Simlinger Posted June 27, 2011 Author Share #61 Posted June 27, 2011 Advertisement (gone after registration) Besonders peinlich und der Gipfel: Die "Mitesser" bei Kongressen. Kommen ohne Einladung, knipsen ein paar "Alibi-Pressebildchen" und stopfen sich die mitgebrachten, vorher leeren Kuriertaschen mit Speisen und teils gleich noch dem Porzellan voll. Da möchte man am liebsten im Boden versinken, sowas macht den Ruf aller Fotografen kaputt. Habe es wieder gestern erlebt (und dezent die Security drauf aufmerksam gemacht). Wer (Presse)Fotografie ernsthaft betreibt hat, wie Du sagst, in der Regel keine Zeit fürs grosse Fressen am Buffet. In dieser Zeit müssen die Bilder aufbereitet und verschickt werden und dann geht's weiter zum nächsten Job. Als ich noch in Wien war, fielen mir immer wieder "Fotografen" oder"Journalisten" auf, die es eigentlich nur aufs Buffet abgesehen hatten. Interessant war, dass man von den Leuten nie irgendwelche Publikationen zu Gesicht bekam. Auf Fragen, für wen sie denn arbeiten, kamen immer wieder kuriose und ausweichende Antworten. Einmal wurde ich sogar dreist angelogen. Ein Fotograf, der sich besonders wichtig machte behauptete er fotografiere für das Medium XY. Interessant war, dass dies ebenfalls mein Auftraggeber war. Als ich ihn fragte, seit wann die zwei Fotografen zu einer stinknormalen PK hinschicken, wurde er still und verschwand kurz darauf. (Berufs)Fotograf zu sein, scheint für viele offenbar ein Traumjob zu sein, bzw. ein Mäntelchen, das man sich gerne umhängt, um sich wichtig zu machen. Nicht umsonst gibt es unzählige dubiose Anbieter von "Presseausweisen", mit denen man offenbar "überall reinkommt". Leute, die auf solche Art und Weise etwas vortäuschen, was sie nicht sind, bringen den Beruf leider in Verruf. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted June 27, 2011 Posted June 27, 2011 Hi Simlinger, Take a look here Fotografie und gutes Benehmen?. I'm sure you'll find what you were looking for!
telewatt Posted June 27, 2011 Share #62 Posted June 27, 2011 ...das ist wohl eine Gewissensfrage, die man für sich selber beantworten muß, wie weit man gehen möchte, speziell wenn es um die "Pressefotografie" geht. Viele berühmte Bilder sind aus Situationen entstanden, die nur möglich waren, wenn gewisse Grenzen nicht beachtet wurden. Der Fotograf als "Schlitzohr" Grüße, Jan Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted June 27, 2011 Share #63 Posted June 27, 2011 "Sie erhalten die Genehmigung, in Anwesenheit unseres Fotografen eine Hochzeits-Zeremonie (Bankett, Einweihung, was immer) abzuhalten. Abweichende Bestimmungen bleiben vorbehalten." Link to post Share on other sites More sharing options...
fjheimann Posted June 27, 2011 Share #64 Posted June 27, 2011 Dieser Thread ist schon etwas skurril. Gutes Benehmen zeigt sich immer oder nie. Dem Eroeffner des Threads empfehle ich das Benimmbuch fuer Beerdigungen, wurde erwaehnt. Gestorben wird immer und wie oft fahren die Hoffnungen auf ein gutes Bild zu Grabe, da weiss man immer, was abgeht und wie, Franz Link to post Share on other sites More sharing options...
Simlinger Posted June 27, 2011 Author Share #65 Posted June 27, 2011 Dieser Thread ist schon etwas skurril. Ein Buch über gutes Benehmen zu suchen findest Du skurril? Interessant..... Das war eigentlich meine Eingangsfrage...bis auf einen Link ist bis jetzt nichts gekommen.... Interessant ist, dass es auf die Frage, ob man mit einer Ausrüstung XY ein Gruppenfoto zustandebringt unzählige Tipps kommen. Die Zusammenstellung der Ausrüstung und der Umgang mit der Kamera beschäftigt die Fotografen anscheinend mehr als das Arrangieren eines Gruppenfotos, bzw. wie man sich dabei verhält. Ist ein Foto nur dann gut, wenn es richtig belichtet und scharf ist? Zählt bei einem Gruppenfoto, Portrait, Eventfoto nicht auch die Tatsache, dass die Leute gut getroffen sind, dass man das Gefühl hat, dass sie gerne fotografiert wurden und nicht einfach abgeschossen.... Link to post Share on other sites More sharing options...
