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Die Materialfrage: Aus welchem Metal bestehen M Gehäuse und Objektive?


Guest reiver

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Die Frage im Eingangspost bezieht sich auch auf Objektive: Da fällt auf, dass es folgendes gibt:

 

- Messing verchromt (alt?) 

- Aluminium eloxiert (neuer? 

 

Warum dieser Wechsel? Wegen des Gewichtes? Könnte man Aluminium nicht auch verchromen, was ja wesenlich robuster wäre als die Eloxierung. Von Leica wäre doch grundsätzlich nur das beste zu erwarten. Ist es das wirklich oder dringt da auch was anderes durch...

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Alu ist preisgünstiger als Messing und eine Eloxierung wiederum preisgünstiger als eine Verchromung. Das Ergebnis hat den Vorteil des geringeren Gewichts, aber den Nachteil des deutlich anderen Aussehens. Ob eine Eloxierung die Abriebfestigkeit einer Verchromung erreicht, entzieht sich meiner Kenntnis.

 

Und so sieht es ein Stockwerk unter der Deckkappe aus. Hier, von einer M6, in Alu-Druckguss;

 

 

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Also "gewechselt" wird bei den Objektiv(fassung)en nicht. M.W. laufen viele Objektive "Messing gegen Alu", sprich die Schneckengänge sind der besseren Geschmeidigkeit aus verschiedenen Metallen.

Da gibt es beeindruckende Schnittmodelle, z.B.:

http://www.53feet.com/upload/e/ed/eed2a1b596016f12.jpg

 

Bis vor einiger Zeit wurden hellverchromte (und titanisiete?) Objektive in Messingfasung gefertigt, da die Verchromung darauf besser hielt. Schwarze sind meist aus Alu.

Den Gewichtsunterschied spürt man, Qualitätsunterschiede eher nicht.

 

Die Zinkdruckgussphase bei Leitz war m.E. eher peinlich, ich habe mich seinerzeit furchtbar darüber geärgert, die Beulenpest an manchen Gehäusen hat mir Recht gegeben.

Hat dem Unternehmen aber eher nicht geschadet, wenn ich mir die Bauzeit & vermutliche Stüchzahl der M6 so ansehe.

 

Meine M9 mit ihrem gefrästen Messinggehäuse fühlt sich wertig an, die macht mir Spaß!

Meine Magnesium Nikon Df ist ein Stück von entfernt...

Thomas

 

@wpo: hat etwas gedauert mit dem "l", aber jetzt hab' ich's dann endlich auch geschnallt! :)

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Es ist in der Community also anerkannt und akzeptiert, dass Gehäuse (Linsen) immer günstiger werden: Von Messing nach Alu und von Verchromung auf Eloxierung. Dafür ein paar Gramm weniger aber keine Wertigkeit mehr. Oder ist das masslos übertrieben . . .

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... Oder ist das masslos übertrieben . . .

Ja, das ist nicht nur masslos übertrieben, sondern auch inhaltlich falsch.

Ich bin bei Leibe nicht der Anwalt der Fa. Leica, aber eine Entwicklung zum trash sehe ich in keinster Weise! Viele Materialentscheidungen basieren auf technisch begründbarer Basis, manche auf Marktbedarf, andere haben wirtschaftliche Gründe. Aber eine generelle Richtung zum Negativen sehe ich bei Leica nicht.

Und diese Aussage von einem hoffnungslosen Nostalgiker, der alles frühere besser findet!

Thomas

 

P.s. z.B. finde ich sphärische Linsen mit komplexer ggf. "giftiger" Exotengläserrezeptur sexier als gepresste Asphären. Diese sind deshalb aber keineswegs weniger "wertig" sondern schlicht ein Fortschritt in der Optik.

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Ja, das ist nicht nur masslos übertrieben, sondern auch inhaltlich falsch.

