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Analog vs. Digital


hpstein

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Ich kenne einen Fotoapparat, der aus schwarz schweinchenrosa macht ;-) Und zwar immer, es sei denn, man verpasst ihm einen Filter. Bei Film nimmt man einfach einen neuen Streifen mit 36 neuen Sensoren und das Problem ist weg :)

Hast recht, aber nur wenn du bei LEICA LEICA LEICA kaufst.

 

Dafür bei digital kaputte Pixel, und schon wieder für immer, es sei denn, man flickt diese Stellen.

 

In der analogen Fotografie nennt man die Tätigkeit "ausflecken" oder Positivretusche. Lieblingsbeschäftigung aller Fotografen.

 

Back/Fronfokus, weil die Dinge unausgereift auf den Mark geworfen werden?

 

Was hat das mit analog oder digital zu tun?

 

Schief geklebter Sensor gab es aber auch schon bei digital. Und schon wieder für immer. Zwar nur senkrecht zu Aufnachmeachse, aber dennoch.

 

Und natürlich verlassen alle Analogkameras fehlerfrei die Fabrik, das ergibt sich ganz zwingend aus der Verwendung von beschichteten Plastikstreifen als Aufnahmematerial.

 

Und zum Abschluss dieses Freds:

 

FRÜHER WAR ALLES BESSER!

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Henning,

 

ich habe mich selber lange genug mit TechPan & Gigabitfilm herumgeärgert, um das (teilweise) zu bestätigen. Nur verschweigst du geflissentlich, dass es sich hierbei um Spezialfilme handelt, die auf Grund ihrer geringen Empfindlichkeit (ca. 25ASA) für die praktische Fotografie wenig geeignet sind. Letztere spielt sich wohl für die meisten von uns zwischen ISO100 und ISO400 ab und ich bleibe dabei: Farbvergrößerungen auf das Format 80*120 wie die oben erwähnten Digitalprints von J. Nachtwey (auf die du vielsagenderweise nicht eingegangen bist) sind in dieser Qualität mit Kleinbildfilm nicht machbar..

 

Hallo Ferdinand,

 

also dass diese Filme für die konventionelle Fotografie wenig geeignet sind, stimmt so pauschal nicht: Filme wie der Spur Orthopan oder der Aga Copex Rapid lassen sich in den Spur Entwicklern ganz problemlos wie jeder andere Film auch entwickeln. Die Gigabitfilm-Chemie soll problematischer sein, deswegen und weil ich sie selbst noch nicht verwendet habe, habe ich sie auch nicht erwähnt. Der Agfa Copex Rapid und auch der Spur Orthopan zeichnen sich darüber hinaus auch durch einen sehr hohen Dynamikumfang (versuch das mal digital zu erreichen, wirklich mal selbst ausprobieren!!) und eine sehr hohe Auflösung selbst bei niedrigen Kontrasten aus (sehr lesenswert für die Interessierten: Die Spur-Homepage).

Und was die Empfindlichkeit anbelangt: Mit 25 ASA haben über Jahrzehnte hunderttausende von Fotografen bis in die neunziger Jahre hervorragende Aufnahmen in vielfältigenden Motivbereichen gemacht. Der Kodachrome 25 beispielsweise ist bis zum Erscheinen des Velvia der Standardfilm fast aller Naturfotografen weltweit gewesen. Und damit sind z.B. tolle Bewegungsaufnahmen von Tieren entstanden. In meinem Bücherschrank stehen die entsprechenden Fotobücher von z.B. Fritz Pölking.

 

Und was die Aufnahmen von Nachtwey anbelangt: Ich bin darauf bewußt nicht eingegangen, weil ich die Bilder (noch) nicht gesehen habe. Und ich kann doch nicht über Dinge urteilen, die ich mir nicht selbst angeschaut oder ausprobiert habe. Alles, worüber ich geschrieben habe, habe ich selbst gesehen oder ausprobiert/durchgeführt. Vielleicht schaffe ich es bei meinem nächsten Berlin Besuch im Februar, in die Ausstellung zu gehen.

