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Einstieg in die Messsucherwelt: M9 oder M240?


smtch

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Moin liebes Leica-Forum,

 

was von vornherein wahrscheinlich wie der x-te Thread zum ewigen Thema M9 vs. M240 aussehen mag (und natürlich irgendwo auch ist), wäre dennoch wichtig für mich, um ein paar Meinungen zur Wahl der ersten Leica zu hören.

 

Ich habe bisher wenig Erfahrung mit den digitalen Ms, aber was ich schon erlebt habe, hat derartigen Eindruck hinterlassen, dass ich meine eigene will. Mir gefällt der Messsucher gepaart mit der Haptik der Kameras und der Größe der Objektive extrem gut, und mir fällt auch auf die Schnelle kein anderes System ein, dass all diese Eigenschaften auf sich vereint

 

Meine fotografischen Interessen liegen hauptsächlich in der Reisefotografie und dem "Losziehen und schauen was man findet", vor allem auch bei Nacht. Vor diesem Hintergrund würde ich die Kamera nach mehreren Gesichtspunkten auswählen:

  • Gewicht
  • ISO range für Nachteinsatz (schlagt mich nicht, mir fällt das deutsche Wort gerade nicht ein)
  • Kompatibilität von 21mm und 90mm als Brennweiten
  • Akkulaufzeit (gerade für Reisen ein wichtiger Gesichtspunkt)

Längere Recherche ergab einen Vorteil der M9 beim ersten Punkt und den Vorteil der M 240 bei den letzten drei (außer man benutzt Aufstecksucher bei der M9). 50mm ist meine absolute Lieblingsbrennweite, daher soll eins von Leicas lichtstarken 50mm-Objektiven (vorzugsweise ein Summilux) das Kernstück des möglichen Systems werden. Live View und Video habe ich auch schon bei DSLRs nicht oder nur selten benutzt, wäre also für mich (bis auf den Einsatz von Tele bzw. Superweitwinkel) verzichtbar.

 

Mein größter Vorbehalt ggü. der M9 sind tatsächlich die ISO-Fähigkeiten und die Akkulaufzeit; solche Dinge wie Shuttergeräusch wären erstmal nebensächlich. Gleichzeitig ist da noch die evtl. Problematik mit den Sensoren, die beim Kauf einer gebrauchten M9 auch noch im Raum steht. Preis wäre erstmal nicht ausschlaggebend; gebraucht läge momentan für mich ein Tausender zwischen beiden, aber beide sind realisierbar.

 

Ich tendiere nach dem Gesagten momentan auch wegen der vergleichsweise niedrigen Preisdifferenz eher zur M, habe aber manchmal beim lesen von Erfahrungsberichten den Eindruck, als könnte 'ne M9 mit einem lichtstarken Objektiv und einer zweiten Brennweite für meine Zwecke vollkommen ausreichen. Gibt es hier jemanden, der im vorliegenden Dilemma eine Art "Schnelldiagnose" durchführen könnte? Bin für konstruktiven Input dankbar, bei Unklarheiten gebe ich mir gerne Mühe noch ins Detail zu gehen.

 

Schönen Abend noch,

 

Nicholas

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Moin Nicholas,

 

beide Kameras, M9 und M240 erfüllen deine Ansprüche. ISO-mäßig hat die M240 gut eine Blende Vorsprung. Akkulaufzeit ist bei der M240, ohne Benutzung Live View, besser. Der Messsucher wurde, laut Auskunft der Firma Leica, bei der M240 gegenüber den Vorgängermodellen komplett überarbeitet und modernisiert. Die Rahmen werden hier elektronisch eingespiegelt. M9 hat 18MP gegenüber M240 24MP, wenn es für dich eine Rolle spielt. Aber alle diese Punkte unterliegen der persönlichen Prioritätenliste. Entscheiden ist m.E. die Frage: Benötige ich Live View oder nicht. Ich selbst habe M8 und M9 gehabt und bin damit glücklich gewesen bis zur M240, ich möchte auf Live View nicht mehr verzichten. Ansonsten ist die M eine wundervolle Kamera die mir sehr viel Spaß bereitet und die ich jedem Interessenten empfehlen kann.

 

Grüße

Henning

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Ich würde auch eher zur M greifen, weil Du da auch notfalls ohne Zusatzsucher per Liveview die weiteren als 28mm Brennweiten beurteilen kannst. Außerdem ist die ISO nicht zu unterschätzen.

 

Akku ist sehr viel besser und auch der Monitor hinten, falls Du darauf wert legst.

