Popular Post elmars Posted 9 hours ago Popular Post Share #1 Posted 9 hours ago Advertisement (gone after registration) Dies ist eher ein Essay als ein Review. Die Leica M EV1 ist etwas Neues, sie ist anders als die bisherigen M-Kameras. Aber ist sie etwas ganz anderes? Der Name M EV1 suggeriert das vielleicht. EV dürfte für den elektronischen Sucher stehen, über den sie verfügt; die Zahl 1 dürfte dafür stehen, dass sie die erste ihrer Art ist und, dass weitere folgen. Aber ist die Leica M EV1 trotz des anderen Namens und trotz des elektronischen Suchers (EVF) nicht doch eine richtige M? Sie fühlt sich an wie eine M, sie sieht aus wie eine M und sie bedient sich (fast) wie eine M. Also muss es doch eigentlich eine M sein! Ganz so einfach ist die Antwort nicht. An dem fehlenden Messsucher werden sich die Geister scheiden. Ich werde im Folgenden versuchen zu begründen, warum die M EV1 vielleicht sogar die Zukunft der M einläutet. Das ist eine gewagte These, die nicht verschleiern soll, dass ich eine durchaus wechselvolle Haltung zu einer M mit EVF im Allgemeinen und zur M EV1 im Besonderen habe. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Rufe nach einer M mit EVF gab es schon lange. Es gab sie auch schon weit vor der SL-Baureihe. Damals waren die EVF schlecht. Man merkte sofort, dass man auf einen Monitor schaut und nicht auf die wirkliche Welt wie bei einem optischen Sucher. Mit der SL im Jahr 2015 wurden die elektronischen Sucher so gut (Leica war hier Vorreiter und lange Spitzenreiter), dass sie für mich akzeptabel waren. Das bedeutete aber nicht, dass ich einer M mit EVF etwas abgewinnen konnte: Zwar war jetzt eine qualitativ akzeptable, alternative Suchertechnik vorhanden, warum sollte man diese Alternative aber bevorzugen, gab es doch immer noch den meiner Meinung nach besseren optischen Messsucher? Außerdem können EVF-Anhänger ihre M-Objektive auch an eine SL adaptieren oder, wenn es um Kompaktheit geht, eine Q benutzen. So dachte ich lange Zeit. Als Leica fragte, ob ich die M EV1 ausprobieren wolle, äußerte ich diese Skepsis sogleich, man gab mir die Kamera dennoch (oder vielleicht deswegen). Ich durchlief dann einen längeren Annäherungsprozess, bei dem ich durch die Nutzung und durch die Diskussionen im Kreis der Tester nicht nur wichtige Erkenntnisse über meine Art des Fotografierens gewonnen habe, sondern bei dem meine Sicht auf die M EV1 deutlich differenzierter geworden ist und ich den Nutzen der Kamera und die Chance, die in ihr liegt, erkannt habe. Um das näher darzulegen, muss ich die Kamera aber zunächst beschreiben. M11 als Basis Kurz zusammengefasst hat Leica bei der M EV1 den Messsucher weggelassen und an seiner Stelle den Sucher den Q3 bzw. SL3 eingebaut. Basis ist eine M11 mit all ihren sonstigen Merkmalen: 60 MP BSI-Sensor mit Triple Resolution Technologie (Möglichkeit auf 36 MP bzw. 18 MP zu reduzieren) 64 GB interner Speicher plus SD-Kartenslot Monitor aus Gorilla-Glas Leica Content Credentials USB-C Anschluss zum Aufladen der Batterie und Herunterladen der Fotos über PTP Low Energy Bluetooth (für Zeitsynchronisierung, Geodaten, Fernauslösung und Hintergrundübertragung von Vorschaubildern) Extrem haltbarer und widerstandsfähiger Schwarzlack 484 g mit Batterie (Gewicht M11 schwarz: 530 g) Dieselbe Höhe wie die M11 EVF Der Sucher hat folgende Spezifikationen: 5.7 MP (5760000 Dots); das ist dieselbe Auflösung wie bei Q3 bzw. SL3; der Visoflex 2 der M11 hat 3,7 MP 60 B/s Vergrößerung 0,76-fach bei Seitenverhältnis 3:2 Bildabdeckung 100 % Austrittspupillenlage 21 mm Einstellbar von -4 dpt bis +2 dpt Augensensor für automatische Umschaltung zwischen Sucher und Monitor Kein spezielles Frontglas Es gibt zwar EVF mit noch besseren technischen Werten, aber inzwischen ist ein allgemeines Niveau erreicht, bei dem das visuell kaum einen Unterschied macht. Ich jedenfalls empfand den EVF der M EV1 als sehr gut. Brillenträger wie ich können das Sucherbild ohne Weiteres überblicken - ein großer Vorteil gegenüber dem Messsucher der klassischen M in seiner bisherigen Form. Es gibt anders als bei dem Messsucher allerdings eine Dunkelpause für eine kurze Zeit nach der Auslösung (im Serienbildmodus nur nach dem ersten Bild, nicht bei den folgenden Bildern). Ohne die Dauer messen zu können, würde ich sagen, die Dunkelpause ist deutlich zu spüren und wohl länger als bei manchem Konkurrenten. Mich stört das nicht, für mich ist es eher ein weiteres Signal für die erfolgreiche Auslösung (und bei elektronischem Verschluss die einzige Rückmeldung). Auf die systembedingten Nachteile (und Vorteile) eines EVF gegenüber einem optischen (Mess-) Sucher gehe ich später im Analyseteil ausführlich ein. Der EVF ist sehr aufgeräumt. Alle Anzeigen (mit Ausnahme der Wasserwaage, der Gitterlinien und der Clippingwarnung) liegen außerhalb des Bildes. Auch wenn man jegliche Anzeige abschaltet, erscheint nach halbem Druck auf den Auslöser (und dadurch bewirkter Belichtungsspeicherung) immer die Info von ISO, Verschlusszeit und Belichtungswaage/Belichtungskorrektur. Bei permanent eingeblendeter Informationsleiste kommen Batteriestand und Belichtungsart (A für Automatik bzw. M für Manuell) hinzu. Leider werden beim rückseitigen LCD-Display nicht alle Informationen außerhalb des Bildes angezeigt, sondern teilweise an dessen Rand durch ein halbtransparentes Overlay, so dass man Teile des fotografierten Motivs nicht sehen kann. Ich mag das gar nicht, es stört die Kontrolle des Bildaufbaus. Mir ist natürlich klar, dass das Bild deutlich kleiner dargestellt würde, wenn alle Informationen außerhalb angezeigt würden. Ein guter Kompromiss wäre vielleicht, auf den halbtransparenten Hintergrund der Infoleiste zu verzichten und einfach weiße Zahlen anzuzeigen. Dadurch wäre das Bild hinter dem Text besser zu erkennen. Der EVF zeigt das volle Bild (100 %) an, das aufgenommen wird, nicht mehr und nicht weniger. Bei einem Messsucher sieht man immer noch ein wenig (bei 28 oder 35 mm Objektiven) oder viel mehr (bei Brennweiten über 50 mm) von der Umgebung des aufzunehmenden Bildes, weil der optische Sucher bei der M vom Sensorbild unabhängig ist und einen Bildwinkel hat, der fast dem eines 24 mm Objektivs vergleichbar ist. Bei einem EVF ist das anders. Prinzipiell kann er nicht mehr zeigen als das Objektiv erfasst. Allerdings hat die M EV1 einen sogenannten Digitalzoom, der ganz ähnlich funktioniert wie bei der Q3. Man kann einen Crop von 1,3 oder 1,8 wählen (im Menü oder indem man eine Funktionstaste mit dem Digitalzoom belegt). Dann wird nicht das Bild im Sucher gecroppt und vergrößert wiedergegeben, vielmehr wird das gecroppte Bild mittels eines Rahmens angezeigt. Man sieht also noch etwas von der Umgebung. Wenn man JPG fotografiert, wird nur das gecroppte Bild gespeichert. Wenn man DNG fotografiert, wird das volle Bild gespeichert und nur das Preview enthält den Crop. Man kann ihn also später wieder beseitigen. Das Scharfstellen funktioniert bei der M EV1 genauso wie bei einer M11 mit dem Visoflex 2. Man kann in der Vollansicht des Bildes scharfstellen, man kann die Sucherlupe in zwei Stärken manuell oder automatisch dazuschalten und man kann zusätzlich das Focuspeaking nutzen. Zum Focuspeaking gibt es im Menü zwei Einstellungen, deren Bezeichnung eher kontraintuitiv ist: hoch und gering. Hohe Empfindlichkeit bedeutet, dass die Kamera schon auf geringere Kontraste reagiert, also tendenziell mehr Bereiche durch rote Farbe als scharf kennzeichnet. Geringe Empfindlichkeit bedeutet, dass der Motivkontrast etwas höher sein muss, die Strukturen also feiner, bevor sie rot hervorgehoben werden. Ich bevorzuge die Empfindlichkeitseinstellung „gering“. Der Vorteil ist, dass der Bereich mit dem höchsten Kontrast kleiner ist und die Scharfstellung zuverlässiger wird. Der Nachteil ist, dass bei geringerem Kontrast unter Umständen überhaupt nichts hervorgehoben wird, obwohl es schon – jedenfalls einigermaßen – scharfe Bereiche gibt. Die Sucherlupe kann man manuell aktivieren, wenn man eine der Funktionstasten entsprechend belegt hat. Ich persönlich finde die Taste rechts neben dem Sucher dazu am besten. Der Bildfeldwähler ist dafür aber ebenfalls sehr gut geeignet; man kann den Daumen kurz vom Objektiv nehmen und den Hebel nach rechts drücken. Alternativ dazu wird die Sucherlupe bei entsprechender Einstellung im Menü automatisch aktiviert, wenn man fokussiert. Denn auch die M EV1 hat im Inneren an der Oberseite des Bajonetts die Abtastrolle, die wir von den M-Kameras mit Messsucher kennen. Während sie aber dort hauptsächlich zur Entfernungsmessung dient und die Aktivierung der Sucherlupe nur ein Nebennutzen ist, ist Letzteres bei der M EV1 der Hauptnutzen. Eigentlich ist es ein guter Ansatz, die Sucherlupe einschalten zu können, wenn man die Entfernung am Objektiv ändert. Leider funktioniert das nur sehr träge. Man hat schon einiges bei der Entfernung verstellt, wenn dann endlich die Lupe anspringt. Man kann das durch die Lupe vergrößerte Feld mittels der Wipptaste auf der Rückseite der Kamera verschieben. Leider lässt sich das Feld nicht so einfach wieder zentrieren. Man