 

Nicht umsonst galt und gilt unter FineArt-Fotografen (z. B. A. Weidner) nach wie vor die Faustregel, dass man KB nicht stärker als 8fach linear vergrößern sollte, damit - wie es so schön heißt - das Korn nicht aufreisst und die Tonwerte nicht "vergrauen".

..

 

Bei aller Wertschätzung für Herrn Weidner, aber die Aussage, dass ab achtfacher Vergrößerung schon das Korn aufreißt, ist für Filme wie den Ilford Pan F, den Kodak T-Max 100, Fuji Neopan Acros 100, Ilford Delta 100, Kodak BW 400 CN, Agfa APX 25 und natürlich für die bereits erwähnten "Mikrofilmderivate" absolut unzutreffend.

Mit dem Delta 100 (in HRX-2, XTOL und ähnlichen Entwicklern) beispielsweise kann man problemlos kornlose 30x40 Abzüge vom KB erstellen. Für zigtausende Fotografen ist das ihr "tägliches Brot" in der Duka. Und das war schon in meinen Labor Anfangszeiten in den achtzigern mit dem alten und noch grobkörnigeren PAN F problemlos möglich. Da reißt überhaupt nichts auf. Und der Fuji Neopan Acros ist sogar noch feinkörniger, Spur Orthopan sowieso.

Dass man mit MF natürlich nochmals bessere Ergebnisse erhält, ist klar. Format ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Format ;) .

Egal ob Weidner oder andere, generell plädiere ich immer dafür, seine eigenen Versuche zu machen und mit den eigenen Augen zu sehen, und bei abweichenden Ergebnissen darf und sollte man dann die Aussagen von Autoritäten, egal ob analog oder digital, auch mal in Frage stellen. Denn auch die sind bei aller Kompetenz nicht unfehlbar.

 

PS: Es nützt dir übrigens nichts, wenn du tatsächlich 100 oder mehr lp/mm auf Film erreichst, bekanntlich muss jedes analoge Aufnahmematerial zur Darstellung als Bild einem zweiten Strahlengang unterworfen werden, bei dem sich - auf jeden Fall unter Amateurbedingungen - unweigerlich weitere Fehlerquellen einschleichen, die die von dir genannten Werte illusorisch machen.

 

Prinzipiell richtig, ich habe aber auch im Positiv, also nach dem Strahlengang (bei mir ein Rodenstock APO-Rodagon N) bei mir so hohe Werte erreicht, dass ich hinsichtlich der Auflösung vollauf zurieden bin und keinerlei weitere Wünsche habe. Der Verlust durch diese Optik ist technisch-optisch mit entsprechenden Meßgeräten natürlich meßbar, für die Praxis aber bedeutungslos. Die Auflösung im Positiv liegt sehr deutlich über der Grenzauflösung des Auges. Beispiel: Aufnahme eines Testcharts mit einem der oben erwähnten 100er, Abzug auf 30x40. Erst wenn ich auf den Abzug noch mal eine vierfach Lupe stelle, kann ich (fast) alle Linien sehen. Für den Spur Orthopan braucht man eine noch stärkere Lupe, z.B. zehnfach. Also für die fotografische Praxis alles mehr als ausreichend.

 

Abschließend: Wie ich bereits in meinem allerersten Beitrag schrieb, sowohl analog als auch digital lassen sich durch gute Fotografen hervorragende Ergebnisse erzielen.

Ich plädiere aber für eine differenzierte Betrachtungsweise und gegen pauschale Aussagen, wie man sie aber in letzter Zeit leider sehr häufig, und insbesondere gegen die analoge Fotografie gerichtet, findet. Und dieses unausgewogene "analog ist schlechter als digital", derzeit sehr viel in der Fotopresse und in Foren zu lesen, ist für die Fotografie insgesamt sicher nicht sehr förderlich.

Die analoge Fotografie ist wirklich nicht so schlecht, wie viele sie derzeit machen.

