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Hallo zusammen,

ich bin Fotografie-AnfÀnger, seit Weihnachten stolzer Besitzer einer Leica CL und schon lÀnger stiller Leser dieses hilfreichen Forums, aus dem ich schon viel gelernt habe.

Trotz vielfĂ€ltigem Suchen, kann ich mir aber eine Frage nicht beantworten:  Was ist bitteschön der Unterschied zwischen dem Programm-Shift im Modus Programmautomatik (P), den ich dort mit dem rechten Einstellrad Ă€ndere, und der Änderung der Blende im Modus Zeitautomatik (A)?

Mit dem  Programm-Shift kann ich die Blendenöffnung einstellen, also vor allem die SchÀrfentiefe bestimmen. Laut Handbuch verÀndert die Kamera sodann automatisch die Verschlusszeit - und zwar so, dass sich die Gesamtbelichtung, d.h. die Helligkeit des Bildes, nicht verÀndert.

Nach meinem VerstÀndnis ist das doch auch die gleiche Vorgehensweise im Modus Blendenvorwahl=Zeitautomatik (A). Dort gebe ich die Blendenöffnung vor (auch mit dem rechten Einstellrad), die Kamera steuert die Belichtung automatisch durch VerÀnderung der Verschlusszeit.

Da muss ich doch noch etwas ĂŒbersehen haben, denn sonst macht es doch keinen Sinn, dass es diese beiden (getrennten) Modi gibt.

Viele GrĂŒĂŸe

Markus

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Herzlichen GlĂŒckwunsch zur "fast" neuen CL und viel VergnĂŒgen.

Bei der Blendenvorwahl (gleichbedeutend mit Zeitautomatik) gibst Du fest vor, welche Blende die Kamera einstellen soll. Diese Funktion ist zuerst dann zweckmÀssig, wenn Du ein Objektiv verwendest, bei welchem die Kamera die Blende nicht Àndern kann. Leica M-Objektive sind ein gutes Beispiel, aber lang nicht das einzige.

FĂŒr ein zweites Szenario, wo die Blendenvorwahl unabdingbar ist, stelle Dir bitte einen Ausflug oder eine Foto-Sitzung vor (mit variabler Dauer, von wenigen Minuten bis zu Tagen oder mehr). Du möchtest fĂŒr die ganze Serie, die entstehen soll, immer ein bestimmtes Aussehen haben, zum Beispiel eine kleine TiefenschĂ€rfe (oder eine grosse). Dazu stellst Du einmal die Blende ein (oder fĂŒr jede Situation die passende Blende) und lĂ€sst die Kamera den Rest machen. Allenfalls siehst Du nach, ob die Kamera eine Zeit wĂ€hlt, die fĂŒr die Situation angemessen ist (lang oder kurz genug).

Mit dem Programm-Modus kannst Du bei einer einzelnen Aufnahme selbstverstĂ€ndlich die gewĂŒnschte Blende einstellen, wie Du das beschreibst. Es sei denn, Du fackelst lang herum und in der Zwischenzeit ist eine Wolke vor die Sonne getreten, in welchem Fall Du beachten mĂŒsstest, dass die LichtverhĂ€ltnisse nicht mehr dieselben sind und dass Du wahrscheinlich die Einstellung nochmals korrigieren musst. Auffallend wird der Unterschied, wenn Du eine Serie von mehreren Bildern mit der gleichen Blende machen willst (siehe oben). Im Programm-Modus hebelst Du andauernd an der Einstellung, ausser Du vergisst es bei einigen Aufnahmen. Geschieht mir oft.

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vor 4 Stunden schrieb Markus69:

Da muss ich doch noch etwas ĂŒbersehen haben, denn sonst macht es doch keinen Sinn, dass es diese beiden (getrennten) Modi gibt.

Das Aussehen eines Fotos (Freistellung/SchĂ€rfentiefe) gestaltest Du ausschließlich mit der Blende. FĂ€lle, in denen eine kurze Zeit wegen schneller Bewegung des Aufnahmeobjekts nötig ist, lassen wir mal unberĂŒcksichtigt.

