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75 mm 1.4 Lux jetzt aus dem Programm


enigmart

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Ja "die Reise geht weiter" und die Richtung ist offensichtlich klar erkennbar - "teure" Objektive werden aus der Produktion genommen (Tri-Elmar 28-35-50) und nun das 1,4/75.

Es muss Platz geschaffen werden für die "Neuen", haben ja dieselbe Brennweite und das Licht bringt man über den regalbaren ISO Wert in die digitale Welt. Wie es da aber mit der Freistellung und dem Bokeh aussieht, wird für den "Normalverbraucher" kaum von Intersse sein. Leider.

Gruß Hans vom Semmering.

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Das 1.4/75 war das älteste Objektiv im Programm, vom

Noctilux abgesehen. Das neue 2.0/75er ist unvergleichlich

besser. Drei Objektive in dieser Brennweite sind nicht

wirtschaftlich. Und bei 2.0 kann man genügend freistellen,

wo es wirklich sinnvoll gebraucht wird: In der Nähe,

besonders bei Portraits.

 

Das 28-35-50 ist aus Programm genommen, weil eine

dafür unabdingbare Glassorte vom Hersteller nicht mehr

geliefert wird.

 

Die Welt ist rationaler als wir meinen, aber nicht als

wir bedenken können.

 

str.

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Danke Herr str, ich lese die sachlichen Erläuterungen wirklich immer mit Genuss!

Habe daraus schon viel gelernt. Ohne dieses Hintergrundwissen würde man oft

zu voreiligen Schlüssen kommen. Das 2/75 habe ich ja.

Interessant wäre, wie sich das "Abkündigen" auf den Gebrauchtmarkt auswirkt?

Ich will das bei ebay verfolgen. Steigen da die Preise oder sinken sie, wenn es

ein Objektiv offiziell am Markt nicht mehr zu kaufen gibt?

Beste Grüße Hans vom Semmering.

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Sehr geehrte Forenten

Es könnten auch anderer Gründe als die von Ihnen genannten sein: Das Werbemärchen von der „punktgenauen“ Scharfeinstellung der Lichtriesen ist für den Telebereich an den M-Modellen nur bedingt haltbar. Ich empfehle dazu die Lektüre des Buches „LEICA M6, Geschichte und System“ von Alfons Scholz, erschienen im Knapp-Verlag: Es handelt sich dabei um eines der wenigen Bücher, die nicht aus dem hochlobenden Werbeprospektmaterial zusammengeschrieben wurde. Alfons Schulz setzt sich darin kritisch aber „liebevoll“ mit dem M-System auseinander. In einem Kapitel (S.68) weist er durch eine Näherungsrechnung nach, welche Grenzen der Einstellgenauigkeit des Messsuchers gesetzt sind. Demnach sind Objektive bis 50mm bei jeder denkbaren relativen Öffnung zuverlässig mit dem E-Messer gekoppelt. Kritisch wird es beim Summilux 1,4/75mm und dem Summicron 1:2/90mm bei denen bei voller Öffnung die Leistungsfähigkeit des Instrumentes überschritten wird. Wenn man weiterhin bedenkt, dass bei Blendenöffnungen von 1:2 die bildseitige Tiefenschärfe geringer wird, als die Schichtdicke des Filmes (siehe K.D. Solms: Fotografie, Grundlagen, Technik, Praxis, Fischer Handbücher) kann man sich denken, dass hinsichtlich der Einstellgenauigkeit hochgeöffneter Teleobjektive in der Leicawerbung doch „etwas zu dick aufgetragen“ wird. Das merken irgendwann auch die größten Leicafans. Bei dem Preis dieses Objektives überlegt sich der „Normaluser“ ob er die „kreative Freistellung des Motivs vom Hintergrund“ (Werbetext) nicht mit einem bescheideneren Objektiv realisieren kann.

 

M.f.G. B.S.

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75’er Summiluxe sind trotz ihrer Exotik regelmäßig auf Fotobörsen zu bekommen und sehen meistens wie neu aus.

Die Schärfe einzustellen bei Bl. 1,4 gestaltet sich äußerst schwierig, da praktisch nur im Fokus vorhanden. Und das gestalterisch sinnvoll einzusetzen ist auch nicht so einfach.

