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Welche Blende für größte Schärfe?


anton_1

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Inwieweit sollte man abblenden, damit die größtmögliche Abbildungsschärfe des jeweiligen Objektivs gewährleistet wird:

a) Bei Festbrennweiten,

B) bei Vario Objektiven?

Was verstehen Sie unter "größtmöglicher Abbildungsschärfe"?

Dieser Begriff existiert nicht in der physikalischen Optik!

 

Optimale Blende:

Mit einer MTF (ModularTransferFunction) kann man einige Abbildungseigenschaften von Objektiven ausloten. Das betrifft auch den Kontrast bei gegebener Blende und Linienpaaren für Unendlich in Abhängigkeit von der Bildhöhe.

 

Die meisten Standardobjektive bieten ungefähr zwei Blenden unterhalb der offenen Blende ihr Optimum im Fernbereich.

Einige Leica-APO-Objektive besitzen bereits bei offener Blende ihr Leistungsoptimum, wobei weiteres Abblenden schon Kontrastverluste durch die unvermeidliche Beugung verursachen.

 

Förderlicher Blende:

Im Interesse möglichst großer Schärfentiefe wählt man die so genannte "förderliche Blende", bei der sich die Zunahme der Schärfentiefe und der negative Einfluss der Beugung die Waage halten. Ein weiteres Abblenden bringt nur eine Verschlechterung.

 

Diese förderliche Blende hängt vom Abbbildungsmaßstab ab. Beim Leica Photar 4/50 ist sie bei etwa 10:1 bis 15:1 schon bei offener Blende erreicht.

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Wie weit sollte man abblenden, damit die größtmögliche Abbildungsschärfe des jeweiligen Objektivs gewährleistet wird ...?

Möchtest du die einfache, die komplizierte oder die vollständige Antwort hören?

 

Einfache Antwort: Nimm eine mittlere Blende. Das kann man ruhig wörtlich nehmen – schau auf die Blendenskala des Objektives und nimm eine von den Blenden, die in der Mitte stehen.

 

Komplizierte Antwort: Es hängt ganz vom Objektiv und von der Kamera ab sowie davon, wie du "größte" und wie du "Schärfe" definierst. Soll zum Beispiel die Schärfe punktuell optimal sein oder im gesamten Bildfeld oder im gesamten Gegenstandsraum?

 

Vollständige Antwort: ... dafür müßte man ein Buch schreiben. Dazu habe ich aber gerade keine Zeit.

 

 

Die meisten Standardobjektive bieten ungefähr zwei Blenden unterhalb der offenen Blende ihr Optimum im Fernbereich.

Merkwürdig, wie hartleibig dieser Mythos ist. Jeder weiß, daß es nicht stimmt, aber es findet sich trotzdem immer einer, der diesen Spruch vorträgt ...

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Merkwürdig, wie hartleibig dieser Mythos ist. Jeder weiß, daß es nicht stimmt, aber es findet sich trotzdem immer einer, der diesen Spruch vorträgt ...

 

Das ist wie mit dem Vitamin-Gehalt von Spinat. Die Fehlinformation läßt sich partout nicht mehr ausmerzen :)

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Förderlicher Blende:

Im Interesse möglichst großer Schärfentiefe wählt man die so genannte "förderliche Blende", bei der sich die Zunahme der Schärfentiefe und der negative Einfluss der Beugung die Waage halten. Ein weiteres Abblenden bringt nur eine Verschlechterung.

 

 

 

Diese förderliche Blende hängt vom Abbbildungsmaßstab ab. Beim Leica Photar 4/50 ist sie bei etwa 10:1 bis 15:1 schon bei offener Blende erreicht.

 

Dem kann man eigentlich Nichts erwidern, und in diese Richtung habe ich auch lange gedacht. Heute ist die "Förderliche Blende" für mich nicht die, welche die höchstmögliche Schärfe bringt, sondern die, welche meiner Bildintention am förderlichsten ist.

