Jump to content

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Hallo Leute,

Ende letzter Woche erhielt ich eine Anfrage von jemandem, der bei einer „Historische Tauchergesellschaft e.V.“ Mitglied ist, mit folgendem Wortlaut:

“... Ende der 1940er Jahre fotografierte Frederic Dumas mit dem im Anhang gezeigten Unterwassergehäuse. Darin eingebaut war sehr wahrscheinlich eine Leica. Ich nehme an, es handelt sich um eines dieser Modelle:

Leica III C 1940

Leica III D 1940

Leica II C 1948

Leica I C 1949 

Im unter Wasser Gehäuse ist eine Halterung eingebaut, darin hat eine Kamera mit der maximalen Breite von 135 mm Platz. Welche der o.g. Modelle würde passen? Ein zweites Kriterium wäre ein Weitwinkelobjektiv. Welche der o.g. Kameras konnte mit einem solchen ausgestattet werden? Frederic Dumas gehörte zur Mannschaft der Calypso um Jacques Cousteau...“

 und:

 „...am unter Wasser Gehäuse sind Übertragungselemente nach innen zur Kamera montiert. Sie sind mit Skalen versehen:

 Skala der Blendeneinstellung am Stellrad: 1,6 - 2,0 - 2,8- 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16.

Skala der Entfernungseinstellung am Stellrad: 1,0 - 1,1 - 2 - 2,2 - 2,5 - 3 - 4 - 5 - 10 - 20.

 Vielleicht kann man anhand dieser Werte, das Objektiv identifizieren?“

Schönen Gruß, ...“

Nachfolgende Abbildungen waren beigefügt:

 L1300801.jpg.8fe1c848e94c6c9175835baeecd301af.jpg

L1300803.jpg.06b4196b9361a43f199ca9707dddf90b.jpg

Meine bisherige Antwort bestand lediglich aus dem Hinweis, dass meine Schraub-Leica, eine Leica IIIc, „die Maße 135 x 35 mm (am Bodendeckel gemessen) hätte und so also in das Unterwassergehäuse passen könnte, und dass die anderen Modelle, die aufgeführt waren, größenmäßig wohl nicht anders wären!

Kann jemand von euch weiterhelfen und kann dazu etwas mehr zu sagen?

Meinen Dank schon mal vorab!

Link to post
Share on other sites

x
vor 3 Stunden schrieb kalle:

Ein zweites Kriterium wäre ein Weitwinkelobjektiv. Welche der o.g. Kameras konnte mit einem solchen ausgestattet werden? Frederic Dumas gehörte zur Mannschaft der Calypso um Jacques Cousteau...“

 und:

 „...am unter Wasser Gehäuse sind Übertragungselemente nach innen zur Kamera montiert. Sie sind mit Skalen versehen:

 Skala der Blendeneinstellung am Stellrad: 1,6 - 2,0 - 2,8- 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16.

 

Wenn das Weitwinkel tatsächlich ein Kriterium ist, passt die Blendenskala aber kaum: Ein Weitwinkel mit größerer Blende als 1:2,8 gab es Ende der 40-er Jahre  wohl noch nicht sondern erst gut 10 Jahre später. Das Canon 1:1,8/35mm von 1957 war wohl das erste, das über Blende 2 hinausging; die Canon S würde als Kopie des Leica-Gehäuses vermutlich auch passen - aber wie gesagt, die Zeit passt nicht. 

  • Thanks 1
Link to post
Share on other sites

vor einer Stunde schrieb UliWer:

Wenn das Weitwinkel tatsächlich ein Kriterium ist, passt die Blendenskala aber kaum: Ein Weitwinkel mit größerer Blende als 1:2,8 gab es Ende der 40-er Jahre  wohl noch nicht sondern erst gut 10 Jahre später. Das Canon 1:1,8/35mm von 1957 war wohl das erste, das über Blende 2 hinausging; die Canon S würde als Kopie des Leica-Gehäuses vermutlich auch passen - aber wie gesagt, die Zeit passt nicht. 