Ich bin bei Leibe nicht der Anwalt der Fa. Leica, aber eine Entwicklung zum trash sehe ich in keinster Weise! Viele Materialentscheidungen basieren auf technisch begründbarer Basis, manche auf Marktbedarf, andere haben wirtschaftliche Gründe. Aber eine generelle Richtung zum Negativen sehe ich bei Leica nicht.

Und diese Aussage von einem hoffnungslosen Nostalgiker, der alles frühere besser findet!

Thomas

 

P.s. z.B. finde ich sphärische Linsen mit komplexer ggf. "giftiger" Exotengläserrezeptur sexier als gepresste Asphären. Diese sind deshalb aber keineswegs weniger "wertig" sondern schlicht ein Fortschritt in der Optik.

 

Ja, herzlichen Dank. Ich wollte ja nur abchecken, wie das so gesehen wird. Ich bin gewiss kein Nostalgiker, hatte aber einen ersten Eindruck und der ging nach immer günstiger produzieren. Das scheint aber falsch zu sein. Und ich bin froh, dass ich nicht recht habe.

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Moin,

 

ich bin eigentlich kein Materialkundler, trotzdem etwas zum "Alu": Mir sind aus der Luftfahrt Aluminium-Legierungen bekannt, beispielsweise mit Kupfer- und/oder Beryllium-Anteilen, die in punkto Stabilität, Zähigkeit und Dauerhaftigkeit keinerlei Wünsche offenlassen. Aus eigener Anschauung sind mir die Propellerblätter eines Jagd-Trainers aus czechischer Fertigung (Aero C-11/Yak-11) bekannt, die nach einer Bearbeitung erneut getempert, nachgehärtet sind und nach einigen Tagen beim anklopfen hell singend klingen als seien sie aus Stahl. Nachteil dieser Legierung ist wohl nur die erhöhte Korrosionsanfälligkeit, weshalb die Oberfläche ensprechend behandelt werden muss. Jedenfalls haben die Eigenschaften dieses Materials außer den Eigenfarbe absolut nichts mehr mit dem Aluminium zu tun, welches wir so gemeinhin aus dem Baumarkt o.ä. kennen. Wenn die Deckkappen der "M" beispielsweise aus so einer Legierung gefertigt werden können ... aber bitte, warum nicht.

 

Freundliche Grüße

 

Wolfgang

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Günstig zu produzieren war allerdings eine ganz wesentliche Bedingung dafür, dass die Leica ein Erfolgsmodell wurde. Wenn man sich das Gehäuse einer frühen Schraubleica anschaut, kann man viele Details feststellen, die auf günstige Produktion angelegt waren. Heute erscheint uns z.B. die schwarze Lackierung mit vernickelten Bedienelementen besonders wertig, während die verchromten Exemplare irgendwie billiger erscheinen. Anfangs war die Verchromung aber das teurere Verfahren und musste mit höheren Preisen bezahlt werden. Der Unterschied zwischen einer günstigen und einer aufwändigen Produktion wird am anschaulichsten, wenn man mal nur so zum Vergleich eine alte Schraubleica und eine alte Contax aus der gleichen Zeit in die Hand nimmt. Allein anhand des unmittelbar spürbaren Gewicht der Contax wird klar, wer da nicht so sehr auf günstige Produktion geachtet hat: Die Contax war unvergleichbar aufwändiger als die Leica. Man kann aber auch mal versuchen, z.B. das im Gehäuse integrierte Fokussierrädchen der Contax zu betätigen und wird dann vielleicht feststellen, ob das enorm aufwändige System der Contax oder die simple Lösung der Leica zur Fokussierung der Objektive heute noch funktioniert.

 

Solche Unterschiede gab es auch bei Leica selbst: im Vergleich zur M5 ist die Belichtungsmessung der M6 extrem simpel und billig. Man kann sich aber auch die Frage stellen, ob die Firma wohl heute noch ein mehr als historisches Thema wäre, wenn sie die sehr aufwändige und höchst wertige M5 weiter gebaut hätte.

