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Geschwindigkeitsmessung mit der Kamera


ThomasvonAue

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Der Fahrweg zum hiesigen Kindergarten ist, wiewohl auf 30 km/h beschränkt, bei den ortskundigen Rasern beliebt, weil wenig befahren und kürzt den Weg zur Bundesstraße außerdem erheblich ab. Ein Schleichweg also, bei dem man, weil einem mit ziemlicher Sicherheit niemand entgegenkommt, gehörig aufs Pedal tritt.

 

Der Elternbeirat möchte nun beim Gemeindeamt bauliche Maßnahmen beantragen und die Notwendigkeit hierfür mit Geschwindigkeitsmessungen der vorbeizischenden Fahrzeuge belegen.

Weil natürlich keines der Elternbeiratsmitglieder über eine Lichtschranke nebst Datenverarbeitung verfügt, habe ich vorschnell den Finger gehoben und kühn behauptet:

Das machen wir mit einem Fotoapparat!

 

Flugs habe ich im Kopf überschlagen, dass 30 km/h 8,3 m/s betragen.

Der Weg, den der Schlitz in der Kamera zurücklegt, also 36 mm sind 0,036 m geteilt durch1/250stel sind genau 9m/s.

Das heißt, wenn ich ein vorbeifahrendes Auto mit 1/250stel fotografiere und es fährt 30km/h, dann müsste es scharf abgebildet sein.

Fährt das Fahrzeug schneller, verwischt es und der Nachweis ist erbracht, dass sich der Fahrer nicht an die 30km/h gehalten hat. Je verwischter, desto schneller.

 

Bevor ich mich nun stundenlang ins feuchte Gras auf die Lauer lege, würde ich gerne wissen, ob diese Überlegungen richtig sind, schließlich bin ich kein Kameraverschlussexperte und in Physik war ich auch nie so richtig gut, ja, eigentlich überhaupt nicht, aber jetzt brauchen wir ein simple und praktikable Methode um zu zeigen, wie fürchterlich rücksichtslos hier vorbeigerauscht wird und dafür würde ich mich schon ein paar Stunden zwischen die Gräser werfen.

Na gut, eine Iso-Matte nehme ich noch mit.

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Guest MAXAUSFFM

...das ist ja wohl nicht Ihr ernst oder ??? :confused:

 

Tip: einfach in der Strasse Betroffene zusammenführen und bei dem zuständigen Revier einen Antrag auf Verkehrsüberwachung stellen.

 

Denke mal, dies ist der sinnvollere Weg ;)

 

Gruß MAX

 

PS: die Beweiskraft Ihrer Fotos wäre sowieso "null"

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Das ganze Unterfangen würde schon an dem Problem scheitern, dass "Schärfe" ein sowohl mutlifaktoriell bedingter als auch in großen Teilen subjektiver Begriff ist. Multifaktoriell: ein Unschärfeindruck kann entstehen durch Bewegung realtiv zur Verschlusszeit (das wäre das Kriterium das dir vorschwebt), Kameraverwacklung, unexakte Fokussierung, Vergrößerungsmaßstab im Verhältnis zum Betrachtungsabstand, bestimmte Tonwerte im Bild, Gegenlicht etc. etc. Subjektiv: was für den einen akzeptabel ist, empfindet der andere als unscharf. Zudem kann sich dies bei ein und deselben Person im Laufe der Zeit ändern. Also man braucht schon eine exakte Messung, um juristisch verwertbare Angaben zu bekommen. Das lässt man dann, wie schon Max vorschlug, am besten durch die dafür offiziell Befugten erledigen.

 

Grüße,

Norbert

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................Flugs habe ich im Kopf überschlagen, dass 30 km/h 8,3 m/s betragen.

Der Weg, den der Schlitz in der Kamera zurücklegt, also 36 mm sind 0,036 m geteilt durch1/250stel sind genau 9m/s.

...................

 

er hat also einen horizontal ablaufenden verschluss. also querformataufnahme.

also keine hochformataufnahmen ;), dann verschluss entweder gegen oder mit der schwerkraft ablaufend - letzteres beschleunigt.

der liegt auch im zulässigen bereich des wirkungsgrades?

und die zeiten laufen innerhalb der toleranz?

und die erforderliche blende für die rechnung ergibt sich aus der schönwetterlage?

denn wirkungsgrad und blende hängen voneinander ab. lichtkegeldurchmesser.

gleichlaufschwankungen null?

