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Grafitto - Grafitti - Kunstwerke oder Schmiererei?


Guest Land

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Als ersten Thread wollte ich mal die Frage in den Raum stellen:

Sind Grafitti Kunstwerke oder Schmiererei?

 

Zwei haben mir besonders gut gefallen und so kam dieser Gedanke.

(Freihand, ohne Blitz mit 1,8/50mm ASA200 f4 1/125s -

gesehen in Gießen in der Unterführung beim Amtsgericht)

 

http://www.plaetzchenwolf.eu/Grafitto1.jpg

 

http://www.plaetzchenwolf.eu/Grafitto2.jpg

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immer dann, wenn der "Künstler" ungefragt und ohne Erlaubnis ander Leut' Eigentum nutzt, ist es Schmiererei. M.E. sollte der Verursacher für die Schäden haftbar gemacht werden.

 

kostet ein heiden Geld, welches wir alle aufbringen müssen (öffentliche Gebäude = Steuergelder, Firmen = Verteuerung der Produkte, Privateigentum = Verteuerung der Versicherungen).

 

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Kunstwerke oder Schmiererei?[/url]

 

...IMMER unansehliche Schmiererei !!! :( :(

 

Der Hit ist das jetzt Stadtwerke als Vermittlungsprojekt ( Hauptsache von der Straße :) ) diese Tr...auch noch für Werbezwecke der lokalen Stadtwerke mit ins Boot holt.

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Es gibt solche und solche "Kunstwerke" - ich bin auch recht zwiespältig bewertend:

Das meiste ist wohl Murks- manches aber wirklich ansehnlich.

Das "Trägermaterial" ist freilich so eine Sache-

auf Hauswänden oder nicht freigegebenen Flächen sind Grafitti sehr ärgerlich

weil teuer zu beseitigen.

Manche Kommunen sind so fortschrittlich und geben graue Flächen frei um ein wenig den Spieltrieb zu kanalisieren- mit Erfolg.

Ich hoffe auf rege Beteiligung dieses Threads

und wünsche noch viel Spaß beim Aufstöbern dererlei Kunstobjekte,

die uns gratis zur Verfügung stehen-

ohne eine Genehmigung zur Ablichtung einholen zu müssen!

(Panoramarecht)

Da diese Gemälde vergänglich sind - durch Witterung und Beseitigung - ist ein Bild davon unwiederbringlich und dokumentarisch ...

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Ich habe vor Jahren auch Graffiti fotografisch gesammelt und dabei (nach meinem Geschmack) echt gute "Arts" finden können. Ich habe sie in der München-Pasinger Unterführung sogar mal als Hintergrund für einen fotografischen Auftrag verwendet: ich hatte Designer-Lampen vor ein Graffiti gestellt, die Lampe war an und das Graffiti erleuchtet (leider habe ich gerade keinen Digital-Scan) und es kam beim Auftraggeber sehr gut an.

Ich habe also die Erfahrung gemacht, dass mich und andere Graffiti durchauch positiv ansprechen.

 

ABER: Auch ich finde, dass es darunter grotten-schlechte Schmierereien gibt und dass es viel Geld verschlingt, das wieder zu beseitigen.

 

Nun, wir leben in einer demokratischen Gesellschaft und auch hier ist es mal wieder schwierige einen Konsens zu finden:

- Was ist gute / schlechte Graffiti?

- Wer legt das fest?

- ist es legitim, Graffiti ANONYM aufzubringen?

 

Für mich spielt schon eine Rolle, ob die Graffities genehmigt sind. Ich möchte auch nicht, dass meine Hauswand einfach besprüht wird - auch wenn sich herausstellen würde, dass es ein Graffiti-"Meisterwerk" ist.

 

Fazit: ein sehr zwiespältiges Thema und deshalb hochinteressant.

Auch ein Thema fürs Forum - am besten mit Fotos belegt.

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Dann zeig' doch mal ein paar Deiner Grafitti - sozusagen im Wandel der Zeiten,

wo man den Zeitgeist in seiner Veränderung gewissermaßen skuril reflektiert vorgesetzt bekommt.

Was ist Kunst, was ist Kitsch, was ist Schmiererei?

Ich weiß es nicht.

 

So lebendig, wie Holger das zeigt,

sollte der Thread sein...

danke dafür.

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hier noch eins, m.E. eindeutig Schmiererei

 

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Stimmt.

Nicht alles ist Kunst- wie wohl Picasso abgeschnitten hätte, wären seine Bilder als Grafitti aufgetaucht?

Was bin ich wieder für ein Schelm !

 

(Solange die dicke alte Frau da vorne noch schreit, ist die Oper noch nicht vorbei)

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Was mich ganz besonders stört bei dieser "Kunst": Wenn die Künstler nichts anderes malen/sprühen als ihr Namenszeichen. So quasi nur die Notiz....Ich war hier!

