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Die Legende vom richtigen Augenblick (Langfassung)


Prosper Duprees

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Als ich kürzlich über René Burri las, auch er glaube nicht an einen ‚decisive moment’ (colorfoto 10/2006) erinnerte ich mich eines Zitates von Giséle Freund, der Porträtfotografin von u.a. James Joyce: Wenn man ihr glauben will, dann hat Cartier-Bresson einfach sehr, sehr viel fotografiert; auf 20 Jahre gerechnet täglich vier, fünf Filme, etwa 150 Aufnahmen am Tag und wiederum auf 20 Jahre gesehen ist ihm im Monat bei 4500 Aufnahmen jeweils ein Moment unterlaufen, der den Titel rechtfertigt.

So groß ist die Ausbeute also nicht.

Man könnte mit Fug und Recht behaupten, dass jeder, der Zeit und Muße genug hat, tagein, tagaus auf den Straßen herumzustreunen, nicht unwesentlich unwitzigeres Bildmaterial anliefern wird. Man muss auch sehen, dass HCB in obiger Rechnung 4499 mal den entscheidenden Moment nicht getroffen hat, obwohl bester Protagonist seiner eigenen photographischen Theorie.

(‚Cartier-Bresson sagte einmal: „ Ich schätze, dass ich ungefähr 300 Photos gemacht habe, die Überlebenschancen haben.“ Damals besaß er schon über eine Million Negative.’

Zit. nach Freund, München 1993)

 

Postuliert, es gäbe im Geschehen einen Moment, darin sich das Ereignis vollständig zeige, offenbare, in seinem Wesen erscheine, als ein Genaues und Dieses und in dieser Kulmination von Qualität das Vorher und Nachher marginalisierend, als ein zu früh oder zu spät beiseitewerfend: Als ob sich das Werdende teleologisch auf den zu erhaschenden Moment zuschiebe, sich für einen Augenblick zeige, um dann ewiglich im Gewesenen zu verdämmern: Schon dieses Konstrukt von Wirklichkeit ist obskur und noch skurriler der Mythos vom entscheidenden Moment, den es fotografisch zu erahnen, abzuwarten und abzubilden gälte.

 

Es ist das Gegenüber von Latenz und Manifestation und das Alltagsbewusstsein sicherlich benötigt den groben Beweis. Es stellt sich prachtvolle Blütensträuße auf den Tisch und keine Samen in der Petrischale. Für den Alltagsmenschen steuert jede Blume auf die Blüte zu und sie gilt ihm als Sinn und Zweck des ganzen Pflanzendaseins und so liefert die Industrie, das Land ist flach, akkurat und just in time und bildet in Plastik nach, auf dass er nicht verwese, zum Dauergebrauch: Den Moment ins Zeitlose verlängert.

 

Wenn überhaupt, dann muss man, wie es die Astrologie tut, der Zeit nicht nur Quantität, sondern Qualität zusprechen, verdichtete/verdünnte Zeit.

Das erinnert an die alte Zen-Geschichte, darin ein Kunde eine Metzgerei betritt und das beste Stück Fleisch verlangt. Sagt der Metzger: Jedes Stück Fleisch hier ist das beste Stück Fleisch.

 

Vorläufer vor HCB gab es auch, allein ihnen fehlte die Leica. Mit ihr gibt es plötzlich andere Bilder. Bilder, die ein Großformatfotograf ebensowenig hervorbringen konnte, wie eine analoge Kamera das digitale Gebräu aus Schichten und Lagen plus inkrementiertem Zeugs.

Der richtige Moment benötigt zu seiner Erfassung Zeit, Geld und eine Kleinbildkamera und

keine Mär vom Sehen und Abwarten und Wahrnehmen und zeitigem Auslösen des Verschlusses als Beweis innigsten Kontakts mit wirklichster Wirklichkeit.

(`Naomi Rosenblum stellt in ihrer World History of Photography dar, wie Stieglitz „ ... die Handkamera als ein wichtiges Instrument zur Charakterisierung des zeitgenössischen Lebens erkannte.“ Er riet ihren Benutzern, die Szenerie zu beobachten und auf den Zeitpunkt zu warten, in welchem sich ihnen alles richtig präsentiere. Damit wird er zum Vordenker der erst dreißig Jahre später zu ihrer vollen Bedeutung gelangten Fotografie ‚im richtigen Augenblick’’.