 

Oder bei den Objektiven: die erste Version des 35mm Summicron, der sog. "Achtlinser" ist heute auf dem Gebrauchtmarkt sehr gesucht und dementsprechend teuer. Optisch hat man damals hohen Aufwand betrieben - der allerdings nicht mal zehn Jahre später von der technischen Entwicklung überholt wurde. Wenn man so ein Teil aber mal erwischt, ist man zunächst enttäuscht: die Fassung sieht minderwertig aluminiumhaft aus (ich weiß nicht, ob es tatsächlich Aluminium ist, aber jedenfalls unterscheidet sie sich ganz nachteilig von den "gewöhnlichen" Fassungen des 50mm Summicron aus derselben Zeit); man kann sie auch äußerlich nicht unterscheiden von dem "billigen" - aber heute immer noch gut brauchbaren - 1:2,8/35mm Summaron.

 

Dagegen z.B. ein 4/200 Telyt. Wenn ich das in die Hand nehme und nur die Fassung betrachte, bin ich jedesmal respektvoll erschüttert vor so viel Wertigkeit. Das Teil war seinerzeit neu auch mächtig teuer. Heute auf dem Gebrauchtmarkt zu 1/4 des Preises eines angeranzten "Achtlinsers" zu bekommen.

 

Was ist jetzt also die "Wertigkeit" oder die "günstige" Produktion?    

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Und so sieht es ein Stockwerk unter der Deckkappe aus. Hier, von einer M6, in Alu-Druckguss;

 

 

Ist denn der Teil bei M3, M2 auch schon aus Alu Druckguß?

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Ich würde es vermuten, kann es aber nicht mit Sicherheit sagen. Anders herum gefragt: woraus sollte es sonst sein? Die Druckgusstechnik beherrschte man auch damals schon.

Wir sollten mal Forumsmitglieder wie Jezry oder Claus W. Reinhardt fragen.

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Ich verstehe von der Gießerei nicht so sehr viel. Zum Einsatz dürfte die aber nur bei wirklich großen Serien gekommen sein und dann auch nur, wenn sich die anschließende Nachbearbeitung des Gussteils in Grenzen hielt. Ich hätte eigentlich vermutet, dass sich für die Kappen der M, das Gussverfahren eher weniger gut eignet.... wohl ein Irrtum.

Seit spätestens Anfang der 1990er-Jahre, sollte die spanabhebende Fertigung allerdings sinnvoller sein (das sage ich immer noch ohne den großen Durchblick beim Guss!), weil die Technik einfach viel weiter ist. So eine Deckkappe sollte auf einer gesteuerten Maschine eine Sache von nur einigen, wenigen Minuten sein und die dabei erreichte Genauigkeit liegt wohl deutlich über der von Gussteilen.

 

Ich habe nur einmal mit Stahlgussteilen, als Rohlinge für Drehteile, gearbeitet und dabei haben die Nacharbeiten und großen Toleranzen innerhalb der Serie der Gussteile, meine Kalkulation nachhaltig zerlegt.

Vielleicht kann ich mich auch deswegen nicht mit dem Gedanken an Gussteile in einer M anfreunden... mir ist das zu grob.

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Du wirst sicher recht haben, siehst Du doch auch an den ganzen Frässtellen, wie aufwändig die Nachbearbeitung noch ist. Aber welch alternative Technik gäbe es denn, das filigran, komplizierte Gebilde sonstwie herzustellen?

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Du wirst sicher recht haben, siehst Du doch auch an den ganzen Frässtellen, wie aufwändig die Nachbearbeitung noch ist. Aber welch alternative Technik gäbe es denn, das filigran, komplizierte Gebilde sonstwie herzustellen?

 

 

Tiefziehen mit Verbundwerkzeug :)( Spaß )

Das spangebende Verfahren zur Herstellung der ( Messing )Deckkappen und Bodendeckel ist immer noch das probateste.

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Ist denn der Teil bei M3, M2 auch schon aus Alu Druckguß?

ja, Druckguß gab es schon bei IIIc und dann später auch. Anbei eine IIIc Typ2 (400384) und eine M3

  

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