Darüber hinaus kann die selektiv gelegte Schärfe (mit offener Blende) im Kontrast zum unscharfen Umfeld subjektiv schärfer wirken als die objektiv-messtechnisch optimale Schärfe.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man schlechten Objektiven auch durch Abblendung keine hervorragende Schärfe abringen kann, genauso wenig, wie man hervorragenden die Schärfe "vermasseln" kann - es sei denn, man fokussiert falsch oder verwackelt alles.

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Hallo,

 

in der Praxis bin ich für eine mittlere Blende, da kann man nicht viel falsch machen. Ansonsten müsste man von dem jeweiligen Objektiv und den MTF Kurven ausgehen.

Wenn man nicht gerade wirkliche Makros macht (ich verstehe darunter alles von Massstab 1:1 an), spielt die Beugungsunschärfe keine riesige Rolle. Generell und sehr ungenau kann man sagen, dass sie etwa bis f 11.0 absolut unkritisch ist, wenn man will kann man sie sich aber auch ausrechnen. Für normale Aufnahmen wird man sich wohl überhaupt mehr nach den Lichtverhältnissen und der gewünschten Freistellung bzw. Schärfeverteilung orientieren., als nach der theoretischen Maximalschärfe. Wirklich interessant ist das Thema allerdings in Zusammenhang mit Aufnahmen, die gestackt werden sollen.

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Heute ist die "Förderliche Blende" für mich nicht die, welche die höchstmögliche Schärfe bringt, sondern die, welche meiner Bildintention am förderlichsten ist.

Wieso "heute", wieso "für dich"? Genau so war und ist die förderliche Blende schon immer definiert.

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Wieso "heute", wieso "für dich"? Genau so war und ist die förderliche Blende schon immer definiert.

 

Unter "Förderliche Blende " wird m. E. qua Definition die kleinste Blende verstanden, bei welcher der Zugewinn an Schärfentiefe (durch Abblenden) noch nicht durch die damit auch einhergehende Beugungsunschärfe kompensiert wird - also quasi der Kompromiss.

 

Das hat aber rein gar nichts mit der Förderlichkeit für die Bildintention zu tun, also mit der individuellen Entscheidung für oder wider selektive Schärfe.

 

Soweit mein Kenntnisstand.

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Unter "Förderliche Blende" wird m. E. [...] die kleinste Blende verstanden, bei welcher der Zugewinn an Schärfentiefe (durch Abblenden) noch nicht durch die damit auch einhergehende Beugungsunschärfe kompensiert wird ...

Dieses Mißverständnis entsteht dadurch, daß das Konzept der förderlichen Blende in der Fachliteratur in aller Regel anhand eines Beispiels eingeführt wird, in der die Bildabsicht möglichst viel Schärfentiefe erfordert, vorzugsweise also im Nah- oder Makrobereich. Denn in diesem speziellen Falle weichen die intuitiv "förderliche" (also die allerkleinstmögliche) und die tatsächlich förderliche Blende am stärksten voneinander ab.

 

Aus diesem Grunde werden das (etwas vage) Konzept der förderlichen und der (klar definierte) Begriff der kritischen Blende gern miteinander verwechselt. Und in neuerer Zeit kommt noch ein ganz anderes Mißverständnis dazu, das der "förderlichen Blende" eine völlig neue Deutung überzustülpen versucht ... aber darauf möchte ich gar nicht näher eingehen, sonst rege ich mich nur wieder auf :mad:

 

 

... also quasi der Kompromiss.

Ich sehe nicht, inwiefern das ein Kompromiß wäre.

 

 

Das hat aber rein gar nichts mit der Förderlichkeit für die Bildintention zu tun ...

Ds hängt ja wohl ganz von der Bildintention ab.

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2 stufen abgeblendet bringt bei den meisten linsen das optimum

Genau so ist es, wie ich bereits oben schrieb...

 

Dass das kein nicht ausrottbarer Mythos ist, kann man sehr leicht aus den veröffentlichten MTFs ablesen... Die Ausnahmen beschrieb ich ebenfalls...

