Jump to content

Objektive mit Beugungsgliedern


grhe6715

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Hallo Forum,

 

bei der bösen Konkurrenz (C****) gibt es Objektive mit sog. Beugungsgliedern, die bei langen Brennweiten eine deutliche Längen- und Gewichtsersparnis bringen sollen.

 

Ist jemandem das Prinzip dieser Beugungsglieder bekannt, und was sind ihre Vor- / Nachteile ?

 

MfG Hermann

Link to post
Share on other sites

Meinst Du diesen Beitrag?

 

Canon EF 14-400 / 0.75 PL FLIS DODO USM - DSLR-Forum

 

Das war ein vorgezogener Aprilscherz...

 

Sonst taucht dieser Begriff noch hier auf:

foto-news.ch

 

und hier

 

Canon 70-300 IS USM Testbilder - Seite 11 - DSLR-Forum

 

Ich halte diesen Begriff zunächst einmal für einen Übersetzungsfehler, da Beugung in der Fotografie eigentlich eher nachteilige Auswirkungen hat.

 

Andreas

Link to post
Share on other sites

Hallo Admin,

 

die Bezeichnung "Beugungsglied" steht so in einem Canon-Katalog, den ich von der Photokina bekommen habe (habe ihn gerade nicht vorliegen, kann aber gerne morgen die Seite durchgeben). Außerdem standen schon vor einiger Zeit die üblichen Lobeshymnen darüber in der Website von F. Poelking.

 

Ich wundere mich auch über die Bezeichnung, denn "Beugung" ist beim Fotografieren eigentlich unerwünscht, daher meine Frage. Meinem Eindruck nach hat es nichts mit Verwackelungsschutz zu tun.

 

MfG Hermann

Link to post
Share on other sites

Vielleicht wird ja der Strahlengang mit einer besonderen Telenegativkonstruktion gebeugt... Oder bei Canon werden die Prospekttexte neuerdings von Babelfish übersetzt...

 

Da könnte ich Dir Stories erzählen...

 

Erinnert sich noch jemand an "Anomale Teildispersion" in Gläsern eines namhaften japanischen Herstellers? Schenkelklopf...

 

Andreas

Link to post
Share on other sites

"beugungsglieder" sind besonders gefertigte Fresnelllinsen, sowohl einseitig, als auch zweiseitig.

 

http://www.mst-rhein-main.de/download/AG_Mikrooptik.pdf

 

http://www.ise.fhg.de/german/fields/field1/mb2/publicationen/2003/Michael_Mueller_Linse_paper_02_12_11.pdf#search=%22fresnelllinsen%22

 

Ob diese Dinger allerhöchsten Qualitätsansprüchen für Objektive genügt, weiss ich nicht. Glaube allerdings, dass die Vorteile, kleinere Optiken, leichter usw. ggf die Nachteile aufheben. Glaube aber auch, dass das Geschrei groß wäre, wenn Leica damit ankäme.

Link to post
Share on other sites

Ob diese Dinger allerhöchsten Qualitätsansprüchen für Objektive genügt, weiss ich nicht. Glaube allerdings, dass die Vorteile, kleinere Optiken, leichter usw. ggf die Nachteile aufheben. Glaube aber auch, dass das Geschrei groß wäre, wenn Leica damit ankäme.

 

Die genügen garantiert nicht mal minimalen Ansprüchen - die haben die Qualität (weil gleiches Prinzip) wie die Dinger, die man hinten in Kombis reinklebt, um mehr zu sehen...

 

Die haben so viele Kanten, dass da richtig viel gebeugt und damti verunschärft wird...

 

Andreas

Link to post
Share on other sites

Guest chris_h
Ich halte diesen Begriff zunächst einmal für einen Übersetzungsfehler, da Beugung in der Fotografie eigentlich eher nachteilige Auswirkungen hat.

Andreas

 

Tatsächlich wird in den DO-Objektiven mit "Diffraktion" gearbeitet - was man mitnichten als Übersetzungsfehler beugen kann.

Übrigens, jene Bilder, die mir vom 4/400 per Großausdruck zurechtgebogen wurden, waren aber recht zackig überzeugend ... :o

Link to post
Share on other sites

[Erinnert sich noch jemand an "Anomale Teildispersion" in Gläsern eines namhaften japanischen Herstellers? Schenkelklopf...

 

??? das habe ich doch auch schon in Leica-Unterlagen gelesen, was ist daran so komisch?

 

Ups, scheint sich mittlerweile eingebürgert zu haben.

Objektivkonstruktionen

 

Als das aufkam, war Anomale Teildispersion laut Optik-Lehrbuch einPhänomen, was nur an gesättigten Fuchsin-Lösungen auftritt. Und aus der kann man keine Objektive bauen.

 

Die Kurve (Brechungsindex über Wellenlänge?) war nicht besonders flach (wie jetzt überall verwendet), sondern hatte einen regelrechten Bruch um ein Absorptionsband im grünen Wellenlängenbereich.

 

Amüsiert war ich, weil der Kollege das damals einfach bei einem anderen Hersteller abgeschrieben hatte, ohne das wirklich zu überprüfen. Aber anscheinend hat sich das jetzt eingebürgert.

 

Da will ich jetzt aber keine Begriffsdefinition vom Zaune brechen...

 

PS.: Wenn einer von Euch mal von ED Gläsern hört, die aus Fischmehl gebacken werden: nicht glauben - das habe ich auf der photokina 1996 (?) an einem langweiligen Messenachmittag in die Welt gesetzt. Kursierte noch einige Zeit durch Kundendienst-Hotlines diverser Hersteller...

Link to post
Share on other sites

Tatsächlich wird in den DO-Objektiven mit "Diffraktion" gearbeitet - was man mitnichten als Übersetzungsfehler beugen kann.

Übrigens, die Bilder, die mir vom 4/400 per Großausdruck zurechtgebogen wurden, waren aber zackig überzeugend ... :o

 

Ich muss mich korrigieren, eigentlich ist die gesamte Optik mit Linsen Beugungsoptik. Kugelwellen, die von einem Gegenstandpunkt ausgehen, werden so gebeugt, dass sie idealerweise (real: nie) in einem möglichst kleinen Punkt wieder zusammenlaufen.

 

Schädlich ist nur die Beugung an Kanten (z.B. Blenden).

 

Andreas

Link to post
Share on other sites

... dass sie idealerweise (real: nie) in einem möglichst kleinen Punkt wieder zusammenlaufen...

Andreas

Wenn wir schon pingelig sind:

Ein Punkt kann nicht möglichst klein sein, denn ein Punkt ist unendlich klein. Möglichst klein ist eine Fläche. Die wiederm ist unendlich dünn, denn sonst wäre sie ja ein Körper...

(Geometrie, 7. Klasse)

Link to post
Share on other sites

Guest chris_h
Hallo Forum,

 

bei der bösen Konkurrenz (C****) gibt es Objektive mit sog. Beugungsgliedern, die bei langen Brennweiten eine deutliche Längen- und Gewichtsersparnis bringen sollen.

 

Ist jemandem das Prinzip dieser Beugungsglieder bekannt, und was sind ihre Vor- / Nachteile ?

 

MfG Hermann

 

Genauer gesagt, arbeiten sie mit DOPPEL-Beugungsgliedern; weil EIN Beugungsglied hätte tatsächlich jene negativen Auswirkungen, vor denen hier so eindringlich gewarnt wird ...

Grob gesagt, ist die Wirkungsweise vergleichbar mit 2 Linsen oder Linsengliedern, deren jeweils negative Faktoren einander kompensieren, damit die positive Wirkung zur Geltung kommen kann - hier eben Verkürzung des Tubus und Verringerung des Gewichts, bei weitgehend hochwertiger Gesamtkorrektur.

Wenn man sich die MTFs solcher Optiken betrachtet, so verläuft die Kontrastwiedergabe gleichmäßig auf HOHEM, nicht allerhöchstem Niveau - was in der Praxis weniger Rolle spielt, als eben Kompaktheit und Gewicht zu überzeugen vermögen.

 

Daß man Praxisnutzen über schwierig(er) nutzbare HighEnd-Technik stellt, das halte ich für Hersteller, die auch keineswegs davor zurückscheuen, mit Bildstabilisatoren ihre Optiken zu "beeinträchtigen", für keineswegs abwegig - auch wenn's für gestandene Leica-Fotografen ein Gräuel darstellen mag.

 

Aber ich entsinne mich auch noch an Zeiten, wo man sich nur unter Krämpfen vorstellen mochte, einen Metalllamellen-Verschluß in eine M einzubauen ... :o

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...