Dieses und das hohe Gewicht haben dann wohl meistens dazu geführt, dass das Objektiv doch mehr im Schrank blieb.

 

Ich hatte dieses Objektiv einige Zeit.

75 mm ist eine feine Brennweite, wenn nur dieses Gewicht nicht gewesen währe (560g) und diese elend langen Umdrehungen am Fokussierring.

 

Ich gehe davon aus, dass Leica, nach erscheinen des 75’er Summicron, kein 10 Summilux weltweit im Jahr verkauft hat und möglicherweise schon seit Jahren keine mehr produziert hat.

 

Gruss Willy

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Sehr geehrte Forenten

Es könnten auch anderer Gründe als die von Ihnen genannten sein: Das Werbemärchen von der „punktgenauen“ Scharfeinstellung der Lichtriesen ist für den Telebereich an den M-Modellen nur bedingt haltbar. Ich empfehle dazu die Lektüre des Buches „LEICA M6, Geschichte und System“ von Alfons Scholz, erschienen im Knapp-Verlag: Es handelt sich dabei um eines der wenigen Bücher, die nicht aus dem hochlobenden Werbeprospektmaterial zusammengeschrieben wurde. Alfons Schulz setzt sich darin kritisch aber „liebevoll“ mit dem M-System auseinander. In einem Kapitel (S.68) weist er durch eine Näherungsrechnung nach, welche Grenzen der Einstellgenauigkeit des Messsuchers gesetzt sind. Demnach sind Objektive bis 50mm bei jeder denkbaren relativen Öffnung zuverlässig mit dem E-Messer gekoppelt. Kritisch wird es beim Summilux 1,4/75mm und dem Summicron 1:2/90mm bei denen bei voller Öffnung die Leistungsfähigkeit des Instrumentes überschritten wird. Wenn man weiterhin bedenkt, dass bei Blendenöffnungen von 1:2 die bildseitige Tiefenschärfe geringer wird, als die Schichtdicke des Filmes (siehe K.D. Solms: Fotografie, Grundlagen, Technik, Praxis, Fischer Handbücher) kann man sich denken, dass hinsichtlich der Einstellgenauigkeit hochgeöffneter Teleobjektive in der Leicawerbung doch „etwas zu dick aufgetragen“ wird. Das merken irgendwann auch die größten Leicafans. Bei dem Preis dieses Objektives überlegt sich der „Normaluser“ ob er die „kreative Freistellung des Motivs vom Hintergrund“ (Werbetext) nicht mit einem bescheideneren Objektiv realisieren kann.

 

M.f.G. B.S.

 

Vollkommen richtig, nur sollte man Fairerweise erwähnen, dass eine SLR bei 75'er Brennweite und Bl.1,4 zu mindest nicht besser dastehen was die Fokussiergenauigkeit anbelangt und schon garnicht nicht mit AV.

Gruss Willy

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Ich habe heute festgestellt das, dass super 75mm 1.4 Lux aus dem Leica Programm gestrichen wurde. Leider. Die Herstellung ist wohl zu aufwenig oder die neuen 75 mm sind besser zu verkaufen :(

 

Gruß philipp

 

Laut meinem Haendler hat sich das 75LUX aber nicht sonderlich gut verkauft.

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Sehr geehrte Forenten

Es könnten auch anderer Gründe als die von Ihnen genannten sein: Das Werbemärchen von der „punktgenauen“ Scharfeinstellung der Lichtriesen ist für den Telebereich an den M-Modellen nur bedingt haltbar. Ich empfehle dazu die Lektüre des Buches „LEICA M6, Geschichte und System“ von Alfons Scholz, erschienen im Knapp-Verlag: Es handelt sich dabei um eines der wenigen Bücher, die nicht aus dem hochlobenden Werbeprospektmaterial zusammengeschrieben wurde. Alfons Schulz setzt sich darin kritisch aber „liebevoll“ mit dem M-System auseinander. In einem Kapitel (S.68) weist er durch eine Näherungsrechnung nach, welche Grenzen der Einstellgenauigkeit des Messsuchers gesetzt sind. Demnach sind Objektive bis 50mm bei jeder denkbaren relativen Öffnung zuverlässig mit dem E-Messer gekoppelt. Kritisch wird es beim Summilux 1,4/75mm und dem Summicron 1:2/90mm bei denen bei voller Öffnung die Leistungsfähigkeit des Instrumentes überschritten wird. Wenn man weiterhin bedenkt, dass bei Blendenöffnungen von 1:2 die bildseitige Tiefenschärfe geringer wird, als die Schichtdicke des Filmes (siehe K.D. Solms: Fotografie, Grundlagen, Technik, Praxis, Fischer Handbücher) kann man sich denken, dass hinsichtlich der Einstellgenauigkeit hochgeöffneter Teleobjektive in der Leicawerbung doch „etwas zu dick aufgetragen“ wird. Das merken irgendwann auch die größten Leicafans. Bei dem Preis dieses Objektives überlegt sich der „Normaluser“ ob er die „kreative Freistellung des Motivs vom Hintergrund“ (Werbetext) nicht mit einem bescheideneren Objektiv realisieren kann.