kann die Zentrierung einer Funktionstaste zuweisen oder die Kamera aus- und wieder anschalten. Andere Möglichkeiten gibt es bisher nicht. Ein schneller Doppelklick auf die Wipptaste wäre meines Erachtens ein guter Weg; man müsste dann nicht eine Funktionstaste „verschwenden“. Bedienung Die äußeren Bedienelemente der M EV1 stimmen mit denen der M11 überein. Es gibt aber Unterschiede bei der Funktion. Am augenfälligsten ist hierbei vielleicht zunächst eine Kleinigkeit, nämlich das kleine Fenster unterhalb des Verschlusszeitenrades. Dieses Fenster ist für den optischen Messsucher essenziell. Dort werden mittels Triangulation zwei Bilder übereinandergelegt, um scharfzustellen. Eines dieser beiden Bilder wird durch das kleine Fenster in den Sucher gespiegelt. Eine Kamera ohne optischen Messsucher braucht derartiges nicht. Bei der M EV1 dient es deshalb nicht zum Fokussieren, es enthält vielmehr die LED für den Selbstauslöser. Diese LED hätte man sicherlich auch anderswo unterbringen können. Ich vermute, die jetzt gewählte Stelle hat Design-Gründe. Die Front sieht harmonischer aus. Dann stutzt man beim zweiten Blick über das, was bei der M11 (und früheren M-Kameras) der Bildfeldwähler ist. Diesen Hebel beizubehalten ist eine recht geniale Idee, denn der Hebel dient jetzt als frei belegbare Funktionstaste bzw. sogar als zwei Funktionstasten: Funktion 1 bei Drücken nach links, Funktion 2 bei Drücken nach rechts. Natürlich hätte man auch schlichte Tasten nehmen können (wie bei der SL3), aber zur Gestaltung einer M passt der Hebel besser und die Bedienung ist sogar sicherer. Bei der SL3 fragte ich mich immer, ob ich die untere oder die obere Taste unter dem Finger habe. Der Hebel ist viel eindeutiger, links und rechts sind kaum zu verwechseln. Mit folgenden Funktionen lässt sich der Hebel belegen, wenn man ihn in die gewünschte Richtung zieht und dort ein wenig hält: Digitalzoom Fokussierhilfe Focuspeaking Aus Das Focuspeaking auf diese Weise schnell (und unabhängig von einem Info-Profil) aktivieren und deaktivieren zu können, finde ich sehr gut, da es mich als Scharfstellhilfe meist stört. In den eher wenigen Fällen, in denen es hilfreich ist, kann ich es durch kurze Hebelbewegung dazuschalten. Als Belegmöglichkeiten für den Hebel als Funktionstaste fehlt mir aber jedenfalls die Perspektivkorrektur, die Belichtungskorrektur und die ISO-Einstellung. Ein weiterer Unterschied bei der Bedienung ist die FN-Taste neben dem rückwärtigen LCD-Display. Sie lässt sich wie bisher frei belegen. Bei der M11 war sie mit der Aktivierung des Live View (LV) vorbelegt, was viel Sinn machte. Das ist bei der M EV1 nicht nötig, sie ist quasi immer im LV. Die Taste ist jetzt mit der Umschaltung zwischen EVF und rückwärtigem LCD-Display (LCD) vorbelegt. Es gibt hier vier Modi EVF (LCD abgeschaltet) LCD (EVF abgeschaltet) Auto (EVF wird aktiv, wenn man Kamera ans Auge hält, ansonsten ist LCD aktiv); EVF-Extended (wie EVF, aber durch Druck auf Menütaste lässt sich das Menü am LCD-Display steuern, durch Druck auf Play lassen sich die Bilder dort anschauen) Wenn man zwischen den Modi hin- und herschaltet, wird der aktive Modus immer auf dem LCD-Display angezeigt, also etwa auch beim Modus EVF, bei dem das LCD-Display eigentlich abgeschaltet ist. Das ist sehr hilfreich, Leica hat es auf Bitten der Betatester einprogrammiert. Auch wenn ich grundsätzlich EVF-Extended bevorzuge, verwende ich jedoch gelegentlich gerne das LCD-Display. Wenn man dies über die FN-Taste umschalten möchte, muss man immer alle oben dargestellten Modi durchlaufen. Ich würde mir wünschen, dass man die FN-Taste so belegen kann, dass das LCD-Display ein- und ausgeschaltet wird und zwar unabhängig davon, ob der EVF ein- oder ausgeschaltet ist. Das sollte ähnlich funktionieren wie das dargestellte Ein- und Ausschalten des Focuspeaking unabhängig von der Einstellung im Info-Profil. Weißabgleicheinstellung Die Kameras der M11 Baureihe haben eine andere Weißabgleichabstimmung als die Q3 oder die SL3, obwohl derselbe Sensor verbaut ist. Der Weißabgleich der M11 ist etwas in Richtung Magenta verschoben. Darüber gibt es seit langem Diskussionen. Viele mögen es, viele auch nicht. Ich war deshalb der Meinung, Leica sollte den Streit um diese Geschmacksfrage dahin auflösen, dass in der Firmware eine zweite Einstellung für eine neutralere Weißabgleichabstimmung angeboten wird. Diesen Weg ist Leica nicht gegangen, sondern hat sich erfreulicherweise zu einer „großen“ Lösung entschlossen. Man kann die Abstimmung des Weißabgleichs nun mittels eines Fadenkreuzes frei in vier Richtungen vornehmen: green, magenta, yellow, blue. Batterieverbrauch Von Anfang an fiel mir auf, dass die M EV1 mehr Energie verbrauchte als die M11. Das ist ein Pferdefuß, aber man kann den Mehrverbrauch begrenzen. Dann hat die M EV1 eine gute Batterielaufzeit. Bei allen EVF-Kameras, die ich bisher ausprobiert habe, hat mir nie gefallen, dass der EVF in der Standardeinstellung nach sehr kurzer Zeit automatisch in den Standby-Modus wechselt und immer wieder aktiviert werden muss (was allerdings praktisch verzögerungsfrei möglich ist). Bei der M EV1 beträgt die Standard-Standby-Zeit für den EVF 30 sec. Anfangs habe ich die automatische Abschaltzeit auf 5 min verlängert. Damit kam ich gut zurecht, ich musste den EVF beim Fotografieren kaum jemals aktivieren, wenn ich die Kamera an das Auge nahm. Dass dadurch der Energieverbrauch steigen würde, habe ich allerdings nicht vermutet. Denn ich habe auch deshalb immer die Einstellung EVF-Extended verwendet, weil ich dachte, dass dies Energie sparen würde: Wenn das Auge nicht am Sucher ist, zeigt der EVF kein Bild an und verbraucht keine Energie. Das war ein Trugschluss. Die normale M11 verliert in einer Stunde etwa 10 % ihrer Akkukapazität, einfach weil sie eingeschaltet ist, Fotografieren kostet nicht viel mehr Energie. Bei der M EV1 sind es ca. 15 %, wenn der EVF nach 30 sec in den Standby-Modus wechselt. Das ist nicht so sehr viel mehr als bei der M11. Wenn der EVF jedoch nicht im Standby-Modus ist (egal ob er ein Bild anzeigt oder nicht), sind es ca. 30 %. Nachdem ich das herausbekommen habe, habe ich die Abschaltzeit des EVF wieder auf den Standard von 30 sec gestellt. Dann ist der Energieverbrauch gegenüber der M11 nur moderat höher. Im Schnitt kann ich mit der M EV1 zwischen vier und sechs Stunden am Stück fotografieren. Während dieser Zeit ist die Kamera selbst selten im Standby (automatisches Abschalten steht auf 30 min), ich nutze immer den Low Energy Bluetooth zur Übertragung der Geodaten und zur Übertragung aller Bilder als Vorschau auf das iPhone. In dieser Zeit fotografiere ich zwischen 80 und 150 Fotos. Design Das Design der Kamera war sicher eine Herausforderung für Leica, die mir aber gut bewältigt erscheint. Die M EV1 hat kein Sucherfenster, genau wie die Leica MD-2 aus den 1980er Jahren (und deren Vorgänger, die Leica MD), die vornehmlich an Mikroskope angeschlossen wurde oder dazu diente, analoge Telefon-Gebührenzähler der Post zu fotografieren. Die MD-2 Kamera kam mir wegen des fehlenden Sucherfensters immer wie blind vor. Diesen Eindruck vermittelt mir die M EV1 nicht. Auch wenn ich immer noch M-Kameras mit Sucherfenster bevorzuge, muss ich doch sagen, dass Leica die Aufgabe, der M EV1 ein ansprechendes Design mitzugeben, gut gemeistert hat. Die Kamera sieht nicht „leer“ aus, sondern schlank, modern und aufgeräumt. Leider fehlt das ISO-Rad. Das war aber keine Design-Entscheidung, sondern dem Einbau des EVF geschuldet. Analyse: Sucher Ein Sucher hat zwei wesentliche Funktionen. Die wichtigere von beiden, die Basisfunktion sozusagen, ist es, den Bildrahmen bestimmen zu können: Welcher Ausschnitt der Wirklichkeit wird vom Sensor/Film erfasst und wird Inhalt des Fotos. Diese Funktion erfüllt der optische Sucher der M-Kameras gut, wenn auch nicht sehr gut. Je nach Entfernung zum Objekt muss man sich eher am inneren bzw. äußeren Rand des Leuchtrahmens orientieren. Außerdem kann es durch die unterschiedlichen optischen Axen von Sucher und Objektiv zu Perspektivenverschiebungen kommen, die sich bei näheren Entfernungen auf den Bildaufbau auswirken können. Der EVF erfüllt diese Funktion hingegen perfekt: Alles, was im Sucher zu sehen ist, kommt auf das Foto; auch die Perspektive stimmt. Die weitere Funktion eines Suchers ist die Vorvisualisierung des späteren Bildes: Wie genau zeigt der Sucher das Bild an, das ich aufnehme und später sehe? Dabei spielen die Umsetzung von Lichtstimmung, Farben und Kontrasten eine Rolle. Bei der Vorvisualisierung ist der EVF klar im Vorteil. Der optische Sucher zeigt die genannten Parameter so, wie das Auge sie ohne Sucher wahrnimmt. Das stimmt in vielfältiger Weise nicht mit dem überein, was der Sensor wiedergibt. Der Sensor kann Kontraste nicht annähernd so erfassen wie das Auge; sie müssen komprimiert werden. Farben werden ebenfalls anders umgesetzt als durch das Auge und der „Weißabgleich“ des Auges liefert andere Ergebnisse als der Weißabgleich des Sensors. Die Belichtungssteuerung tut ein Übriges. Je nach tatsächlichen Verhältnissen kommt