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Ich hatte das aktuelle  1,4  50 zur M9  schwer und sehr gut ausreichende BQ in SW und höheren ISOs .

Ich habe damit viel in schummrigen Kneipen fotografiert, was sehr gut zu machen war.

Die Ms kommen nicht so fett rüber was wenn Du Menschen fotografieren willst wichtig ist.

Aber das können andere auch 

 

Andererseits ist das " System " etwas angestaubt vorsichtig ausgedrückt, aber reicht allemal, Brennweiten bis 90 mm sind gut machbar,

aber nicht die Kernkompetenz, die liegt bei 28 - 50 mm Brennweite.

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Ich würde die M262 nehmen, die MIT dem Display. Liveview brauchst du nicht, wenn du im Bereich 28-75mm bleibst. Die M262 ist gleich leicht wie eine M9, weil die Deckkappe aus Alu ist und nicht aus Messing. Du bekommst aber den Sensor, den Prozessor und die Akkuleistung der M240 – und zusätzlich einen noch leiseren Verschluss als bei der M240. Die M9 dagegen in schummrigen Kneipen, naja, grenzwertig. 

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Du hast ein Frage gestellt, alle Gesichtspunkte genannt und alle Antworten selbst gegeben. Du hast die Für- und Widerantworten sogar schon aufaddiert? - Also eigentlich ist die Antwort längst klar und Du hast sie Dir selbst gegeben. 

 

Was Du in available light mit M9 und Summilux bewältigst, bewältigst Du auch mit M240 und Summicron. Falls es Dir möglich ist, ein APO-Summicron auszuprobieren, solltest Du das tun und dann erst entscheiden. Die lux-Klasse ist nice to have, angesichts der heutigen ISO-Eigenschaften aber selbst bei Leica nicht mehr zwingend notwendig. Da ziehe ich die cron-Klasse vor und benutze die bei Offenblende. Weil Dein Fokus auf 50mm liegt noch eine Anregung. Wenn du Dir das APO-Summicron nicht leisten magst, tut es auch ein altes Summicron. Und zwar die Generation vor denen mit der ausziehbaren Streulichtblende. Erstens ist die ausziehbare Streulichtblende beim normalen 50er mechanisch alles andere als leicawürdig und zweitens haben diese Objektive vielfach massiv Probleme mit Lensflare.

 

Als User, der M9 und M240 kennt, außerdem das alte 50er Summicron, das neuere Summicron, das aktuelle Summilux, das alte Noctilux, das APO-Summicron und das Auszieh-Elmar, rate ich zu folgenden Varianten:

 

Traumkombi: M240 + APO-Summicron

Vernunftkombi: M240 mit altem Summicron (und der schönen metallenen Aufsteck-Streulichtblende)

 

Die beste Kombi hinsichtlich Preis-Leistung stellt aber sicher die Kombination M240 + 2.8/50er Elmar dar. Das Ding steht in Sachen Kontrast und Detailschärfe dem APO-Summicron kaum nach - lässt aber weniger Spielraum beim Freistellen und Available Light.

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Die M240/262 kann alles besser als die M9: Schneller, besserer Akku, bessere Sucherrahmen, genauerer Sucher, höhere ISO, die M240 hat LV. Aber das ist alles relativ. Der Akku der M9 reicht meist für einen Tag, ein zweiter ist klein und leicht. Die Schnelligkeit ist nur von Bedeutung bei Serienaufnahmen bzw. wenn man viel in Folge hintereinander macht. Die Bildergebnisse wirst Du kaum unterscheiden können. Die höhere ISO Fähigkeit darf man auch nicht überschätzen. Als die M9 rauskam, waren die RAW Entwickler noch nicht so gut. Mit Lightroom bekommt man 1600 ISO gut hin. Aber die M240 kann bei etwas besserer Bildqualität ca. 1 Blende mehr.

 

Fazit: Ich hatte die M9 und habe mir die M262 gegönnt. Richtig nötig war das nicht.

 

Elmar

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 Ich hatte die M9 und habe mir die M262 gegönnt. Richtig nötig war das nicht.

 

Das zieht sich wohl durch viele unsere Equipments. In der „haben-will-Phase“ können wir uns das Zeugs noch notwendig reden, mit etwas Abstand kommt dann die Ernüchterung. Bis zum nächsten Modellwechsel...

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 Die M9 dagegen in schummrigen Kneipen, naja, grenzwertig. 

