Jump to content

Leica made in USA!


Summi Cron

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Fantastischer Neuzugang: Leica Umino

 

 

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

 

 

Prado News 10

 

Großer Bahnhof am Pradoseum

 

Ein nicht alltägliches Bild bietet sich heute vor dem Hauptportal des Pradoseums.

Schulklassen der örtlichen Grundschule stehen Spalier und singen unter der Leitung der

sichtlich angespannten Musiklehrerin Willkommensgrüße. Dahinter hat sich die Bigband

des Friedrich-Schiller-Gymnasiums aufgebaut und wartet auf ihren Einsatz.

 

Der Bürgermeister, Marga Rietschel und Vertreter des europäischen Dachverbands der

Vereinigungen zum Erhalt der Lichtbildwerfer stehen zwanglos an Stehtischen und

lassen sich von einer überfröhlichen Bettina Hohmann mit Sekt und Knabbereien

versorgen. Presse, Funk und Fernsehen haben sich auf einer eigens zurechtgezimmerten

kleinen Tribüne positioniert, um den entscheidenden Augenblick nicht zu verpassen.

 

Die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pradoseums stehen leicht nervös im

Foyer und auf dem Gehweg, der alte Vaclav Novacek hat sich zur Feier des Tages sogar

eine Krawatte geliehen und von Jobst Gerrits binden lassen.

 

Nur einer steht ganz still und angespannt dicht bei der Tür, fast an die Wand gepresst:

Anselm Hagenbach. Er trägt eine alte Leica-Krawatte und an einer aus einem

Fernbedienungskabel bestehenden Halskette acht verschiedene Diavorsätze, vom Uklib

bis zum Suuzi. Als Kopfbedeckung dient ihm ein quer aufgesetzer Taschendeckel eines

Prado SM-Koffers, was ihm ein skurriles Aussehen irgendwo zwischen Napoleon und

einem Prado verleiht.

 

Alles wartet nun gespannt auf die Ankunft des Paketboten, der zur Sicherheit ab dem

Postverteilzentrum in Frankfurt von Giovanni Balotelli im klapprigen Museums-Lieferwagen

eskortiert wird.

 

Endlich biegt das gelbe Postauto um die Ecke, die Kinder intonieren

schmetternd "Kommt ein Vogel geflogen" ; auf der Pressetribüne bricht Hektik aus,

Fotoscheinwerfer leuchten auf. Abrupt kommt das Auto zum Stehen, Giovanni Balotelli

stellt sich quer dahinter. Ein junger DHL-Mitarbeiter springt aus dem Wagen, schaut erst

verdutzt auf den roten Teppich, vor dem er zum Stehen kam, dann in die große Runde und

murmelt verlegen: "Sorry, dass ich kurz störe." Er zieht die hintere Wagentür auf, nimmt

ein Päckchen heraus, das nicht größer ist als ein Schuhkarton und fragt etwas

orientierungslos in Richtung Museumseingang: "Wer kann das mal eben annehmen?"

 

Da tritt Hagenbach aus dem Schatten neben der Tür, geht langsam und stumm auf den

Postmann zu und sagt leise, aber sehr bestimmt: "Das können Sie mir geben".

 

Der DHL-Mitarbeiter mustert Hagenbach kurz, schluckt und stottert, ohne den Blick von

der seltsamen Kopfbedeckung abwenden zu können: "Hier abzeichnen bitte" und hält

Hagenbach ein elektronisches Notizbuch vor den Bauch, so dass die vielen Diavorsätze

klimpernd dagegen stoßen. Hagenbach unterzeichnet schwungvoll mit dem kleinen

Plastikstift, dann nimmt er mit beiden Händen das Päckchen an und sagt nur leise und in

einem Ton, wie ein Ritter es nach der gewonnen Schlacht zu seinem Knappen sagen

würde: "Danke, mein Junge."

 

Wortlos dreht er auf dem Absatz um, würdigt die Medienvertreter keines Blickes und geht

vorbei an den singenden Kindern ins Museum zurück.

 

Das Postauto mitsamt dem sichtlich verwirrten DHL-Mitarbeiter verschwindet, wie es

gekommen war, die Big Band setzt ein mit "New York, New York" und Bettina Hohmann

schenkt allen noch einen Sekt nach.

 

Da öffnet sich die Tür hoch über dem klassizistischen alten Hauptportal, Anselm

Hagenbach tritt auf den kleinen Balkon und hält den Inhalt des Paketes für alle sichtbar in

die Höhe: Funkelnd, glänzend schwarz und wie neu schaut er aus, der kleine Leica

Umino.

Als Hagenbach ihn mit einem Knopfdruck einschaltet und er schwach, aber doch

sichtbar einen kleinen Lichtfleck auf das helle Pflaster vor dem Museum projiziert, braust

Applaus auf. Marga Rietschel wirft sich Hak Lindbrekke an den Hals, Bettina Hohmann

kreischt kurz und hält sich erschrocken lachend die Hand vor den Mund, Jobst Gerrits

greift zum nächstbesten Sekt und nimmt sich einen großen Schluck aus der Pulle und

der alte Hagen Burbach schneuzt ebenso laut wie sichtlich gerührt in sein großes Leitz-

Taschentuch.