 

tachotoleranz bei 30 durch mitzieheffekt?

 

ähhh, null ahnung, denke aber, wird nicht so einfach.

evtl. reicht ja für die beweisaufnahme die tatsache allein, dass das messinstrument von leica war/ist ;)

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Guest user9293
...das ist ja wohl nicht Ihr ernst oder ??? :confused:

 

Tip: einfach in der Strasse Betroffene zusammenführen und bei dem zuständigen Revier einen Antrag auf Verkehrsüberwachung stellen.

 

Denke mal, dies ist der sinnvollere Weg ;)

 

Gruß MAX

 

PS: die Beweiskraft Ihrer Fotos wäre sowieso "null"

Müssen die auf so einen Antrag reagieren? Hier ist zwar keine 30 Zone aber ich wohne kurz vor dem Ende einer langen breiten Straße und bei uns vorm Haus ist genau der Bremspunkt für die Raser. Außerdem sind von 4 Bushaltestellen in der Straße 2 beinselt. Man glaubt kaum mit welcher Selbstverständlichkeit an diesen Stellen der Bus gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung überholt wird. Und weil keiner einschreitet wird das immer schlimmer....

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Vielleicht einfach mit einer Stopuhr die Zeit messen, die für eine definierte Strecke benötigt wird? Und das schöne Kameraspielzeug für sinnvollere Sachen nutzen. Anzeigenerstatter sind brigens nicht überall in der Nachbarschaft beliebt, zumal die "Raser" erfahrungsgemäß meistens nur drei Häuser weiter wohnen.

 

lg aus Willich

 

Dieter

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Ich kann Thomas Frage gut nachvollziehen, bin mir aber sicher, dass er den falschen Ansatz wählt.

 

Natürlich geht es nicht um Anzeigen und um Beweiskraft. Den kommunalen Beschussgremien aber nachweisen zu können, dass in einer Straße häufig zu schnell gefahren wird, untermauert die Forderung nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung bzw. häufigeren Kontrollen. In Nähe eines Kindergartens sehe ich das als ein sehr legitimes Anliegen an.

 

Zur Ausführung reicht eine Fotokamera aber nicht. Mach es wie die Polizei: Falls keine Distanzmarken wie Gartenzäune, Toreinfahrten o.ä. vorhanden sind, zieh einige Kreidestriche im 10m-Abstand auf die Fahrbahn. Dann brauchst Du einen Mini-DV-Camcorder, mit dem Du 30-50 m der Straße in den Blick nimmst. Geht aus jedem Winkel und auch hinter der Fensterscheibe stehend. Lass während der Hauptverkehrszeiten eine 60min-Kassette durchlaufen und Du kannst später an Hand der exakten Einzelbilder z.B in einem Schnittprogramm exakt die Wegstrecken bestimmen, die die Fahrzeuge innerhalb einer 25stel Sekunde gefahren sind. Das kurz zusammen geschnitten sollte helfen, die Ordnungsbehöreden von der Notwendigkeit Deines Antrages zu überzeugen - fern von aller Denunziation Einzelner.

 

Gruß Friedhelm

 

PS: Und da wir hier im Leica-Forum sind, solltest Du natürlich eine Panasonic-Videocamera mit Leica-Dicomar verwenden. Sind übrigens tatsächlich nicht schlecht und bei den meisten ARD-Anstalten im VideoJournalisten- Einsatz.

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Ja, das wird schwieriger als ich dachte.

Wie Friedhelm schön sagte, geht es nicht darum, einzelne Autofahrer an den Pranger zu stellen, sondern einfach nur Handlungsbedarf aufzuzeigen.

Ich hätte jetzt gerne eine Digitalkamera mit Zeitenrad, da könnte ich an irgend einer x-beliebigen Straße mal auf die Schnelle ein paar Probeaufnahmen machen und sofort sehen, ob da was sinnvolles dabei herauskommt.

Alle Bekannten haben nur digitale Kameras mit Automatiken, mit tausend Einstellmöglichkeiten, aber keiner Zeitvorwahl. Das gibt's ja nicht! Meine eigene hat das auch nicht!