das aufgenommene Bild der Wirklichkeit teilweise nahe, teilweise ist es aber sehr weit entfernt vom mit dem Auge (durch den optischen Sucher) Wahrgenommenen. Der EVF hingegen basiert auf den Informationen des Sensors. Er gibt deshalb die Wirklichkeit prinzipiell mit denselben Transformationsschritten wieder, wie sie auch für das Bild relevant sind. Von daher visualisiert ein EVF das spätere Bild deutlich besser als ein optischer Sucher. Wunder darf man allerdings auch von einem EVF nicht erwarten. Der EVF setzt nämlich die Sensorinformationen nicht genauso um wie es später ein RAW-Konverter oder eine JGP-Engine macht. Auch hat der EVF ggf. eine eigene Belichtungssteuerung und einen eigenen Weißabgleich. Lichtstimmung, Farben und Kontraste werden also (etwas) anders angezeigt als sie später am heimischen Rechner zu sehen sind. Außerdem ist es eine alte Weisheit, dass sich die Qualität eines Bildaufbaus nicht vollständig in einem Sucher beurteilen lässt; man braucht offenbar die Darstellung auf einem Monitor bzw. auf Papier mit einer gewissen Größe und einem gewissen Betrachtungsabstand. Das sind aber angesichts der erreichten allgemeinen Qualität von EVF eher kleinere Einschränkungen gegenüber dem Messsucher, was die Vorvisualisierung angeht. Sie werden den Erfolg der M EV1 nicht hindern. Die Geschichte zeigt vielmehr, dass sich im Lauf der Zeit immer die Suchertechnik etabliert hat, die die bessere Vorvisualisierung ermöglicht. So hat sich schon vor längerer Zeit der Spiegelreflexsucher gegenüber dem optischen Leuchtrahmensucher durchgesetzt und so hat sich gerade in diesen Jahren der EVF gegenüber den Spiegelreflexsucher durchgesetzt. Der Leuchtrahmensucher, wie ihn die klassische M hat, erfordert ein wesentlich höheres Maß an Vorstellungsvermögen und Erfahrung, um das fertige Bild im Kopf vorzuvisualisieren, als der EVF. Der EVF bietet insofern das einfachere Fotografieren. Schon deshalb wird die M EV1 viele Interessenten haben. Hinzu kommt, dass der EVF Brillenträgern einen besseren Überblick bietet als der Messsucher. Der 35 mm Rahmen des Messsuchers ist mit Brille schwierig zu überblicken, der 28 mm Rahmen ist praktisch gar nicht auf einen Blick zu erfassen. Um dem abzuhelfen lässt man das Auge entweder hin- und herwandern oder man ergänzt die Bildränder im Kopf – etwas, das mit ein wenig Erfahrung erstaunlich gut gelingt. Ähnlich gut gelingt die Ergänzung des Bereichs, der im Sucher durch das hervorstehende Objektiv verdeckt wird. Trotz seiner Schwächen gehört der optische Messsucher nicht zum alten Eisen. Die Arbeit mit ihm spricht immer noch viele (oder jedenfalls genügend) Fotografen an. Manche wollen im Sucher die Welt sehen, wie sie ist, und nicht auf einen Monitor schauen; manche wollen sich das spätere Bild zunächst nur in ihrer Phantasie vorstellen; manche wollen sich überraschen lassen. Die meisten werden aber wohl den Prozess des Fotografierens möglichst einfach halten und sich nicht ablenken lassen wollen. Die Einfachheit passt eher zum Konzept der M Fotografe. Ein weiterer Vorteil des Messsuchers liegt darin, dass man immer ein wenig mehr sieht, als aufgenommen wird. Das hat für die Bildgestaltung Vorteile, weil man schon vorher in gewissen Maß vorhersehen kann, ob sich ein Verschwenken zur Verbesserung des Ausschnitts lohnen kann. Vor allem aber kann man frühzeitig erkennen, ob sich jemand oder etwas in das Bild hineinbewegt. So kann man sich für den richtigen Aufnahmezeitpunkt besser vorbereiten. Schließlich liegt ein erheblicher Vorteil des optischen Suchers darin, dass er (jedenfalls nach dem gegenwärtigen technischen Stand) mit hohen Kontrasten und großer Helligkeit (sprich mit hellem Sonnenschein) sehr viel besser zu recht kommt als ein EVF. Dieser hat dafür seine Stärken bei Dunkelheit. Analyse: Scharfstellen Ich muss zunächst kurz schildern, wie ich zur M gekommen bin. Trotz (damals noch) guter Augen hatte ich immer Schwierigkeiten, mit Hilfe der Mattscheibe der Spiegelreflexkameras scharfzustellen. Schnittbild und Mikroprismen brachten mir nichts, das hellere Bild der später aufkommenden Lasermattscheiben nur wenig. Autofokus war dann eine große Hilfe. Schließlich entdeckte ich noch eine weitere für mich wunderbar funktionierende Möglichkeit der Scharfstellung, nämlich die Leica M mit ihrem Messsucher. Kein Raten mehr, ob das Bild auf der Mattscheibe wirklich scharf ist; die beiden Bilder im Messsucher in Übereinstimmung zu bringen, empfand ich als einfach, präzise und sehr schnell. Es funktioniert unabhängig von der Brennweite und der eingestellten Blende gleich gut. So ist es im Ansatz immer noch. Aber inzwischen ist mein rechtes Auge, mit dem ich durch den Sucher schaue, schlechter geworden, weil sich zunehmend ein grauer Star bildet. Nach meiner Selbstbeobachtung reicht eine Sehkraft von gut 80 %, um mit dem Messsucher gut scharfstellen zu können. Bei weniger funktioniert es für die meisten Motive immer noch anständig, insbesondere wenn klare Kanten vorhanden sind und das Licht einigermaßen gut ist. Feinere Strukturen (etwa Scharfstellen auf das Auge) führen aber oft zum Raten. Das Scharfstellen mit dem EVF ist anders. Ohne weitere Hilfen ist es für mich wie früher beim Scharfstellen auf der Mattscheibe. Ich kann nicht wirklich beurteilen, ob das Bild richtig fokussiert ist. Manchmal hilft ein leichtes Grisseln des Bildes, das den Mikroprismen der früheren Glasmattscheiben ähnlich ist. Bei diesem Grisseln handelt es sich aber nicht um eine eingebaute Scharfstellhilfe, sondern um ein physikalisches Phänomen, dessen Hintergründe ich nicht erklären kann. Da es nicht bei jedem Motiv auftritt und schwer zu erkennen ist, taugt es auch nicht als zuverlässige Hilfe. Focuspeaking kann nützlich sein, dies aber nur, wenn die Bereiche hohen Kontrasts nicht zu groß sind; ansonsten sind zu viele Bereiche rot. Gute Unterstützung bietet Focuspeaking nur bei einigermaßen offener Blende und kurzen Entfernungen. Manchen gelingt es offenbar, dass Focuspeaking ähnlich zu nutzen wie beim Arbeiten mit hyperfokaler Entfernungseinstellung; die roten Bereiche werden als solche mit ausreichender Schärfe interpretiert. Meine Sache ist das nicht. Die beste Scharfstellhilfe der M EV1 ist die Sucherlupe, insbesondere in ihrer maximalen Vergrößerungsstufe. Mit Ihrer Hilfe konnte ich - selbst mit meinen schlechteren Augen - praktisch jedes Motiv hinreichend sicher scharfstellen. Auch hier gilt aber wie beim Focuspeaking, dass das Scharfstellen umso leichter fällt, je geringer der Bereich der Schärfentiefe ist. Es gelingt also umso besser, je offener die Blende, je kürzer die Entfernung und je länger die Brennweite ist. Praktisch gesprochen: Mit meiner Lieblingsbrennweite 35 mm ging es mühelos und sicher bis Blende 4, ab Blende 5,6 war mehr Aufmerksamkeit erforderlich, ob der optimale Schärfepunkt getroffen war. Die Nutzung der Sucherlupe hat allerdings ihren Preis: Sie kostet Zeit. Das Scharfstellen dauert länger als mit dem Messsucher. Mit dem Messsucher bin ich sehr schnell: Ggf. kurzes Verschwenken der Kamera auf den Punkt, auf den scharfgestellt werden soll; Drehen am Objektiv; ggf. Korrigieren des Ausschnitts; Auslösung. Die Sucherlupe muss man hingegen erst aktivieren. Die automatische Aktivierung ist - wie oben dargestellt - träge, die manuelle Aktivierung erfolgt über eine Funktionstaste, nach der man erst greifen muss. Das Suchen des Fokuspunktes ist oftmals schwieriger als beim Messsucher, da man den extrem vergrößerten Bildausschnitt verschwenken oder die Sucherlupe bewegen muss. Die eigentliche Scharfstellung gelingt auch nicht so schnell wie beim Messsucher, da die Beurteilung der Schärfe nicht so intuitiv erfolgt wie bei der Übereinanderlegung der beiden Bilder im Messsucher. Nach dem Fokussieren muss man den Auslöser drücken, um zum Vollbild zu gelangen, dann ggf. Korrigieren des Ausschnitts, dann Auslösung. Mich hat dieses Procedere anfangs genervt. Ich empfand es als zu langsam. Vielleicht lag es auch daran, dass ich einen Arbeitsschritt machen musste (die Aktivierung und Deaktivierung der Sucherlupe), der mit dem Messsucher nicht nötig ist. Ich mag generell zu aufwändige Bedienungsabläufe nicht. Mit der Zeit und mit weiterer Übung wurde ich schneller und habe mich an den anderen Arbeitsablauf gewöhnt. Sogar schnelle Streetportraits, die ich gelegentlich machte, gelangen ganz gut. Ich kann nun die Vorteile der Scharfstellung der M EV1 für mich und meine alternden Augen erkennen und nutzen, auch wenn ich den Messsucher immer noch vorziehe. Viele werden meine Vorbehalte gegen die Abläufe bei Nutzung der Sucherlupe nicht verstehen bzw. sie sind für sie irrelevant. Sie nehmen sich - gerade mit einer M - ohnehin mehr Zeit für das Vorbereiten und Aufnehmen des einzelnen Bildes. Wer hingegen wie ich gerne schnell arbeitet, weil er es muss oder weil er es will, der muss diesen Nachteil sorgfältig mit den Vorteilen der Kamera abwägen. In der Gruppe der Tester Zielgruppe Für wen nun ist die M EV1 die geeignete Kamera? Zunächst muss dazu gesagt werden, dass selbst Menschen wie ich, die den Messsucher lieben und ihn