Zitiert nach Harris, Weingarten 1998)

 

Stellen Sie sich bitte bildlich vor:

Ein Kind kippt bei Tisch ein Limonadenglas um.

Was ist der richtige Augenblick, der fotografisch festgehalten werden will?

 

1. Der Moment der Unachtsamkeit genau vor dem Berühren des Glases?

2. Das eben kippende Glas, das unbedachte Antlitz des Kindes?

3. Limonade, die vom Tisch herabträufelt, der erstaunte Blick des Kindes?

4. Limonadenüberschwemmung, die zornige Mutter, das schuldbewusste Kind?

5. Kindertränen, die über Backen rollen und in Limonade plumpsen?

6. Eine müde Mutter, die mit viel Küchentüchern die Sauerei wegwischt?

7. Das Kind, das neugierig von oben herab guckt, wozu Mama unten herumkriecht?

 

Der entscheidende Moment negiert sämtliche Herkünfte. Ihm weht der süße Duft gebratenen Federviehs um die Nase. Den Schlachthöfen hierfür, weil appetitverderbend, stellt er sich nicht. Der Moment ist immer in der Lüge, flüchtig dazu und zugleich andauernd auch. Jeder Moment ist ein Moment. Sämtliche Zeit besteht nur aus Momenten. Und jeder Moment ist der entscheidende Moment. Denn alle anderen existieren nicht mehr und noch nicht.

Der Alltag ist voll von richtigen Augenblicken, nur werden sie nicht dokumentiert.

Wer strolcht schon Tag für Tag stundenlang durch die Straßen: Der, der nichts besseres zu tun hat und der, der seinen Lebensunterhalt aus der Arbeit anderer bezieht.

Der Rest ist Maß und Menge.

 

Freilich, ich habe mir einen umfangreichen Werkkatalog von HCB wieder vorgelegt, findet sich hier eine Fülle guter Aufnahmen, wenngleich in den Anthologien immer wieder die gleichen Motive abgedruckt sind: Marne, Dessau, Place de l’Europe.

So bleiben drei von seinen dreihundert übrig und darüber darf man nicht traurig sein, denn diese drei sind in allen Fotografengehirnen, außer den ganz jungen, die nur diejenigen Bilder anschauen, die sie selber geknipst haben, niedergelegt.

 

Cartier-Bresson selbst sprach übrigens von ‚Bildern im Vorübergehen’, Images à la Sauvette; und dies klingt seinem Werk finde ich viel angemessener als der Titel der englischsprachigen Ausgabe, The Decisive Moment, den der Verleger gar einem Kardinal abgeluchst hatte, vielleicht um es klerikal zu überhöhen, was ja auch gelungen ist, und es zum Katechismus künftiger Fotografen-Generationen zu machen.

(Koetzle, Köln, 1996)

 

Manchen, die meinen, schon ihr halbes Leben lang auf einen decisive moment zu warten, möchte man also zurufen: Glaube nicht Deinen eigenen Meinungen, die Dir von anderen nahegelegt wurden! Schöpfe nicht aus den Übersetzungsfehlern anderer! (Adams Rippe!)

Da die Ohren anderer zumeist und zurecht mit ihrem eigenen Hören beschäftigt sind, bleibt nur der Monolog, das unveröffentlichte Bild. Auch das gäbe eine gute Theorie her.

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Lieber Prosper Duprees!

Es ist tatsächlich nur eine Legende. Nicht der Fotograf bestimmt den festgehaltenen Augenblick sondern der Zufall, das Leben, das Objekt was auch immer. Sieht man von statischen Aufnahmen ab - Landschaft und Architektur - so habe ich in meiner langjährigen Fotokarriere festgestellt, und es geht auch wirklichen Profis aus der Printmedienbranche so, von 36 Aufnahmen werden mit viel Glück etwa 3 übrigbleiben, die von einer nennenswerten Aussagekraft sind. Jede gute Aufnahme mehr ist nur wahnsinniges Glück. Das heute jeder Mist veröffentlicht wird, liegt nicht an den Fotografen.

 

Darüber hinaus stellt sich noch eine weitere Frage. Ist die Aufnahme, die ich gerade gemacht habe, wirklich für alle Betrachter von Relevanz oder nur für mich, weil ich dabei war. Die Bildesthetik sei einmal dahingestellt, da auch eine Landschaftsaufnahme zwar sehr esthetisch sein kann, sonst aber unbedeutend ist.