 

Ich habe vor einiger Zeit mal einen Beamten im Meßwagen gefragt, der an anderer, wahrscheinlich weil finanziell weit einträglicherer Stelle geblitzt hat, ob er nicht auch mal nachts und am Kindergarten sich niederlassen könnte. Da sagt er: Was glauben Sie, wieviel Anfragen wir im Monat von Bürgern bekommen, wo wir überall messen sollen?

 

Ich für mein Teil glaube, die suchen sich nicht die Gefahrenschwerpunkte, sondern die Punkte, wo am meisten herausspringt, aber vielleicht tue ich da den Beamten Unrecht.

 

Und der Gemeinderat? Na, wer sitzt da drin? Die Landwirte, die ihre Äcker in Bebauungspläne und Gewerbegebiete umgewandelt sehen wollen um noch mehr Millionör zu werden, als man eh schon ist. Okay, wäre ich Bauer, wäre ich auch bei der örtlichen CSU.

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Es hilft ja manchmal auch schon so ein kleines Radar-Gerät (wird wohl verliehen, von wem?) aufzustellen, dass für eine bestimmte Zeit( Batteriebetrieben) am Straßenrand aufgestellt wird und dem Autofahrer die jeweils gerade gefahrene Geschwindigkeit anzeigt.

Das Ergebnis wird der Behörde nicht mitgeteilt, ob das Gerät eine Statistik speichert weiß ich nicht.

Von einer Beobachtung mit Kamera, dem fotografieren (die den Fahrer wiedererkennbar zeigen würde) würde ich aus rechtlichen Gründen abraten, zumindest nicht ohne Nachfrage bei der Polizei damit beginnen.

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Selbsthilfe nützt in solchen Fällen gar nichts, man bringt sich zum Schluß noch in Schwierigkeiten mit den Behörden, wenn man selbst aktiv wird, z.B. mit simulierten "Unfällen" auf der Strasse mit querstehenden Fahrzeugen mit Pannenblinkern, um den Durchgangsverkehr zu blockieren. Ist schon passiert.

Anzeigen wegen zu schnellen Fahrens, untermauert mit eigenen "Beweisen", sind nicht beweiskräftig gestützt, auch wenn man mit ein paar zig Euro selbst Lichtschranken einsetzt und technisch exakt mißt. Da auf die technischen Gegebenheiten eines Schlitzverschlusses zu setzen, ist ein zusätzliches Problem der Beweisführung.

 

Mit ein paar Mann morgens auf die Strasse stellen, die Autofahrer zum Anhalten "nötigen", denen das KiGa-Schild vor die Nase halten, hilft vielleicht für ein paar Tage, bringt einen aber auch mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Anzeige wegen Behinderung des Straßenverkehrs ins Haus.

 

Hilft gruppenweises Agieren beim Ordnungsamt, hilfsweise bei der politischen Opposition (die anderen liegen eher auf der faulen Haut) nix? Da sähe ich eher einen Ansatzpunkt, nicht bei den partiellen Techniken der Leica.

 

Gruß

Erich

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Guest leicageek
Der Fahrweg zum hiesigen Kindergarten ist, wiewohl auf 30 km/h beschränkt, bei den ortskundigen Rasern beliebt, weil wenig befahren und kürzt den Weg zur Bundesstraße außerdem erheblich ab. Ein Schleichweg also, bei dem man, weil einem mit ziemlicher Sicherheit niemand entgegenkommt, gehörig aufs Pedal tritt.

 

Der Elternbeirat möchte nun beim Gemeindeamt bauliche Maßnahmen beantragen und die Notwendigkeit hierfür mit Geschwindigkeitsmessungen der vorbeizischenden Fahrzeuge belegen.

Weil natürlich keines der Elternbeiratsmitglieder über eine Lichtschranke nebst Datenverarbeitung verfügt, habe ich vorschnell den Finger gehoben und kühn behauptet:

Das machen wir mit einem Fotoapparat!

 

Flugs habe ich im Kopf überschlagen, dass 30 km/h 8,3 m/s betragen.

Der Weg, den der Schlitz in der Kamera zurücklegt, also 36 mm sind 0,036 m geteilt durch1/250stel sind genau 9m/s.