gewohnt sind, in der M EV1 eine gute, vollwertige Kamera haben werden. Sie ist aber aus meiner Sicht für bestimmte Zielgruppen besonders geeignet: Fotografen, die an einen EVF gewöhnt sind, aber nie einen Messsucher bedient haben, werden mit ihr einen besseren Einstieg in das M-System finden. Fotografen, die besonderen Wert auf Bildkontrolle und Sucherübersicht legen. Fotografen, die vorzugsweise mit 75 mm (oder länger) bzw. 28 mm (oder kürzer) fotografieren. Fotografen, die gerne den Nahbereich (unter 0,7 m) der moderneren Leica Objektive oder von vielen Voigtländer Objektiven nutzen. Brillenträger Fotografen, die mit dem Messsucher nicht (mehr) klarkommen; das sind insbesondere ältere Menschen mit nachlassender Sehkraft. Fotografen, die den Messsucher nicht mögen, wohl aber das M-System. Bei vielen dieser Punkte könnte man sagen: Das entsprechende Bedürfnis oder Interesse wird jedenfalls ganz ähnlich mit dem Visoflex 2 an einer M11 erfüllt, der technisch nicht viel schlechter ist als der EVF der M EV1. Das verkennt aber, dass der Visoflex 2 die M11 größer, um einiges schwerer und hässlicher macht. Außerdem komme ich mit meiner Nase in das Sucherokular der M11 und verschmiere es mit Nasenfett, wenn ich den Visoflex benutze. Oder man könnte fragen: Warum nicht eine SL? Viele Fotografen lieben die (alten) M-Objektive und verwenden sie bisher an einer SL. Die M EV1 ist die schönere, kompaktere, leichtere und ebenso schnelle Alternative (nur der Messsucher ist bei Nutzung von M-Objektiven schneller). Die M EV1 ist die beste Kamera für M-Objektive, ohne einen Messsucher nutzen zu müssen, wenn man M-Objektive mit einem EVF in einem kompakten, leichten, M-ähnlichen Gehäuse verwenden möchte. Den Formfaktor der M sollte man nicht unterschätzen. Next Level M Was macht eine M aus? Diese Frage hat mich viel beschäftigt. Ist es der Messsucher? Ist es das manuelle Fokussieren? Ist es das Äußere, die Gestaltung? Ist es die Bedienung? Meines Erachtens ist es vor allem die Idee einer bestimmten Art des Fotografierens, die sich in der M verkörpert. Die M nimmt dem Fotografen nur wenige Entscheidungen ab; das für die Bildgestaltung Wesentliche muss bewusst eingestellt werden. Nicht die Kamera macht das Bild, sondern der Fotograf. Während die meisten Kameras suggerieren „Ich mache das Bild für Dich“, suggeriert die M „Stell mich richtig ein“. Natürlich spielt sich das vor allem im Kopf ab, aber mit der immer notwendigen Wahl von Blende und Entfernung hat es auch einen realen, nicht nur in der Ausstrahlung der Kamera begründeten Hintergrund. Außerdem ist die M einfach und einfach zu bedienen; sie kann nicht viel, sie ist nicht überladen, die Bedienelemente sind unmittelbar zugänglich. Kamera und Objektive sind kompakt und dadurch unaufdringlich. Die seit Jahrzehnten vertraute Form tut ihr Übriges. Wie ich oben schon geschrieben habe: Den Formfaktor der M sollte man nicht unterschätzen. Der Misserfolg der M5 hat das sehr deutlich gemacht. Und wie ist es mit dem Messsucher? Braucht eine echte M einen Messsucher? Ja und nein würde ich sagen. Der Messsucher steht für einfaches und schnelles manuelles Scharfstellen. Es gibt ihn schon Jahrzehnte, aber es gab ihn nicht immer. Es brauchte von der Leica I im Jahr 1925 bis zur Leica M3 im Jahr 1954 bis der Messsucher seine jetzige Form und Funktion gefunden hat. Waren die Schraubleicas keine echten Leicas? Wohl kaum! Veränderungen, auch am Messsucher, sind also möglich, ohne den Kern der M zu verraten. Dabei muss aber die Funktion, die der Messsucher hat, erhalten bleiben oder verbessert werden. Das kann ich bei der M EV1 bisher nicht erkennen. Wie ich oben versucht habe zu zeigen, hat die M EV1 gegenüber dem Messsucher Vorteile bei der Bildkontrolle, die mancher vielleicht nicht braucht, die aber dennoch nicht zu leugnen sind. Die M EV1 hat aber auch die dargestellten Nachteile bei der Scharfstellung; hier gibt es keine Innovation. Insofern ist die M EV1 für mich ein Grenzfall, vielleicht ein erster Schritt für eine andere Art M. Eine M EV2 sollte etwas haben, was dem optischen Messsucher auch hinsichtlich der Scharfstellung vergleichbar ist. Seit vielen Jahren lese ich immer wieder, ein elektronischer Messsucher nach dem Triangulationsprinzip, nach dem auch der optische Messsucher arbeitet und bei dem zur Scharfstellung zwei Bilder überlagert werden müssen, sei technisch möglich. Ich kann das nicht beurteilen. Aber ein solches oder ein ähnlich gutes Konzept wäre für mich eine vollwertige M mit elektronischem Sucher. Das wäre Next Level M - ein ähnlicher Schritt wie damals von der Schraubleica zur M-Leica. Eine solche Kamera sollte die M mit optischem Messsucher nicht ablösen. Es könnten vielmehr zwei echte M-Linien nebeneinander bestehen und dieselben tollen M-Objektive nutzen. Mein Fazit: Die Leica M EV1 ist eine sehr gute Kamera, die viele Freunde finden wird. Aber sie ist keine Revolution, sondern eher ein Richtungstest. Leica sollte den Weg mutig weitergehen und wirklich Neues mit der M EV2 schaffen. 9 13 Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Rufe nach einer M mit EVF gab es schon lange. Es gab sie auch schon weit vor der SL-Baureihe. Damals waren die EVF schlecht. Man merkte sofort, dass man auf einen Monitor schaut und nicht auf die wirkliche Welt wie bei einem optischen Sucher. Mit der SL im Jahr 2015 wurden die elektronischen Sucher so gut (Leica war hier Vorreiter und lange Spitzenreiter), dass sie für mich akzeptabel waren. Das bedeutete aber nicht, dass ich einer M mit EVF etwas abgewinnen konnte: Zwar war jetzt eine qualitativ akzeptable, alternative Suchertechnik vorhanden, warum sollte man diese Alternative aber bevorzugen, gab es doch immer noch den meiner Meinung nach besseren optischen Messsucher? Außerdem können EVF-Anhänger ihre M-Objektive auch an eine SL adaptieren oder, wenn es um Kompaktheit geht, eine Q benutzen. So dachte ich lange Zeit. Als Leica fragte, ob ich die M EV1 ausprobieren wolle, äußerte ich diese Skepsis sogleich, man gab mir die Kamera dennoch (oder vielleicht deswegen). Ich durchlief dann einen längeren Annäherungsprozess, bei dem ich durch die Nutzung und durch die Diskussionen im Kreis der Tester nicht nur wichtige Erkenntnisse über meine Art des Fotografierens gewonnen habe, sondern bei dem meine Sicht auf die M EV1 deutlich differenzierter geworden ist und ich den Nutzen der Kamera und die Chance, die in ihr liegt, erkannt habe. Um das näher darzulegen, muss ich die Kamera aber zunächst beschreiben. M11 als Basis Kurz zusammengefasst hat Leica bei der M EV1 den Messsucher weggelassen und an seiner Stelle den Sucher den Q3 bzw. SL3 eingebaut. Basis ist eine M11 mit all ihren sonstigen Merkmalen: 60 MP BSI-Sensor mit Triple Resolution Technologie (Möglichkeit auf 36 MP bzw. 18 MP zu reduzieren) 64 GB interner Speicher plus SD-Kartenslot Monitor aus Gorilla-Glas Leica Content Credentials USB-C Anschluss zum Aufladen der Batterie und Herunterladen der Fotos über PTP Low Energy Bluetooth (für Zeitsynchronisierung, Geodaten, Fernauslösung und Hintergrundübertragung von Vorschaubildern) Extrem haltbarer und widerstandsfähiger Schwarzlack 484 g mit Batterie (Gewicht M11 schwarz: 530 g) Dieselbe Höhe wie die M11 EVF Der Sucher hat folgende Spezifikationen: 5.7 MP (5760000 Dots); das ist dieselbe Auflösung wie bei Q3 bzw. SL3; der Visoflex 2 der M11 hat 3,7 MP 60 B/s Vergrößerung 0,76-fach bei Seitenverhältnis 3:2 Bildabdeckung 100 % Austrittspupillenlage 21 mm Einstellbar von -4 dpt bis +2 dpt Augensensor für automatische Umschaltung zwischen Sucher und Monitor Kein spezielles Frontglas Es gibt zwar EVF mit noch besseren technischen Werten, aber inzwischen ist ein allgemeines Niveau erreicht, bei dem das visuell kaum einen Unterschied macht. Ich jedenfalls empfand den EVF der M EV1 als sehr gut. Brillenträger wie ich können das Sucherbild ohne Weiteres überblicken - ein großer Vorteil gegenüber dem Messsucher der klassischen M in seiner bisherigen Form. Es gibt anders als bei dem Messsucher allerdings eine Dunkelpause für eine kurze Zeit nach der Auslösung (im Serienbildmodus nur nach dem ersten Bild, nicht bei den folgenden Bildern). Ohne die Dauer messen zu können, würde ich sagen, die Dunkelpause ist deutlich zu spüren und wohl länger als bei manchem Konkurrenten. Mich stört das nicht, für mich ist es eher ein weiteres Signal für die erfolgreiche Auslösung (und bei elektronischem Verschluss die einzige Rückmeldung). Auf die systembedingten Nachteile (und Vorteile) eines EVF gegenüber einem optischen (Mess-) Sucher gehe ich später im Analyseteil ausführlich ein. Der EVF ist sehr aufgeräumt. Alle Anzeigen (mit Ausnahme der Wasserwaage, der Gitterlinien und der Clippingwarnung) liegen außerhalb des Bildes. Auch wenn man jegliche Anzeige abschaltet, erscheint nach halbem Druck auf den Auslöser (und dadurch bewirkter Belichtungsspeicherung) immer die Info von ISO, Verschlusszeit und Belichtungswaage/Belichtungskorrektur. Bei permanent eingeblendeter Informationsleiste kommen Batteriestand und Belichtungsart (A für Automatik bzw. M für Manuell) hinzu. Leider