 

Die Fotos von Herrn Bresson sind ohne Zweifel sehr gut aber treffen sie auch noch heute den Punkt? Vielleicht ja, vielleicht nein. Die Sehweise, ein schlechtes Wort für das was ich meine, hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich geändert. Kunst und der Kunstbegriff im allgemeinen ist ein Produkt der jeweiligen Zeit.

 

Ich hatte gestern Abend das Vergnügen, eine Veranstaltung fotografisch zu begleiten. 97 Aufnahmen, 3 bis 5 Fotos sind von Belang, der Rest ist reine Dokumentation. Und ich habe nicht die Qualitäten eines Herrn Bresson. Ich hatte bei den guten Aufnahmen das irre Glück zur richtigen Zeit am richtigen Platz zu sein und gut aufgelegte Leute vor mir zu haben.

 

Um Kritiken vorzubeugen, ich habe keinen Rotwein oder sonstige Alkoholika zu mir genommen. Zu einem fundierten langen Beitrag muß entsprechend ausführlich Stellung genommen werden.

 

guribacsi, der Laie

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Wer sich eine eigenes Bild vor Originalen machen will, den kann ich nur empfehlen die HCB Ausstellung in Saarlouis in Museum Haus Ludwig anzuschauen (bis zum 7. Januar). Immer auf außer Montags, Eintritt frei.

HBC nur auf den entscheidenden Augenblick festzunageln wird ihm übrigens nicht gerecht: geometrische Elemente und z.B. der goldene Schnitt sind mindestens genau so wichtig bei ihm.

Viele Grüße Marc

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sehr schön.

 

da wohl fast jeder den Meistern hinterherhetzt, diese meist jedoch nicht annähernd erreicht weil er eben dem Irrtum des richtigen Blickes, des richtigen Momentes und der Kunst den Fotoapparat über das Technische hinaus zu beherrschen unterliegt, wird er immer wieder angespornt. Und so rennt er und rennt er und rennt... sie, die Lola.

 

Und dann so etwas - Illusionen werden den Lokus hinuntergespült, die Freude am Fotografieren getrübt, den Fotografen seiner aufkommenden Depression überlassen. Ohne Hilfe, ohne Abhilfe, ohne Chance der Besserung.

 

Was bleibt - die Erkenntnis, dass eine neue Kamera mit schnellerem Serienbild den entscheidenen Moment festhält und anschliessend alle Bilder dem Lokus übergeben werden. Eine eindeutige Bejahung der Digis.

 

Endlich, endlich ist die Schrotschußmentalität finanzierbar, endlich.

 

Kann sein, kann nicht sein, auf jeden Falle hilft es der Branche.

 

Ohne mich! :)

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........................(‚Cartier-Bresson sagte einmal: „ Ich schätze, dass ich ungefähr 300 Photos gemacht habe, die Überlebenschancen haben.“ Damals besaß er schon über eine Million Negative.’

Zit. nach Freund, München 1993)

 

... nur betrachtete er seine eigenen Werke völlig anders als wir es tun.

Das Wissen und Verständnis seiner Betrachtungsweise ist Grundvorraussetzung zur Interpretation, bleibt also kein Raum für Klarstellung.

 

Mit HCB ist es wie mit Einstein:

"Wie kommt es, dass mich niemand versteht und doch jeder mag"

 

 

............................

Vorläufer vor HCB gab es auch, allein ihnen fehlte die Leica. Mit ihr gibt es plötzlich andere Bilder. ......................

 

Und? - Die Leica ist gegenwärtig, der "Blick" derer Besitzer ist es nicht.

HCB hatte ihn.

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prosper,

endlich mal wieder eine interssante Spieleröffnung von dir.

Ich will drauf eingehen, weil ich es für eine spannende Frage halte, obwohl ich weiß, dass du dir für weitere Diskussionsbeiträge selbst in der Regel zu schade zu sein scheinst.

Insoweit erwarte ich das Übliche: prosper wirft den Enten ein paar Krumen in den Teich und weidet sich an deren Geschnappe. Ob sich das wohl jemals ändert??

 

Wie auch immer. Die aufgeworfene Frage interessiert mich.

Du stellst die Momente des Lebens an sich neben diejenigen Momente, die aus diesem heraus eine fotografische Komposition ergeben, ohne vordergründig arrangiert worden zu sein.

