DN Posted January 6, 2010 Share #1 Posted January 6, 2010 Advertisement (gone after registration) Immer wieder lese ich diesen Begriff und kann mir nichts Richtiges vorstellen. Bei Kitt denke ich erst einmal an Fensterkitt und komme ins Grübeln.... Mal ernsthaft: Womit wird verkittet? Wie wird verkittet, am Rand oder über die Fläche? Liegen die unterschiedlichen Linsen knirsch aufeinander oder ist da ein Luftspalt? Und letztlich warum überhaupt? Wo kann man etwas nachlesen oder gibt es einen Forenten, der ohne allzuviel Mühe in ein paar dürren Worten mir auf die Sprünge helfen kann? Dank im voraus DN Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted January 6, 2010 Posted January 6, 2010 Hi DN, Take a look here Verkittete Linsen. I'm sure you'll find what you were looking for!
Guest liesevolvo Posted January 6, 2010 Share #2 Posted January 6, 2010 Hier nur 'First Aid', Kundigeres möge bitte folgen.... Kanadabalsam – Wikipedia Lenn Link to post Share on other sites More sharing options...
ALUX Posted January 6, 2010 Share #3 Posted January 6, 2010 Die Verkittung erfolgt über die gesamte Fläche der Linse. Kanadabalsam ist allerdings Geschichte und wird spätestens seit den 70er Jahren nicht mehr verwendet. Heute verwendet man dafür Kunstharze. Die Linsen liegen in der Tat direkt aufeinander und der Kit bewirkt das es keinen Luftspalt gibt. Link to post Share on other sites More sharing options...
wizard Posted January 7, 2010 Share #4 Posted January 7, 2010 Und letztlich warum überhaupt? Zur besseren Korrektion optischer Abbildungsfehler. Beispielsweise lassen sich durch Verkitten unterschiedlicher Glassorten Elemente mit Eigenschaften realisieren, die man mit einer einzigen optischen Linse allein nicht (oder nur mittels sehr teurer Spezialgäser) erreichen kann. Aber da gibt es Berufenere hier als mich. Grüße, Andreas Link to post Share on other sites More sharing options...
DN Posted January 7, 2010 Author Share #5 Posted January 7, 2010 Danke für drei kurze und absolut hilfreiche Antworten. Jetzt staune ich noch mehr über die Technik der Objektivherstellung, letztlich müssen ja beim Verkitten die konkaven und konvexen Flächen auch wirklich passen... Gruß Detlef Link to post Share on other sites More sharing options...
telewatt Posted January 7, 2010 Share #6 Posted January 7, 2010 mit meinem laienhaftem Wissen, kann ich noch beitragen, das die Verkittung früher sehr gerne gemacht wurde um möglicht wenige "Glas-Luft -Glas" Räume zu haben. ..durch die entstehenden Reflexionen zwischen den Linsen wäre der Kontrast deutlich reduziert worden, was bei den unvergüteten Linsen massive Wirkung hatte... Grüße, Jan Link to post Share on other sites More sharing options...
UliWer Posted January 7, 2010 Share #7 Posted January 7, 2010 Advertisement (gone after registration) Bei älteren Objektiven gibt es allerdings bei miteinander verkitteten Linsen nicht selten das Problem, dass sich der Kitt mit der Zeit zersetzt und damit die Objektive sehr trüb und praktisch unbrauchbar macht. Insbesondere beim Summar kommt das vor, so dass man jedes Exemplar sorgfältig prüfen sollte, bevor man sich eins zulegt. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest lll Posted January 7, 2010 Share #8 Posted January 7, 2010 Hallo Detlef, bei einem Objektiv müssen alle Glasflächen absolut exakt geschliffen sein, nicht nur die der Kittglieder. Richtig schwierig ist dies nur beim Schleifen asphärischer Flächen, also von Oberflächen, die nicht Teil einer Kugelschale sind, sondern sich ändernde Krümmungsradien zum Rand bzw. zur Mitte hin aufweisen. Leica prüft diese teils interferometrisch. Dabei können mit einer Art exakt definierter Newtonringe Abweichungen im halben Wellenlängenmaßstab sichtbar gemacht werden. Im Schleifkopf lassen sich dann Zonen höherer magnetischer Anziehung schalten, die auf das Schleifmittel, das teils aus abrasiven Magnetteilchen besteht, konzentrierend wirken. So lässt sich die Schleifintensität selektiv über die Linsenfläche einstellen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Technik zur Zeit in Solms noch angewendet wird. Sie wurde für Asphären mit großem Linsendurchmesser bei R-Objektiven eingeführt. Die Dimensionen, die bei M-Linsen gebraucht werden, können meines Wissens nach alle in viel weniger aufwändiger und daher kostengünstigerer Blankpresstechnik erreicht werden. Gruß Friedhelm PS: frag mal in Solms nach einer Werksführung mit Herrn Welker. Lohnt sich! Falls er hier mit liest: Noch ein Gutes Neues Jahr und dass Sie dem Werk mit Ihrem Engagement noch lange erhalten bleiben! Link to post Share on other sites More sharing options...