werden beim rückseitigen LCD-Display nicht alle Informationen außerhalb des Bildes angezeigt, sondern teilweise an dessen Rand durch ein halbtransparentes Overlay, so dass man Teile des fotografierten Motivs nicht sehen kann. Ich mag das gar nicht, es stört die Kontrolle des Bildaufbaus. Mir ist natürlich klar, dass das Bild deutlich kleiner dargestellt würde, wenn alle Informationen außerhalb angezeigt würden. Ein guter Kompromiss wäre vielleicht, auf den halbtransparenten Hintergrund der Infoleiste zu verzichten und einfach weiße Zahlen anzuzeigen. Dadurch wäre das Bild hinter dem Text besser zu erkennen. Der EVF zeigt das volle Bild (100 %) an, das aufgenommen wird, nicht mehr und nicht weniger. Bei einem Messsucher sieht man immer noch ein wenig (bei 28 oder 35 mm Objektiven) oder viel mehr (bei Brennweiten über 50 mm) von der Umgebung des aufzunehmenden Bildes, weil der optische Sucher bei der M vom Sensorbild unabhängig ist und einen Bildwinkel hat, der fast dem eines 24 mm Objektivs vergleichbar ist. Bei einem EVF ist das anders. Prinzipiell kann er nicht mehr zeigen als das Objektiv erfasst. Allerdings hat die M EV1 einen sogenannten Digitalzoom, der ganz ähnlich funktioniert wie bei der Q3. Man kann einen Crop von 1,3 oder 1,8 wählen (im Menü oder indem man eine Funktionstaste mit dem Digitalzoom belegt). Dann wird nicht das Bild im Sucher gecroppt und vergrößert wiedergegeben, vielmehr wird das gecroppte Bild mittels eines Rahmens angezeigt. Man sieht also noch etwas von der Umgebung. Wenn man JPG fotografiert, wird nur das gecroppte Bild gespeichert. Wenn man DNG fotografiert, wird das volle Bild gespeichert und nur das Preview enthält den Crop. Man kann ihn also später wieder beseitigen. Das Scharfstellen funktioniert bei der M EV1 genauso wie bei einer M11 mit dem Visoflex 2. Man kann in der Vollansicht des Bildes scharfstellen, man kann die Sucherlupe in zwei Stärken manuell oder automatisch dazuschalten und man kann zusätzlich das Focuspeaking nutzen. Zum Focuspeaking gibt es im Menü zwei Einstellungen, deren Bezeichnung eher kontraintuitiv ist: hoch und gering. Hohe Empfindlichkeit bedeutet, dass die Kamera schon auf geringere Kontraste reagiert, also tendenziell mehr Bereiche durch rote Farbe als scharf kennzeichnet. Geringe Empfindlichkeit bedeutet, dass der Motivkontrast etwas höher sein muss, die Strukturen also feiner, bevor sie rot hervorgehoben werden. Ich bevorzuge die Empfindlichkeitseinstellung „gering“. Der Vorteil ist, dass der Bereich mit dem höchsten Kontrast kleiner ist und die Scharfstellung zuverlässiger wird. Der Nachteil ist, dass bei geringerem Kontrast unter Umständen überhaupt nichts hervorgehoben wird, obwohl es schon – jedenfalls einigermaßen – scharfe Bereiche gibt. Die Sucherlupe kann man manuell aktivieren, wenn man eine der Funktionstasten entsprechend belegt hat. Ich persönlich finde die Taste rechts neben dem Sucher dazu am besten. Der Bildfeldwähler ist dafür aber ebenfalls sehr gut geeignet; man kann den Daumen kurz vom Objektiv nehmen und den Hebel nach rechts drücken. Alternativ dazu wird die Sucherlupe bei entsprechender Einstellung im Menü automatisch aktiviert, wenn man fokussiert. Denn auch die M EV1 hat im Inneren an der Oberseite des Bajonetts die Abtastrolle, die wir von den M-Kameras mit Messsucher kennen. Während sie aber dort hauptsächlich zur Entfernungsmessung dient und die Aktivierung der Sucherlupe nur ein Nebennutzen ist, ist Letzteres bei der M EV1 der Hauptnutzen. Eigentlich ist es ein guter Ansatz, die Sucherlupe einschalten zu können, wenn man die Entfernung am Objektiv ändert. Leider funktioniert das nur sehr träge. Man hat schon einiges bei der Entfernung verstellt, wenn dann endlich die Lupe anspringt. Man kann das durch die Lupe vergrößerte Feld mittels der Wipptaste auf der Rückseite der Kamera verschieben. Leider lässt sich das Feld nicht so einfach wieder zentrieren. Man kann die Zentrierung einer Funktionstaste zuweisen oder die Kamera aus- und wieder anschalten. Andere Möglichkeiten gibt es bisher nicht. Ein schneller Doppelklick auf die Wipptaste wäre meines Erachtens ein guter Weg; man müsste dann nicht eine Funktionstaste „verschwenden“. Bedienung Die äußeren Bedienelemente der M EV1 stimmen mit denen der M11 überein. Es gibt aber Unterschiede bei der Funktion. Am augenfälligsten ist hierbei vielleicht zunächst eine Kleinigkeit, nämlich das kleine Fenster unterhalb des Verschlusszeitenrades. Dieses Fenster ist für den optischen Messsucher essenziell. Dort werden mittels Triangulation zwei Bilder übereinandergelegt, um scharfzustellen. Eines dieser beiden Bilder wird durch das kleine Fenster in den Sucher gespiegelt. Eine Kamera ohne optischen Messsucher braucht derartiges nicht. Bei der M EV1 dient es deshalb nicht zum Fokussieren, es enthält vielmehr die LED für den Selbstauslöser. Diese LED hätte man sicherlich auch anderswo unterbringen können. Ich vermute, die jetzt gewählte Stelle hat Design-Gründe. Die Front sieht harmonischer aus. Dann stutzt man beim zweiten Blick über das, was bei der M11 (und früheren M-Kameras) der Bildfeldwähler ist. Diesen Hebel beizubehalten ist eine recht geniale Idee, denn der Hebel dient jetzt als frei belegbare Funktionstaste bzw. sogar als zwei Funktionstasten: Funktion 1 bei Drücken nach links, Funktion 2 bei Drücken nach rechts. Natürlich hätte man auch schlichte Tasten nehmen können (wie bei der SL3), aber zur Gestaltung einer M passt der Hebel besser und die Bedienung ist sogar sicherer. Bei der SL3 fragte ich mich immer, ob ich die untere oder die obere Taste unter dem Finger habe. Der Hebel ist viel eindeutiger, links und rechts sind kaum zu verwechseln. Mit folgenden Funktionen lässt sich der Hebel belegen, wenn man ihn in die gewünschte Richtung zieht und dort ein wenig hält: Digitalzoom Fokussierhilfe Focuspeaking Aus Das Focuspeaking auf diese Weise schnell (und unabhängig von einem Info-Profil) aktivieren und deaktivieren zu können, finde ich sehr gut, da es mich als Scharfstellhilfe meist stört. In den eher wenigen Fällen, in denen es hilfreich ist, kann ich es durch kurze Hebelbewegung dazuschalten. Als Belegmöglichkeiten für den Hebel als Funktionstaste fehlt mir aber jedenfalls die Perspektivkorrektur, die Belichtungskorrektur und die ISO-Einstellung. Ein weiterer Unterschied bei der Bedienung ist die FN-Taste neben dem rückwärtigen LCD-Display. Sie lässt sich wie bisher frei belegen. Bei der M11 war sie mit der Aktivierung des Live View (LV) vorbelegt, was viel Sinn machte. Das ist bei der M EV1 nicht nötig, sie ist quasi immer im LV. Die Taste ist jetzt mit der Umschaltung zwischen EVF und rückwärtigem LCD-Display (LCD) vorbelegt. Es gibt hier vier Modi EVF (LCD abgeschaltet) LCD (EVF abgeschaltet) Auto (EVF wird aktiv, wenn man Kamera ans Auge hält, ansonsten ist LCD aktiv); EVF-Extended (wie EVF, aber durch Druck auf Menütaste lässt sich das Menü am LCD-Display steuern, durch Druck auf Play lassen sich die Bilder dort anschauen) Wenn man zwischen den Modi hin- und herschaltet, wird der aktive Modus immer auf dem LCD-Display angezeigt, also etwa auch beim Modus EVF, bei dem das LCD-Display eigentlich abgeschaltet ist. Das ist sehr hilfreich, Leica hat es auf Bitten der Betatester einprogrammiert. Auch wenn ich grundsätzlich EVF-Extended bevorzuge, verwende ich jedoch gelegentlich gerne das LCD-Display. Wenn man dies über die FN-Taste umschalten möchte, muss man immer alle oben dargestellten Modi durchlaufen. Ich würde mir wünschen, dass man die FN-Taste so belegen kann, dass das LCD-Display ein- und ausgeschaltet wird und zwar unabhängig davon, ob der EVF ein- oder ausgeschaltet ist. Das sollte ähnlich funktionieren wie das dargestellte Ein- und Ausschalten des Focuspeaking unabhängig von der Einstellung im Info-Profil. Weißabgleicheinstellung Die Kameras der M11 Baureihe haben eine andere Weißabgleichabstimmung als die Q3 oder die SL3, obwohl derselbe Sensor verbaut ist. Der Weißabgleich der M11 ist etwas in Richtung Magenta verschoben. Darüber gibt es seit langem Diskussionen. Viele mögen es, viele auch nicht. Ich war deshalb der Meinung, Leica sollte den Streit um diese Geschmacksfrage dahin auflösen, dass in der Firmware eine zweite Einstellung für eine neutralere Weißabgleichabstimmung angeboten wird. Diesen Weg ist Leica nicht gegangen, sondern hat sich erfreulicherweise zu einer „großen“ Lösung entschlossen. Man kann die Abstimmung des Weißabgleichs nun mittels eines Fadenkreuzes frei in vier Richtungen vornehmen: green, magenta, yellow, blue. Batterieverbrauch Von Anfang an fiel mir auf, dass die M EV1 mehr Energie verbrauchte als die M11. Das ist ein Pferdefuß, aber man kann den Mehrverbrauch begrenzen. Dann hat die M EV1 eine gute Batterielaufzeit. Bei allen EVF-Kameras, die ich bisher ausprobiert habe, hat mir nie gefallen, dass der EVF in der Standardeinstellung nach sehr kurzer Zeit automatisch in den Standby-Modus wechselt und immer wieder aktiviert werden muss (was allerdings praktisch verzögerungsfrei möglich ist). Bei der M EV1 beträgt die Standard-Standby-Zeit für den