Damit stellst du Original und Reproduktion auf eine Stufe, ebenso wie du die verschiedenen Aggregatzustände von Zeit gleichzusetzten versuchst, einmal in ihrer liquiden und einmal in ihrer maximal komprimierten, quasi statischen Form.

Allein DIESE Sichtweise überhöht m.E. die Bedeutung der Begrifflichkeit des »Decisive Moments« ins mystische.

Es sind zwei Seinsebenen, eine wirklich gelebte, quasi vierdimensionale und eine, die das Lebendige lediglich zweidimensional wenn auch auf möglichst hohem Nivceau reproduziert, die du gleichwertig nebeneinander zu stellen versuchst. Das enthält m.E. einen Fehler im Denkansatz. Nenne es philosophisch, nenne es mathematisch. Es bleibt inkongruent.

 

Die bloße bildhafte Reproduktion gelebten Lebens kann/darf niemals die Anmaßung enthalten, über die Definitionsgewalt gelebter Augenblicke hinsichtlich der Bemessung von Lebensqualität verfügen zu wollen, gleich wie ernsthaft oder kunstfertig sie sich gibt.

Es geht um den Transfer ins rein Bildhafte, bestenfals ums Mitschwingen.

Das ist etwas ganz anderes als wenn es um das primär Erlebte ginge.

Mangos und Kirschen also bestenfalls.

 

Und mir fallen auf Anhieb jede Menge Bilder großer Fotografen ein, bei denen man erahnt, dass es nur diese eine Sekunde gegeben hat, um aus einem banalen Bild ein wirklich Mitreißendes zu machen.

Eine Sekunde später ist dieser glückliche Moment, wo wirklich alles zu passen scheint, vorüber.

 

Natürlich »arrangiert« der Fotograf hintergründig IMMER, alleine schon durch die Auswahl des Sekundenbruchteils, in dem er auslöst, durch den von ihm präferierten Bildausschnitts, durch Standort oder die Wahl einer Darstellung als Einzelbild oder für als Serie etc., etc.

 

Aber hat der Fotograf aufmerksam Teil an einem Geschehen, so kann es sein, dass er instinktiv erfasst, wann sich dieses in besonders bildhafter Weise zu entwickeln beginnt. Egal dann, ob es nur diesen einen Augenblick gibt, oder mehrere! Bilder in diese Verdichtung hinein zu machen, ist in meinen Augen die befriedigendste Seite an Fotografie überhaupt! Denn du fühlst dich wie von einem sanften Sog erfasst, folgst seinem Strom, welcher dich nicht mehr hergeben will. Du überlässt dich ihm und vergisst Zeit und Raum um dich. Alles was jetzt noch zählt, ist das Bild in deinem Sucher und das richtige Auslösen, ohne die Situation zu zerstören, oder sie zu beeinträchtigen. Du schwingst auf derselben Wellenlänge mit, wirst eins mit der Situation, bist hoch konzentriert, bewegst dich behutsam, hältst vielleicht sogar den Atem an. Und wenn du dann noch hinerher das auf den Bildern wieder erkennst, was du in den Momenten gesehen und gefühlt hast, dann gibt es in meinen Augen nix Beglückenderes (in der Fotografie).

 

Insoweit halte ich diesen Ansatz H.C.Bs aus eigenem bescheidenen Erleben heraus, für sehr nachvollziehbar!

 

Aber die Wahl des entscheidenden Augenblickes enthält auch subjektive Komponenten.

 

Um auf das von dir vorgestellte Beispiel mit dem Milchglas einzugehen: Je nach emotionaler Anteilnahme des Fotografen wird dieser, das ist zu vermuten, jeweils einen anderen deiner genannten Momente für den »entscheidenden« Augenblick halten. Und das stellt m.E. keinen Widerspruch zur Begrifflichkeit des »Decisive Moments« dar. Denn er meint m.E. nicht, dass es nur EINEN Moment gibt, sondern, ob es dem Fotografen gelingt, diesen, welchen auch immer, so im Bild zu verdichten, auf dass auch andere es letztlich als ausdrucksstarkes Bild wahrnehmen können.

 

Das ist der Unterschied, um den es m.E. bei der Frage des »Decisive Moments« genau geht und nicht um die Anmaßung, durch die bloße Reproduktion dem Ereignis retrospektiv den entscheidenden Moment diktieren zu wollen.

