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Schärfe beim Apo-180er 3,4 (Canada)


manni

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Mir fällt immer wieder unter der Lupe auf, daß diesess Objektiv bei der Blende 3,4 (also volle Öffnung!!!) besonders scharf zeichnet. Eigentlich läuft das voll gegen meine sonstigen Erfahrungswerte - Blende=Schärfe - betreffend. Wer hat das auch schon bemerkt und kann mir dieses "Phänomen" eventuell erklären? Das muß eine Objektiv-spezifische Eigenart sein - oder? Danke und noch einen schönen Abend Manni

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Mir fällt immer wieder unter der Lupe auf, daß diesess Objektiv bei der Blende 3,4 (also volle Öffnung!!!) besonders scharf zeichnet. Eigentlich läuft das voll gegen meine sonstigen Erfahrungswerte - Blende=Schärfe - betreffend. Wer hat das auch schon bemerkt und kann mir dieses "Phänomen" eventuell erklären? Das muß eine Objektiv-spezifische Eigenart sein - oder? Danke und noch einen schönen Abend Manni

 

Das Phänomen heißt apochromatische Korrektur :)

Trifft auch auf die anderen Apo-Objektive von Leica zu.

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Ja Alexander, erstmal Danke und - das ist mir schon klar! Aber trotzdem und nochmal: bei voller Öffnung, hier 3,4 - ist das 180er Apo3,4 ganz, wirklich ganz besonders - scharf! ?????? Gruß Manni

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Mir fällt immer wieder unter der Lupe auf, daß diesess Objektiv bei der Blende 3,4 (also volle Öffnung!!!) besonders scharf zeichnet. Eigentlich läuft das voll gegen meine sonstigen Erfahrungswerte - Blende=Schärfe - betreffend. Wer hat das auch schon bemerkt und kann mir dieses "Phänomen" eventuell erklären? Das muß eine Objektiv-spezifische Eigenart sein - oder? Danke und noch einen schönen Abend Manni

Dieses Objektiv wurde meines Wissens von Leica-Canada für die US-Navy (U-Boote?) entwickelt. Dabei sollte es bei voller Öffnung überragende Auflösung besitzen. Das tat es denn auch...

 

Beim Abblenden kommt unweigerlich und zunehmend die Beugung ins Spiel. Sie bewirkt, dass selbst bei voller Öffnung erstklassige Objektive nach Abblenden um 2 bis 4 Blendenstufen der Kontrast wegen der Beugung deutlich nachlässt. Dies kann man schön an den MTF-Diagrammen erkennen.

 

Will heißen, dass die Apo-Objektive von Leica durchweg bei voller Öffnung ihr Optimum haben und Abblenden fast oder gar nichts mehr bringt.

 

Dies gilt z.B. für das Apo-Telyt-R 4/280 in ganz besonderem Maße. Dieses Objektiv dürfte bereits bei voller Öffnung das Maß des technisch Machbaren darstellen und kaum von irgendeinem anderen Objektiv des Weltmarktes zu überbieten sein.

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Dieses Objektiv wurde im Auftrag der US-Army entwickelt (Leitz Canada)zur Fernaufklärung.

Entwickler . Dr. W. Mandler.

es war offiziell das erste kommerzielle Leicaobjektiv, mit der Vorgabe:

apochromatische Korrektur der chromatischen Fehler über das GESAMTE Bildfeld sogar bei VOLLER Öffnung.

Hendrik

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Ich nutze dieses Objektiv auch besonders gern. Ich denke damit habe ich seitdem es bei mir in der Reihe ist die meisten Bidler gemacht. Oft ist es das einzige was ich mitnehme. Es ist wirklich außerordentlich scharf. Ich nehme eigentlich sowieso fast immer 3,4 sonst wird die verlängerte Belichtungszeit zur Gefahr dieser Schärfe.

 

Nebenbei ist es auch ein echtes Leichtgewicht.

 

Freu' dich an der Schärfe. Das mit der Vigettierung empfinde ich nur bei Himmelsdingen etwas störend.

 

Reiner

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Hallo Leute..... das sind ja interessante Neuigkeiten für mich. Kann "der Mensch von der Insel" nicht noch ein bischen mehr aus dem "Nähkästchen/aus der Historie plaudern? Mich würd`s interessieren - und "andere Neue" sicher auch. Leica war/ist immer noch ein Mythos und wer, so frage ich in die Runde, könnte uns besser 1:1 darüber informieren... als ein (ehemaliger) Insider. Nochmals herzlichen Dank für Euer Engagement.... und ab sofort betrachte ich mein 180er mit anderen Augen. Gruß Manni

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Wenn es Dich interressiert:

 

"Es war das erste apochromatische Objektiv innerhalb des Leica-Systems. Wie alle späteren Apo-Objektive zur Leica erreicht es seine außergewöhnliche Leistung durch speziell entwickeltes Glas und nicht durch kristalline Materialien mit ihren typischen Nachteilen, wie sie bei anderen Herstellern zu finden sind. Es ist eine Telekonstruktion mit sieben Linsen, von denen sechs zu verkitteten Paaren zusammengefasst sind. Die Filtergröße wurde etwa 1980 von Serie 7,5 auf E60 geändert.