EVF 30 sec. Anfangs habe ich die automatische Abschaltzeit auf 5 min verlängert. Damit kam ich gut zurecht, ich musste den EVF beim Fotografieren kaum jemals aktivieren, wenn ich die Kamera an das Auge nahm. Dass dadurch der Energieverbrauch steigen würde, habe ich allerdings nicht vermutet. Denn ich habe auch deshalb immer die Einstellung EVF-Extended verwendet, weil ich dachte, dass dies Energie sparen würde: Wenn das Auge nicht am Sucher ist, zeigt der EVF kein Bild an und verbraucht keine Energie. Das war ein Trugschluss. Die normale M11 verliert in einer Stunde etwa 10 % ihrer Akkukapazität, einfach weil sie eingeschaltet ist, Fotografieren kostet nicht viel mehr Energie. Bei der M EV1 sind es ca. 15 %, wenn der EVF nach 30 sec in den Standby-Modus wechselt. Das ist nicht so sehr viel mehr als bei der M11. Wenn der EVF jedoch nicht im Standby-Modus ist (egal ob er ein Bild anzeigt oder nicht), sind es ca. 30 %. Nachdem ich das herausbekommen habe, habe ich die Abschaltzeit des EVF wieder auf den Standard von 30 sec gestellt. Dann ist der Energieverbrauch gegenüber der M11 nur moderat höher. Im Schnitt kann ich mit der M EV1 zwischen vier und sechs Stunden am Stück fotografieren. Während dieser Zeit ist die Kamera selbst selten im Standby (automatisches Abschalten steht auf 30 min), ich nutze immer den Low Energy Bluetooth zur Übertragung der Geodaten und zur Übertragung aller Bilder als Vorschau auf das iPhone. In dieser Zeit fotografiere ich zwischen 80 und 150 Fotos. Design Das Design der Kamera war sicher eine Herausforderung für Leica, die mir aber gut bewältigt erscheint. Die M EV1 hat kein Sucherfenster, genau wie die Leica MD-2 aus den 1980er Jahren (und deren Vorgänger, die Leica MD), die vornehmlich an Mikroskope angeschlossen wurde oder dazu diente, analoge Telefon-Gebührenzähler der Post zu fotografieren. Die MD-2 Kamera kam mir wegen des fehlenden Sucherfensters immer wie blind vor. Diesen Eindruck vermittelt mir die M EV1 nicht. Auch wenn ich immer noch M-Kameras mit Sucherfenster bevorzuge, muss ich doch sagen, dass Leica die Aufgabe, der M EV1 ein ansprechendes Design mitzugeben, gut gemeistert hat. Die Kamera sieht nicht „leer“ aus, sondern schlank, modern und aufgeräumt. Leider fehlt das ISO-Rad. Das war aber keine Design-Entscheidung, sondern dem Einbau des EVF geschuldet. Analyse: Sucher Ein Sucher hat zwei wesentliche Funktionen. Die wichtigere von beiden, die Basisfunktion sozusagen, ist es, den Bildrahmen bestimmen zu können: Welcher Ausschnitt der Wirklichkeit wird vom Sensor/Film erfasst und wird Inhalt des Fotos. Diese Funktion erfüllt der optische Sucher der M-Kameras gut, wenn auch nicht sehr gut. Je nach Entfernung zum Objekt muss man sich eher am inneren bzw. äußeren Rand des Leuchtrahmens orientieren. Außerdem kann es durch die unterschiedlichen optischen Axen von Sucher und Objektiv zu Perspektivenverschiebungen kommen, die sich bei näheren Entfernungen auf den Bildaufbau auswirken können. Der EVF erfüllt diese Funktion hingegen perfekt: Alles, was im Sucher zu sehen ist, kommt auf das Foto; auch die Perspektive stimmt. Die weitere Funktion eines Suchers ist die Vorvisualisierung des späteren Bildes: Wie genau zeigt der Sucher das Bild an, das ich aufnehme und später sehe? Dabei spielen die Umsetzung von Lichtstimmung, Farben und Kontrasten eine Rolle. Bei der Vorvisualisierung ist der EVF klar im Vorteil. Der optische Sucher zeigt die genannten Parameter so, wie das Auge sie ohne Sucher wahrnimmt. Das stimmt in vielfältiger Weise nicht mit dem überein, was der Sensor wiedergibt. Der Sensor kann Kontraste nicht annähernd so erfassen wie das Auge; sie müssen komprimiert werden. Farben werden ebenfalls anders umgesetzt als durch das Auge und der „Weißabgleich“ des Auges liefert andere Ergebnisse als der Weißabgleich des Sensors. Die Belichtungssteuerung tut ein Übriges. Je nach tatsächlichen Verhältnissen kommt das aufgenommene Bild der Wirklichkeit teilweise nahe, teilweise ist es aber sehr weit entfernt vom mit dem Auge (durch den optischen Sucher) Wahrgenommenen. Der EVF hingegen basiert auf den Informationen des Sensors. Er gibt deshalb die Wirklichkeit prinzipiell mit denselben Transformationsschritten wieder, wie sie auch für das Bild relevant sind. Von daher visualisiert ein EVF das spätere Bild deutlich besser als ein optischer Sucher. Wunder darf man allerdings auch von einem EVF nicht erwarten. Der EVF setzt nämlich die Sensorinformationen nicht genauso um wie es später ein RAW-Konverter oder eine JGP-Engine macht. Auch hat der EVF ggf. eine eigene Belichtungssteuerung und einen eigenen Weißabgleich. Lichtstimmung, Farben und Kontraste werden also (etwas) anders angezeigt als sie später am heimischen Rechner zu sehen sind. Außerdem ist es eine alte Weisheit, dass sich die Qualität eines Bildaufbaus nicht vollständig in einem Sucher beurteilen lässt; man braucht offenbar die Darstellung auf einem Monitor bzw. auf Papier mit einer gewissen Größe und einem gewissen Betrachtungsabstand. Das sind aber angesichts der erreichten allgemeinen Qualität von EVF eher kleinere Einschränkungen gegenüber dem Messsucher, was die Vorvisualisierung angeht. Sie werden den Erfolg der M EV1 nicht hindern. Die Geschichte zeigt vielmehr, dass sich im Lauf der Zeit immer die Suchertechnik etabliert hat, die die bessere Vorvisualisierung ermöglicht. So hat sich schon vor längerer Zeit der Spiegelreflexsucher gegenüber dem optischen Leuchtrahmensucher durchgesetzt und so hat sich gerade in diesen Jahren der EVF gegenüber den Spiegelreflexsucher durchgesetzt. Der Leuchtrahmensucher, wie ihn die klassische M hat, erfordert ein wesentlich höheres Maß an Vorstellungsvermögen und Erfahrung, um das fertige Bild im Kopf vorzuvisualisieren, als der EVF. Der EVF bietet insofern das einfachere Fotografieren. Schon deshalb wird die M EV1 viele Interessenten haben. Hinzu kommt, dass der EVF Brillenträgern einen besseren Überblick bietet als der Messsucher. Der 35 mm Rahmen des Messsuchers ist mit Brille schwierig zu überblicken, der 28 mm Rahmen ist praktisch gar nicht auf einen Blick zu erfassen. Um dem abzuhelfen lässt man das Auge entweder hin- und herwandern oder man ergänzt die Bildränder im Kopf – etwas, das mit ein wenig Erfahrung erstaunlich gut gelingt. Ähnlich gut gelingt die Ergänzung des Bereichs, der im Sucher durch das hervorstehende Objektiv verdeckt wird. Trotz seiner Schwächen gehört der optische Messsucher nicht zum alten Eisen. Die Arbeit mit ihm spricht immer noch viele (oder jedenfalls genügend) Fotografen an. Manche wollen im Sucher die Welt sehen, wie sie ist, und nicht auf einen Monitor schauen; manche wollen sich das spätere Bild zunächst nur in ihrer Phantasie vorstellen; manche wollen sich überraschen lassen. Die meisten werden aber wohl den Prozess des Fotografierens möglichst einfach halten und sich nicht ablenken lassen wollen. Die Einfachheit passt eher zum Konzept der M Fotografe. Ein weiterer Vorteil des Messsuchers liegt darin, dass man immer ein wenig mehr sieht, als aufgenommen wird. Das hat für die Bildgestaltung Vorteile, weil man schon vorher in gewissen Maß vorhersehen kann, ob sich ein Verschwenken zur Verbesserung des Ausschnitts lohnen kann. Vor allem aber kann man frühzeitig erkennen, ob sich jemand oder etwas in das Bild hineinbewegt. So kann man sich für den richtigen Aufnahmezeitpunkt besser vorbereiten. Schließlich liegt ein erheblicher Vorteil des optischen Suchers darin, dass er (jedenfalls nach dem gegenwärtigen technischen Stand) mit hohen Kontrasten und großer Helligkeit (sprich mit hellem Sonnenschein) sehr viel besser zu recht kommt als ein EVF. Dieser hat dafür seine Stärken bei Dunkelheit. Analyse: Scharfstellen Ich muss zunächst kurz schildern, wie ich zur M gekommen bin. Trotz (damals noch) guter Augen hatte ich immer Schwierigkeiten, mit Hilfe der Mattscheibe der Spiegelreflexkameras scharfzustellen. Schnittbild und Mikroprismen brachten mir nichts, das hellere Bild der später aufkommenden Lasermattscheiben nur wenig. Autofokus war dann eine große Hilfe. Schließlich entdeckte ich noch eine weitere für mich wunderbar funktionierende Möglichkeit der Scharfstellung, nämlich die Leica M mit ihrem Messsucher. Kein Raten mehr, ob das Bild auf der Mattscheibe wirklich scharf ist; die beiden Bilder im Messsucher in Übereinstimmung zu bringen, empfand ich als einfach, präzise und sehr schnell. Es funktioniert unabhängig von der Brennweite und der eingestellten Blende gleich gut. So ist es im Ansatz immer noch. Aber inzwischen ist mein rechtes Auge, mit dem ich durch den Sucher schaue, schlechter geworden, weil sich zunehmend ein grauer Star bildet. Nach meiner Selbstbeobachtung reicht eine Sehkraft von gut 80 %, um mit dem Messsucher gut scharfstellen zu können. Bei weniger funktioniert es für die meisten Motive immer noch anständig, insbesondere wenn klare Kanten vorhanden sind und das Licht einigermaßen gut ist. Feinere Strukturen (etwa Scharfstellen auf das Auge) führen aber oft zum Raten. Das Scharfstellen mit dem EVF ist anders. Ohne weitere Hilfen ist es für