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Jupiter Objektiv 2/85mm


Moritz

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Es dürfte die gleiche oder eine ähnliche Rechnung wie das 2/8,5 von Zeiss aus dem Anfang der Vierziger Jahre des letzten Jahrunderts sein. Für seine Zeit war das ein gutes Objektiv, interessant ist es noch heute.

str.

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das jupiter-9 (sowie -8) hat einen ganz guten ruf. die serienstreuungen sollen bei den russischen objektiven allerdings sehr groß sein.

ich habe kürzlich günstig ein jupiter-8 2/50 gekauft und leider noch nicht richtig ausprobiert.

 

alle russischen m39 sollen sich an der leica konstruktionsbedingt nicht ganz exakt fokussieren lassen, was natürlich vor allem im nahbereich und bei offener blende auffällt. ob eine justage möglich ist, weiß ich nicht.

es gibt hier sicher den einen oder anderen, der das genauer erklären kann und die technischen hintergründe kennt.

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Hier ist die ausführliche Antwort (auf englisch)

 

Dante Stella

 

de wichtigsten Absätze:

 

The contention concerning Soviet 39mm rangefinder lenses supported by my experiment is the following: "At an indicated lens distance setting of 1.5 meters, the rearward extension of the cam coupling ring with respect to the lens mounting flange of each of my collection of more than 23 39mm Soviet rangefinder lenses that will mount on my Leicas is slightly less than that of a typical Leica or Leica compatible Canon, Angenieux, or Nikkor lens. As a consequence, when used on a camera calibrated for a typical Leitz or Leitz compatible lens (whether German, Japanese, or Soviet), to achieve an indicated lens distance setting of 1.5 meters for a subject at a distance of 1.5 meters it is necessary to focus on an object roughly 2.5 inches behind the desired point of focus (i.e., subject)." ....

 

You can hook a Soviet lens up to a Leica (or Cosina or Konica or whatever). Turn the lens to infinity - the rangefinder will line up at infinity, they lens will say infinity, and the image will be focused at infinity. But get closer than infinity, and your problems begin. While you might not notice a gross focusing error using a 28/6, a 35/2.8 a 50/3.5 or 50/2 with a real Leica, the 51.6/52.3mm difference will cause an error with a 50/1.5 or an 85/2 close-up (like about 1m). Oddly (or not), these are the lenses everyone thinks are a little soft (or a lot).

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Die Ausführungen in den links sind mir nicht ganz klar. Der Hub des Objektivs für die Naheinstellung ist eine physikalische Größe, die Enternungskupplung eine Mechanik, die den Hub auf die Triangulation in der Camera überträgt. Diese Mechaniken mögen sich zwischen Contax etc. und Leitz unterscheiden, wie sie wollen, sie folgen den gleichen geometrischen Gegebenheiten von Hub und Triangulation. Allerdings sind beide Mechaniken zunächst einmal für die Standardbrennweite ausgelegt, was eine Übersetzung bzw. Untersetzung bei Tele- und Weitwinkelobjektiven nötig macht. Diese Übersetzung findet sich selbstredend bei den Contax-LTM-Objektiven im Objektiv und wird wie bei den Leitzobjektiven auf den Abtastring übertragen. Insofern kann es bei den Contax etc. LTM-Objektiven eigentlich kein Problem geben. (Dabei ist von der Frage einmal abgesehen, daß die Standardbrennweite nicht die faktische Brennweite ist und diese bei der Mechanik zu berücksichtigen ist)

Leider kann es vorkommen, daß hier ein Maß am Objektiv nicht eingehalten ist, also der Entfernugnsmesser falsch anzeigt. Bei einem originalen LTM-2/85 von Zeiss habe ich dafür, daß zugleich die Bilder in der Nähe unscharf waren und in der Ferne die beiden Sucherbilder nicht zur Deckung kamen, keine Möglichkeit zum Justieren entdeckt, nachdem ich es zerlegt habe. Eine leichte Erhöhung de Abtastfläche hat beide Fehler verschwinden lassen.

str.