 

Kürzeste Entfernungseinstellung: 2,5m

Kleinste Blende: 22

Gewicht 750g

"

Zitat aus

"Das Produkt- und Sammler-Buch" von Dennis Laney aus dem Lindemanns Verlag, ISBN 3-8043-5064-X, Seite 199

 

Ein empfehlenswertes Buch.

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Nur noch ein wenig Senf meinerseits dazu:

Als ich noch Studiker war, hatte ich Gelegenheit, das Apo-Telyt in den Urlaub mitzunehmen. Damals gab es noch den Kodachrome 25, den ich im Wettersteingebirge eifrig einsetzte.

Die Ergebnisse mit dem Objektiv haben mich dann in der Projektion umgehauen.

Eine solche Definition und Schärfe, gerade der Felsmassive der Zugspitze mit ihren Modulationen und Strukturen waren einfach phänomenal.

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Nur noch ein wenig Senf meinerseits dazu:

Als ich noch Studiker war, hatte ich Gelegenheit, das Apo-Telyt in den Urlaub mitzunehmen. Damals gab es noch den Kodachrome 25, den ich im Wettersteingebirge eifrig einsetzte.

Die Ergebnisse mit dem Objektiv haben mich dann in der Projektion umgehauen.

Eine solche Definition und Schärfe, gerade der Felsmassive der Zugspitze mit ihren Modulationen und Strukturen waren einfach phänomenal.

Das kann ich nur bestätigen! Nach nur wenigen Tagen mit dem "Reiseobjektiv" Elmar 4/180 hatte ich mir damals das neu auf dem Markt erschienene 3.4/180 "gegönnt" und das Elmar in Zahlung gegeben.

 

Das 3.4/180 wurde mein meist verwendetes Objektiv mit den für mich schönsten Motiven. Sowohl in der Projektion vor Zuschauern ("Ah, oh, wie unglaublich scharf...") als auch auf großformatigen Ausbelichtungen erwies sich dieses Objektiv als eine ganz überragende Optik, die ihre fantastische Abbildungsleistung bereits bei voller Öffnung zeigte.

 

Gut, die recht starke natürliche Vignettierung war besonders bei dunstigen Fernaufnahmen nicht zu übersehen, aber die außerordentliche Gesamtqualität ließ einen darüber hinweg sehen.

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... das Apo-Telyt in den Urlaub mitzunehmen. Damals gab es noch den Kodachrome 25...

Die Ergebnisse mit dem Objektiv haben mich dann in der Projektion umgehauen.

 

Oh ja - das möchte ich bestätigen! Ich habe mich als Jung-Studi 1983 verschuldet und ein exzellent erhaltenes Teil gebraucht für 1650.- DM "erhungert" - die Bildqualität mit den Kodachromes ist phänomenal.

 

Irgendwie spukt in meinem Hinterkopf noch die Anekdote herum (vielleicht auch nur ein Märchen), dass dieses Objektiv zum Fotografieren und Identifizieren von Kriegsschiffen anhand derer Aufbauten, Masten, Antennen gedacht war. Angeblich war eine der Vorgaben, dass ein Objektiv vergleichsweise überschaubarer Brennweite gerechnet werden sollte, dessen Abbildungsleitung so gut sein musste, dass Ausschnittsvergrößerungen, die letztlich dem Bildwinkel eines 400er Teles entsprächen, mit höchster Qualität möglich sein sollten. Diese Vorgabe scheint jedenfalls erfüllt worden zu sein.

 

Ach ja - hat einer von Euch mal im "alten" englischsprachigen Leica Forum die teilweise skurrilen Diskussionen verfolgt, wo von Einzelnen die Auffassung vertreten wurde, dass gerade das 3,4 Apo sich durch erbärmliche Bildqualität auszeichne???

 

Oliver

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Oh ja - das möchte ich bestätigen! Ich habe mich als Jung-Studi 1983 verschuldet und ein exzellent erhaltenes Teil gebraucht für 1650.- DM "erhungert" - die Bildqualität mit den Kodachromes ist phänomenal.

 

Irgendwie spukt in meinem Hinterkopf noch die Anekdote herum (vielleicht auch nur ein Märchen), dass dieses Objektiv zum Fotografieren und Identifizieren von Kriegsschiffen anhand derer Aufbauten, Masten, Antennen gedacht war. Angeblich war eine der Vorgaben, dass ein Objektiv vergleichsweise überschaubarer Brennweite gerechnet werden sollte, dessen Abbildungsleitung so gut sein musste, dass Ausschnittsvergrößerungen, die letztlich dem Bildwinkel eines 400er Teles entsprächen, mit höchster Qualität möglich sein sollten. Diese Vorgabe scheint jedenfalls erfüllt worden zu sein.

 

Ach ja - hat einer von Euch mal im "alten" englischsprachigen Leica Forum die teilweise skurrilen Diskussionen verfolgt, wo von Einzelnen die Auffassung vertreten wurde, dass gerade das 3,4 Apo sich durch erbärmliche Bildqualität auszeichne???

