Simlinger Posted June 26, 2011 Author Share #41 Posted June 26, 2011 Advertisement (gone after registration) 3.2.2.4 Grabenregeln / Benimmregeln Danke Achim! Solche Dinge suche ich, genau für Fälle, wie oben beschrieben. Das ganze kompakt in Buchform ist mir leider noch nicht untergekommen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted June 26, 2011 Posted June 26, 2011 Hi Simlinger, Take a look here Fotografie und gutes Benehmen?. I'm sure you'll find what you were looking for!
Simlinger Posted June 26, 2011 Author Share #42 Posted June 26, 2011 Der Berufsfotograf verhält sich gemäß seiner gesellschaftlichen Stellung (Fotograf gehört in allen Rankings zu den am wenigsten angesehenen Berufen). Auf Fürstenhochzeiten/Filmbällen/Staatsempfängen sieht man ihn in angemessener Kleidung höflich um Erlaubnis bitten. Gegenüber eindeutig Rangniederen (Unterpreviligierte, Opfer von Gewalt) kennt der Berufsfotograf dagegen keine Benimmregeln. Genauso der fotografierende Laie: Er leitet seine Verhalten aus seiner beruflichen Stellung ab. Dies läßt ihn auch die für Fotografen geltenden Regeln überschreiten. Sein-Bewußsein, you know? Ich bin zwar seit 15 Jahren Berufsfotograf, kenne aber weder die eine, noch die andere Seite. Mag es sein, dass ich zu wenig fernsehe? Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted June 26, 2011 Share #43 Posted June 26, 2011 .. "Über den Umgang mit Menschen" verfasst von Freiherr Knigge irgendwann vor 1800. Das Buch beinhaltet allgemeine Umgangsformen für die damals lebende Gesellschaft. In der Originalversion ist es nur bedingt auf die heutige Gesellschaft übertragbar, Das stimmt wohl. Die allgemeine Denkhaltung wäre übertragbar, die Einzelheiten nicht. Dabei scheint mir persönlich nicht das Hauptproblem zu sein, dass heute alles anders ist. Vielmehr scheint es keinen breit in der Gesellschaft abgestützten Konsens (mehr) zu geben, was als anständig oder tolerierbar zu gelten hat. Ich höre hier auf mit dem Lamento, bevor es heisst, früher sei alles besser gewesen. Nachtrag: Danke für die Anregung. Ich habe den Knigge gleich heruntergeladen und werde ihn diesmal im Originalton lesen. Link to post Share on other sites More sharing options...
leicam62003 Posted June 26, 2011 Share #44 Posted June 26, 2011 Schade, ich hatte Dich für luzider gehalten... LG, Dinkgräve irren ist ..........? Link to post Share on other sites More sharing options...
Simlinger Posted June 26, 2011 Author Share #45 Posted June 26, 2011 Vielmehr scheint es keinen breit in der Gesellschaft abgestützten Konsens (mehr) zu geben, was als anständig oder tolerierbar zu gelten hat. Ich höre hier auf mit dem Lamento, bevor es heisst, früher sei alles besser gewesen. Ich glaube das nicht unbedingt. Die Leute legen heute viel Wert auf gutes Benehmen, sind aber oft mit neuen Gegebenheiten überfordert und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Einige Leute sind oft überfordert mit den neue sozialen Netzwerken: die einen finden es cool, wenn das Bild vom Weinfest nach 5 Minuten online ist, andere wiederum finden es abscheulich, wenn sie im Vollrausch mit dem Handy fotografiert werden. Fernreisen sind auch ein eigenes Thema: viele Leute sind mit den dortigen Gegebenheiten einfach überfordert, die einen betrachten die lokale Bevölkerung als Freiwild, das man ungefragt fotografieren darf, andere wiederum verstecken aus lauter Angst ihre Kamera und sind total verunsichert. Link to post Share on other sites More sharing options...
leicam62003 Posted June 26, 2011 Share #46 Posted June 26, 2011 Danke Achim! Solche Dinge suche ich, genau für Fälle, wie oben beschrieben. Das ganze kompakt in Buchform ist mir leider noch nicht untergekommen. sollte man mit 15 Jahren Erfahrung nicht bald selbst eines schreiben können? Link to post Share on other sites More sharing options...
leicam62003 Posted June 26, 2011 Share #47 Posted June 26, 2011 Advertisement (gone after registration) ................. .......... die einen betrachten die lokale Bevölkerung als Freiwild, das man ungefragt fotografieren darf, andere wiederum verstecken aus lauter Angst ihre Kamera und sind total verunsichert. dann sind die einen Touristen und die anderen keine Reisenden. Link to post Share on other sites More sharing options...
