ferdinand Posted February 7, 2017 Share #121 Posted February 7, 2017 Advertisement (gone after registration) Nach der saublöden Rechtschreibreform sollten wir uns noch den letzten Wert in Schrift und Form erhalten Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted February 7, 2017 Posted February 7, 2017 Hi ferdinand, Take a look here Schon wieder ein neuer Chef ... . I'm sure you'll find what you were looking for!
Guest Posted February 7, 2017 Share #122 Posted February 7, 2017 Hallo, Schrift, deren Forum und Grammatik, hat, jedoch auch etwas Kultur und Werten zu tun, was im gleichen Maße auch auf die Sprache zutrifft. Warum also ein solches Gut, zumal dort wo es nicht nötig erscheint, verwässern? Ist es daher nicht Bemerkenswert, dass sich sogar die Forumssoftware oder ein I-Phone der Groß und Kleinschreibung bedient? Gruß Thomas Ja, aber Sprache und Schrift dürfen oder müssen sich sogar entwickeln, wollen sie nicht erstarren. Während meiner Gymnasialzeit empfahl ein junger Studienrat für die Fächer Deutsch, Philosophie und Geschichte, frisch geprägt durch die Frankfurter Schule, eine konsequente Kleinschreibung als das Schriftdeutsch der Zukunft und verdeutlichte Lesbarkeit und Verständlichkeit mit Texten von Enzensberger u.a.: Hans Magnus Enzensberger: ins lesebuch für die oberstufe (v 1957) lies keine oden1, mein sohn, lies die fahrpläne: sie sind genauer. roll die seekarten auf, eh es zu spät ist. sei wachsam, sing nicht. der tag kommt, wo sie wieder listen ans tor schlagen und malen den neinsagern auf die brust zinken2. lern unerkannt gehn, lern mehr als ich: das viertel wechseln, den paß, das gesicht. versteh dich auf den kleinen verrat, die tägliche schmutzige rettung. nützlich sind die enzykliken3 zum feueranzünden, die manifeste4: butter einzuwickeln und salz für die wehrlosen. wut und geduld sind nötig, in die lungen der macht zu blasen den feinen tödlichen staub, gemahlen von denen, die viel gelernt haben, die genau sind, von dir. Anmerkungen: 1 Ode: feierliches, pathetisches Gedicht 2 Zinken: Zeichen, Markierung (der Gaunersprache gezinkt) 3 Enzyklika: Rundschreiben des Papstes 4 Manifest: Grundsatzerklärung einer Partei (bes. kommunistische) Wir bewunderten die damals durchgeführten und uns ungemein radikal erscheinenden Reformen bei Rechtschreibung und Grammatik in den benachbarten Niederlanden. Kleinschreibung kombiniert mit Orthografie nach der Neuen Zürcher Zeitung, also z.B. Auflösung der Umlaute, des antiquierten "ß" etc. erschien als logische Konsequenz, nicht zuletzt um der deutschen Sprache etwas von ihrem abschreckenden Ruf einer schwer zu erlernenden Fremdsprache zu nehmen. Leider haben sich - wie auch bei der letzten katastrophalen Rechtschreibreform wieder einmal bewiesen - reaktionäre, ausbremsende Kultusbürokratien mit ihren unverändert kleinstaatlich-kleinkarierten Denkweisen durchgesetzt. Link to post Share on other sites More sharing options...
ferdinand Posted February 7, 2017 Share #123 Posted February 7, 2017 nicht so wissenschaftlich ..... der kranke floh Link to post Share on other sites More sharing options...
Castello Posted February 7, 2017 Share #124 Posted February 7, 2017 Ja, aber Sprache und Schrift dürfen oder müssen sich sogar entwickeln, wollen sie nicht erstarren. [...] Kleinschreibung kombiniert mit Orthografie nach der Neuen Zürcher Zeitung, also z.B. Auflösung der Umlaute, des antiquierten "ß" etc. erschien als logische Konsequenz, nicht zuletzt um der deutschen Sprache etwas von ihrem abschreckenden Ruf einer schwer zu erlernenden Fremdsprache zu nehmen. Hmmm, Schrift, die nicht erstarren will.... Hat mir, ehrlich gesagt, zu viel Pathos. Sprache entwickelt sich durch den Wortschatz, und nicht dadurch, dass man die Konventionen anarchisch vernachlässigt. Die Schrift ("Verschriftlichung") dient der Verständigung: der Kommunikation und der Dokumentation. Sie muss eindeutig sein und deshalb vereinbarten oder tradierten Regeln (= Konventionen) folgen. Deswegen brauchen wir bitte auch weiterhin das - wie Du schreibst - "antiquierte ß": Für mich ist es keineswegs antiquiert, in der Schriftsprache den Unterschied zu erkennen, ob jemand Alkohol "in Maßen" oder "in Massen" zu sich genommen hat. In gleicher Weise ist die korrekte Interpunktion notwendig. "Was willst Du schon wieder?" ist etwas anderes als "Was, willst Du schon wieder?". Castello. Link to post Share on other sites More sharing options...