Dieser Trend ist natürlich auch wirtschaftlich induziert, schließlich möchte man uns neue Produkte verkaufen, die Werbetrommel wird gerührt und altes zuweilen als veraltet dargestellt. Eine (analoge) Kamera, die problemlos 30 Jahre hält und durch Filmweiterentwicklungen recht aktuell bleibt, ist nicht unbedingt im Interesse des Kamera-Herstellers ;) .

Dass die Hersteller Neues verkaufen möchten ist ihr gutes Recht, vollkommen verständlich und marktwirtschaftlich erwünscht. Mein Recht als Konsument ist aber auch, festzustellen ob beworbene Produkteigenschaften tatsächlich zutreffen, das neue Produkt mir einen entsprechenden Zusatznutzen bringt und, im Fall der Digitaltechnik, die erhebliche Mehrausgabe gerechtfertigt ist. Das muss eben jeder individuell für sich entscheiden, für seine spezifischen fotografischen Arbeitsgebiete und Ansprüche.

 

Viele Grüße

Henning

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Guest chris_h

Ich weiß ja nicht, wie man gemeinhin den Vergleich zwischen hochauflösenden, geringempfindlichen SW-Filmen einerseits und Sensoren (noch dazu solchen mit lausigem Bayer-Filter) mit deren idealtypischen Empfindlichkeitsbereichen so zwischen 100 und 1600 ASA andererseits bezeichnet - wo die SW-Filme nur mit sehr viel Aufwand und Mühe ihre theoretisch durchaus vorhandenen Vorzüge gegenüber den doch etwas alltagstauglicheren Sensoren "beweisen" können !?

Hinkend fiele mir spontan dazu ein ... :o

 

Darüber hinaus würd' ich mir mal die Auflösungsgrenzen von KB-, MF- und GF-Objektiven anschau'n - und mich dann fragen, warum KB gegenüber GF nicht noch viel größere "Qualitätsreserven" entfaltet ... oder ob da nicht doch eher ein wahrnehmungspsychologisches Problem vorliegt. :cool:

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.. oder ob da nicht doch eher ein wahrnehmungspsychologisches Problem vorliegt. :cool:

 

 

der autor ist in sich logisch: unter berufung auf seine nicht weiter ausgewiesene, dafür um so penetranter plakatierte wissenschaftliche autorität, seinem vernehmen nach gestützt durch über eine gleiche qualifikation, wenn nicht höhere, verfügender und ihm beipflichtende, nicht weiter benannte, mitautoritäten, bezweifelt er einführend nicht nur die sinnhaftigkeit älterer/ gesponsorter testergebnisse, nein, seine position stringenten subjektivismus lässt ihn konsequent die allgemeingültigkeit von tests überhaupt für mehr als einen fotografen bezweifeln. das hindert ihn nun aber in keiner weise, sich auf seine erfahrungen und tests berufend, genau diesen die vorher so bekämpfte allgemeingültigkeit zuzumessen, freilich ohne sich zu entblöden auch nur einen eigenen sichtbaren beleg seiner einlassung aufzuführen. wozu auch, schliesslich kan jeder selbst googeln, um sich vom gegenteil dessen zu überzeugen, wovon er bislang überzeugt.

im gleichen masse, wie die resistenz derartiger geschlossener systeme deren innere homöostase gewährleistet, muss der aussenstehende an ihren mauern scheitern und wird notfalls mit verweis auf "analog-" sparte des schreibplatzes verwiesen.

 

wer' denn mag.

 

liebe grüsse hg

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Guest chris_h

Wenn ich mir die Wiedergabeeigenschaften eines reinen SW-Sensors bei moderaten 100 ASA mit, sagen wir, ebenso moderaten 10 MP vorstellte - da muß ich leider gedanklich interpolieren, weil ich über einen solchen Sensor leider nicht verfüge - dann legte mir dieses Gedankenexperiment nahe, daß ich mich, wäre ich Verfechter der reinen und wahren Analog-Lehre, nur noch bitterlich weinend in die wüsten Ansammlungen meiner Photochemie zurückziehen könnte ... :cool:

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Guest chris_h
Wenn ich mir 90% der digitalen Fotos anschaue kann ich noch nicht einmal mehr weinen.