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Allerdings sind beide Mechaniken zunächst einmal für die Standardbrennweite ausgelegt, was eine Übersetzung bzw. Untersetzung bei Tele- und Weitwinkelobjektiven nötig macht.

str.

 

 

Genau hier ist das Problem. die Russen haben auch ihre LTM Optikem auf die Contax Standardbrennweite hin bezogen. So konte man die Contax Konstruktion weitestgehend übernehmen. Da heisst der Bezug ist eben 52,3mm statt 51,6mm und das führt dann (wenn die Tolerenzen stimmen) zu den gesagten Fokusdifferenzen im Nahbereich.

 

Dazu kommt noch eine teilweise nicht existente Qualitätskontrolle.

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Da heisst der Bezug ist eben 52,3mm statt 51,6mm und das führt dann (wenn die Tolerenzen stimmen) zu den gesagten Fokusdifferenzen im Nahbereich.


Zunächst klingt das verblüffend einleuchtend. Doch, woher kommen diese Zahlen? In dem Buch von Richter über Barnack findet sich auf S. 81 eine Tabelle mit den Standardbrennweiten von 1920 bis 1941 für die Triplets Anastigmat, Elmax und Elmar. 51,6mm ist nicht dabei. Das Elmar von 1930 hat 52mm, und dafür ist auch eine Tabelle für den Hub in der Handschrift von «Zühlke (Betriebsleiter Optik)» abgebildet. Darunter ist ebenfalls in der Handschrift von Zühlke eine Tabelle für Hub und Steigung bei 51.0mm, 51,5mm, 52,0mm und 52,5mm zu sehen. (Offenkundig sind das ideale Brennweiten,die tatsächlichen waren 50,00mm, 50,63mm, 52,00mm und 52,15mm.) Der Hub für 51mm ist 2.896mm, der für 52,5mm ist 3.097mm, wenn auf 1m eingestellt wird.

Es wäre mir zunächst einmal gänzlich unverständlich, wenn Contax für seine M39-Objektive aus den Vierzigern des vergangenen Jahrhudnerts ein wie oben beschrieben gravierender Umrechnungsfehler unterlaufen wäre oder die russische Fertigung einen anderen Weg gegangen wäre als Zeiss, deren Objektive einfach weitergebaut worden sind.

str.

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Es waren nicht nur die Maschinen von Zeiss... Aber das gehört in die Geschichte und nicht in die Optik.

Nur, wenn in der UdSSR auf diese Weise gearbeitet worden ist, müßte die Berechnung von Contax übernommen worden sein. Die von mir verwendeten M39-Contax-Objektive aus den Vierzigern haben, soweit ich das beurteilen kann, keinen Fehler im Hub. (Die frühen in der UdSSR und die in Jena hergestellten Objektive sind nur in einer Kleinigkeit der Gravur zu unterscheiden.)

str.

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Hallo

 

Hatte das Problem mit allen meinen Jupitern bis auf das J-12.

Am Anfang dachte ich es läge am Adapter und hab den Adapter so lange verkürzt (Flächenschleifmaschine) bis die Objektivscala mit der Entfernung übereinstimmte. Das Resultat war nicht zufriedenstellend da nun ein Backfokus auftrat.:(

 

Nun, die Fed und Zorkis haben wie Leica M39 ein Auflagemaß von 28,8 mm !!

 

Bin nun zu dem Ergebniss gekommen das nicht wie angenommen am Adapter 2 Zehntel abgenommen werden müssen da ja das Auflagemaß dann nicht mehr 28,8 sind sondern 28,6, sondern am hinteren Teil des Objektivs der den Messarm bewegt 2 Zehntel hinzukommen müssen.

Hab mir ein Stück PE Kunststoff genommen ihn dort mit Epoxidharz befestigt und mit der Schlüsselfeile immer wieder leicht abgefeilt bis die Scala am Objektiv mit den Metern und den Messsucher überinstimmten. (siehe Foto)

Nun passt alles hervorragend, ist vielleicht nicht die professionellste Lösung aber es funktioniert.

Das habe ich ebenfalls mit Jupiter-9, Jupiter-11 und Industar 61 L/D gemacht.