LucisPictor Posted February 7, 2017 Share #125 Posted February 7, 2017 Meine Schreibweise entdeckte ich im Englischunterricht. Fortan benutzte ich nur noch Kleinschrift nach engl. Vorbild, allerdings nicht im Fach Deutsch. In unserer globalen Geschäfts- und Kommunikationswelt ist Englisch die überwiegend anzutreffende Sprache. Ihre Kleinschreibungsregelung ist anerkannte Normalität. In diesem Zusammenhang sei auch auf das Internationale Leica User Forum hingewiesen. Muss ein seltsamer Englischunterricht gewesen sein, denn entgegen mancher Einschätzug wird im Englischen ja nun wirklich nicht alles "klein" geschrieben. Es gibt übrigens auch Satzzeichen in englischen Sätzen und beides bedient eine bessere Lesbarkeit und Verständigung - ebenso wie im Deutschen... Zeichensetzung: "Komm, wir essen, Opa." "Komm, wir essen Opa." Groß- und Kleinschreibung: Der Junge sieht dir ungeheuer ähnlich. Der Junge sieht dir Ungeheuer ähnlich. Nebenbei, der Enzensberger Text sollte nicht als Aufforderung zur allgemeinen Kleinschreibung verstanden werden, sondern vielmehr als ausgezeichnete Übung zur Text-Interpretation. Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted February 7, 2017 Share #126 Posted February 7, 2017 di ordografi des folx war 1 felschlag. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted February 7, 2017 Share #127 Posted February 7, 2017 Advertisement (gone after registration) ... Nebenbei, der Enzensberger Text sollte nicht als Aufforderung zur allgemeinen Kleinschreibung verstanden werden, sondern vielmehr als ausgezeichnete Übung zur Text-Interpretation. Textinterpretationen standen natürlich an erster Stelle, die Kleinschreibung war nur Nebenthema. Wer meint Großschreibung und deutsche Sonderzeichen seien unerlässlich für jegliche Textverständlichkeit, zeigt nur seine Faulheit Zusammenhänge erfassen zu wollen. Und die jetzt gültigen Regelungen für das "ß" sind ebenso unlogisch wie zuvor, weg damit. Niemand wird daran gehindert sein geschichtliches Sprachinteresse mit historischen Texten auszuleben, aber einer aktuellen Schriftsprache müssen nicht alle altphilologischen Altlasten und zufälligen Ungereimtheiten (wie z.B. Kaiser Wilhelms II. sture "Thron"-Beharrung) weiterhin aufgebürdet werden. Nochmals: Ein Blick auf die Reformen im Niederländischen könnte Vorbild sein. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Wolfgang Sch Posted February 7, 2017 Share #128 Posted February 7, 2017 Textinterpretationen standen natürlich an erster Stelle, die Kleinschreibung war nur Nebenthema. Wer meint Großschreibung und deutsche Sonderzeichen seien unerlässlich für jegliche Textverständlichkeit, zeigt nur seine Faulheit Zusammenhänge erfassen zu wollen. Und die jetzt gültigen Regelungen für das "ß" sind ebenso unlogisch wie zuvor, weg damit. Niemand wird daran gehindert sein geschichtliches Sprachinteresse mit historischen Texten auszuleben, aber einer aktuellen Schriftsprache müssen nicht alle altphilologischen Altlasten und zufälligen Ungereimtheiten (wie z.B. Kaiser Wilhelms II. sture "Thron"-Beharrung) weiterhin aufgebürdet werden. Nochmals: Ein Blick auf die Reformen im Niederländischen könnte Vorbild sein. a Auch Konrad Duden war Verfechter einer gemäßigten Kleinschreibung und konsequenter Sprachvereinfachung, wie die, einem Laut nur einen Buchstaben zuzuordnen. In 3sat gab es eine vierteilige Dokumentation über Duden und die Entwicklung der deutschen Sprache, die bestimmt noch in der Mediatek abzurufen ist und die verständlich aufzeigt, welche (faulen) Kompromisse eingegangen wurden. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Eclat Blanc Posted February 7, 2017 Share #129 Posted February 7, 2017 Der Verzicht auf Großbuchstaben ist praktizierter Sozialismus. Diese Gleichmacherei schwebte beispielsweise auch Bert Brecht vor. In seinem tagebuchähnlichen „Arbeitsjournal", ist alles klein geschrieben. Überhaupt Rechtschreibung: Thomas Mann hatte eine sehr eigenwillige Schreibweise. Das merkt man beim Lesen seiner Tagebücher, wo aus Gründen der Authentizität der Lektor nicht eingegriffen hat. Aber Rechtschreibung ist kein Selbstzweck, die Einhaltung von Regeln erleichtert das flüssige Lesen sehr. Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted February 7, 2017 Share #130 Posted February 7, 2017 ...., einem Laut nur einen Buchstaben zuzuordnen..... Und woher wollte er die zusätzlich benötigten Buchstaben nehmen, und wie wollte er allen Leuten lehren, alle in der Sprache vorkommenden Laute zu unterscheiden? Wollte er die Wörter je nach Stellung im Satz auch unterschiedlich schreiben? Link to post Share on other sites More sharing options...
eckart Posted February 7, 2017 Share #131 Posted February 7, 2017 Dank der ganzen Experten hier wird sich sicher schon bald der richtige finden. Na klar, aber es hat ja keiner Zeit von uns Link to post Share on other sites More sharing options...