 

 

 

DAS wiederum ist ein "Phänomen", das sich digital und analog brüderlich teilen - die inhaltliche Qualität von Fotos ... weswegen's hier auch nicht zur Diskussion stand. :o

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Nasenbär hat leider die Angewohnheit, seine Postings nach 5 Minuten wieder zu löschen - etwas schüchtern der Junge.

 

Aber es ist schon richtig. Die "Archivierung" (für viele gleichbedeutend mit weglegen und nie mehr wiederfinden) vieler Urlaubsfotos auf beschichteten Plastikstreifen hat auch den Vorteil, die inflationäre Bilderflut etwas einzudämmen.

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....auch dauerhaft, über ca. "ein Jahrhundert" ohne zusätzliche Bemühungen???

Die digitale Technologie ist im Vergleich zur analogen noch sehr, sehr jung. Mag sein, das mir da fundierte Kenntnisse fehlen, aber im Moment bin ich schon noch ein wenig skeptisch, was die Sicherung digitaler Daten angeht - und gegen gesunde Skepsis ist niemand immun. Soll natürlich nicht heißen, das wir technologisch auf der Stelle treten sollen. Mag ja auch sein, das sich die Speichermedien in naher Zukunft so entwickeln, das man ihnen ohne wenn und aber bedingungslos vertrauen kann. Zur Zeit allerdings habe ich manchmal den Eindruck, die neue, für viel Geld angeschaffte Hardware und Software altert teilweise schneller, als ein Apfel faulen kann.

 

In vielen Dienststellen, so auch in der, wo ich tätig bin, wird zusätzlich zur Speicherung der Daten immer noch ein Archiv mit ganz konservativen Aktenordnern bereit gehalten. Muß wohl irgendwie Sinn machen, oder?

 

Gruß

Werner

 

"Mag sein, das mir da fundierte Kenntnisse fehlen, ..."

Ich hoffe, Du hast den smilie gesehen...

 

Ohne zusätzliche Bemühungen lassen sich digitale Daten nicht sicher speichern. Da gebe ich Dir recht. Ohne zusätzliche Bemühungen hiesse, alle Bilder auf der (einzigen) Festplatte zu speichern.

Die notwendigen zusätzlichen Bemühungen halte ich aber heute für sehr praktikabel.

Externe Festplatten sind sehr preiswert. Mit einem click sind die Daten auf andere Datenträger verlustfrei kopiert und lassen sich sogar an getrennten Orten ablegen, um z.B. einem Wohnungsbrand zu widerstehen.

So kann man die Daten auch mehrmals auf unterschiedliche Datenträger duplizieren und erhält Sicherheit gegen Ausfall eines Datenträgers.

Diese Datenträger werden häufig ohnehin für andere Zwecke als das reine Bilderspeichern angeschaft, so dass sich die Kosten verteilen.

Die Datenträger ermöglichen auf sehr kleinem Raum das Speichern aller Bilder.

In diesem Jahr gibt es Blue ray und HD DVD Laufwerke. Die Scheiben speichern ca. 50 GB Daten. Wer hat so viele gute Bilder?

Man sollte die Bilder zwecks Langzeitsicherung in neutralen Formaten wie tif oder jpg im Original speichern. Sie werden in vielen Jahren noch lesbar sein, auch wenn der Kamerahersteller und dessen proprietäre RAW/DNG Formate vom Markt verschwunden sind und die alte Konvertersoftware von neuen Betriebssystemen nicht mehr untestützt werden sollte.

Falls tif oder jpg in 20 Jahren nicht mehr unterstützt werden sollten, so wird es in der Übergangsphase Programme geben, die in einem batch Lauf die Bilder des alten Formats in neue Formate konvertieren, die Du dann wieder mit einem click auf neue Datenträger kopieren kannst.

 

Ich halte solche Vorgehensweisen zur Datensicherung für sehr sicher und praktikabel.