 

Dem Publikum präsentiert sich der Leica Umino ab kommendem Dienstag im Roten

Zimmer des Nordturms.

 

Begeistert:

Ihr Jobst Gerrits

Pressesprecher

 

Ausführliche Beschreibung natürlich im Pradoseum: Leica Umino

Der Umino: ein Grund mehr für ein ABO des neuen Newsletters! newsletter@pradoseum.eu

 

 

 

 

Link to post
Share on other sites

Der begeistert sogar mich. Ein wunderschönes Gerät.

 

Könnte mir vorstellen, dass es ein Genuss ist, langsam und Dia für Dia zu präsentieren und sich in Ruhe anzuschauen. Ein guter Wein dazu rundet den Gebrauch ab.

 

 

 

(Es bleibt die Ambivalenz zwischen dem o.g. Erlebnis und dem Wissen, dass andere Schwerpunkte zu setzen wichtiger wäre, und dass der Erwerb wie bei jedem Leica-Produkt bedeutet, ein unmoralisches Angebot angenommen zu haben, dem man erlegen ist- In einer freien Gesellschaft bleibt die Entscheidung frei, welchen Schwerpunkt man setzt. Das ist zu akzeptieren.)

Link to post
Share on other sites

Sollte ich mal nicht mehr durchkommen, könnte ich mich unter dem Namen Friedhelm Nesenbach als Staubwischer im Pradoseum betätigen.

Nur weiter so, in Text und Bild. Das erfreut (und gibt Nesenbach eine Perspektive, falls er mal auf einen Beamer-Prado spart).

str.

Link to post
Share on other sites

Hallo und danke!

Inzwischen wurde er auch zerlegt und fachmännisch gereinigt. Als Stecker wurde nun ein 30er-Jahre - Stecker eines VIIIs angebracht, nur das Kabel ist zunächst mal nicht alt.

Auch mit Filmband funktioniert noch alles. :)

 

Gruß

Summi Cron

 

 

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

 

 

 

 

Link to post
Share on other sites

Hallo,

 

auf die Knitterfalten werde ich ja öfter angesprochen. Die haben aber nichts damit zu

tun, dass ich nicht liebend gern allwöchentlich das 8x5m große Tuch bügeln würde.

 

Dr. Anselm von Hagenbach hat schon vor Jahren (wurde damals auch in "Der

Lichtbildwerfer" veröffentlicht) eine ausführliche soziophysikalisch-ästhetische

Begründung dafür geliefert, dass und warum diese Falten sein müssen, allerdings

in Altgriechisch mit makedonischem Dialekt. In der Fachwelt bezweifelt aber niemand

die Stichhaltigkeit seiner Ausführungen. Die Tücher bleiben deshalb ungebügelt.

 

Gruß

Summi Cron

Link to post
Share on other sites

Guest Bastian A.
Dr. Anselm von Hagenbach

 

 

freut mich, daß herr hagenbach für seine verdienste um den lichtbildwefer im allgemeinen und den lichbildwerfer aus dem hause leitz im speziellen in den adelsstand erhoben wurde. hat er sich längst verdient.

es ist zudem eine besondere ehre, da der nicht näher definierte monarch sicher extra zu herrn von hagenbach in die herrentoilette kommen mußte.

meinen glückwunsch!

Link to post
Share on other sites

Guest Krahlmann
Vielleicht gäbe es für Fürchtegott Krahlmann auch noch ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis (vulgo:400 Euro Job) im Pradoseum. Ich habe den Verdacht, er hat außer Trollinger trinken noch nicht seine wahre Lebensaufgabe gefunden.

 

Fürchtegott Krahlmann hat wieder und wieder, nach jedem Viertele Trollinger, durch die verehrliche Frau Hohmann bei dem hoch verehrlichen Herrn Dr. Anselm von Hagenbach antichambriert, um eine solche Stelle zu bekommen, und beharrlich die Antwort erhalten, ein derartiges Arbeitsverhältnis sei aus humanen und sozialpolitischen Gründen im Pradoseum nie und nimmer zu finden.

 

Stets der Ihre

Fürchtegott Krahlmann

Link to post
Share on other sites

Fürchtegott Krahlmann hat wieder und wieder, nach jedem Viertele Trollinger, durch die verehrliche Frau Hohmann bei dem hoch verehrlichen Herrn Dr. Anselm von Hagenbach antichambriert, um eine solche Stelle zu bekommen, und beharrlich die Antwort erhalten, ein derartiges Arbeitsverhältnis sei aus humanen und sozialpolitischen Gründen im Pradoseum nie und nimmer zu finden.

 

Stets der Ihre

Fürchtegott Krahlmann

 

 

Hallo,

 

das ist wohl wahr, wiewohl ganz allgemein über die genauen Beschäftigungsverhältnisse und die Bezahlung im Pradoseum strengstes Stillschweigen vereinbart wurde. Darauf besteht das Stiftungskuratorium. :o

Gruß

Summi Cron

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...