DDM Posted February 15, 2010 Share #1 Posted February 15, 2010 Advertisement (gone after registration) Um 1978 plante Leitz eine Profikamera mit Rotorverschluss. Es gab viele Ideen dazu, Gedanken und Pläne...; erhalten ist ein Designmodel und ein übergrosses Funktionsmodel vom Rotorverschluss... Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/112750-leicaflex-rotorverschluss/?do=findComment&comment=1227116'>More sharing options...
Advertisement Posted February 15, 2010 Posted February 15, 2010 Hi DDM, Take a look here Leicaflex-Rotorverschluss. I'm sure you'll find what you were looking for!
UliWer Posted February 15, 2010 Share #2 Posted February 15, 2010 Upps...das sieht nach nichts aus, was man von Leitz/Leica kennt. Kannst Du näher beschreiben, was die Besonderheit dieses Rotorverschlusses war und was man sich davon erhoffte? Link to post Share on other sites More sharing options...
thomas_schertel Posted February 16, 2010 Share #3 Posted February 16, 2010 Dirk bin ich zwar nicht, aber das Modell sieht aus, wie eine motorisierte Kamera. Ich denke, man wollte hohe Bildfrequenzen realisieren. Und wie es der Robot vorgemacht har, geht das wohl einfacher mit einem Rotorverschluß, als mit einem Schlitzverschluß. Denn der Rotorverschluß hat nur ein für die Belichtung relevantes Teil, nämlich eine Lochscheibe, die sich am Bildfenster vorbeidreht. Je nach deren Drehgeschwindigkeit werden längere oder kürzere Verschlußzeiten gebildet. Beim Robot wird das i. W. durch die Vorspannung einer Feder reguliert. Dieser Verschluß läßt sich mit wesentlich weniger Teilen realisieren und wohl auch leichter regulieren, als ein Schlitz- oder Zentralverschluß. Schon vor dem Krieg konnte man mit dieser Kamera mindestens 5 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Ähnlich funktioniert der Sektorverschluß in einer konventionellen Filmkamera. Jedoch hat der Rotationsverschluß einen gravierenden Nachteil, der von seiner Lage in der Kamera herrührt. Denn er befindet sich weder in der Blendenebene des Objektivs, noch unmittelbar vor dem Aufnahmemedium. Deshalb neigt er zum Vignetieren. Vor allem bei kurzen Zeiten und langen Brennweiten kann das sichtbar werden (habe ich allerdings bei meinem Robot und 75 mm Brennweite/100 mm Leicaäquivalent noch nicht bemerkt). Gruß Thomas Link to post Share on other sites More sharing options...
Martin K Posted February 16, 2010 Share #4 Posted February 16, 2010 In einem Artikel in der damaligen Modern Photography Zeitschrift (1975), schreibt Norman Goldberg wie er mit Peter Loseries von Leitz sich unterhalten hat über den Leitz Sektor Verschluss (LSV), der ein Rotorverschluss nachahmte, aber mit zehn Verschlusslamellen funktionierte. Der LSV hatte den Vorteil dass er von beiden Seiten ablaufen konnte (rauf und runter), also konnten Serienaufnahmen prinzipiell doppelt so schnell gemacht werden wie mit einem konvetionellen Verschluss der erst gespannt werden musste. Der Verschluss wurde schon 1973 patentiert. Leitz wollte dass Copal den Verschluss baute, aber Copal waren die zehn unterschiedlichen Lamellen zu viel. Die LSV Mechanik war aber dermassen besser als die von dem älteren Copal Square Verschluss, dass Copal diese in ihren Verschluss einbaute, und daraus wurde dann der CLS (Copal Leitz Shutter) der erstmals in der Minolta XE-7 und dann auch in der Leica R-3 verwendet wurde. Sehr interessant das Leitz sich dann einige Jahre später, also 1978 wieder Gedanken machte in Richtung Rotorverschluss. Anbei eine kleine Kopie aus dem sehr ausführlichen Artikel von dem LSV und CLS. Freundlichen Gruss aus Pretoria, Martin Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/112750-leicaflex-rotorverschluss/?do=findComment&comment=1227516'>More sharing options...