winsoft Posted January 7, 2010 Share #9 Posted January 7, 2010 mit meinem laienhaftem Wissen, kann ich noch beitragen, das die Verkittung früher sehr gerne gemacht wurde um möglicht wenige "Glas-Luft -Glas" Räume zu haben...durch die entstehenden Reflexionen zwischen den Linsen wäre der Kontrast deutlich reduziert worden, was bei den unvergüteten Linsen massive Wirkung hatte... Als Nebeneffekt dient die Verkittung auch zur Dämpfung von UV, für das der Film ja recht empfindlich ist. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted January 7, 2010 Share #10 Posted January 7, 2010 Naja, soweit ich weiß, gilt das erst für das von Leitz etwa in den 50er-Jahren entwickelte «Absorban»-Kittmittel.str. Link to post Share on other sites More sharing options...
ErichF Posted January 7, 2010 Share #11 Posted January 7, 2010 Man verkittet ja Linsen aus Gläsern mit unterschiedlichem Brechungsindex. Wie groß ist eigentlich der Brechungsindex des Kitts? Er hat weder den Index von Luft noch die Dicke "0". Link to post Share on other sites More sharing options...
ALUX Posted January 8, 2010 Share #12 Posted January 8, 2010 Der Brechungsindex dürfte ähnlich dem von Glas sein. Link to post Share on other sites More sharing options...
telewatt Posted January 8, 2010 Share #13 Posted January 8, 2010 Der Brechungsindex dürfte ähnlich dem von Glas sein. welchem Glas, der Linken oder Rechten Linse...?....... Link to post Share on other sites More sharing options...
christoph_d Posted January 8, 2010 Share #14 Posted January 8, 2010 Jan, Was für eine schwierige Frage! Ich vermute mal das der Brechungsindex im Idealfall zwischen dem der Ersten und dem der Zweien Linse liegt! Gruß, C. Link to post Share on other sites More sharing options...
kodaktrix Posted January 8, 2010 Share #15 Posted January 8, 2010 Da die Kittschicht hauchdünn im Vergleich zu den verkitteten Linsen ist, spielt der Brechungsindex eher eine untergeordnete Rolle. Der Brechungsindex von Canada-Balsam ist 1,522 bei Raumtemperatur und entsprich damit ungefähr einem Standard-Glas. Gruß Oliver Link to post Share on other sites More sharing options...
ALUX Posted January 8, 2010 Share #16 Posted January 8, 2010 Da die Kittschicht hauchdünn im Vergleich zu den verkitteten Linsen ist, spielt der Brechungsindex eher eine untergeordnete Rolle. Der Brechungsindex von Canada-Balsam ist 1,522 bei Raumtemperatur und entsprich damit ungefähr einem Standard-Glas. Gruß Oliver Stimmt. Hinzu kommt, dass die Kittschicht ja planparallele Grenzflächen hat... Link to post Share on other sites More sharing options...
poseidon Posted January 8, 2010 Share #17 Posted January 8, 2010 Danke für drei kurze und absolut hilfreiche Antworten.Jetzt staune ich noch mehr über die Technik der Objektivherstellung, letztlich müssen ja beim Verkitten die konkaven und konvexen Flächen auch wirklich passen... Gruß Detlef Hi, diese Flächen passen sogar so genau, dass sie auch ohne Kitt zusammenbleiben, wenn man sie aufeinander legt. Man braucht schon eine gewisse Kraft um sie wieder auseinander zu bekommen. So werden diese Linsen auch bei der Fertigung vermessen, wenn diese aufeinander liegen, bilden sich Ferometrische Ringe, http://www.arnolds.de/science/okt/if-pat.pdf ( Patentschrift, die dieses ganz gut erklärt ) diese wiederum geben durch ihre Form die Genauigkeit der optischen Flächen an, und dies liegen im Bereich von Nanometern. Gruß Horst Link to post Share on other sites More sharing options...