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Was Randolf meint, ist doch jetzt vollkommen klar: die förderliche Blende ist diejenige, die seine Bildidee am besten "befördert". Das könnte bei einem Objektiv mit der Lichtstärke 1, 4 also auch die Blende 1, 4 sein, in einem anderen Fall vielleicht die Blende 16.

 

Mit freundlichem Gruß,

Wolfgang

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...2 Stufen abblenden..

Merkwürdig, wie hartleibig dieser Mythos ist. Jeder weiß, daß es nicht stimmt, aber es findet sich trotzdem immer einer, der diesen Spruch vorträgt ...

 

Wer außer Dir ist denn "jeder"?

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Wer außer Dir ist denn "jeder"?

Jeder, der schon einmal eine Kamera benutzt und sich die Ergebnisse genau genug angesehen hat, um die Unterschiede zu bemerken, die sich bei verschiedenen Blenden ergeben.

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Dank digital und schnell überprüfbaren Ergebnissen, habe ich schon so manche meiner Linsen mit allen Blendenstufen überprüft.

 

Mir geht es dabei um das "schärfste" Bild, möglichst auch in den Ecken.

Sicher werden bei Schließen der Blende die Öffnung kleiner und damit auch die Beugung größer. Aber gerade bei lichtstarken Optiken überwiegen kleinere Bildfehler, die bei dem Kompromiss Fotoobjektiv (Abbildung (sehr) gut von nah bis unendlich) deutlich zu sehen ist.

Jede meiner 1,4-Linsen ist bei Landschaft erst ab 2,8 brauchbar - ob sie dafür gemacht sind, steht auf einem anderen Blatt. Bei Nahaufnahmen sind die Ecken eh meist unscharfer Hintergrund.

 

Je geringer die Anfangsöffnung, je besser kann der Konstrukteur korrigieren.

Mein 180/2 ist bei f2,8 schlechter, als mein 180/2,8, ab etwa 6,7 ist kein Unterschied auszumachen, bei kleineren Blenden ist das Cron aber schlechter.

Ein gewisser Herr R. aus G. berichtete mir, er habe das in Solms mal erwähnt und bekam die deutliche Aussage, dass das 180/2 extra bis Blende 5,6 optimiert sei und darunter keine gleichbleibende Leistung zu erwarten wäre.

Und wenn ich ohnehin überwiegend mit f/8 unterwegs bin, brauch' ich auch nicht unbedingt den roten Punkt.

 

Die berühmten zwei Blenden decken sich überwiegend mit meiner Erfahrung. Aber plus minus 1/2 Blende ist immer drin, und wenn gerade kein Stativ zu hand ist, nehme ich lieber zwei Blenden mehr, als zu verwackeln.

 

Bei Sensoren mit geometrisch angeordneten Pixeln kann man ausrechnen, ab wann die Beugung zuschlägt, hier ist bei identischem Objektiv die größte Schärfe bei kleinen Pixelabständen eher bei offener Blende zu finden.

Bei Film spielt sich das eher im Grenzbereich ab.

 

Genauso, wie man beim Spinat auch heute nochmal nachmessen (lassen) kann, ist eine individuelle Ausmessung der Optiken möglich. Fürs KB-Format eignet sich heute die 5D aus dem roten Lager wohl am besten, und dank Nachfolger MKIII sollte sie auch bald erschwinglich werden.

 

Letztendlich aber ist das Bild entscheidend und kaum eine der weltberühmten Leica-Aufnahmen ist wirklich durch die Bank scharf ...

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kaum eine der weltberühmten Leica-Aufnahmen ist wirklich durch die Bank scharf ...

 

ich denke, dass es genau das ist, was Leica ausmacht: die Objektive sind so gerechnet, dass auch leichte Unschärfen nicht gleich dazu führen, dass Bilder unansehnlich werden.

 

und ausserdem kommt es auf das Motiv an- nicht auf das letzte bischen Randschärfe.

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