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Leicaflex-Rotorverschluss


DDM

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Um 1978 plante Leitz eine Profikamera mit Rotorverschluss.

Es gab viele Ideen dazu, Gedanken und Pläne...;

erhalten ist ein Designmodel und ein übergrosses Funktionsmodel

vom Rotorverschluss...

 

 

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Dirk bin ich zwar nicht,

aber das Modell sieht aus, wie eine motorisierte Kamera.

Ich denke, man wollte hohe Bildfrequenzen realisieren.

Und wie es der Robot vorgemacht har, geht das wohl einfacher mit einem Rotorverschluß, als mit einem Schlitzverschluß.

Denn der Rotorverschluß hat nur ein für die Belichtung relevantes Teil, nämlich eine Lochscheibe, die sich am Bildfenster vorbeidreht. Je nach deren Drehgeschwindigkeit werden längere oder kürzere Verschlußzeiten gebildet. Beim Robot wird das i. W. durch die Vorspannung einer Feder reguliert. Dieser Verschluß läßt sich mit wesentlich weniger Teilen realisieren und wohl auch leichter regulieren, als ein Schlitz- oder Zentralverschluß. Schon vor dem Krieg konnte man mit dieser Kamera mindestens 5 Bilder pro Sekunde aufnehmen.

Ähnlich funktioniert der Sektorverschluß in einer konventionellen Filmkamera.

Jedoch hat der Rotationsverschluß einen gravierenden Nachteil, der von seiner Lage in der Kamera herrührt. Denn er befindet sich weder in der Blendenebene des Objektivs, noch unmittelbar vor dem Aufnahmemedium. Deshalb neigt er zum Vignetieren. Vor allem bei kurzen Zeiten und langen Brennweiten kann das sichtbar werden (habe ich allerdings bei meinem Robot und 75 mm Brennweite/100 mm Leicaäquivalent noch nicht bemerkt).

 

Gruß

Thomas

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In einem Artikel in der damaligen Modern Photography Zeitschrift (1975), schreibt Norman Goldberg wie er mit Peter Loseries von Leitz sich unterhalten hat über den Leitz Sektor Verschluss (LSV), der ein Rotorverschluss nachahmte, aber mit zehn Verschlusslamellen funktionierte. Der LSV hatte den Vorteil dass er von beiden Seiten ablaufen konnte (rauf und runter), also konnten Serienaufnahmen prinzipiell doppelt so schnell gemacht werden wie mit einem konvetionellen Verschluss der erst gespannt werden musste. Der Verschluss wurde schon 1973 patentiert. Leitz wollte dass Copal den Verschluss baute, aber Copal waren die zehn unterschiedlichen Lamellen zu viel. Die LSV Mechanik war aber dermassen besser als die von dem älteren Copal Square Verschluss, dass Copal diese in ihren Verschluss einbaute, und daraus wurde dann der CLS (Copal Leitz Shutter) der erstmals in der Minolta XE-7 und dann auch in der Leica R-3 verwendet wurde. Sehr interessant das Leitz sich dann einige Jahre später, also 1978 wieder Gedanken machte in Richtung Rotorverschluss. Anbei eine kleine Kopie aus dem sehr ausführlichen Artikel von dem LSV und CLS.

Freundlichen Gruss aus Pretoria, Martin

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ein prinzipieller bedienungsfehler wurde aber erst mit den r-kameras abgestellt: bei den leicaflexen mit motor war es unmöglich, mit der rechten hand die verschlusszeiten zu ändern, man musste immer umgreifen. bei nikon und canon ging das, da war der griff oben angebaut, zeigefinger und daumen konnten den zeitenknopf erfassen und drehen. bei olympus bohrte sich die befestigungsöse am motor in den handballen, nach einem tag arbeit damit blutete das beinahe.

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Das Muster einer bei Leitz entwickelten 18x24 Spiegelrefexkamera,

hatte einen Rotorverschluss,

mit verstellbarer Schlitzbreite (Zeitenbildung).

 

Später wurde ein Versuchsverschluss zum

gezeigten Design-Modell entwickelt,

um erste Versuche und Messungen durchzuführen.

 

Um die Schlitzbreite zu verstellen, braucht der Rotorverschluss

zwei unabhängig voneinander angetriebene Scheiben (Rotorblätter)

Der Abstand zwischen den beiden Rotorblättern (Schlitzbreite)

bestimmt die Belichtung.

Die Geschwindigkeit der beiden rotierenden Scheiben ist dabei immer gleich.

Verschlussmechanik und Hemmwerk bestimmen die Schlitzbreite.

Aufzug und Filmtransport spannen die beiden Federwerke der Rotorblätter

gleichmässig vor.

Die Schlitzform muss der Umlaufgeschwindigkeit angepasst werden,

da die Geschwindigkeit am äusseren Durchmesser höher ist, als innen.

Dies ist nötig, damit eine gleichmässige Belichtung des Bildfensters erreicht wird.

 

Mit diesem Modell war der Versuch abgeschlossen und wurde nicht weiter verfolgt.