 

M.f.G. B.S.

 

Dem kann ich zumindest aus der Praxis nicht zustimmen..:rolleyes:

Das Apo-2/90er benutze ich nur offen und die Bilder sind immer auf den Punkt genau scharf. (Konzertfotografie)...das gelingt mir mit dem 1,4/80mm nicht so konstant.

 

Grüße,

 

Jan

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Es könnten auch anderer Gründe als die von Ihnen genannten sein: Das Werbemärchen von der „punktgenauen“ Scharfeinstellung der Lichtriesen ist für den Telebereich an den M-Modellen nur bedingt haltbar. Ich empfehle dazu die Lektüre des Buches „LEICA M6, Geschichte und System“ von Alfons Scholz, erschienen im Knapp-Verlag.

 

Lieber Herr Scheffler,

 

das Buch von Scholz mit der Näherungsformel und seinen ingesamt

kritischen Äußerungen gegen hochgeöffnete Objektive, besonders

das Summilux, mit dem er seltsame Aufnahmen gemacht hat und

zeigt, kenn ich gut und schätze es auch, gerade wegen seiner

kritischen Einstellung sowie seinen Experimenten mit Objektiven

am Visoflex.

 

Aber: In der Praxis erweisen sich die hochgeöffneten Objektive als

sehr tauglich. Das Einstellen beruht nicht nur auf dem Auflösungs-

vermögen des Auges und der Messbasis etc., sondern auch in der

Erfahrung und Geschicklichkeit. Es ist nicht einzusehen, daß der

Ungeübteste das Maß aller Dinge ist. Außerdem gibt es immer

wieder Schaubilder der Einstllgenauigkeiten an der M zu sehen,

da ist das Summilux völlig ungefährdet.

 

Für die Einstellung des 75-Summilux mag nicht nur das ökonomische

Argument sprechen, so naheliegend es ist, sondern ebenso, daß

es vielleicht auch Fokusdifferenz aufweist. Die aufwendige

Konstruktion des 75-Summicron ist ihm ohnedies weit überlegen.

 

Lieber Herr Semmering,

 

der Gebrauchtmarkt ist sicherlich noch mehr als der Markt mit

Neuwaren von Gesichtspunkten der Sammler, wie Seltenheit

und Renomee, bestimmt, so daß er für den Gebrauchswert

eines Objektivs nicht so sehr aussagekräftig ist.

 

Freundlichst

str.

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leider ja ein zeichen heutiger zeit sich immer am dümmsten anzunehmenden user (DAU) zu orientieren...

 

In der Gebrauchsanleitung eines Flachbettscanners fand ich den

Hinweis, daß Vorsicht geboten sei, wenn die Glasplatte zerbreche,

es bestehe dann Verletzungsgefahr... Allerdings fehlt die Warnung,

sie dann wie Bruchschokolade zu essen.

 

str.

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in einer leica preisliste vom dritten quartal 2006 steht das 1,4/75 schon im abverkauf

 

In der letzten Preisliste, die ich gerade vorfinde, 1.10.07, steht

es schon gar nicht mehr.

 

str.

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In der Gebrauchsanleitung eines Flachbettscanners fand ich den

Hinweis, daß Vorsicht geboten sei, wenn die Glasplatte zerbreche,

es bestehe dann Verletzungsgefahr... Allerdings fehlt die Warnung,

sie dann wie Bruchschokolade zu essen.

 

str.

 

eindeutig ein Scanner, der nicht für den US-Markt vorgesehen ist :D

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