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Kontrast AF wer erkärt es mir?


lh41

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Ja, gelesen habe ich schon öfter vom Kontrast-AF, aber verstanden habe ich es nicht!

Life View ist klar: Bild online auf dem Display.

 

Life View und AF meine ich ist auch klar oder: Bild online und wenn ich den Auslöser halb drücke wird der AF aktiviert. Motivschwenk (neues Bild erscheint auf dem Display), wieder Auslöser halbdrücken und AF wird wieder aktiviert usw, Auslöser ganz durchdrücken und die Auslösung erfolgt mit dem Beli- und AF-Wert.

 

Welche Funktion hat dann der Kontrast AF? Bin :confused:

 

Ich habe das Gefühl etwas nicht richtig verstanden zu haben.

Kann es mir jemand erklären?

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Hallo,

 

beim Kontrast AF ermittelt der Autofocus nicht mittels Messen der Entfernung zum Objekt den richtigen Schärfepunkt, sondern anhand des Kontrastes beim Auslesen der Bildinformation des Sensors/Chips.

 

Gruss Moritz

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Hallo,

 

beim Kontrast AF ermittelt der Autofocus nicht mittels Messen der Entfernung zum Objekt den richtigen Schärfepunkt, sondern anhand des Kontrastes beim Auslesen der Bildinformation des Sensors/Chips.

 

Gruss Moritz

 

Der zweiten Hälfte des Satzes stimme ich zu.

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Wenn ich es richtig verstanden habe, nutzen sowohl der "reguläre" AF-Sensor als auch der "Kontrast"-AF den Umstand, daß bei maximaler Schärfe der Kontrastunterschied zwischen den AF-"Messpunkten" maximal ist.

 

Beispiel: ein unscharfer, verwaschender Strich, hat einen weichen Kontrastabfall am Rand, ein scharfer Strich einen abrupten.

 

Bei "regulären" AF-Sensoren der SLR´s übernimmt ein auf AF Messung optimierter Sensor diese Funktion, während bei Nutzung des "Kontrastsensors", also des eigentlichen Aufnahmechips, die Berechnung auf dem Vorschaubild erfolgt.

 

Der Vorteil des separaten Sensors liegen i.W. in der Geschwindigkeit, die des Kontrast-AF´s, daß man die Messung im gesamten Bild vornehmen kann, also den Messpunkt quasi beliebig verschieben kann.

 

Allerdings nimmt die Qualität der Kontrast AF´s spürbar zu, siehe Panasonic G1.

 

Gruss

 

Alex

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Der Kontrastvergleichs-AF nutzt die Daten des Bildwandlers, also des Sensors, der auch das eigentliche Bild produziert. Der Autofokus ermittelt in einzelnen Messfeldern den Kontrast feiner Details. Das alleine lässt allerdings noch nicht erkennen, ob das Bild fokussiert ist, und ebenso wenig, wie herum man die Fokussierung ändern müsste, falls sie nicht stimmt. Daher muss der Autofokus den Fokussiermotor anlaufen lassen, damit die Fokussierung ändern und währenddessen stets wie oben beschrieben den Kontrast messen. Wenn der Kontrast dabei ansteigt, ist der AF auf dem richtigen Weg; nimmt der Kontrast aber ab, muss der AF die Laufrichtung des Fokussiermotors umkehren. So lange der Kontrast steigt, setzt der AF diesen Prozess fort, aber wenn der Kontrast wieder fällt, ist er über das Ziel hinaus geschossen; der AF lässt deshalb den Motor bis zu der Stelle zurück fahren, an der der bislang höchste Kontrast gemessen wurde.

 

Spiegelreflexkameras fokussieren dagegen mit einem dedizierten AF-Sensor, der sein Licht über den Rückschwingspiegel (und weitere Spiegel) erhält; bei aktivierter Live-View steht er daher nicht zur Verfügung, denn der Spiegel ist dann ja hochgeklappt. Um in der Live-View noch automatisch fokussieren zu können, muss eine DSLR entweder den Spiegel kurzzeitig herunterklappen lassen, damit der AF-Sensor Licht bekommt, oder wie eine Kompaktkamera nach dem Kontrastvergleichsverfahren mit dem Bildwandler scharfstellen.