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>>Ich halte solche Vorgehensweisen zur Datensicherung für sehr sicher und praktikabel.<<

 

Klar bei den paar Bildern die in 20 Jahren enstanden sind kein Problem, aber ich denke das mich das in 20 Jahren nicht mehr "juckt".

 

Viel Spaß bei der Datensuche.

 

Gruß

Rolf

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Viel Spaß bei der Datensuche.

 

Ich habe hier von meinem Vater ca. 1000 S/W-Negativfilem die er noch vor dem Krieg gemacht hat (natürlich mit LEICA LEICA LEICA), mal schauen, wie lange ich brauche, bis ich das Bild finde, wo er mit seinen Geschwistern drauf ist.

 

Back to the rooots, suchen macht Spaß!

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Aber die Negative kann man doch ohne Probleme anschauen und eventuell in einen Vergrößerer stecken den Du wohl hoffentlich noch hast.

 

Organisation einer Negativkartei sollte auch nicht das Problem sein Ferdl, bei einer fremden Datei die man nicht selbst angelegt hat wohl etwas schwieriger.

 

Gruß

R.

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Hagee hats zumindest versucht, das Thema auf die wesentlich interessantere Penislänge zu bringen.

Vielleicht wäre es mal ganz interessant zu wissen, ob bei der Wahl zwischen den beiden Aufnahmeverfahren die Penislänge eine Rolle spielt. Wäre endlich mal ein neuer Gesichtspunkt in dieser Diskussion.

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Hallo,

 

ich finde es sehr bedauerlich, dass in diesem Thread leider von einigen Beteiligten sehr unsachlich und polemisch geschrieben wurde, Beiträge nicht aufmerksam gelesen und fehlinterpretiert und einige Teilnehmer sehr unhöflich angegangen wurden.

 

Das muss nicht sein und dient doch wirklich niemandem. Selbstverständlich kann man bei dieser Thematik unterschiedlicher Auffassung sein, ganz natürlich, dem Austausch unterschiedlicher Argumente soll doch so ein Thread gerade dienen.

Dass man diese Diskussion sehr konstruktiv und sachlich führen kann, zeigt dieser Thread in einem anderen Forum:

Support - kurze Hilfestellung für Unentschlossene (Analog oder Digital) - Seite 2 - Nikon Fotografie-Forum

Was das in Zweifel ziehen meiner beruflichen Tätigkeit anbelangt, so ist es jedem freigestellt, in einer wissenschaftlichen Bibliothek nach meinen Publikationen zu recherchieren. Ich verstecke mich nicht hinter einem Pseudonym.

 

Trotzdem schönes Wochenende,

Henning

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Ich erwarte hier gar keine "wissenschaftliche" Diskussion. Mir fällt aber auf, dass permanent auf gemischten Ebenen diskutiert wird.

 

Wenn man analog gegen digital betrachtet, sollte man nicht alle Formate durcheinandermischen, Farbe digital gegen SW analog stellen und den Prozess mal mit und dann wieder ohne die Nachbearbeitungsmöglichkeiten betrachten.

 

Ich versuche mal auf die Schnelle eine grobe Strukturierung:

 

Bedingungen für den Vergleich: Vergleicht man analoge Kameras gegen digitale, dann muss man heute die 5-10fache Summe für einen digitalen Body ausgeben.

(manueller Body 250 bis 800 Euro gegen digitaler Body 1300 bis 8000 Euro). Das gleiche gilt in etwa für die Projektion (etwa gleiche Preise wie zuvor!).

((ähnlich teurer war vor 100 Jahren die Fotografie für einen Portraitmaler, der umsteigen wollte))

 

Auf dieser Basis kann man Betrachtungnen anstellen und wird schnell erkennen, dass im analogen Bereich die besten Geräte aus 90 Jahren Entwicklung gegen digitalte Technik in den Kinderschuhen gestellt werden.

 

Es ist nicht zulässig SW-Dokumentenfilme mit Sonderentwicklungen mit Farbsensoren zu vergleichen. Wer Aussagen zur Leistungsfähigkeit von SW-digital machen will, der sollte Produkte wie das Rollei ScanBack oder das Megavision E Series kennen, bevor reine Spekulaition weiter verunsichert ( http://www.mega-vision.com/products/Mono/Mono.htm).