Ich habe Anfang der 80er Jahre in der BRD reisend, ebenfalls Grafitti fotografiert... hinischtlich der Qualität, erkennbaren Aussagen lagen die Städte mit einer Universität.. m.E. klar vorn.

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hier wieder in der 5%- Schublade:

 

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5%, 10%, 50% ?

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Hier mal ein m.E. Gegenbeispiel. Ich kann den Ort nicht mehr betimmen, fast 30 Jahre her. Leica R, Scan vom ziemlich ausgeblichenen Farb-Positv.

 

Der Text sauf dem Bild lautet: "Leben, einzeln und frei wie Baum und brüderlich wie ein Wald ist unsere Sehnsucht. Nazim Hikmet "

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Hier mal ein m.E. Gegenbeispiel.

 

Das ist wirklich ein tolles Gegenbeispie zu dem, was man heute unter Graffiti (=Schmiererei?) versteht.

Ich glaube, das setzen die meisten nicht mehr mit dem Begriff Graffiti gleich.

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es geht auch weniger politisch

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oder so.... da habe ich lange, sehr lange an der Straßenecke gewartet... ob irgendetwas passiert.. und dann kann man mal Glück haben.

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Kunst liegt im Auge des Betrachters. Für den Eigner/Mieter/Blockwart/Rechten-Winkel kann es immer nur Schmiererei sein. Der Ärger über die verschmierte Wand und den verletzten Ordnungssinn verhindert eine offene Auseinadersetzung mit dem Bild. Für den Betrachter kann es Kunst sein. Oftmals nicht durch das einzelne "Werk", sondern in der Komination vieler Tags (also Signaturen), wie das Bild #7.

 

Ich betrachte das von einer anderen Ebene: Graffiti ist für mich urban. Die Kleinteiligkeit, Beliebigkeit, Regellosigkeit läuft quer zu den Ordnungsprinzipien der Stadt. Geometrische Straßenzüge, Lichtanlagen die zeigen wann wir gehen dürfen, Spielplätze (der einzige Ort wo man spielen darf), Fußgängerüberwege (die für nicht für Fußgänger sondern für Autos und deren gehegten Wegen existieren) sind das eine Ende des Spannungsbogens der Urbanität. Graffiti als anarchicher, asozialer, archaischer Ausdruck am anderen Ende des Spektrums.

 

Ich mag Städte. Ich mag Graffiti. Vielleicht liegt es an meinen ästhetischen Vorlieben für das Verwahrloste, Verkommene und Morbide – Graffiti ist für mich untrennbar mit der Stadt.

 

Vielleicht wird es klarer, wenn man sich Graffiti wegdenkt. Nur das gehegte, gepflegte Regelhafte: Eine Vorort-Reihenhaussiedlung mit Jägerzäunchen, gekehrtem Laub und rechtwinklig angeordneten Petunien – das GRAUEN…

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Guest johann_wolfgang

Oftmals nicht durch das einzelne "Werk", sondern in der Kombination vieler Tags (also Signaturen)

Der tagtäglich ablaufende Kleinkrieg der Sprayer, sie verunstalten die "Werke" ihrer Konkurrenten - das finde ich asozial.

Warum respektieren sich diese Sprayer nicht gegenseitig?

 

Deinen Versuch, dieses Verhalten verbal zu glorifizieren finde ich ziemlich weit hergeholt und unglaubwürdig.

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Guten Morgen Forenten !

Sehr sehr interessant in Bild- und Text"äusserungen" - mit solchen Beiträgen hätte ich nicht mal zu hoffen gewagt.

"Politisch" ist praktisch schon, wenn man die Tageszeitung aus der Box holt und sie nicht gleich in die Tonne wirft, nachdem das eine Kaufrausch-Prospekt herausgefischt worden ist - sondern nur einen einzigen Blick auf das Ti(t)telblatt wirft....

Alles um uns herum, alles was die Menschen bewegt, ist "politisch"-

Viele kommen damit nicht mehr klar und agieren "archaisch" oder "anarchistisch"- je nachdem jemand gestrickt ist.

Manche machen Lieder, andere posten in Foren oder setzen Leserbriefe ab,

der nächste (allermeist wohl ganz junge) "schmieren" ihre Wut oder auch ihre Lebensfreude an die Wand.

Die von euch gezeigten Werke sind für mich -ganz klar- Kunst !

(offenbar habt ihr das auch so gesehen, sonst wäre wohl nie ein Bild davon gemacht worden)

Alle Achtung vor der Warterei (die sich gelohnt hat- weil's ein echtes Ausstellungsbild wurde) - erstaunlich, doch wirklich !

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