Ein Fotograf hat also im Idealfall eine Vorstellung davon, ob er z.B. eine Person freistellen möchte oder es lieber von vorne bis hinten scharf sein soll (oder irgendetwas dazwischen). DafĂŒr wĂ€hlt man dann die passende Blende vor und die Kamera ergĂ€nzt aufgrund der gemessenen Belichtung die passende Zeit.

Bei der ("schlauen") Programmautomatik versucht die Kamera nach Möglichkeit eine mittlere Zeit zu wĂ€hlen, die aufgrund der Brennweite nicht zu Verwackelungen fĂŒhrt und sucht dazu die passende Blende (und den passenden ISO-Wert, auch mit PrioritĂ€ten, sofern Auto-ISO an ist). Die Chance, dass die Kamera dabei die Blende erwischt, die sich der Fotograf zur geplanten Gestaltung gedacht hat, ist nicht sonderlich groß. Im Zweifelsfall muss der Fotograf also bei jeder Aufnahme, nachdem die Belichtung gemessen wurde, per Shift die Blende erneut so wĂ€hlen, wie er es gerne hĂ€tte. Da ist es dann einfacher vor dem Blick durch den Sucher die richtige (gewĂŒnschte) Blende zu wĂ€hlen und sich auf andere Dinge zu konzentrieren (Ausschnitt, Moment des Auslösen etc.).

 

 

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3 minutes ago, monsieur nobs said:

Frei ĂŒbersetzt

Du meinst wohl: "falsch ĂŒbersetzt".

Jemand, der mit diesen ZusammenhĂ€ngen gut vertraut ist, kann ja auch beurteilen, unter welchen UmstĂ€nden die Automatik fĂŒr den gegebenen Anlass gut genug ist oder vielleicht sogar Vorteile gegenĂŒber der manuellen Bedienung aufweist.

Deine Vorurteile greifen zu kurz.

  • Thanks 1
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vor 21 Stunden schrieb dau:

Deine Vorurteile greifen zu kurz.

Welche Vorurteile? Ich habe keine. Und eben
 eine "Programm-Automatik" ermöglicht es Leuten, die keine Ahnung von Fotoapparaten haben oder nur selten Fotos machen und deshalb "aus der Übung sind", ordentlich belichtete Bilder zu machen. Ich find' das praktisch. Als Option.
Alles andere wurde ja bereits von dir ausfĂŒhrlich und vollkommen richtig beschrieben.

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Der Unterschied liegt darin, dass du bei "A" die Blende schon voreinstellen kannst, bevor Du die Kamera ans Gesicht nimmst. Bei P-Shift wÀhlt die Kamera erst mal eine Blende je nach Motiv/Licht, die du dann aber auch vor dem Auslösen wieder modifizieren kannst. Mir is A lieber.

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Besten Dank fĂŒr die Antworten. Der Unterschied ist demnach nicht so gewaltig, wie ich erwartet hĂ€tte. 

Bei A kann die Blende voreingestellt werden und die Einstellung bleibt auch nach dem Ausschalten der Kamera gespeichert.

P hingegen ist darauf ausgerichtet, dass die Kamera die Einstellungen vorbestimmt. Der Programm-Shift ist nur fĂŒr die einmalige Änderung der Blende gedacht, bleibt also nach dem Ausschalten nicht erhalten.

FĂŒr ein einzelnes Foto ergibt sich demnach kein Unterschied, zwischen P und A, wenn jeweils die gleiche Blende eingestellt ist.

Damit ist P eher fĂŒr ein schnelles Foto mit wenig Zeit, die Einstellungen zu prĂŒfen. A hingegen fĂŒr das bewusstere Fotografieren.

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Genau so!

(Hinzu kommt das subjektive Element, dass P halt bei traditionellen Fotografen etwas verpönt ist. P ist nach deren Ansicht halt etwas fĂŒr die vollautomatischen Knipskisten, damit auch AnfĂ€nger ohne Ahnung Fotos hinbekommen. Das greift nach meiner Meinung allerdings etwas zu kurz, da P durchaus Sinn macht, wenn ganz schnell ein Schnappschuss gebraucht wird. So habe ich in meinen Kameras stets P vor-eingestellt und nur, wenn ich genug Zeit habe, wechsele ich auf Zeit- oder Blendenautomatik oder shifte das Zeit-/Blendenpaar).

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