Das heißt, wenn ich ein vorbeifahrendes Auto mit 1/250stel fotografiere und es fährt 30km/h, dann müsste es scharf abgebildet sein.

Fährt das Fahrzeug schneller, verwischt es und der Nachweis ist erbracht, dass sich der Fahrer nicht an die 30km/h gehalten hat. Je verwischter, desto schneller.

 

Bevor ich mich nun stundenlang ins feuchte Gras auf die Lauer lege, würde ich gerne wissen, ob diese Überlegungen richtig sind, schließlich bin ich kein Kameraverschlussexperte und in Physik war ich auch nie so richtig gut, ja, eigentlich überhaupt nicht, aber jetzt brauchen wir ein simple und praktikable Methode um zu zeigen, wie fürchterlich rücksichtslos hier vorbeigerauscht wird und dafür würde ich mich schon ein paar Stunden zwischen die Gräser werfen.

Na gut, eine Iso-Matte nehme ich noch mit.

 

Bewegt sich der Schlitz in Fahrrichtung oder dagegen? Je nachdem wird das Auto kürzer oder länger.........

 

Alles quatsch. Nimm eine Videokamera, mache in definierten Abständen Markierungen auf der Straße oder auf den Bordstein und basta. Einfacher geht es nicht. Es bleibt aber zu befürchten, dass Behörden so etwas nicht anererkennen.

 

Bei uns in Bochum gibt es, wenn Anwohner sich beschweren eine mobile Radarfalle, die wie in Verkehrsschild aussieht und kein Foto macht, sondern in großen blinkenden Leuchtziffern die Geschwindigkeit anzeigt. Zeigt durchaus Wirkung, zumindestens bei denjenigen, die die Straße regelmäßig benutzen. Einmal wurde si ein Ding auch geklaut; 6 Monate später ist es in einem örtlichen Ententeich wiedergefunden worden.

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...

Ich für mein Teil glaube, die suchen sich nicht die Gefahrenschwerpunkte, sondern die Punkte, wo am meisten herausspringt, aber vielleicht tue ich da den Beamten Unrecht.

...

Es kommt ganz darauf an, in welchem Bundesland die Kontrolle stattfinden soll.

Wenn die Gemeinden für die Ausrüstung selbst bezahlen, haben sie natürlich ein großes Interesse daran, dass sich die Gerätschaften schnell amortisieren.

Ich selbst bin in 18 Jahren nun dreimal geblitzt worden. Alles ausserorts auf zweispurigen Strecken. Jeweils zeigte mein GPS zwischen 5 und 15km/h zuviel.

Gezahlt habe ich nur in Hessen, nicht in RLP (obwohl ich da am schnellsten war).

Unabhängig davon, haben m.W. die beamten keinen Einfluß darauf, wo sie ihre Apparate aufstellen sollen.

 

Doch zum Thema:

Um wirklich an bestimmten behördlichen Stellen die nötige Aufmerksamkeit zu erregen, helfen nur Bilder mit stark verwischten Wagen. Die müssten da schon 50km/h und schneller sein.

Aber die Rechnung hat auch einen Haken: Es klappt reproduzierbar nur, wenn der Verschluss senkrecht zur Fahrtrichtung läuft, bei R-Kameras als im Querformat und damit 24mm anstatt 36mm.

Und wer garantiert, dass die digitalen Aufnahmen nicht manipuliert wurden? Ich glaube schon fast, dass analoges Material hier besser wäre, aber auf dem Negativrand stehen auch keine Exif-Daten ;-)

In Summe aller Überlegungen halte ich auch die Video-Variant für die beste Lösung und 'ne WebCam kostet auch nicht die Welt.

Wenn man paralle zur Strasse aus einem Haus aus aufnehmen könnte und den Abstand zweier markanten Punkte an der Strasse exakt vermisst, könnte man über die Anzahl der Frames die Zeit ausrechnen, die der Wagen benötigt hat.

Einmal selbst vorbeifahren mit der max. erlaubten Geschwindigkeit.

Diese Sequenz dann immer oben einblenden und die Raser darunter.

Das sollte auch wirken.

 

Allerdings hätte ich zunächst bedenken, ob das ganze Vorgehen überhaupt in der Art erlaubt ist.

Ein guter Ansatz isses immerhin, in meinen Augen.

Viel Erfolg

TS

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