Beim Jupiter-8 ist es schwieriger da der hintere Teil rotiert und somit 2/3 der Fläche verlängert werden müssten.

Aber da werde ich mir von der Firma mal Zehntel Toleranzscheiben besorgen :)

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Ja, so was ähnliches habe ich auch schon gemacht indem ich sehr dünnen Klebestreifen genommen habe und in Richtung Nahbereich zusätzliche Lagen aufgeklebt habe. Man erhält also eine Art treppenförmigen Anstieg zum Nahbereichsende hin. Das ist sicherlich auch nicht völlig akkurat, aber vielleicht doch etwas weniger diskontinuierlich als die oben gezeigte Variante.

Ich habe das Objektiv noch zu Studentenzeiten gekauft, als ich mir Leica-Objektive auch gebraucht kaum leisten konnte. Die Frage ist aber wirklich ob man sich das antun möchte wenn z.B. auch ein gebrauchtes Summicron-M 90mm (nicht Apo) im Bereich des finanziell möglichen ist? Kann man mit so einer "Krückenlösung" auf Dauer glücklich werden? Ich würde das tendenziell eher verneinen.

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...aber vielleicht doch etwas weniger diskontinuierlich als die oben gezeigte Variante.

 

Alexander, die gezeigte Variante ist nicht diskontinuierlich, da die Steuerkurve sich ja offensichtlich nicht dreht, sondern nur axial bewegt, jedenfalls bei dem gezeigten Objektiv. Wenn die Steuerkurve sich dreht, wird die Sache schwieriger, dann muss man Ringe verwenden oder ähnliches.

 

Grüße,

 

Andreas

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Genau, deshalb geht es beim Jupiter-8 auch nicht so einfach !!

Da rotiert der hintere Bereich gut 2/3 radial.

Deshalb werde ich mir da wohl mehr Zeit nehmen müssen um das ganze stufenförmig mit zehntel Distanzscheiben auszugleichen, und mit der Schlüsselfeile den Feinschliff zu bekommen.

Nur ob sich das wirklich auszahlt ist immer so eine Frage.

Für den einen ist es ein Hobby und er tut gerne herumbasteln (wie ich, weil mir für diverse Dinge einfach das Geld fehlen und man sich es einfach ersparen muss, und in der Zwischenzeit man mit der Lösung gut leben kann und weil man es handwerklich beherrscht).

Und für den anderen muss es einfach nur funktionieren, und wenn nicht löst man

es mit einen Neukauf (vorrausgesetzt man hat die Mittel).

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Die Frage ist aber wirklich ob man sich das antun möchte wenn z.B. auch ein gebrauchtes Summicron-M 90mm (nicht Apo) im Bereich des finanziell möglichen ist? Kann man mit so einer "Krückenlösung" auf Dauer glücklich werden? Ich würde das tendenziell eher verneinen.


Das ist völlig richtig und rational. Aber es bereitet Vergnügen, eine Schwierigkeit zu durchschauen und zu lösen. Das Summicron 90 mit der stufenweis auszziehbaren Gegenlichtblende und Blendenöffnung bis 1:22 (statt 1:16 bei der etwas anderen älteren Version) ist übrigens ein ganz vorzügliches Objektiv.

Bei dem von mir gezeigten Zeiss 2/85 war einfach die Abtastrolle zu kurz. Sollte eine Abflachung oder Ansteilung gebraucht werden, würde ich Lack auftragen und dann schräg abschleifen.

str.

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Alexander, die gezeigte Variante ist nicht diskontinuierlich, da die Steuerkurve sich ja offensichtlich nicht dreht, sondern nur axial bewegt, jedenfalls bei dem gezeigten Objektiv. Wenn die Steuerkurve sich dreht, wird die Sache schwieriger, dann muss man Ringe verwenden oder ähnliches.

 

Grüße,

 

Andreas

 

Stimmt Andreas! Da hast Du natürlich völlig recht - die Entfernungskurve dreht sich nicht!

Da hat mir die Erinnerung einen Streich gespielt. :o

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