 

Die Fokussierung mit dem dedizierten AF-Sensor funktioniert völlig anders als das Kontrastvergleichsverfahren. Hier wird nach der Phasendetektionsmethode gearbeitet, die dem Schnittbildindikator zur Unterstützung der manuellen Fokussierung ähnelt. Jeder Einzelsensor des AF-Sensors ist zweigeteilt (bei Kreuzsensoren viergeteilt) und jede Sensorhälfte erfasst, wie die eine Hälfte des Objektivs dasselbe Bilddetail abbildet. Wenn beide Bildhälften zusammen passen, so ist das Objektiv korrekt fokussiert; passen sie jedoch nicht zusammen, dann kann der Phasendetektions-AF aus dem Maß der Abweichung berechnen, in welcher Richtung der Punkt der optimalen Fokussierung liegt und wie weit er entfernt ist.

 

(Falls jemand das fotoMAGAZIN 12/2008 herumliegen hat: Darin habe ich beide Verfahren in meinem Grundlagenartikel zu Micro FourThirds auf den Seiten 64–68 erklärt.)

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Ihr habt mir gut erläutert WIE es funktioniert deshalb bishier vielen Dank für Eure Erkärungen, leider habe ich die PM 12/08 nicht (einige ja, aber eben nicht alle. Kann man den Artikel im Internet kaufen?).

 

Was für mich weiterhin unklar ist: welchen praktischen Nutzen habe ich damit, allgemein wird ja gesagt, dass der AF-Vorgang beim Kontrast-AF länger dauert?

 

Vielleicht bin ich nicht ganz auf der Höhe, aber der neue Kontrast-AF der E30 soll bis zu

LW minus 2 arbeiten! Ein für mich extrem niedriger Wert!

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leider habe ich die PM 12/08 nicht (einige ja, aber eben nicht alle. Kann man den Artikel im Internet kaufen?).

Ich wüsste nicht; Du könntest höchstens das ganze Heft nachbestellen. Ob sich das für (letztendlich) einen Teil eines Artikels lohnt, musst Du wissen.

 

Was für mich weiterhin unklar ist: welchen praktischen Nutzen habe ich damit, allgemein wird ja gesagt, dass der AF-Vorgang beim Kontrast-AF länger dauert?

Im Live-View-Modus steht der normalerweise verwendete AF-Sensor für den Phasendetektions-AF nicht zur Verfügung; das hatte ich ja oben schon beschrieben. Die ersten DSLRs mit Live-View boten in diesem Modus deshalb gar keinen Autofokus an; man musste halt manuell fokussieren, wobei eine zehnfache Vergrößerung des Live-Bildes half. Inzwischen hat man meist die Wahl, entweder den Spiegel kurz herunterklappen zu lassen, damit die Kamera mit dem dedizierten AF-Sensor fokussieren kann – aber dann fällt das Live-Bild während dieser Zeit aus; außerdem stört das Spiegelgeklapper –, oder man nutzt einen Kontrastvergleichs-AF, der ohne Spiegelgeklapper und Dunkelpause auskommt, dafür aber langsamer ist. Es ist eine Option, mehr nicht; ob man angesichts der Vor- und Nachteile beider Varianten den Phasendetektions- oder den Kontrastvergleichs-AF bevorzugt, bleibt jedem selbst überlassen. Und wenn man den Live-View-Modus nicht nutzt, stellt sich die Frage sowieso nicht.

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allgemein wird ja gesagt, dass der AF-Vorgang beim Kontrast-AF länger dauert?

 

Michael hat ja die allgemeinen Grundlagen schon erläutert.

Der Kontrast-AF funktioniert in der Regel so, daß über die Bilddaten eine Fouriertransformation laufen gelassen wird, d.h. aus den Bildsignalen wird ein Frequenzspektrum gewonnen. Je mehr höhere Frequenzen im Spektrum enthalten sind, desto höher der Kontrast mit feinen Details im Bild.

Nun ist eine sogenannte FFT: Fast Fourier Transform, eine mathematisch recht aufwendige Sache, die zwar heute mit Signalprozessoren ganz flink geht, aber doch endliche Rechenzeit braucht. Da es auch nicht möglich ist, aus einem einzigen Bild die optimale Schärfe zu bestimmen, muß - Michael schrieb es schon - aus mehreren Fokuseinstellungen die Information gewonnen werden. Und die gesamten Rechenprozesse dauern eben etwas.

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Einen wichtigen weiteren Vorteil hat der Kontrast-AF noch: man kann auf beliebige Punkte im Bild fokussieren, das Fokusfeld ist frei verschiebbar.

Außerdem ist im Prinzip eine höhere Genauigkeit möglich. An der 5D2 merke ich allerdings nicht viel davon; die Schritte sind anscheinend zu grob. SLR-Objektive haben nicht die passenden Schrittmotoren für sowas.

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Interessant ist auch folgendes:

1) