für sie unbedeutend. Keine Ahnung warum das so ist. Ich jedenfalls fotografiere nicht selten  bei schlechterem Licht oder bei nachlassendem Licht (ist auch viel spannender) und auch immer wieder spät abends oder nachts. Rauschen und High-ISO sind für mich ein Thema. Oder sagen wir es mal so: Bei knalligem Sonnenschein macht auch mein iPhone verdammt gute Fotos, teilweise besser, als JPGs direkt aus der Kamera vieler Hersteller.

 

In der Realität bin ich aber weit entfernt von einem Schönwetter-Fotograf und deshalb sind Rauschen und High-ISO schon wichtig für mich. Ganz unabhängig davon zerstört das Rumschleppen eines Stativs meine Lust am Fotografieren. Wer das will, kann das gerne tun, von mir auch mit manuellen Optiken ohne AF, einlegbaren Filterfolien und externer Belichtungsmessung, ermittelt über eine 20 Punkt-Spotmessung am Horizont. Wenn's Spaß macht, gerne. Meins ist es nicht. Auch Argumente, dass es zu Filmzeiten ja auch nicht so hohe ISO-Werte gab (meine persönlich genutzte Obergrenze liegt seit geraumer Zeit bei ISO 6400), ist für mich wenig nachvollziehbar. Deshalb fotografiert man ja schließlich digital und deshalb gibt es ja auch eine Weiterentwicklung im technischen Bereich der Fotografie. Was früher üblich war, ist mir letztendlich egal, die Grenzen von damals müssen nicht meine heutigen Grenzen sein. Darin sehe ich keinen Wert. Ergo: Rauschen und High-ISO sind mein Thema.

 

Es ist mir aufgefallen, dass die Fuji übrigens immer einen um 1EV höheren ISO-Wert anzeigt als die Q. Immer. Das liegt wahrscheinlich an der unterschiedlichen Definition der ISO-Empfindlichkeit des Sensor (REI- oder SOS-Norm). Abgesehen davon, dass es Abweichungen schon bei Film gab - Fujilm ist, genau so wie Nikon und Canon etc. Mitglied der CIPA, der Vereinigung Japanischer Kamerahersteller. Die CIPA erlaubt den Herstellern zwei unterschiedliche Methoden zur Bestimmung der ISO-Werte: REI und SOS. REI war lange der bei Systemkameras genutzte Standard (REI steht für Recommended Exposure Index, wie dieser festgelegt ist, findet man mit Google), Nikon, Canon und Sony setzen aktuell immer noch auf diese Norm. Innerhalb dieses Standards gibt es wiederum eine erlaubte Abweichung. Darum gibt und gab es auch schon bei Canon und Nikon Kameras gar nicht so kleine Unterschiede bei den ISO-Werten. SOS wird meines Wissens von Olympus, Panasonic und Fujifilm verwendet. Zusätzlich bezieht sich die Messung auf den Standard Output eines JPGs, folglich sind die verwendeten Tonkurven wiederum wichtig - verglichen werden ja meistens RAWs. Aber generell ist es so, dass es bei diesen drei Herstellern zu deutlichen Unterschieden zu den anderen Herstellern kommt. Die Unterschiede zwischen diesen Herstellern sind zwar auch vorhanden, aber nicht sehr groß. Bei Panasonic und Olympus liest man ja auch schon seit Jahren von "ISO cheating", was so nicht stimmt. Alles eine Frage der Definition und Norm.

Wie auch immer, die angezeigten Werte sind bei der Fuji um 1EV "schlechter" (höher). 

 

Da ich ja gestern reichlich auch in der Dämmerung fotografiert habe, und zwar jedes einzelne Foto immer zweimal, einmal mit der Q und einmal mit der Fuji, ist mir folgendes noch mal deutlich aufgefallen, was ich auch schon aus meinen Fujizeiten kannte: Grün und High-ISO sind bei Fuji eine Katastrophe. Egal ob direkt im JPG aus der Kamera, oder im RAW-File. Da, wo die Q zwar mit erhöhtem Rauschen noch brav Rasen und Bäume abbildet, macht die Fuji mit immer weniger werdendem Licht eine Matschveranstaltung, die sich kaum noch von einem Handy bei wenig Licht unterscheidet.

 

Da ich keine Bäume oder Rasenflächen bei wenig Licht mit der Fuji portraitieren will, ist das für meine Zwecke erstmal unwichtig. Wer wissen will, wie sowas aussieht, schaue sich im Kameravergleich von DPReview bei höheren ISO-Werten mal dieses grüne Filzteil an, dann dürfte klar sein, was ich meine. Diesen Effekt kenne ich übrigens nur bei Fujifilm und ich vermute, er hat etwas mit dem Demosaicing bei den X-Trans-Sensoren zu tun. Das gab es schon bei den 16MP-Sensoren und ist jetzt mit den 24MP-Sensoren nicht besser geworden. Bei Kameras mit Bayer-Sensoren kenne ich diesen Effekt explizit mit einer einzelnen Farbe nicht.

 

Farben

 

Das ist ein schwieriges Thema, schwieriger für mich als für andere, weil ich mehrheitlich, sowohl als ich noch ausschließlich mit den Fujis rumgemacht habe, als auch in den letzten 2 Jahren mit der Leica Q in weiten Teilen einer von diesen oftmals belächelten JPG-Fotografen bin. RAWs und DNGs mache ich zwar immer mit, nutze sie aber nur bei schwierigen Belichtungssitutionen mit großem Kontrastumfang, sonst gehen sie eher ins Archiv.

 

Bei Fuji hatte ich die Erfahrung gemacht, dass der Zeitaufwand aus einem RAW mehr heraus zu holen, als mir das JPGs zeigt, vor allem mit den wirklich ausgefeilten Filmsimulationen von Fujifilm (läuft irgendwie über 3D Color Lookup-Table...), schon ganz ordentlich ist, sonst sieht eh alles nach Standard ACR (Lightroom & Photoshop) aus und dann unterscheiden sich die Hersteller kaum noch, weil wir eher die Eigenschaften des RAW-Konverters sehen, als die einer bestimmten Kamera. Eine standartisierte Batch-Verabeitung bringt aber in keinem Fall generell bessere Ergebnisse, als die JPGs. Das ist auch der Grund, warum Fujifilm mittlerweile Software hat, um den RAW-Konverter in der Kamera (angeschlossen über USB) direkt am Computer zu nutzen. Und: Natürlich kann man im RAW-Konverter auch die Farbprofile der jeweiligen Hersteller verwenden, dann sieht es halt auch kaum anders aus als im JPG.

 

Auch bei der Q bin ich mit den JPGs größtenteils zufrieden. Nicht in dem Umfang wie seinerzeit bei Fujifilm, aber es ist okay.  Dass die Q-JPGs auch ganz anders aussehen (farblich und in der Kontrastkurve) als bei anderen Leica-Kameras, ist sicherlich problematisch, wenn man JPGs mit anderen JPGs anderer Leica-Kameras mischen möchte (was ich nicht will).

 

Hier stellt sich eher die Frage, kann ich Aufnahmen, ohne über den RAW-Weg zu gehen, also JPGs direkt aus der Q und direkt aus einer Fuji mischen? Klare Antwort: Eher nicht.

 

Die Unterschiede sind beachtlich. Allein der automatische Weißabgleich ist um Welten anders. Fuji sehr kalt, Leica eher warm. Kann man natürlich an- und abgleichen, das ist aber ein ordentlicher Aufwand, wenn man abwechselnd mal das ein Foto aus der einen und dann wieder aus der anderen Kamera sieht. Da ich kaum innen fotografiere, mit gleichbleibend Lichtverhältnissen, sondern fast ausschließlich draußen, reicht eine Wolke, um den vorher eingestellten Weißabgleich wieder ad absurdum zu führen. Jedenfalls im Vergleich der Kameras. Jede für sich alleine würde man wahrscheinlich nicht sofort ändern oder weiter mit WA-Automatik arbeiten, mit beiden Kamera zusammen, driften die Ergebnisse dann aber schnell sichtbar auseinander.

 

Jetzt ist das für meine privaten Zwecke alles nicht so schlimm, weil ich sehr, sehr viel mit Schwarzweiß mache, aber spätestens bei der nächsten Präsentation von Urlaubsbildern für die Familie ("Aber bitte diesmal in Farbe...") etc. ist viel Arbeit angesagt, die ich mir gerne, genau für solche Zwecke, bei denen man sich soweiso fragt ob der Rezipient der Fotos das überhaupt wahrnimmt, doch gerne ersparen würde. Der Unterschied in den JPGs aus beiden Kameras ist aber so gewaltig, dass schon eine erhebliche Beeinträchtigung der Sehfähigkeit vorliegen muss, damit man das nicht wahrnimmt.

 

Der Unterschied ist übrigens überdeutlich, je weniger Licht zur Verfügung steht, gerade auch bei Aufnahmen, bei denen schon langsam das Tageslicht weicht. 

 

Summa summarum

 

Im groben Ganzen waren das jetzt erstmal die Erkenntnisse der letzten 2 Tage. Ich werde weiter basteln und berichten.

 

Die Idee, die Q gleich ganz durch eine Fujilösung zu ersetzen, vielleicht später durch eine X-Pro2(s) oder ähnlich, ist erstmal vom Tisch. Im Grund liegt dass erstens daran, dass der Sensor der Q recht gut ist und vor allem größer ist und zweitens daran, dass genau bei meiner aktuellen Lieblingsbrennweite 28mm (18mm an APS-C) Fujifilm tatsächlich am schlechtesten aufgestellt ist und keine echte Alternative zu bieten hat. Hätte diese Brennweite das ansonsten bei Fujifilm übliche Niveau ("Leica-Niveau bezahlbar"), wäre ich mit Sicherheit schwach geworden. So nicht.

 

Die Q liegt besser in der Hand. Die Fuji ist in meinen Händen schon fast zu klein, in jedem Fall werde ich sie mit einem ThumbsUp ausstatten, sobald ein passendes Modell verfügbar ist. Arbeitet man schon länger mit einer Q, fragt man sich zudem, warum die Fuji so viele Tasten hat, die man doch gar nicht braucht.  Oder umgekehrt? Nun ja, man muss sie ja nicht nutzen, kann es aber. ;) Das "Wesentliche" ist nett, aber gerade im direkten Vergleich mit einer anderen Kamera entdeckt man doch viel, was man bei der Q auch gerne hätte. Es ist nichts dabei, was ein Foto oder ein Motiv zunichte macht, vieles an Optionen ist aber einfach praktisch. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Dinge, die an einer Q viel praktischer sind: Bei der Fuji kann man z.B. in einem Profil nur die Einstellungen für die Bildparamter speichern, bei der Q gleich den Zustand der ganzen Kamera inkl. AF-Einstellungen usw. Somit ist es bei der Q einfacher per Knopfdruck eine komplette Umkonfiguration der Kamera vorzunehmen, um sie für verschiedene Situationen anzupassen.

 

Diesbezüglich, also was die Bedienung von Geräten angeht, nicht zuletzt, weil ich täglich beruflich mit weitaus komplexeren System umzugehen habe, sind Optionen immer ganz nett. Gerade wenn ich eine Kamera einigermaßen "individualisieren" kann, ist das eine nette Option. Bei der Q geht da mit einer FN-Taste und einer nicht anders belegbaren Video-Taste halt nicht viel. Solche Optionen sind immer dann ganz nett, wenn sie wirklich optional sind, also ohne vorhandene und traditionell hergebrachte Bedienungsvarianten einzuschränken.

 

Die X-E3, mit ihren "Schwächen" aber auch Vorteilen, werde ich jetzt erstmal behalten. Leider bekam ich die Kamera nur zusammen mit einer Optik, die ich gar nicht brauche (ein XF18-55mm F2.8-4.0), einzeln gab es sie leider noch nicht. Die beiden Fujicrons sind super, auch bei Offenblende, dennoch werde ich sie zurückgeben und für Portraits etc. ausschließlich auf das mir schon bekannte und geschätzte 56mm F1.2 setzen. Diese Optik ist was besonderes, nicht nur von ihrer Lichtstärke, sondern auch von dem Unschärfeverlauf, den ich als sehr harmonisch empfinde. Die Q ist etwas besonderes, dann darf die Fuji bitte gerne danke auch etwas besonders sein.

 

Vielleicht ergänze ich die Fuji nächstes Jahr noch mit dem Fuji XF 18-135mm. Mal schauen, wie gut oder schlecht diese Scherbe wirklich ist, letztendlich wird es aber wohl im Gesamtergebnis besser werden, als irgendein Superzoomer mit 1"-Sensor. Für Gebrauchsfotografie halt, Urlaubsknipserei usw., alles, was man ohne hobbybedingten fotografischen Anspruch macht. Erinnerungsfotos und so.

 

Sollte es doch noch dazu kommen, dass ich in den nächsten Tagen irgendeines der Objekte der aktuellen Begierde aus dem Fenster schmeißen will, werde ich hier darüber berichten.

 

Ich hoffe, ich habe, auch wenn es weit über den Leica-Tellerrand hinaus geschaut ist, nicht allzu sehr gelangweilt, vielleicht gibt es ja auch den einen oder anderen Q-Fotografen, der ähnliches vor hat und auch auf der Suche nach einer Ergänzung zur Q ist.

 

​Gruß,

 

Jens 
 

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