 

Dass der Qualitätseindruck eben nicht vorrangig durch die "Auflösung" des Materials bestimmt werden, sondern vor allem durch Kanteneffekte in dem für das Auge sichtbaren Bereich, beweisen die Ansel-Adams-Grobkorngrossformat-Hinweise in den vorigen Beiträgen.

 

Die immer länger werdenden Beiträge a la "wenn du diesen Spezialreifen aufgezogen hättest, wärest du bei Regen schneller um diese Kurve gekommen" beweisen, dass man durch geschickte Wahl von Filmmaterial, Entwicklungsprozess und Rückvergrösserung analog tatsächlich eine höhere Auflösung zeigen kann. Nur müsste ich dann in der Praxis etwa 4 analoge Bodies mitführen um für diese Situationen auch richtig gerüstet zu sein.

 

Ein analoger "HiFi" Prozess ist eine Herausforderung, die mir persönlich auch Spass macht und ich kann den Enthusiasmus verstehen. Ich liebe SW mit der M oder in der Linhof. Der digitale "HiFi" Prozess ist längst noch nicht ausgereizt. Ein Grund darin liegt auch darin, dass die meisten Kunden weniger Wert darauf legen einen 50 ISO Sensor auszureizen und vielmehr darum eifern bei 3200 ISO möglichst wenig Rauschen zu erzielen. Zusätzlich hat kaum ein Anwender die Erfahrung digital das zu tun, was Ansel Adams mit "grobkörnigem Grossformat" in der Dunkelkammer produziert hat. Erst wenn es Software gibt, die es leichter macht eine gezielte Unscharfmaskierung abhängig vom Druckformat und Betrachtungsabstand einzustellen werden wir sehen wie gut die Sensoren tatsächlich ausgelesen werden können. Der gesamte digitale "Laborprozess" schwächelt hier noch.

 

Ein Manko ist, dass alle digitalen Consumerkamerahersteller derzeit noch nicht die Bedürfnisse befriedigen, welche die Ansprüche der Leica Klientel erfüllt.

 

In den nächsten 10 Jahren werden wir eine Entwicklung der Digitalfotografie erleben, die auch unsere Diskussionsgrundlage verändern wird. Versetzt euch bitte zurück in die Anfangszeit der Fotografie mit Film. Film konnte so vieles nicht was die Malerei bot. Es fehlte die Farbe, die Leuchtkraft, die Textur und der Prozess wurde nur von wenigen beherrscht, währen die Fotografie die Momentaufnahme, die Dokumentation, die präzise Perspektive und den teuren komplizierten Apparat mit sich brachte.

 

Unsere Kinder werden diese Diskussion nicht mehr führen, weil sie ein Medium haben, das gleichzeitig Standbild, Bewegtbild, Ton, die räumlliche und zeitliche Lage des Bildes auf dem Globus und dessen sofortige Verfügbarkeit zu schätzen wissen. Die Kommunikation steht im Vordergrund, nicht die Technik.

 

Wer heute die Diskussion analog vs. digital führt, begibt sich nach über 100 Jahren in eine vergleichbare philosophische Betrachtung wie die, ob die Fotografie der Malerei überlegen sei. Heute wissen wir, dass die Vorteile der Malerei nicht zum Nachteil der Fotografie geworden sind, und umgekehrt.

 

Nur weil wir so stark an unseren traditionellen Techniken haften, wird der Vergleich gelegentlich so erbarmungslos oder emotional geführt.

 

Dass wir damit indirekt auch Leica daran hindern ganz neue Wege zu finden völlig neuartige Produkte zu entwerfen, empfinde ich so.

 

Die verfügbaren analogen Produkte sind noch längst nicht ausgereift. Die Filme werden immer besser und die Objektive werden (auch Dank der Digitaltechnik) ebenfalls an Leistung zulegen.

 

Das digitale Medium erfordert neue Objektive um besser zu werden und neue Ansätze im Kamerabau um seine systemimmanenten Vorteile endlich auch ausspielen zu können.