Rona!d Posted June 26, 2011 Share #48 Posted June 26, 2011 Ein kleines Beispiel: unter 17-Jährigen ist es ganz normal, dass bei einer Party Personen im Vollrausch abgelichtet werden und am nächsten Tag die Bilder via Facebook weiterverbreitet werden. Ein guter Lehrer erzählt den heute 17-Jährigen, wie sie sich damit die Zukunft verbauen und das haben viele auch schon geschnallt und unterlassen es tunlichst. Link to post Share on other sites More sharing options...
Rona!d Posted June 26, 2011 Share #49 Posted June 26, 2011 Ich hatte selbst mal ein ähnliches Problem bei einer Veranstaltung: bei einem Grossevent engagierte ich eine zweiten Fotografen. Der junge Kerl konnte gut fotografieren und machte auch von der Veranstaltung gute Fotos. Jedoch gab es nach dem Event Ärger: Er war nicht in passender Kleidung erschienen, zudem hatten sich einige Leute beschwert, dass er sie ungefragt beim Essen fotografiert hätte. Ich musste mich gegenüber dem Veranstalter rechtfertigen und ihm versprechen in Zukunft sorgfältiger bei der Auswahl meiner Mitarbeiter zu sein. Als ich ihn zur Rede stellte, sah er in seinem Verhalten kein Fehlverhalten: er mache das immer so......klar, bei einem Rockkonzert herrschen andere gesellschafltiche Regeln, als bei einem Treffen von Bankleuten.... Für WEN suchst Du so einen Knigge für Fotografen? Für diese eigenen Mitarbeiter? Dann bringe es ihnen einfach direkt selbst bei, in dem sie Dir ein paar Mal assistieren. Link to post Share on other sites More sharing options...
andy.we Posted June 26, 2011 Share #50 Posted June 26, 2011 Ich finde die Fragen gar nicht so abwegig. Ich habe in der letzten Zeit mehrfach bei geselligen Ereignissen (zwischen 20 und 200 Personen) fotografiert. Jedesmal lerne ich neu hinzu und es ist sehr spannend. Meine Erfahrung ist, dass es gut ist, wenn man sich nicht wie ein "Fotograf" benimmt, der sein Revier bejagt, sondern wie ein Gast, der die Menschen, die er fotografieren darf respektvoll behandelt und ihnen das Gefühl vermittelt, dass sie nicht unvorteilhaft abgelichtet werden. Link to post Share on other sites More sharing options...
UliWer Posted June 26, 2011 Share #51 Posted June 26, 2011 Nach meinem bisherigen Eindruck ist die Frage des guten Benehmens keine der Fotografie. ...Ein kleines Beispiel: unter 17-Jährigen ist es ganz normal, dass bei einer Party Personen im Vollrausch abgelichtet werden und am nächsten Tag die Bilder via Facebook weiterverbreitet werden. Bei einer Party, wo ältere Personen anwesend sind, kann man sich mit so einer Aktion ordentlichen Ärger einheimsen. ... Ältere Personen benehmen sich mindestens so schlecht wie 17-Jährige, wenn sie bei einer Party in Vollrausch geraten. Es wäre schicklich für einen Fotografen, sich davon fern zu halten. Ich hatte selbst mal ein ähnliches Problem bei einer Veranstaltung: bei einem Grossevent engagierte ich eine zweiten Fotografen. Der junge Kerl konnte gut fotografieren und machte auch von der Veranstaltung gute Fotos. Jedoch gab es nach dem Event Ärger: Er war nicht in passender Kleidung erschienen, zudem hatten sich einige Leute beschwert, dass er sie ungefragt beim Essen fotografiert hätte. Ich musste mich gegenüber dem Veranstalter rechtfertigen und ihm versprechen in Zukunft sorgfältiger bei der Auswahl meiner Mitarbeiter zu sein. Als ich ihn zur Rede stellte, sah er in seinem Verhalten kein Fehlverhalten: er mache das immer so......klar, bei einem Rockkonzert herrschen andere gesellschafltiche Regeln, als bei einem Treffen von Bankleuten.... Ein Treffen von Bankleuten, die sich benehmen, kann ich mir nicht vorstellen. So etwas zu fotografieren, halte ich für einen Verstoß gegen die Regeln, die in einer Gesellschaft gelten sollten. Der junge Kerl sollte sich anständigerweise auf Rockkonzerte beschränken. Link to post Share on other sites More sharing options...