 

Es geht dabei, um es in einen abschließenden Satz zu bringen, um die Fertigkeit des Fotografen, jene höchst flüchtige Sequenz eines komplexen Erlebniskontextes als ausdrucksstarkes Substrat in einem einzigen Bild herauszulösen, welches dem nicht beteiligten Betrachter eine konkrete Idee des Ereignisses, der Atmosphäre vermittelt, seine Aufmerksamkeit in jedem Fall bindet, OHNE dabei den Anspruch auf Vollständigkeit der Erfassung des gesamten Ereignisses zu erheben.

 

So verstehe ich das mit dem »entscheidenden Augenblick«.

Und so ist es für mich immer noch richtig und erstrebenswert, Quote 0,03% oder wie auch immer hin oder her. Kunst war noch nie einfach.

 

grüße,

manfred

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Prosper,

 

ich möchte Manfreds Eingangssatz nochmal wiederholen:

 

"...obwohl ich weiß, dass du dir für weitere Diskussionsbeiträge selbst in der Regel zu schade zu sein scheinst. Insoweit erwarte ich das Übliche: prosper wirft den Enten ein paar Krumen in den Teich und weidet sich an deren Geschnappe. Ob sich das wohl jemals ändert??"

 

Ich würde es mir wünschen, ansonsten werde ich jedenfalls auf deine Beiträge nicht mehr reagieren.

 

Im Übrigen:

 

HCB hat seine Fotos immer recht gering geschätzt - jedenfalls öffentlich. Die Öffentlichkeit sieht das anders. Die Ausschußquote ist völlig belanglos, solange die Fehltreffer nicht gezeigt werden.

 

Gruß Elmar

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Zur Erklärung für den Manfred Menzel:

Bitte missverstehen Sie mich nicht. Hinter meinen Beiträgen steht sicherlich keine böse Absicht; ich bin kein Entenfütterer und kein Zirkusdirektor, der sich an irgendwas weiden würde, wozu auch. Es ist einfach so, dass ich eigentlich nur am Wochenende online bin und Diskussionen tagesaktuell nicht verfolge und daher äußerst selten antworte oder mich beteilige, selbst an von mir initiierten Gesprächsfäden.

 

Ich bemühe mich daher, alles, was ich zu einem Thema zu sagen habe, gleich am Anfang zu sagen und alles, was noch folgen würde, wäre redundant.

 

Hinzu kommt, dass die meisten meiner Beiträge sich verirren. Der letzte über die LFI endete mit einer Diskussion zu Beamer versus Dia-Projektion; was soll ich dazu noch sagen?

 

Früher hat mich die Psychiatrie-Fraktion (Zum Thema selbst hatte sie natürlich nichts zu sagen) hier gleich richtig eingeordnet und mir nach dem Motto: Der Mann muss mächtig Probleme haben, fix den richtigen Ort zur Therapie vorgeschlagen.

Bitte, soll ich mit solchen Schwachköpfen diskutieren?

 

Außerdem ist mir das übliche HickHack hier von Attackieren und Rechthaben zuwider.

Ich werde mich nicht rechtfertigen für das, was ich denke und es auch nicht verteidigen gegenüber solchen, die meinen, es wäre alles Blödsinn, was von mir käme und außerdem schlecht geschrieben.

 

Sie werden nicht erleben, dass ich jemals irgendjemanden persönlich angehen werde, obwohl ich mich in meinen Beiträgen sehr wohl darum bemühe, so boshaft, zynisch und sarkastisch wie möglich zu sein, aber immer gegen Strukturen, Gruppen und Mechanismen, nie gegen ein Individuum.

 

Sehen Sie, Ihre (auch Herrn Stiffels) Antwort weiter oben finde ich hervorragend.

Diese Themenbeiträge erklären, argumentieren, veranschaulichen, bringen Zusammenhänge und einen Gedankengang, der im Wortsinne zur Sache beiträgt. Was will man mehr?

Eine Ansicht gelten zu lassen, aber eine andere – mit Gründen! – dagegen zu setzen, ist ein kostbares Humanum, das man pflegen muss.

Andernorts hat man eine Kugel im Kopf, noch bevor man den Mund aufgemacht hat.

 

‚Bild Dir Deine Meinung’ funktioniert natürlich nur da, wo man mehrere Gesichtspunkte zur Auswahl hat, wie hier, mit divergenten Ansichten zu einem Thema.