hverheyen Posted January 8, 2010 Share #18 Posted January 8, 2010 ist es nicht eher so, dass die Wirkung einer Linse im Übergang zwischen den Medien unterschiedlicher Dichte zu sehen ist? Dann wäre die Dichte des Kitmaterials in der optischen Rechnung wichtig und wir hätten drei Übergänge. Auch bei planparallelen Flächen ist doch nicht davon auszugehen, dass die Lichtstrahlen senkrecht zur Fläche aus-/eintreten. Oder liege ich da falsch? Link to post Share on other sites More sharing options...
poseidon Posted January 8, 2010 Share #19 Posted January 8, 2010 Hallo Detlef, bei einem Objektiv müssen alle Glasflächen absolut exakt geschliffen sein, nicht nur die der Kittglieder. Richtig schwierig ist dies nur beim Schleifen asphärischer Flächen, also von Oberflächen, die nicht Teil einer Kugelschale sind, sondern sich ändernde Krümmungsradien zum Rand bzw. zur Mitte hin aufweisen. Leica prüft diese teils interferometrisch. Dabei können mit einer Art exakt definierter Newtonringe Abweichungen im halben Wellenlängenmaßstab sichtbar gemacht werden. Im Schleifkopf lassen sich dann Zonen höherer magnetischer Anziehung schalten, die auf das Schleifmittel, das teils aus abrasiven Magnetteilchen besteht, konzentrierend wirken. So lässt sich die Schleifintensität selektiv über die Linsenfläche einstellen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Technik zur Zeit in Solms noch angewendet wird. Sie wurde für Asphären mit großem Linsendurchmesser bei R-Objektiven eingeführt. Die Dimensionen, die bei M-Linsen gebraucht werden, können meines Wissens nach alle in viel weniger aufwändiger und daher kostengünstigerer Blankpresstechnik erreicht werden. Gruß Friedhelm PS: frag mal in Solms nach einer Werksführung mit Herrn Welker. Lohnt sich! Falls er hier mit liest: Noch ein Gutes Neues Jahr und dass Sie dem Werk mit Ihrem Engagement noch lange erhalten bleiben! Hi, Friedhelm, weder für "M" noch andere Linsen von LEICA die im Fotobereich Verwendung finden, ( die kleine Luxen ausgenommen, dass weiß ich nicht ) reicht eine Plankpresslinse z.Z. aus, bzw. wird eine solche eingesetzt. Für die Fertigung von asphären wurde Anfang des neuen Jahrhunderts CNC Optikmaschinen angeschafft, auf denen heute die Linsen in Einzelfertigung in bis dahin nicht machbarer Qualität gefertigt werden. Von der Fertigung der Linsen in der herkömmlichen Art mit mehreren Linsen auf einer Halbkugel ist man fast völlig abgekommen. Erst die CNC Einzelfertigung ließ er zu, wirklich gute Asphären in gleicher Qualität zu fertigen, früher war da viel Geschick und ein wenig Glück mit im Spiel, auch musste bei der Montage aus mehreren Systemen zusammengestellt werden. Dies ist bei heutiger Fertigungsgenauigkeit nicht mehr unbedingt der Fall. Daher auch meine schon mehrfach hier gemachte Äußerung, von wann stammt denn diese Linse??........... Es hat sich da in den letzten 10 Jahren sehr viel bewegt, aber auch nicht nur in Solms, die neuen auf digital gerechneten Linsen der Konkurrenz sind auch besser geworden, leider schlafen die "Schlitzaugen" deutlich kürzer, als es für die Solmser gut wäre. Gruß Horst Link to post Share on other sites More sharing options...
telewatt Posted January 8, 2010 Share #20 Posted January 8, 2010 ist es nicht eher so, dass die Wirkung einer Linse im Übergang zwischen den Medien unterschiedlicher Dichte zu sehen ist? Dann wäre die Dichte des Kitmaterials in der optischen Rechnung wichtig und wir hätten drei Übergänge. Auch bei planparallelen Flächen ist doch nicht davon auszugehen, dass die Lichtstrahlen senkrecht zur Fläche aus-/eintreten. Oder liege ich da falsch? ..der logik nach schon senkrecht...aber verschoben..........wie der Stohalm im Wasserglas... Link to post Share on other sites More sharing options...
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