leicam62003 Posted June 26, 2011 Share #52 Posted June 26, 2011 .............. Meine Erfahrung ist, dass es gut ist, wenn man sich nicht wie ein "Fotograf" benimmt, der sein Revier bejagt, sondern wie ein Gast, der die Menschen, die er fotografieren darf respektvoll behandelt und ihnen das Gefühl vermittelt, dass sie nicht unvorteilhaft abgelichtet werden. fast richtig Meine, und ich dachte das wissen alle, "fotografische Weltformel" lautet: Erst später taucht die Frage auf, warum DU auf keinem Foto zu sehen bist. Link to post Share on other sites More sharing options...
Rona!d Posted June 26, 2011 Share #53 Posted June 26, 2011 Ich mache Event-Fotos nur bei guten Kunden, quasi als Ergänzung für deren Pressearbeit ("Bringen Sie doch bitte auch ihre Kamera mit und fangen ein paar gute Momente ein"). Was ich gebuchten Fotografen mit auf den Weg gebe .... ... einen guten Fotografen erkennt man NUR an seiner Kamera. Ansonsten hat er so auszuschauen und sich auch so zu benehmen, wie die Teilnehmer der Gesellschaften die er ablichtet. Dazu gehört nicht nur der Anzug, sondern auch geputzte Schuhe. Einziger weiterer Unterschied: Er nimmt nicht am kalten Buffet teil, sondern nutzt die Fotopause (beim Essen knipst man keine Leute!), um die nächsten Bilder vorzubereiten. Ab dem Kaffee nach dem Essen kann er evtl. ein paar Gesprächssituationen einfangen, aber bitte mit Respekt! Ich finde es auch immer ein Unding, wenn Fotografen mit den Gästen um die Wette mampfend mit am Buffet stehen, wozu sie schlicht nicht gebucht wurden. Wer das nötig hat, sollte sich einen lukrativeren Job suchen. Habe selbst sogar dann noch ein schlechtes Gewissen, wenn mich der Auftraggeber höchstselbst dazu auffordert, mich doch bitte auch zu stärken. Meist endet das in einem Höflichkeitswasser (nicht aus der Flasche trinken - sieht man immer wieder) oder einem Kaffee. Die Kamera ist dann in der Tasche und rempelt keine Leute an. Besonders peinlich und der Gipfel: Die "Mitesser" bei Kongressen. Kommen ohne Einladung, knipsen ein paar "Alibi-Pressebildchen" und stopfen sich die mitgebrachten, vorher leeren Kuriertaschen mit Speisen und teils gleich noch dem Porzellan voll. Da möchte man am liebsten im Boden versinken, sowas macht den Ruf aller Fotografen kaputt. Habe es wieder gestern erlebt (und dezent die Security drauf aufmerksam gemacht). Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest nafpie Posted June 26, 2011 Share #54 Posted June 26, 2011 ... einen guten Fotografen erkennt man NUR an seiner Kamera. Ich mache die Qualität eines Photographen ausschließlich an seinen Photos fest. Ansonsten hat er so auszuschauen und sich auch so zu benehmen, wie die Teilnehmer der Gesellschaften die er ablichtet. Dazu gehört nicht nur der Anzug, sondern auch geputzte Schuhe. Das sehe ich anders. Der Photograph trägt "Arbeitskleidung", weil er seine Arbeit ausübt. Und dabei darf ihm die Kleidung nicht im Weg stehen. Je nach Job kommen dabei Anzug und Lackschühchen nicht in Frage. Stefan Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted June 26, 2011 Share #55 Posted June 26, 2011 Ich mache die Qualität eines Photographen ausschließlich an seinen Photos fest. Man kann alles falsch verstehen, wenn man will. Nimm bitte einfach an, er habe geschrieben "einen Photographen mit guten Manieren erkennt"... Einen Zusammenhang gibt's dann trotzdem: der Photograph, unangenehm auffällt, wird möglicherweise nicht die gewünschte Qualität von Bildern abliefern. Qualität ist definiert durch die Summe aller Merkmale, die für den Kunden den Nutzen des Produkts ausmachen. Das sehe ich anders. Der Photograph trägt "Arbeitskleidung", weil er seine Arbeit ausübt. Und dabei darf ihm die Kleidung nicht im Weg stehen. Je nach Job kommen dabei Anzug und Lackschühchen nicht in Frage. Stefan Und weil der Photograph in derselben Woche bereits einmal etwas gearbeitet hat, darf er auch nach Schweiss riechen und Klumpen von Erde an den Schuhen zum Bankett mitbringen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Rona!d Posted June 26, 2011 Share #56 Posted June 26, 2011 Ich mache die Qualität eines Photographen ausschließlich an seinen Photos fest. Das stimmt natürlich! Ich vergass, dass gute Bilder manchenorts heute keine Selbstverständlichkeit mehr sind. Bei uns sind sie eine unausgesprochene Grundvoraussetzung. Das mit der Ausschliesslichkeit würde ich allerdings so nicht unterstreichen, ich freue mich über ein dezentes Auftreten und achte sogar auf einen respektvollen Umgang mit anderen Kollegen (auch Konkurrenten!). Niemandem im Bild rumstehen, keine Rangeleien, eigene Kompositionen finden. Langfristig zahlt es sich immer noch aus. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest nafpie Posted June 26, 2011 Share #57 Posted June 26, 2011 Man kann alles falsch verstehen, wenn man will. Damit kennst du dich ja bestens aus, wie man hier sieht: Und weil der Photograph in derselben Woche bereits einmal etwas gearbeitet hat, darf er auch nach Schweiss riechen und Klumpen von Erde an den Schuhen zum Bankett mitbringen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Simlinger Posted June 27, 2011 Author Share #58 Posted June 27, 2011 Für WEN suchst Du so einen Knigge für Fotografen? Für diese eigenen Mitarbeiter? Dann bringe es ihnen einfach direkt selbst bei, in dem sie Dir ein paar Mal assistieren. Ich suche so einen Ratgeber in erster Linie mal für mich. Obwohl ich die Sache schon lange genug mache, bin ich nicht gefeit vor heiklen Situationen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Simlinger Posted June 27, 2011 Author Share #59 Posted June 27, 2011 Ein Treffen von Bankleuten, die sich benehmen, kann ich mir nicht vorstellen. So etwas zu fotografieren, halte ich für einen Verstoß gegen die Regeln, die in einer Gesellschaft gelten sollten. Der junge Kerl sollte sich anständigerweise auf Rockkonzerte beschränken. In der Regel ist der Auftraggeber bei solchen Dingen eine Eventagentur und die sind darauf bedacht, dass sich der Fotograf nach gewissen gesellschaftlichen Regeln verhält. Ob es die Besucher machen, ist der Agentur egal, die werden auch nicht von ihr bezahlt. Link to post Share on other sites More sharing options...
Simlinger Posted June 27, 2011 Author Share #60 Posted June 27, 2011 Ich mache die Qualität eines Photographen ausschließlich an seinen Photos fest. Gerade bei gesellschaftlichen Ereignissen schauen die Leute auch darauf, dass sich der Fotograf in die Gesellschaft einfügt und nicht wie ein Fremdkörper alles durcheinanderbringt. Ein Hochzeitsfotograf ist auch Teil der Hochzeitsgesellschaft und keine Maschine, die gute Bilder hervorbringt. Link to post Share on other sites More sharing options...
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