Meinungsvielfalt heißt natürlich immer auch: Verlust an Kontrolle.

Es ist eine Preisfrage: Muss ich Meinungs- und Redefreiheit auch demjenigen zugestehen, der, wenn er das sagen hat, selbiges mit Füßen treten wird?

 

Es ist einfach so: Ich fotografiere gerne und ich betrachte gerne Bilder und manchmal denke ich auch darüber nach, was ich da tue.

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Guest lykoudos

Deine Replik......"Früher hat mich die Psychiatrie-Fraktion (Zum Thema selbst hatte sie natürlich nichts zu sagen) hier gleich richtig eingeordnet und mir nach dem Motto: Der Mann muss mächtig Probleme haben, fix den richtigen Ort zur Therapie vorgeschlagen.

Bitte, soll ich mit solchen Schwachköpfen diskutieren?" -

 

Hallo Prosper,

 

Es ist doch wieder mal schön, so einvernehmlich kuschelig konventionellen Vorurteilen und Feindbildern allerorts und dann natürlich auch hier geleben zu können. Aber, ich bitte um Entschuldigung, Du hast natürlich niemals bewusst die Absicht irgendjemand persönlich anzugehen. Also, weiterhin fröhliches und unbewusstes Verbalinjurien.

 

Schönen Gruß

 

Wolfgang

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sehr schön.

 

da wohl fast jeder den Meistern hinterherhetzt, diese meist jedoch nicht annähernd erreicht weil er eben dem Irrtum des richtigen Blickes, des richtigen Momentes und der Kunst den Fotoapparat über das Technische hinaus zu beherrschen unterliegt, wird er immer wieder angespornt. Und so rennt er und rennt er und rennt...

 

Ohne mich! :)

 

Ich sag' nur:

 

Ansel Adams: Moonrise over Hernandez

 

Das war ein echter Schnappschuss! Wiederholung so gut wie ausgeschlossen ...

 

Wieviele von uns versuchen - vergebens - über die Technik zum "guten Bild" zu kommen?

 

Servus

Reiner

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@ Bavaricus

 

Wer führte bei diesem berühmten Foto eigentlich Regie? Der Ort, der Mond, der Fotograf?

Ich sage, Herr Adams war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und traf die richtige Entscheidung: Auslöser drücken. Eigentlich ist letzteres der wirklich "entscheidende Augenblick", nämlich die Entscheidung den Auslöser zu betätigen. Herr Adams wusste sicherlich nicht, wie das Ergebnis ausfallen würde, er hat es bestenfalls geahnt. Trotzdem, chapeau!, Herr Adams.

 

Georg

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Zur Erklärung für den Manfred Menzel:

Bitte missverstehen Sie mich nicht. Hinter meinen Beiträgen steht sicherlich keine böse Absicht; ich bin kein Entenfütterer und kein Zirkusdirektor, der sich an irgendwas weiden würde, wozu auch. Es ist einfach so, dass ich eigentlich nur am Wochenende online bin und Diskussionen tagesaktuell nicht verfolge und daher äußerst selten antworte oder mich beteilige, selbst an von mir initiierten Gesprächsfäden.

 

Ich bemühe mich daher, alles, was ich zu einem Thema zu sagen habe, gleich am Anfang zu sagen und alles, was noch folgen würde, wäre redundant.

 

Hinzu kommt, dass die meisten meiner Beiträge sich verirren. Der letzte über die LFI endete mit einer Diskussion zu Beamer versus Dia-Projektion; was soll ich dazu noch sagen?

 

Früher hat mich die Psychiatrie-Fraktion (Zum Thema selbst hatte sie natürlich nichts zu sagen) hier gleich richtig eingeordnet und mir nach dem Motto: Der Mann muss mächtig Probleme haben, fix den richtigen Ort zur Therapie vorgeschlagen.

Bitte, soll ich mit solchen Schwachköpfen diskutieren?

 

Außerdem ist mir das übliche HickHack hier von Attackieren und Rechthaben zuwider.

Ich werde mich nicht rechtfertigen für das, was ich denke und es auch nicht verteidigen gegenüber solchen, die meinen, es wäre alles Blödsinn, was von mir käme und außerdem schlecht geschrieben.