 

 

In SW mit hohen Iso schrieb ich das funktioniert in der Kombi ziemlich gut, Farbe können die Leicas alle nicht,

nur das Du weißt wo der Bertel den Most holt. ;-)

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Genial, vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten! Hat mir wirklich weitergeholfen. Je mehr ich drüber lese, desto mehr tendiere ich wirklich zur M262. Scheint wirklich am besten zu passen in meiner Situation.

 

Bin morgen wieder beim Fotohändler meines Vertrauens und erhalte da (hoffentlich) die Gelegenheit, mal einige der 50er auszuprobieren. Eines musste ich bei der Vorab-Recherche schon wieder feststellen: Es scheint für den Neueinsteiger im Leica-Universum wirklich auf keine einzige Frage eine leichte/klare Antwort zu geben. Die eine Hälfte des Internets schwärmt vom Summilux ASPH, die andere vom Summicron. Gibt's hierzu auch Erfahrungsberichte eurerseits?

 

Bitte entschuldigt die etwas unbeholfene Fragerei, nur möchte ich um jeden Preis vermeiden, vorschnell zu handeln, um dann sechs Monate später (wenn überhaupt) zu merken, dass es eigentlich doch anders hätte laufen müssen.

 

Grüße,

Nicholas
 

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Das aktuelle (!!!) Summilux ist ein geniales Objektiv. Das normale Summicron auch, wenn man bedenkt, dass es sich um eine über 50 Jahre alte Konstruktion/Rechnung handelt. Aber es hat etwas Fokusshift und neigt etwas zu Überstrahlung. Das Summarit ist ebenfalls ohne Fehl und Tadel und erste Wahl, wenn man mit der Lichtstärke zufrieden ist. Mehr braucht man meist auch nicht, viele wollen sie aber einfach haben. Leica Objektive lassen sich zwar sehr gut verkaufen, bei den Summariten sind die Abschläge aber größer.

 

Elmar

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Das Summilux ist in seiner Summe ein klasse Objektiv, wenn das Geld da ist kann man drüber nachdenken, bei nicht gefallen sicher das Objektiv welches sich mit den geringsten Abschlägen verkaufen lässt. Meines hatte ich nach über einem Jahr ( Kneipengebrauch;-) für mehr als Neupreis wieder verkauft.

Es war mir zu schwer und die Tatsache mit so teurem Zoix zu hantieren hemmte mich ( ein wenig ) Leichtes Gepäck ist angesagt. Tendenziell ist vielleicht schlauer in gutes Glas zu investieren als in Bodies,

bei Leica ist beides jenseits von gut und böse bepreist und die Leistung der Bodies wie Du hier allenthalben nachlesen kannst freundlich gesagt altbacken. Deshalb bleibe ich bei meiner M9 und schmeisse dem schlechten nicht mehr gutes hinter her.

Die homöopathischen " Verbesserungen " der 262 usw Modelle lassen sich locker mit teurem

Glas und gutem RAW Konverter egalisieren.  Okay ja der Verschluss ist leiser…

 

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In SW mit hohen Iso schrieb ich das funktioniert in der Kombi ziemlich gut, Farbe können die Leicas alle nicht,

nur das Du weißt wo der Bertel den Most holt. ;-)

 

Okay, es geht auch in Farbe mit der M9, dann aber bitte mit dem Summilux 50mm asph., und zwar ganz offen. Einfach ISO 640 fix einstellen und bewusst unterbelichten. Verschlusszeit hier 1/60s. Das sieht dann so aus:

 

 

 

Und in Capture One aufgehellt sieht das dann so aus:

 

 

 

Da ist überall LED-Beleuchtung. Das ist schon Augenkrebs, bevor es auf dem Sensor landet. Ist halt keine eigentliche Kneipe, sondern eine grössere Bar in einer alten Industriehalle. Aber becker, soviel dazu, Leicas könnten keine Farben. Ich spreche lieber davon, ob ICH mit einer Kamera Farben machen kann oder nicht. Und meine Erfahrung ist: Mit einer Fuji verkacke ich alle Farben, bei Tageslicht und bei Kunstlicht. Mit einer Leica muss ich die DNGs einfach in Capture One öffnen und gut ist für meinen Geschmack. Aber das sieht halt jeder anders.

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Moin nochmal,

 

habe gestern alle drei Kameras ausführlich testen können und habe mich für die 262 entschieden. War mir unterbewusst irgendwie sofort klar, dass es die werden soll, warum kann ich selbst nicht erklären. Der Verkäufer gibt mir einen guten Preis zusammen mit einem Summilux ASPH, also die beste aller Welten. Vielen Dank für die Entscheidungshilfe hier und einen schönen Sonntag!

 

Nicholas

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