Talker Posted February 7, 2017 Share #132 Posted February 7, 2017 Der Verzicht auf Großbuchstaben ist praktizierter Sozialismus. Diese Gleichmacherei schwebte beispielsweise auch Bert Brecht vor. In seinem tagebuchähnlichen „Arbeitsjournal", ist alles klein geschrieben. Überhaupt Rechtschreibung: Thomas Mann hatte eine sehr eigenwillige Schreibweise. Das merkt man beim Lesen seiner Tagebücher, wo aus Gründen der Authentizität der Lektor nicht eingegriffen hat. Aber Rechtschreibung ist kein Selbstzweck, die Einhaltung von Regeln erleichtert das flüssige Lesen sehr. Da bin ich ein wenig anderer Meinung. Es ist wirklich verblüffend ,wie flüssig man einen Text lesen kann, in dem in fast jedem Wort einige Buchstaben fehlen. Man hat mir vor einiger Zeit schon, mal einen Zettel mit entsprechen ausgedünnten Prosa-Text zum lesen vorgehalten. Ich habe mich gewundert wie glatt man so etwas lesen kann. Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted February 7, 2017 Share #133 Posted February 7, 2017 ....wie glatt man so etwas lesen kann. Ich gebe zu bedenken, dass nicht alle gleich flüssig lesen. Was "man" unbehindert und vielleicht unbemerkt liest, stellt andere vor Rätsel, vielleicht sogar unlösbare. Im Forum sind Lesehemmnisse aus Nachlässigkeit oder gar Absicht besonders unfreundlich, versuchen doch einige Leute aus anderen Ländern, unseren Unterhaltungen zu folgen. Link to post Share on other sites More sharing options...
B. Lichter Posted February 8, 2017 Share #134 Posted February 8, 2017 Wollen wir ernsthaft so tun, als wäre die Verweigerung, die Umschalttaste zu nutzen, ein besonders sorgfältiger Umgang mit der Rechtschreibung? Für mich ist das nur Ignoranz, gepaart mit dem fehlende Mumm dazu zu stehen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest digiuser_re-reloaded Posted February 8, 2017 Share #135 Posted February 8, 2017 Der Verzicht auf Großbuchstaben ist praktizierter Sozialismus. Das ist kein praktizierter Sozialismus sondern schlichtweg Ignoranz. Aus dieser praktizierten Ignoranz hier auch noch durch viel BlaBla (siehe #113) ein Feature zu machen ist doch geradezu lächerlich. Für mich sind solche Leute nichts anderes als bornierte Oberlehrer. Link to post Share on other sites More sharing options...
flyboy Posted February 8, 2017 Share #136 Posted February 8, 2017 ich fände es sozialistischer und gerechter die rechtschreibung komplett abzuschaffen, damit auch der größte depp eine chance hat die eignungstest der firmen zu bestehen. niveau ist was für spießer und die bourgeoisie. die avantgarde schreibt klein und wie sie will, die rechtschreibung gehört in den besitz der arbeiter und bauern, die damit machen können was sie wollen. Mann Mann Mann, das deutsche Forum ist kaum noch zu ertragen......nur zur Erinnerung, hier sollte es um den neuen Chef gehen. Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted February 8, 2017 Share #137 Posted February 8, 2017 fagdischischdie rechschreibung schonlange abgeschaft hasddu indenledsden jaren schonmal bewerbungsschreipen gesehn. undie arbeitslosikeit komt nicht dafon das die und der nemen keine löit anschdeln wo nit schreiben kann. Link to post Share on other sites More sharing options...
B. Lichter Posted February 8, 2017 Share #138 Posted February 8, 2017 Müsste es korrekt nicht „wo nit schreiben kenn“ heißen? Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted February 8, 2017 Share #139 Posted February 8, 2017 Müsste es korrekt nicht „wo nit schreiben kenn“ heißen? Nicht hier, wo ich lebe. Allenfalls wäre "kan" passender gewesen oder - um den Dialekt zu imitieren - "kaa" oder "ghaa". Immer diese Entscheidungen. Link to post Share on other sites More sharing options...
SilentShutter Posted February 8, 2017 Share #140 Posted February 8, 2017 fagdischischdie rechschreibung schonlange abgeschaft hasddu indenledsden jaren schonmal bewerbungsschreipen gesehn. undie arbeitslosikeit komt nicht dafon das die und der nemen keine löit anschdeln wo nit schreiben kann. I hob koi Ohnung wasch du moinsch Kerle ! Link to post Share on other sites More sharing options...
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