Neben dem Rotorverschluss wurden auch Versuche mit anderen neuen Verschlussmechaniken unternommen.

 

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G.D.J.

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Klasse!!!!

 

ich finde den Unterschied zwischen handgefertigten Modellen/Funktionsmodellen und späteren Serienproduktionen immer wieder spannend, auch wenn hier der zweite Schritt aus nachvollziehbaren Gründen ausblieb.

 

Danke für die Bilder und die Erläuterungen.

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Auch von mir Vielen Dank für die sehr interessanten Einblicke in dieses Entwicklungsprojekt.

Und ich muß Holger beipflichten. Die Präsentation von handmontierten und individuell hergestellten Komponenten für Prototypen ist immer ein Augenschmauß.

 

Eigentlich ein interessanter Ansatz für SLR. Weshalb hat man ihn nicht weiterverfolgt. ?

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...

 

Eigentlich ein interessanter Ansatz für SLR. Weshalb hat man ihn nicht weiterverfolgt. ?

 

Oben sind ja einige technische Gründe beschrieben. Vielleicht war es aber auch die Erkenntnis, dass die Steigerung der Aufnahmegeschwindigkeit nicht das vordinglichste Problem für Leica Ende der siebziger Jahre war.

 

Die MOOLYs, Leicavits und MOTs waren sicherlich nie das Kerngeschäft der Firma, sondern eher Randerscheinungen. Das Modell zeigt ja auch, dass ein ganz anderes System erforderlich gewesen wäre, um das zu vermarkten.

 

In einer Zeit, in der sich Leica - fast - ganz von der eigenständigen Kameraproduktion verabschiedet hatte (Leicaflex, M5 und CL eingestellt, nur noch eine Wiederauflage des M-Systems, R in Abhängigkeit von japanischen Entwicklungen) und nicht erkennbar war, wie man im Kerngeschäft wieder Land gewinnt, war es wohl notgedrungen, dass man das nicht weiterverfolgen konnte.

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Hochinteressant!

Es stelt sich mir die Frage nur nebenbei, gäbe es heute noch die Handwerker/Zerspaner/Dreher/Fräser die ein solches Funktionsmodell per Hand analog so hinbekämen?

Werden die nicht alle mit CNC große heute?

Grüße Wolfhard

 

Hi,

wo siehst Du da das Problem??

Natürlich können die dass heute genau so,

und mit den neuen Maschinen sogar schneller, genauer, sicherer.

Das ist für einen bei LEICA gelernten Mechatroniker 3. Lehrjahr........:)

auch noch heute.

Gruß

Horst

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Der Mechaniker in der Versuchsabteilung bekam eine Konstruktionszeichnung.

Um dann diese zweidimensionale abstrakte Zeichnung,

z.B. in einen Kamerahauptkörper, gefräst aus einem Block Aluminium,

umzusetzen, bedarf es schon aussergewöhnlicher Fähigkeiten

 

Einer der es wissen muss, nennt sie „Künstler“.

 

Es gibt / gab sogar Konstrukteure, die das was sie erdachten,

an der Fräse und Drehbank verwirklich haben...:)

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Der Mechaniker in der Versuchsabteilung bekam eine Konstruktionszeichnung.

Um dann diese zweidimensionale abstrakte Zeichnung,

z.B. in einen Kamerahauptkörper, gefräst aus einem Block Aluminium,

umzusetzen, bedarf es schon aussergewöhnlicher Fähigkeiten

 

Einer der es wissen muss, nennt sie „Künstler“.

 

Es gibt / gab sogar Konstrukteure, die das was sie erdachten,

an der Fräse und Drehbank verwirklich haben...:)

 

Hi

Das ist richtig....;)

aber das relativ große Muster von dem Versuchsmodell ist keine

Herausforderung, jedenfalls nicht für einen der das gelernt hat.

Das schwierigste daran sind die Zahnräder, aber dafür gab es damals

Hauseigene Fachleute.

Drehen, Fräsen Bohren, Gewinde schneiden ist Grundausbildung,

Federn wickeln 2. Lehrjahr. (jedenfalls bei LEITZ war das noch so )

 

Gruß

Horst

 

,

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Lieber Horst,

 

die genannten Fähigkeiten sind mir nicht zu eigen.

Ich versuche Zusammenhänge die mir mein Vater erklärt,

zu verstehen und bewundere die Leistung der (Fein)Mechaniker.

Gerade dem Federwickeln oder der Berechnung von Zahnrädern,

der Umsetzung von Konstruktion in Praxis,

zolle ich grössten Respekt.

 

Realisiert man die Lehrberufe, die bei Ernst Leitz Wetzlar,

erlernt werden konnten,

denken wir dabei alleine an die Sattlerei und die Holzverarbeitung,

erklärt sich der bedauerliche Verlust an Wissen und Fähigkeit,

in der Gegenwart.

Ich diene hierbei gerne als deutliches Beispiel.

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Hallo!

Zum Berechnen von Zahnrädern gibt es ja mittlerweile Software, das ist schon eine Erleichterung, ansonsten Taschenrechner und Formelsammlung!

Ich beschäftige mich gerade damit! :)

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