hverheyen Posted June 27, 2011 Share #66 Posted June 27, 2011 ich wüsste nicht, weshalb sich ein Fotograf anders benehmen sollte, als er sich als Mitglied einer Gesellschaft sowieso benehmen sollte. Ich sehe also keine besonderen Benimmregeln für Fotografen. Aber leider mache ich persönlich die Erfahrung, dass die Sozialisierung junger Menschen sichtbar nachlässt. Von den allgemeinen Umgangsformen (wer grüßt zuerst, wer hält wem die Tür offen und lässt den Vortritt usw.) bis zu Tischmanieren und den Gebrauch von Besteck ist m.E. häufig heftiger Nachholbedarf vorhanden. Und diese Leute ecken dann irgendwann halt an. Als Kind lernt man es spielend, als Erwachsener schmerzt es manchmal , falls man es überhaupt mitbekommt. Link to post Share on other sites More sharing options...
telewatt Posted June 27, 2011 Share #67 Posted June 27, 2011 Advertisement (gone after registration) Ein Buch über gutes Benehmen zu suchen findest Du skurril? Interessant.....Das war eigentlich meine Eingangsfrage...bis auf einen Link ist bis jetzt nichts gekommen.... ... Na ja, die Frage war nach einer besonderen Fiebel, "Knigge für Fotografen".... ....da dürfte es kaum ein Standardwerk geben... ...hier mal ein Buch eines bekannten Fotografen, da dürfte der Grenzgang von Auftrag, guter Bilder und "Knigge" die oft schon im klassischem Maß überschritten waren, realistisch erzählt sein..... http://fokussiert.com/2008/07/19/pete-dine-der-photograph-hoehen-und-tiefen-des-berufs/ Robert Lebecks, "Rückblenden" Erinnerungen eines Journalisten...ist auch eine gute Quelle.. Grüße, Jan Link to post Share on other sites More sharing options...
Simlinger Posted June 27, 2011 Author Share #68 Posted June 27, 2011 ich wüsste nicht, weshalb sich ein Fotograf anders benehmen sollte, als er sich als Mitglied einer Gesellschaft sowieso benehmen sollte. Ich sehe also keine besonderen Benimmregeln für Fotografen. Ein paar Erlebnisse in der letzten Zeit bringen mich in dieser Hinsicht doch zum Nachdenken. Es waren hauptsächlich Veranstaltungen, bei denen Leute geladen waren, die sich durchaus im "normalen" Leben zu Benehmen wussten (und dies auch mit dem Tragen von Anzug und Krawatte unterstrichen). Trotzdem zog die Technik der Kamera einige Leute offenbar derart in den Bann, dass sie auf einiges vergaßen. Bei einer Bühnenshow sprang plötzlich ein Herr aus den ersten Reihen auf, stellte sich unmittelbar vor die Bühne und begann zu fotografieren. Und nicht nur das: offenbar ungeübt in der Fotografie musste er jedes aufgenommene Bild am Display betrachten und mit der Kamera herumspielen.....ohne zu bemerken, dass ihm dabei ca. 200 Leute aus den hinteren Reihen zusahen. Interessant war, dass der Kameramann und ich vorher extra instruiert wurden, die Show vom Regieplatz aus aufzunehmen (damit man das Publikum nicht stört). Ich hatte Glück, da ich mit der Kamera beweglicher war und dem Kerl ausweichen konnte. Der Kameramann hatte die ganze Zeit den Fotografen im Bild. Uns hat die Sache weniger gestört, wir fanden es eher amüsant. Peinlich war es für den Fotografen....er ist auf einigen Bildern und auf dem Video verewigt. Nach 15 Jahren im Job habe ich es gelernt, mit solchen Dingen umzugehen und finde die Sachen eher amüsant als nervig. Für die Leute, die sich danebenbenehmen hat so ein Auftritt aber oft weitreichend Folgen: den Leuten wird es nie direkt ins Gesicht gesagt, aber manchmal werden still und heimlich Sanktionen verhängt: es wird ein Platz zugewiesen, wo man keinen Unsinn mehr anstellen kann - oder beim nächsten Mal wird man auf der Gästeliste überhaupt "vergessen". Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted June 27, 2011 Share #69 Posted June 27, 2011 Ein Treffen von Bankleuten, die sich benehmen, kann ich mir nicht vorstellen. So etwas zu fotografieren, halte ich für einen Verstoß gegen die Regeln, die in einer Gesellschaft gelten sollten. Das schient ein wenig pauschal formuliert zu sein. Gilt jedoch, daß man seine Freundin nicht am Ziel des Komatrinkens ablichtet, dürfte auch gelten, daß man keinen Banker photographiert, während er eine griechische Staatsanleihe zeichnet. Umfangreicher könnte die Verbotsliste bei Politikern auffallen.str. Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted June 27, 2011 Share #70 Posted June 27, 2011 Umfangreicher könnte die Verbotsliste bei Politikern auffallen. str. Bei diesem Zielpublikum würde ich nicht an eine abschliessende Liste aller Situationen denken, die nicht abgelichtet werden sollen. Hier sollte ein pauschales "Nein, Nicht!" ausreichen, denke ich. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted June 27, 2011 Share #71 Posted June 27, 2011 Aber leider mache ich persönlich die Erfahrung, dass die Sozialisierung junger Menschen sichtbar nachlässt. Von den allgemeinen Umgangsformen (wer grüßt zuerst, wer hält wem die Tür offen und lässt den Vortritt usw.) bis zu Tischmanieren und den Gebrauch von Besteck ist m.E. häufig heftiger Nachholbedarf vorhanden. Ob man Kartoffeln oder Spargel mit dem Messer schneidet oder nicht, ist völlig wurscht. Der Kellner hat gelernt, ob er Speisen oder Getränke von rechts oder links serviert und welche Gläser auf dem Tisch für Mineralwasser, Rot- und Weißwein sind. Gerade in feinen Häusern kann man nicht viel falsch machen, es sei denn man spiele sich als Kenner auf und läßt den Sommelier kommen. Wo sollte da Nachholbedarf sein? Sicherlich kann das Personal auch erklären, wie man Austern ißt.Ach, da ist ja noch die Frage nach dem Vortritt. Gestern sind aus Gründen, welche die Bahn nicht zu verantworten hatte, spät abends Züge ausgefallen, so daß ein ganzer Zug unterwegs wenden mußte und die Passagier in den nächsten einstiegen. Ein Ehepaar von ca. 60 hatte sich klar den Vortritt eingeräumt, ohne Erstklassbillet Sitze in der ersten Klasse eingenommen und, als es dort für ihre Bequemlichkeit im Gang zu voll zu werden drohte, gerufen, der Zug sei voll, keiner solle mehr einsteigen. Danach erging von den beiden Häme über die Bahn. Eine Dame um 50 hat ihren Koffer so plaziert, daß der Sitzplatz ihr gegenüber damit belegt war. Laut äußerte sie die Sorge, ob sie angesichts der zwischen den Plätzen Stehenden an ihrem Zielbahnhof zur Tür käme. Die übrigen, alles jungen Leute, wohl meist Studenten, haben in Ruhe überlegt, wie sie noch einen Anschluß fänden.str. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted June 27, 2011 Share #72 Posted June 27, 2011 Bei diesem Zielpublikum würde ich nicht an eine abschliessende Liste aller Situationen denken, die nicht abgelichtet werden sollen. Hier sollte ein pauschales "Nein, Nicht!" ausreichen, denke ich. Wie bitte? Okay, was private Bilder angeht, aber die Kraft einer öffentlichen Presse sollte den Gewaltausübenden und Gewaltigen etwas Lust an zuviel Vetternwirtschaft, Verschwendung und Schlimmerem nehmen. Wenn Banker u.ä. sich durch Ankauf von Schrottwerten verspekulieren, sollen derartige zweifelhafte Geschäfte gerne abgelichtet werden, am besten gleich noch mit Dokumentation der persönlich abgezweigten Gewinnmarge. Was Kulturveranstaltungen angeht, bedaure ich mehr das bisweilen überaus störende Abgeschieße durch Pressefotografen, die sich offensichtlich einen Sonderstatus herausnehmen, der beliebig störenden Lärm bei Ausübung ihrs Handwerks einschließt. Hier sollte rigoros vom Hausrecht Gebrauch gemacht werden. Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted June 27, 2011 Share #73 Posted June 27, 2011 ... Ankauf von Schrottwerten verspekulieren, sollen ... abgelichtet werden, Ja, das muss unbedingt dokumentiert werden, vor allem auch, weil man das dem Bild gleich von Weitem ansieht, dass der gekaufte Wert nicht nachhaltig ist. Es ist ein bisschen warm heute, aber ich sehe nicht wirklich, wie die von Dir aufgeführten Vergehen photographisch dokumentiert werden sollen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Linsenputzer Posted June 27, 2011 Share #74 Posted June 27, 2011 Mein Vater ist ein "GRAF"............. ein Fotograf:mad: Link to post Share on other sites More sharing options...