 

Sie werden nicht erleben, dass ich jemals irgendjemanden persönlich angehen werde, obwohl ich mich in meinen Beiträgen sehr wohl darum bemühe, so boshaft, zynisch und sarkastisch wie möglich zu sein, aber immer gegen Strukturen, Gruppen und Mechanismen, nie gegen ein Individuum.

 

Sehen Sie, Ihre (auch Herrn Stiffels) Antwort weiter oben finde ich hervorragend.

Diese Themenbeiträge erklären, argumentieren, veranschaulichen, bringen Zusammenhänge und einen Gedankengang, der im Wortsinne zur Sache beiträgt. Was will man mehr?

Eine Ansicht gelten zu lassen, aber eine andere – mit Gründen! – dagegen zu setzen, ist ein kostbares Humanum, das man pflegen muss.

Andernorts hat man eine Kugel im Kopf, noch bevor man den Mund aufgemacht hat.

 

‚Bild Dir Deine Meinung’ funktioniert natürlich nur da, wo man mehrere Gesichtspunkte zur Auswahl hat, wie hier, mit divergenten Ansichten zu einem Thema.

Meinungsvielfalt heißt natürlich immer auch: Verlust an Kontrolle.

Es ist eine Preisfrage: Muss ich Meinungs- und Redefreiheit auch demjenigen zugestehen, der, wenn er das sagen hat, selbiges mit Füßen treten wird?

 

Es ist einfach so: Ich fotografiere gerne und ich betrachte gerne Bilder und manchmal denke ich auch darüber nach, was ich da tue.

 

hallo prosper,

 

na schön, dass es mir mal gelungen ist, Sie in ein, wenn auch kurzes, Gespräch zu verwickeln. :)

 

So, Sie »hauen« also alles auf einen Schlag raus, was es aus Ihrer Ecke zu sagen gibt - und Anstöße von Anderen fallen kaum ins Gewicht? Ein hoher Anspruch an sich und ein niedriger an die Forenten!

Gut. Opulent genug sind Ihre Beiträge ja, um das erfolgversprechend zumindest versucht zu haben..

Aber sie werden dadurch auch etwas monolithisch und sie laufen so Gefahr, die vitalen Energien einer wie auch immer gearteten »community« partiell zu entleeren, deren wesentliches Lebenselixier der Austausch ist, die gegenseitigen Stichworte, sogar die mitunter dümmlichen Sticheleien eines ………… usw.

 

Andererseits: Wie schön, wenn manch einer sich hier etwas mehr Gedanken um seine penetrant redundante Wirkung machen würde!!!!

Ich könnte mich glatt dran gewöhnen.

:) :)

 

Und wie schade, weil's dann hier deutlich stiller werden würde.

 

Sie MÜSSEN also hier genau so wenig wie irgend jemand anderes.

 

Aber irgendwie irritierend wäre es schon auch für Sie, wenn Sie zu einem Vortrag gingen mit anschl. Diskussion und der Vortragssredner jede Ihrer Reaktionen auf seine Einwürfe mit Schweigen quittieren würde???? Nein?

 

Oder Sie sind bei Freunden eingeladen. Der Gastgeber gibt eine flammende Geisteshaltung zum Besten - und beteiligt sich anschließend an keinem weiteren Gespräch??

 

Eine Stunde später ein völlig anderes Thema, ähnlich leidenschaftlich und wortreich von diesem vorgetragen, mitten in das abschwellende Gespräch hinein.

Als das Gespräch zu dem neuen Thema Fahrt aufnimmt, geht er alleine auf die Terasse.

Nicht irritierend??

 

Ansonsten: die Vorliebe, anhaltend hochkonzentrierte Arbeitsanspannung am ende eines Tages oder einer Woche schreibend »auszulaufen« wie Fussballer es nach dem Match per pedes zu tun pflegen, kenne ich selbst bestens.

Und wenn jemand Psychiatrien als geeignete Plätze empfiehlt, dies zu tun, muss er sie ja selbst bestens von innen kennen…

Am Ende hofft er auf Gesellschaft in diesen???

So don't take THAT to serious!

 

Aber nicht jeder, der nicht weiß, ob er sich von Ihnen missachtet fühlen soll, fühlt sich bemüßigt, noch höflich zu reagieren.

 

So hagelt es Widersprüchlichkeiten, mitunter sogar aus Nichtstun heraus.

 

Aber SO tiefsinnig wollte ich heute gar nicht mehr werden…

 

Gute Nacht

manfred

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@ Bavaricus

 

Wer führte bei diesem berühmten Foto eigentlich Regie? Der Ort, der Mond, der Fotograf?