 

Wie wärs, wenn wir darüber diskutieren?

 

Bernd

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Guest chris_h
Hallo,

 

ich finde es sehr bedauerlich, dass in diesem Thread leider von einigen Beteiligten sehr unsachlich und polemisch geschrieben wurde, Beiträge nicht aufmerksam gelesen und fehlinterpretiert und einige Teilnehmer sehr unhöflich angegangen wurden.

 

Das muss nicht sein und dient doch wirklich niemandem.

 

 

Genau. Und was ihnen für ihre Publikationen durchaus Recht ist, das sollte ihnen für das Forum geradezu billig sein ...

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Guest chris_h

Ach Bernd, das was du in deinen letzten Sätzen einforderst, das bewegt doch das Forum schon genauso lang, wie es das Forum überhaupt gibt ... was mir auch selten Anlass zur optischen Täuschung gegeben hätte, Leica für einen "fahrenden Zug" und das Forum für das Abstellgleis zu halten. :o

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...eine M (analog) ist die ideale Ergänzung zu deiner Canon. Lade sie mit Film, möglichst s/w und 'sehe' anders. Nimm auch die kleine Mühe auf dich, die Negative selber zu entwickeln. Du iwrst sehen, daß die Ergebnisse sofort fast ein Alleinstellungsmerkmal in Anmutung und Wirkung sein werden. Natürlich nicht in Bildaussage und 'Aha'-Effekt, aber das kann man üben.

 

Mit einem Nikon Scanner hast du ein halbwegs einfach zu beherrschendes Werkzeug, die Negative oder Dias auf die Festplatte zu bringen.

 

Im Vergleich zu deiner 30 D, die wie ein Audi A6 daherkommt, ist die M ein Porsche 356SC, der offen, ohne Servolenkung und -bremse, ohne Airbag aber mit einem riesen Fahrspaß deine oft gefahrenen Straßen wieder erlebnisreich werden läßt...:)

Das trifft es aus meiner Sicht auf den Punkt, sehr schöne Formulierung mit der Straße, Bernd.

 

P.s.: Hat Audi nun eigentlich immer noch eine starre Hinterachse ohne jegliches Differenzial und diesen hyperempfindlichen Heckstoßdämpfer? Mein Auto hat übrigens eine seit Jahren Russpartikelfilter am HD, hydrokative Hydropneumatik, auf der Bahn wie ein fliegender Teppich, in den Kurven wird die belastete Seite aufgepumpt und damit kann man auch mal abseits der befestigten Straßen fahren...

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Bei der Diskussion analog/digital wird auch gerne übersehen, dass ein Hobbyfotograf ungern mehrere Tausend Euro in Elektronikkram versenken möchte, der Berufsfotograf aber sehr wohl sein Werkzeug in angemessener Zeit abschreiben kann und es sich für ihn rechnet.

 

Da nimmt man gerne in Kauf, nicht den letzten Schrei der Digiknipsen in der Hand zu haben.

 

So gesehen haben Beide Argumentationsketten ihre Berechtigung.

 

Und ich bin immer noch analog. Und finde es zunehmend ärgerlicher von immer den selben Personen mit immer den selben Argumenten zugeschüttet zu werden. Da sind die "freien Fernsehsender" mit ihren Werbeeinblendungen ja noch richtig abwechslungsreich und kreativ. :)

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Moin, Moin,

ich behaupte einfach mal, das man mit jeder halbwegs modernen SLR, egal ob Analog oder Digital, qualitativ so gute Fotos machen kann, das es wesentlich wichtiger ist was ich mit dem Motiv anfange ( Bildaussage ), als Linienpaare pro mm, wie groß ist der Sensor, wieviel mp hat meine Kamera und dieser ganze "Quatsch". Seit ich dem Erbsenzählertum abgeschworen habe, geht es fotografisch auch wieder nach vorne, habe ich bei mir beobachtet. In meinem Fall Digital, aber das ist völlig Egal.

Gruß

Martin

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