Rona!d Posted June 27, 2011 Share #75 Posted June 27, 2011 An jeder Bank sollten am Eingang die Fotos der "Nieten des Monats" hängen, vorzugsweise in Nadelstreifen Link to post Share on other sites More sharing options...
hverheyen Posted June 27, 2011 Share #76 Posted June 27, 2011 Ob man Kartoffeln oder Spargel mit dem Messer schneidet oder nicht, ist völlig wurscht. ... str. tja, so findet jeder seine passenden Beispiele.... Link to post Share on other sites More sharing options...
IVO Posted June 27, 2011 Share #77 Posted June 27, 2011 Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne. (Kant) Wenn du also in einem Saustall bist, benimm' dich entsprechend. Wenn es allgemeines Prinzip wäre, wäre es kein Saustall ! Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest nafpie Posted June 27, 2011 Share #78 Posted June 27, 2011 Komisch, ich werde hier eine vergnügliche Vorstellung im Kopf nicht los: Der Leica-Photograph auf dem Event der High Society: Um der Etikette zu genügen, in seinen viel zu engen Konfirmationsanzug gezwängt, der ihm die Luft zum Atmen, die Möglichkeit der Nahrungsaufnahme und die fürs Photographieren nötige Bewegungsfreiheit nimmt. Hernach heißt es dann: "Die Bilder sind nur so lala, aber die Haare; die hatte er schön!" Stefan Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted June 28, 2011 Share #79 Posted June 28, 2011 Um der Etikette zu genügen, in seinen viel zu engen Konfirmationsanzug gezwängt Ja, das ist ein sehr realitätsnahes Szenario. Normal ist natürlich, dass ein Fotograf z.B. für eine Reportage über Astronomen im Feld in möglichst zweckmässigster Kleidung auftritt, und sich dann alle 7 Minuten eine Zigarette anzündet (mit einem Gas- oder Benzinfeuerzeug), alle zwei Minuten mit einer Taschenlampe die Einstellung seiner Kamera prüft oder ändert und alle Aufnahmen gleich vor Ort im Dunkeln mit dem iPad prüft. Nachträglicher Erfahrungsaustausch zwischen den Astronomen: seine Porträts sind überwältigend und seine Schnappschüssvon meiner Ausrüstung sublim, aber wenn wenn er mir noch einmal die Nachtsicht ruiniert werde ich ihn persönlich von der Szene entfernen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Simlinger Posted June 28, 2011 Author Share #80 Posted June 28, 2011 Was Kulturveranstaltungen angeht, bedaure ich mehr das bisweilen überaus störende Abgeschieße durch Pressefotografen, die sich offensichtlich einen Sonderstatus herausnehmen, der beliebig störenden Lärm bei Ausübung ihrs Handwerks einschließt. Hier sollte rigoros vom Hausrecht Gebrauch gemacht werden. Interessant ist nur, dass man bei Kulturevents als Pressefotograf, bzw. gebuchter Fotograf sehr genauen Regeln unterliegt. Bei klassischen Konzerten sind meist genaue Zeitfenster vorgegeben, in denen man fotografieren darf, Blitz ist in der Regel untersagt. Bei manchen Aufführungen ist ein Blimp oder eine lautlose Kamera vorgeschrieben, die vom Tonmeister "abgesegnet" wird. Man fühlt sich dann immer ein wenig gefrozzelt, wenn man sich genau an die Anweisungen hält und dann plötzlich ein Herr aus dem Publikum aufsteht und klack-blitz frisch und fröhlich seine Bildchen schiesst.... Link to post Share on other sites More sharing options...
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