 

Oliver

 

 

ja, ich glaube im Buch von Eastland, Jonathan "Leica R8" ist davon die Rede. Es wurde von Dr. Walter Mandler konstruiert, der in den fünfziger Jahren für die Ernst Leitz Canada Ltd. als Zentrum für die Objektiventwicklung aufbaute.

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Hallo manni,

habe schon so viel aus dem Nähkästchen geplaudert.

Was willst du den wissen, vieleicht die Schuhgröße der ehem. Leiterin CPR?

Übrigens bin ich nicht der "Mensch von der Insel".

Mein Name ist:

Hendrik Hösel

hinter einem Fake brauche ich mich nicht zu verstecken!

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Guest johann_wolfgang

Hallo Manfred,

 

ich verwende mein 180er Apo-Telyt sehr gerne. Allerdings nur bei f=5.6

 

[ATTACH]4069[/ATTACH]

 

Apo-Telyt-R 3.4/180 an 5D bei ISO 400 und f 5.6, B+W-Konvertierung in PS mit Kanalmixer

 

Gruss vom Johann

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Hallo manni,

habe schon so viel aus dem Nähkästchen geplaudert.

Was willst du den wissen, vieleicht die Schuhgröße der ehem. Leiterin CPR?

Übrigens bin ich nicht der "Mensch von der Insel".

Mein Name ist:

Hendrik Hösel

hinter einem Fake brauche ich mich nicht zu verstecken!

Ist ja schon gut Hendrik, das sollte ein Joke sein - der Mann von der Insel - und war bestimmt nicht "abartig" gemeint! Ich finde Deine Bilder, Texte usw einfach toll - und wo Du schon überall rumgekommen bist, davon kann ich nur träumen. Und Dein Job, der muß zwar anstrengend, aber auch sehr schön (und verantwortungsvoll) gewesen sein. Mich faszinieren Menschen, die "gelebt und erlebt" haben und offensichtlich bist Du auch einer dieser Spezies! Ich kann mir vorstellen, dass Leica "Dein Leben" war - und noch immer ist - und sowas finde ich toll! Ich oute mich hiermit als Dein Fan, denn ich kann Dir, aus eigener Erfahrung, nachempfinden. Herzliche Grüße manni

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wwwooowww.... Johann, das ist ja ein ganz besonderes Bild. Das ist Leben, gelebtes Leben, einfach perfekt eingefangen! Ich bin begeistert und freue mich mit Dir.... über so einen Meisterschuß. Herzliche Grüße manni

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Holger, die erste Aussage ist richtig.

die zweite ist falsch, Mandler hat nicht das Werk aufgebaut sondern Objektive entwickelt.

Grüße

Hendrik

zudem lag er jahrelang im Streit mit Wetzlar, deshalb hat er dort entwickelt.

er ist letztes Jahr gestorben.

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Wie sehen die Qualitäten dieses Apo-Telyt 3.4/180mm im Vergleich zum Apo-Elmarit 2.8/180mm aus? Mich interessiert die Brennweite für spontane Menschenfotografie mit der R7. Anhand meiner Literaturquellen komme ich gerade nicht weiter.

 

Der Preisunterschied ist vermutlich eindringlich. Im Netz findet sich heute allerdings eine etwas windige Offerte für 900 US Dollar. In der letzten foMAG-Liste steht das Apo-Elmarit gar nicht erst drin, das Apo-Telyt/60er Filter mit 600,- Euro. Am besten wäre natürlich Ausprobieren.

 

Das Apo-Elmarit bringt die letzten 5 Prozent, die finanziell am beschwerlichsten sind? :)

Für euren weisen Rat wäre ich sehr dankbar.

 

Gruß

Klaus :confused:

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Wie sehen die Qualitäten dieses Apo-Telyt 3.4/180mm im Vergleich zum Apo-Elmarit 2.8/180mm aus? Mich interessiert die Brennweite für spontane Menschenfotografie mit der R7.

Ich fand die rein auflösungstechnischen Unterschiede nicht sichtbar groß, eher gleich. Nur weist das Apo-Elmarit-R 2.8/180 bei voller Öffnung eine geringere natürliche Vignettierung auf und immerhin eine halbe Blende höhere Lichtstärke. Dank der butterweich arbeitenden Innenfokussierung ist es im Handling etwas dankbarer als das 3.4/180, bei Letzterem die Fokussierung im Winter schon mal schwergängig war.

 

Erfreulich war die Änderung des Filtergewindes von unglücklicher Serie 7.5 auf E60 mm. Dies konnte der Service nachträglich problemlos durchführen. Das aktuelle 2.8/180 besitzt ein Filtergewinde E67 und benötigt damit deutlich größere und teurere Polfilter.

 

Die Naheinstellgrenze des 2.8/180 liegt etwas näher als beim 3.4/180 und bringt auch im Nahbereich exzellente Ergebnisse.

 

Übrigens sind mir die Ausführungen von "apotelyt" bezüglich des Konstruktionsauftrags ebenfalls deutlich in Erinnerung, nämlich für die US-Navy und nicht für die US-Army!

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