harryzet Posted February 16, 2010 Share #5 Posted February 16, 2010 ein prinzipieller bedienungsfehler wurde aber erst mit den r-kameras abgestellt: bei den leicaflexen mit motor war es unmöglich, mit der rechten hand die verschlusszeiten zu ändern, man musste immer umgreifen. bei nikon und canon ging das, da war der griff oben angebaut, zeigefinger und daumen konnten den zeitenknopf erfassen und drehen. bei olympus bohrte sich die befestigungsöse am motor in den handballen, nach einem tag arbeit damit blutete das beinahe. Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted February 16, 2010 Author Share #6 Posted February 16, 2010 @Martin K Der von der Fa. Leitz entwickelte LeitzSektorenVerschluss (R3), sollte bei Copal gefertigt werden. Noch nötige Änderungen für die Serienfertigung, wurden von Copal durchgeführt. Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted February 16, 2010 Author Share #7 Posted February 16, 2010 Advertisement (gone after registration) Das Muster einer bei Leitz entwickelten 18x24 Spiegelrefexkamera, hatte einen Rotorverschluss, mit verstellbarer Schlitzbreite (Zeitenbildung). Später wurde ein Versuchsverschluss zum gezeigten Design-Modell entwickelt, um erste Versuche und Messungen durchzuführen. Um die Schlitzbreite zu verstellen, braucht der Rotorverschluss zwei unabhängig voneinander angetriebene Scheiben (Rotorblätter) Der Abstand zwischen den beiden Rotorblättern (Schlitzbreite) bestimmt die Belichtung. Die Geschwindigkeit der beiden rotierenden Scheiben ist dabei immer gleich. Verschlussmechanik und Hemmwerk bestimmen die Schlitzbreite. Aufzug und Filmtransport spannen die beiden Federwerke der Rotorblätter gleichmässig vor. Die Schlitzform muss der Umlaufgeschwindigkeit angepasst werden, da die Geschwindigkeit am äusseren Durchmesser höher ist, als innen. Dies ist nötig, damit eine gleichmässige Belichtung des Bildfensters erreicht wird. Mit diesem Modell war der Versuch abgeschlossen und wurde nicht weiter verfolgt. Neben dem Rotorverschluss wurden auch Versuche mit anderen neuen Verschlussmechaniken unternommen. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! G.D.J. Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! G.D.J. ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/112750-leicaflex-rotorverschluss/?do=findComment&comment=1228268'>More sharing options...
hverheyen Posted February 16, 2010 Share #8 Posted February 16, 2010 Klasse!!!! ich finde den Unterschied zwischen handgefertigten Modellen/Funktionsmodellen und späteren Serienproduktionen immer wieder spannend, auch wenn hier der zweite Schritt aus nachvollziehbaren Gründen ausblieb. Danke für die Bilder und die Erläuterungen. Link to post Share on other sites More sharing options...
harryzet Posted February 16, 2010 Share #9 Posted February 16, 2010 der baut ziemlich hoch. ist der kleine durchbruch für das sucherfenster? Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted February 16, 2010 Author Share #10 Posted February 16, 2010 Das kleine runde Loch auf Höhe des Sucherokulars, sollte die Handhabung des Gehäuses beim Durchblick vermitteln. Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted February 16, 2010 Author Share #11 Posted February 16, 2010 @Holger vielen Dank Link to post Share on other sites More sharing options...
MAX Posted February 16, 2010 Share #12 Posted February 16, 2010 Auch von mir Vielen Dank für die sehr interessanten Einblicke in dieses Entwicklungsprojekt. Und ich muß Holger beipflichten. Die Präsentation von handmontierten und individuell hergestellten Komponenten für Prototypen ist immer ein Augenschmauß. Eigentlich ein interessanter Ansatz für SLR. Weshalb hat man ihn nicht weiterverfolgt. ? Link to post Share on other sites More sharing options...
UliWer Posted February 16, 2010 Share #13 Posted February 16, 2010 ... Eigentlich ein interessanter Ansatz für SLR. Weshalb hat man ihn nicht weiterverfolgt. ? Oben sind ja einige technische Gründe beschrieben. Vielleicht war es aber auch die Erkenntnis, dass die Steigerung der Aufnahmegeschwindigkeit nicht das vordinglichste Problem für Leica Ende der siebziger Jahre war. Die MOOLYs, Leicavits und MOTs waren sicherlich nie das Kerngeschäft der Firma, sondern eher Randerscheinungen. Das Modell zeigt ja auch, dass ein ganz anderes System erforderlich gewesen wäre, um das zu vermarkten. In einer Zeit, in der sich Leica - fast - ganz von der eigenständigen Kameraproduktion verabschiedet hatte (Leicaflex, M5 und CL eingestellt, nur noch eine Wiederauflage des M-Systems, R in Abhängigkeit von japanischen Entwicklungen) und nicht erkennbar war, wie man im Kerngeschäft wieder Land gewinnt, war es wohl notgedrungen, dass man das nicht weiterverfolgen konnte. Link to post Share on other sites More sharing options...
summarod Posted February 17, 2010 Share #14 Posted February 17, 2010 Hochinteressant! Es stelt sich mir die Frage nur nebenbei, gäbe es heute noch die Handwerker/Zerspaner/Dreher/Fräser die ein solches Funktionsmodell per Hand analog so hinbekämen? Werden die nicht alle mit CNC große heute? Grüße Wolfhard Link to post Share on other sites More sharing options...
poseidon Posted February 17, 2010 Share #15 Posted February 17, 2010 Hochinteressant!Es stelt sich mir die Frage nur nebenbei, gäbe es heute noch die Handwerker/Zerspaner/Dreher/Fräser die ein solches Funktionsmodell per Hand analog so hinbekämen? Werden die nicht alle mit CNC große heute? Grüße Wolfhard Hi, wo siehst Du da das Problem?? Natürlich können die dass heute genau so, und mit den neuen Maschinen sogar schneller, genauer, sicherer. Das ist für einen bei LEICA gelernten Mechatroniker 3. Lehrjahr........ auch noch heute. Gruß Horst Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted February 17, 2010 Author Share #16 Posted February 17, 2010 Der Mechaniker in der Versuchsabteilung bekam eine Konstruktionszeichnung. Um dann diese zweidimensionale abstrakte Zeichnung, z.B. in einen Kamerahauptkörper, gefräst aus einem Block Aluminium, umzusetzen, bedarf es schon aussergewöhnlicher Fähigkeiten Einer der es wissen muss, nennt sie „Künstler“. Es gibt / gab sogar Konstrukteure, die das was sie erdachten, an der Fräse und Drehbank verwirklich haben... Link to post Share on other sites More sharing options...
poseidon Posted February 18, 2010 Share #17 Posted February 18, 2010 Der Mechaniker in der Versuchsabteilung bekam eine Konstruktionszeichnung.Um dann diese zweidimensionale abstrakte Zeichnung, z.B. in einen Kamerahauptkörper, gefräst aus einem Block Aluminium, umzusetzen, bedarf es schon aussergewöhnlicher Fähigkeiten Einer der es wissen muss, nennt sie „Künstler“. Es gibt / gab sogar Konstrukteure, die das was sie erdachten, an der Fräse und Drehbank verwirklich haben... Hi Das ist richtig.... aber das relativ große Muster von dem Versuchsmodell ist keine Herausforderung, jedenfalls nicht für einen der das gelernt hat. Das schwierigste daran sind die Zahnräder, aber dafür gab es damals Hauseigene Fachleute. Drehen, Fräsen Bohren, Gewinde schneiden ist Grundausbildung, Federn wickeln 2. Lehrjahr. (jedenfalls bei LEITZ war das noch so ) Gruß Horst , Link to post Share on other sites More sharing options...
summarod Posted February 18, 2010 Share #18 Posted February 18, 2010 Ja, die Zahnräder! Kopfkreisdurchmesser und was da so alles dranhängt! Gut, dass bei Leitz die analogen Grundlagen (poseidon) noch vermittelt werden! Grüße Wolfhard Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted February 18, 2010 Author Share #19 Posted February 18, 2010 Lieber Horst, die genannten Fähigkeiten sind mir nicht zu eigen. Ich versuche Zusammenhänge die mir mein Vater erklärt, zu verstehen und bewundere die Leistung der (Fein)Mechaniker. Gerade dem Federwickeln oder der Berechnung von Zahnrädern, der Umsetzung von Konstruktion in Praxis, zolle ich grössten Respekt. Realisiert man die Lehrberufe, die bei Ernst Leitz Wetzlar, erlernt werden konnten, denken wir dabei alleine an die Sattlerei und die Holzverarbeitung, erklärt sich der bedauerliche Verlust an Wissen und Fähigkeit, in der Gegenwart. Ich diene hierbei gerne als deutliches Beispiel. Link to post Share on other sites More sharing options...
summarod Posted February 19, 2010 Share #20 Posted February 19, 2010 Hallo! Zum Berechnen von Zahnrädern gibt es ja mittlerweile Software, das ist schon eine Erleichterung, ansonsten Taschenrechner und Formelsammlung! Ich beschäftige mich gerade damit! Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/112750-leicaflex-rotorverschluss/?do=findComment&comment=1231040'>More sharing options...
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