Ich habe mich auch an der großen Blendenöffnung in Verbindung mit Weitwinkel gestört. Wenn es denn tatsächlich eine Leica war, gibt es vielleicht doch ein Spezial-Ww eines Fremdherstellers mit entsprechenden Werten?

Link to post
Share on other sites

Da die Nutzer des Geräts Franzosen waren, denkt man vielleicht an Angénieux. Die Firma schildert allerdings auf ihrer "Museumsseite", dass ein 1:2,5/35mm von 1950 damals "Weltrekord" war: https://www.angenieux.com/our-story/inventions-signed-pierre-angenieux/

Aber vielleicht führt die Assoziation zu Angénieux vielleicht auf anderem Weg zum Ziel: ist es denn überhaupt sicher, dass das Gerät für eine Fotokamera  gedacht war und nicht etwa für eine Filmkamera? Fréderic Dumas war schließlich Pionier des Unterwasserfilms. Für das wesentlich kleinere Aufnahmeformat des 16mm-Films gab es schon früh Objektive mit hoher Lichtstärke. Inwieweit die kurzen Brennweiten solcher Objektive allerdings einen Bildwinkel von 60° - dann könnte man von Weitwinkel sprechen - abdeckten, weiß ich nicht.  Solche Objektive deckten aber sicherlich nicht das "Vollformat" von 24*36mm der Leica ab. 

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Moin!

Ich weiß nicht ob ich den letzten Stand Eurer Nachsuche richtig verstanden habe, aber weitwinklige Objektive für die 16mm Filmerei gab es schon recht früh auch in der Lichtstärke 1,6. Ich selbst besitze beispielsweise ein Kern Switar 1,6/10mm welches man später zusätzlich mit einem Vorsatz versehen konnte, der eine weitere Verkürzung der Brennweite erlaubte. Die Vorsätze kamen von verschiedenen Herstellern. Rodenstock bot so etwas an, aber auch Kern selbst sowie diverse andere Hersteller.

Bis 1950 hatte BOLEX beispielsweise (nach Kameranummern) rund 60.000 16mm Kameras (noch keine Reflexkameras, die gab es erst später) abgesetzt, die auch mit derartigen Objektiven versehen wurden. Schneider war hier frühzeitig mit vergleichbaren Brennweiten vertreten und bot auch kurze lichtstarke Brennweiten für ARRI an. Ein 16mm Cinegon mit 1:1,6  für die damals (1952) flammneue ARRI 16 befindet sich in meinem Besitz. Diese Objektive können mittels C-Mount Gewinde oder Bajonett-Adapter durchaus auch an anderen, kleineren Kameras Verwendung finden.

"Weitwinkel" ist allerdings aus Sicht des Kleinbildphotographen etwas gewagt ausgedrückt, denn nach Kleinbildmaßstäben wäre ein 10mm Weitwinkel-Objektiv, gemessen an der Filmbild-Diagonale bzw. am Bildwinkel, gerade mal ein kurzes Normalobjektiv. Allerdings galt in der Filmtechnik eine andere Sichtweise. Ein Objektiv mit einer Brennweite, welche in etwa der doppelten Filmbilddiagonale entspricht, bezeichnet(e) man dort als Normalbrennweite. Beim 16mm Film also rund 25mm.

Die o.a. afokalen Weitwinkelvorsätze sind also sicher nicht als sinnfrei zu betrachten. Zumal wenn man berücksichtigt dass der Bildwinkel einer Optik unter Wasser bei Blick durch eine Planglasscheibe noch einmal um ca. 1/3 schrumpft

Aber vielleicht habe ich Euch ja auch nur mistverstanden. Dann bitte ich um Nachsicht für die Einmischung

Gute Nacht!

Wolfgang

Edited by wpo
Link to post
Share on other sites

Was mich interessieren würde: Wie hat man in diesem Ding die Kamera gespannt? Und die Zeit eingestellt? Blende, Entfernung, Auslösen kann ich mir vorstellen. Aber das Rädchen an der Schraubleica weiterdrehen? Ich muß da drei Mal nachfassen. Ein Blick ins Innere wäre sehr interessant... 

 

Link to post
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...