mich wie früher beim Scharfstellen auf der Mattscheibe. Ich kann nicht wirklich beurteilen, ob das Bild richtig fokussiert ist. Manchmal hilft ein leichtes Grisseln des Bildes, das den Mikroprismen der früheren Glasmattscheiben ähnlich ist. Bei diesem Grisseln handelt es sich aber nicht um eine eingebaute Scharfstellhilfe, sondern um ein physikalisches Phänomen, dessen Hintergründe ich nicht erklären kann. Da es nicht bei jedem Motiv auftritt und schwer zu erkennen ist, taugt es auch nicht als zuverlässige Hilfe. Focuspeaking kann nützlich sein, dies aber nur, wenn die Bereiche hohen Kontrasts nicht zu groß sind; ansonsten sind zu viele Bereiche rot. Gute Unterstützung bietet Focuspeaking nur bei einigermaßen offener Blende und kurzen Entfernungen. Manchen gelingt es offenbar, dass Focuspeaking ähnlich zu nutzen wie beim Arbeiten mit hyperfokaler Entfernungseinstellung; die roten Bereiche werden als solche mit ausreichender Schärfe interpretiert. Meine Sache ist das nicht. Die beste Scharfstellhilfe der M EV1 ist die Sucherlupe, insbesondere in ihrer maximalen Vergrößerungsstufe. Mit Ihrer Hilfe konnte ich - selbst mit meinen schlechteren Augen - praktisch jedes Motiv hinreichend sicher scharfstellen. Auch hier gilt aber wie beim Focuspeaking, dass das Scharfstellen umso leichter fällt, je geringer der Bereich der Schärfentiefe ist. Es gelingt also umso besser, je offener die Blende, je kürzer die Entfernung und je länger die Brennweite ist. Praktisch gesprochen: Mit meiner Lieblingsbrennweite 35 mm ging es mühelos und sicher bis Blende 4, ab Blende 5,6 war mehr Aufmerksamkeit erforderlich, ob der optimale Schärfepunkt getroffen war. Die Nutzung der Sucherlupe hat allerdings ihren Preis: Sie kostet Zeit. Das Scharfstellen dauert länger als mit dem Messsucher. Mit dem Messsucher bin ich sehr schnell: Ggf. kurzes Verschwenken der Kamera auf den Punkt, auf den scharfgestellt werden soll; Drehen am Objektiv; ggf. Korrigieren des Ausschnitts; Auslösung. Die Sucherlupe muss man hingegen erst aktivieren. Die automatische Aktivierung ist - wie oben dargestellt - träge, die manuelle Aktivierung erfolgt über eine Funktionstaste, nach der man erst greifen muss. Das Suchen des Fokuspunktes ist oftmals schwieriger als beim Messsucher, da man den extrem vergrößerten Bildausschnitt verschwenken oder die Sucherlupe bewegen muss. Die eigentliche Scharfstellung gelingt auch nicht so schnell wie beim Messsucher, da die Beurteilung der Schärfe nicht so intuitiv erfolgt wie bei der Übereinanderlegung der beiden Bilder im Messsucher. Nach dem Fokussieren muss man den Auslöser drücken, um zum Vollbild zu gelangen, dann ggf. Korrigieren des Ausschnitts, dann Auslösung. Mich hat dieses Procedere anfangs genervt. Ich empfand es als zu langsam. Vielleicht lag es auch daran, dass ich einen Arbeitsschritt machen musste (die Aktivierung und Deaktivierung der Sucherlupe), der mit dem Messsucher nicht nötig ist. Ich mag generell zu aufwändige Bedienungsabläufe nicht. Mit der Zeit und mit weiterer Übung wurde ich schneller und habe mich an den anderen Arbeitsablauf gewöhnt. Sogar schnelle Streetportraits, die ich gelegentlich machte, gelangen ganz gut. Ich kann nun die Vorteile der Scharfstellung der M EV1 für mich und meine alternden Augen erkennen und nutzen, auch wenn ich den Messsucher immer noch vorziehe. Viele werden meine Vorbehalte gegen die Abläufe bei Nutzung der Sucherlupe nicht verstehen bzw. sie sind für sie irrelevant. Sie nehmen sich - gerade mit einer M - ohnehin mehr Zeit für das Vorbereiten und Aufnehmen des einzelnen Bildes. Wer hingegen wie ich gerne schnell arbeitet, weil er es muss oder weil er es will, der muss diesen Nachteil sorgfältig mit den Vorteilen der Kamera abwägen. In der Gruppe der Tester Zielgruppe Für wen nun ist die M EV1 die geeignete Kamera? Zunächst muss dazu gesagt werden, dass selbst Menschen wie ich, die den Messsucher lieben und ihn gewohnt sind, in der M EV1 eine gute, vollwertige Kamera haben werden. Sie ist aber aus meiner Sicht für bestimmte Zielgruppen besonders geeignet: Fotografen, die an einen EVF gewöhnt sind, aber nie einen Messsucher bedient haben, werden mit ihr einen besseren Einstieg in das M-System finden. Fotografen, die besonderen Wert auf Bildkontrolle und Sucherübersicht legen. Fotografen, die vorzugsweise mit 75 mm (oder länger) bzw. 28 mm (oder kürzer) fotografieren. Fotografen, die gerne den Nahbereich (unter 0,7 m) der moderneren Leica Objektive oder von vielen Voigtländer Objektiven nutzen. Brillenträger Fotografen, die mit dem Messsucher nicht (mehr) klarkommen; das sind insbesondere ältere Menschen mit nachlassender Sehkraft. Fotografen, die den Messsucher nicht mögen, wohl aber das M-System. Bei vielen dieser Punkte könnte man sagen: Das entsprechende Bedürfnis oder Interesse wird jedenfalls ganz ähnlich mit dem Visoflex 2 an einer M11 erfüllt, der technisch nicht viel schlechter ist als der EVF der M EV1. Das verkennt aber, dass der Visoflex 2 die M11 größer, um einiges schwerer und hässlicher macht. Außerdem komme ich mit meiner Nase in das Sucherokular der M11 und verschmiere es mit Nasenfett, wenn ich den Visoflex benutze. Oder man könnte fragen: Warum nicht eine SL? Viele Fotografen lieben die (alten) M-Objektive und verwenden sie bisher an einer SL. Die M EV1 ist die schönere, kompaktere, leichtere und ebenso schnelle Alternative (nur der Messsucher ist bei Nutzung von M-Objektiven schneller). Die M EV1 ist die beste Kamera für M-Objektive, ohne einen Messsucher nutzen zu müssen, wenn man M-Objektive mit einem EVF in einem kompakten, leichten, M-ähnlichen Gehäuse verwenden möchte. Den Formfaktor der M sollte man nicht unterschätzen. Next Level M Was macht eine M aus? Diese Frage hat mich viel beschäftigt. Ist es der Messsucher? Ist es das manuelle Fokussieren? Ist es das Äußere, die Gestaltung? Ist es die Bedienung? Meines Erachtens ist es vor allem die Idee einer bestimmten Art des Fotografierens, die sich in der M verkörpert. Die M nimmt dem Fotografen nur wenige Entscheidungen ab; das für die Bildgestaltung Wesentliche muss bewusst eingestellt werden. Nicht die Kamera macht das Bild, sondern der Fotograf. Während die meisten Kameras suggerieren „Ich mache das Bild für Dich“, suggeriert die M „Stell mich richtig ein“. Natürlich spielt sich das vor allem im Kopf ab, aber mit der immer notwendigen Wahl von Blende und Entfernung hat es auch einen realen, nicht nur in der Ausstrahlung der Kamera begründeten Hintergrund. Außerdem ist die M einfach und einfach zu bedienen; sie kann nicht viel, sie ist nicht überladen, die Bedienelemente sind unmittelbar zugänglich. Kamera und Objektive sind kompakt und dadurch unaufdringlich. Die seit Jahrzehnten vertraute Form tut ihr Übriges. Wie ich oben schon geschrieben habe: Den Formfaktor der M sollte man nicht unterschätzen. Der Misserfolg der M5 hat das sehr deutlich gemacht. Und wie ist es mit dem Messsucher? Braucht eine echte M einen Messsucher? Ja und nein würde ich sagen. Der Messsucher steht für einfaches und schnelles manuelles Scharfstellen. Es gibt ihn schon Jahrzehnte, aber es gab ihn nicht immer. Es brauchte von der Leica I im Jahr 1925 bis zur Leica M3 im Jahr 1954 bis der Messsucher seine jetzige Form und Funktion gefunden hat. Waren die Schraubleicas keine echten Leicas? Wohl kaum! Veränderungen, auch am Messsucher, sind also möglich, ohne den Kern der M zu verraten. Dabei muss aber die Funktion, die der Messsucher hat, erhalten bleiben oder verbessert werden. Das kann ich bei der M EV1 bisher nicht erkennen. Wie ich oben versucht habe zu zeigen, hat die M EV1 gegenüber dem Messsucher Vorteile bei der Bildkontrolle, die mancher vielleicht nicht braucht, die aber dennoch nicht zu leugnen sind. Die M EV1 hat aber auch die dargestellten Nachteile bei der Scharfstellung; hier gibt es keine Innovation. Insofern ist die M EV1 für mich ein Grenzfall, vielleicht ein erster Schritt für eine andere Art M. Eine M EV2 sollte etwas haben, was dem optischen Messsucher auch hinsichtlich der Scharfstellung vergleichbar ist. Seit vielen Jahren lese ich immer wieder, ein elektronischer Messsucher nach dem Triangulationsprinzip, nach dem auch der optische Messsucher arbeitet und bei dem zur Scharfstellung zwei Bilder überlagert werden müssen, sei technisch möglich. Ich kann das nicht beurteilen. Aber ein solches oder ein ähnlich gutes Konzept wäre für mich eine vollwertige M mit elektronischem Sucher. Das wäre Next Level M - ein ähnlicher Schritt wie damals von der Schraubleica zur M-Leica. Eine solche Kamera sollte die M mit optischem Messsucher nicht ablösen. Es könnten vielmehr zwei echte M-Linien nebeneinander bestehen und dieselben tollen M-Objektive nutzen. Mein Fazit: Die Leica M EV1 ist eine sehr gute Kamera, die viele Freunde finden wird. Aber sie ist keine Revolution, sondern eher ein Richtungstest. Leica sollte den Weg mutig weitergehen und wirklich Neues mit der M EV2 schaffen. ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/424875-elmar-leica-m-ev1-%E2%80%93-next-level-m/?do=findComment&comment=5878449'>More sharing options...