Ich sage, Herr Adams war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und traf die richtige Entscheidung: Auslöser drücken. Eigentlich ist letzteres der wirklich "entscheidende Augenblick", nämlich die Entscheidung den Auslöser zu betätigen. Herr Adams wusste sicherlich nicht, wie das Ergebnis ausfallen würde, er hat es bestenfalls geahnt. Trotzdem, chapeau!, Herr Adams.

 

Georg

Wer führte Regie?

Diese Antwort ist absolut eindeutig: Herr Adams!! !

 

Lies mal seine Beschreibungen, wie er mühsam um richtige Standorte für eine Aufnahme »ringt«, wie er zunächst Plätze sondiert und sie gezielt aufsucht, wenn ihm die Lichtstimmungen vielversprechend zu werden scheinen, wie er Licht misst und die Bildwirkung aus der Kombination von richtigem Zeitpunkt an vorher definierten Orten, der vorhandenen Lichtstimmung, der Wahl des Ausschnitts, aus höchst aufwändiger Belichtungsmessung und gleichzeitigem Wissen um die anschl. zu verwendende Filmentwicklung (n-1) präzise vorauszuberechnen imstande ist.

 

Bei ihm, da kannst du ganz sicher sein, sind die Zufälle auf ein kaum vorstellbares Minimum eingedampft.

Plattenkameras sind wenig für spontane Bilder geeignet. Und er hat erst gar nicht ausgelöst, wenn's nix war mit seiner Bildidee.

 

grüße,

manfred

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Alles läßt sich zusammenfassen in dem Aphorismus:

 

"Gute Fotografien macht man, indem man die schlechten wegwirft".

 

MfG Hermann

 

das ist seit KB verstärkt und wird durch Digi auf die Spitze getrieben :)

 

Aber früher war alles anders -

 

da schleppte man das Gerödel durch Tal und übern Berg, baute den ganzen Klumpatsch mühsam auf, hatte hoffentlich die richtigen Platten dabei - 1, 2, 3 für mehr war keine Zeit, kein Platz, kein Geld :o . Man drehte nach Scheimpflug und tilte so vor sich hin, man rechnete und maß, man machte Zigaretten/Zigarillopäuschen und dachte nochmal nach, und dann war das Motiv futsch. Auf ein neues am nächsten Tag, Monat, Jahr :D

 

Man überlegte, bevor man etwas tat und wenn es nur der Druck auf den Auslöser war.

 

Und trotzdem warf man viele Bilder weg - oder tat zumindest so und verstaute sie auf dem Dachboden, wo sie Jahrzehnte später wieder neu entdeckt und bestaunt wurden.

 

Der damalige Ausschuss kann sich durchaus mit heutigen Spitzenergebnissen messen - weshalb wohl? Keine Zeit, keine Muße, kein Wille sich mit der Materie/Motiv auseinander zu setzen?

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Ich wünsche ein entspannendes Wochenende...

 

...und möchte der Diskussion am Rande hinzufügen, daß es meines Erachtens weniger auf den richtigen Moment ankommt, als vielmehr auf unseren sorgsamen Blick für all das, was um uns herum geschieht oder einfach nur existiert, und auf unsere Fähigkeit, uns davon weder vom vordergründig zu Dokumentierenden noch vom Streben nach Perfektion noch von der Vertretbarkeit oder der Frage nach der Berechtigung unserer Sichtweisen allzusehr ablenken zu lassen. Selbst Kunst entsteht nicht deshalb, weil man Kunst schaffen möchte. Das modische Vielphotographieren muß niemanden irritieren. Auch nicht der Umstand, daß beiläufige Photos ohne technische Verfeinerung und künstlerische Komposition nebeneinandertreten: Beides kann hohen Wert haben, wenn der Blick stimmt. Ich zum Beispiel mache immer wieder technisch grauenhafte Photos mit meinem alten Mobiltelephon (sic!), einfach weil mir gerade etwas gefällt. Die R4 oder R7 sind nicht immer dabei und manchmal kommt es auch auf Unvollkommenheit an. Ich füge ein Beispielbild bei (und hoffe auf die extreme Nachsicht, hier Mobiltelephonbilder einzustellen - es dient nur der Verdeutlichung dessen, was ich meine...).

 

Freundliche Grüße

FEAndreas

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