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Alexander108 Posted 8 hours ago Share #2 Posted 8 hours ago vor 33 Minuten schrieb elmars: Das Suchen des Fokuspunktes ist oftmals schwieriger als beim Messsucher, da man den extrem vergrößerten Bildausschnitt verschwenken oder die Sucherlupe bewegen muss. Bei meiner M11 und M10-M kann ich durch drehen am Daumenrad die Sucherlupe in drei Stufen ändern: super nah, mittel und Vollbild. Geht das bei der M-EV1 nicht mehr? Das wäre wirklich ärgerlich, da das eine wichtige Funktion ist. 1 Link to post Share on other sites More sharing options...
RouvenK Posted 8 hours ago Share #3 Posted 8 hours ago Hallo Elmar, ich freue mich sehr für dich, dass du die Gelegenheit hattest, dieses neue Stück Technik zu testen. Auf den ersten Blick teile ich deinen Eindruck, dass es sich lohnt, mutig zu sein und offen auf Menschen zuzugehen, die mit dem (Mess)Sucher bisher nicht warm geworden sind. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt. Ein großes Kompliment auch für deinen ausführlichen Bericht und die großartigen Fotos. Viele Grüße Rouven 3 Link to post Share on other sites More sharing options...
Henning-L Posted 8 hours ago Share #4 Posted 8 hours ago Hallo Elmar, danke für deinen ausführlichen Bericht. Ich teile zwar nicht alle deine Aussagen, bin aber bei mehreren Punkte dabei. Diese M ist wohl der erste Schritt in eine neue M-Welt. Sie wird meine M11-P jetzt nicht ersetzen. In der Zukunft könnte ich mir aber den Kauf einer M mit EVF durchaus vorstellen. Grüße Henning Link to post Share on other sites More sharing options...
jmschuh Posted 8 hours ago Share #5 Posted 8 hours ago vor einer Stunde schrieb elmars: Sogar schnelle Streetportraits, die ich gelegentlich machte, gelangen ganz gut. Kannst Du davon mal was zeigen? Kirchendecken sind jetzt nicht so spannend. 3 Link to post Share on other sites More sharing options...
simplicity Posted 8 hours ago Share #6 Posted 8 hours ago vor 3 Minuten schrieb jmschuh: Kannst Du davon mal was zeigen? Kirchendecken sind jetzt nicht so spannend. die kann man gut fokussieren 😉 1 Link to post Share on other sites More sharing options...
happymac Posted 7 hours ago Share #7 Posted 7 hours ago Advertisement (gone after registration) Komme gerade von der Neuvorstellung in München. Schöne Kamera, aber sie ist mir zu nah an der Q (nennt man ja jetzt upcycling). Wer – wie ich – fast 40 Jahre Messsucher nutzt, wird damit vermutlich nicht warm, außer die Augen zwingen einen dazu… Wie sich der verschwindend kleine Preisunterschied zur M11 erklärt, ist mir ein Rätsel. 4 Link to post Share on other sites More sharing options...
artisan Posted 7 hours ago Share #8 Posted 7 hours ago vor 4 Minuten schrieb happymac: Komme gerade von der Neuvorstellung in München. Schöne Kamera, aber sie ist mir zu nah an der Q (nennt man ja jetzt upcycling). Wer – wie ich – fast 40 Jahre Messsucher nutzt, wird damit vermutlich nicht warm, außer die Augen zwingen einen dazu… Wie sich der verschwindend kleine Preisunterschied zur M11 erklärt, ist mir ein Rätsel. Gerade die „Augen2 dürften keinen Vorteil durch diesen EVF haben. Das mit dem Preis sehe ich ähnlich. Bisher sind wir eher davon ausgegangen, dass der Messsucher das teuerste an der M sei. 1 Link to post Share on other sites More sharing options...
simplicity Posted 7 hours ago Share #9 Posted 7 hours ago vor 10 Minuten schrieb artisan: Bisher sind wir eher davon ausgegangen, dass der Messsucher das teuerste an der M sei das wird ziemlich sicher auch so sein, nur dass bei der Neuen nun der Abstand zwischen Herstellkosten und Verkaufspreis größer ist 😉 3 Link to post Share on other sites More sharing options...
Viewfinder_vandals Posted 7 hours ago Share #10 Posted 7 hours ago vor 15 Minuten schrieb simplicity: das wird ziemlich sicher auch so sein, nur dass bei der Neuen nun der Abstand zwischen Herstellkosten und Verkaufspreis größer ist 😉 Glaube ich kaum. Auch das wird nur Marketinggelaber sein… Link to post Share on other sites More sharing options...
elmars Posted 7 hours ago Author Share #11 Posted 7 hours ago vor 1 Stunde schrieb Alexander108: Bei meiner M11 und M10-M kann ich durch drehen am Daumenrad die Sucherlupe in drei Stufen ändern: super nah, mittel und Vollbild. Geht das bei der M-EV1 nicht mehr? Das wäre wirklich ärgerlich, da das eine wichtige Funktion ist. Natürlich geht das Link to post Share on other sites More sharing options...
elmars Posted 7 hours ago Author Share #12 Posted 7 hours ago vor einer Stunde schrieb jmschuh: Kannst Du davon mal was zeigen? Kirchendecken sind jetzt nicht so spannend. Heute Abend kommt das Magazin The Camera from Wetzlar heraus. Da sind Fotos aus Bologna drin. Hier kann ich im Moment nichts einstellen, weil ich keinen Zugriff auf meinen Rechner habe. Ich bin in Wetzlar für einen Vortrag von Peter Karbe über den Messsucher. 1 1 Link to post Share on other sites More sharing options...
simplicity Posted 7 hours ago Share #13 Posted 7 hours ago Gerade eben schrieb elmars: Ich bin in Wetzlar für einen Vortrag von Peter Karbe über den Messsucher. Das ist jetzt aber ziemliche Situationskomik 🤣🤣🤣 (unbeabsichtigt vermutlich) 6 Link to post Share on other sites More sharing options...
happymac Posted 7 hours ago Share #14 Posted 7 hours ago vor 1 Minute schrieb elmars: Vortrag von Peter Karbe über den Messsucher …und das am Tage der Geburt des EVs für die M. 😆 4 Link to post Share on other sites More sharing options...
01af Posted 6 hours ago Share #15 Posted 6 hours ago vor 2 Stunden schrieb elmars: Braucht eine echte M einen Meßsucher? Die M EV1 ist für Leute, die keinen Meßsucher mögen. Die wesentlichste Eigenschaft eines Meßsuchers ist: Er verbindet den Fotografen mit dem Motiv ... und überläßt ihm damit die Visualisierung des zukünftigen Bildes. Ein Spiegelreflex- oder elektronischer Sucher macht genau das Gegenteil: Er verbindet den Fotografen mit dem im Entstehen begriffenen Bild – und kappt somit die Verbindung zur Realität. Das entlastet den Fotografen von der Mühe, sich das fertige Bild vorab vorstellen zu müssen ... doch der Preis dafür ist die Distanzierung vom lebendigen Motiv. Aus diesem Grunde lieben manche den Meßsucher, während andere überhaupt nicht damit klarkommen. Die Leica M EV1 ist für letztere. 6 1 Link to post Share on other sites More sharing options...
SiggiGun Posted 3 hours ago Share #16 Posted 3 hours ago Hi @elmars always well done. Au plaisir et bis bald Link to post Share on other sites More sharing options...
M11 for me Posted 1 hour ago Share #17 Posted 1 hour ago (edited) @elmars Congratulation to your wonderful review with all these excellent pictures. Thank you very much und bis bald. Edited 1 hour ago by M11 for me Link to post Share on other sites More sharing options...
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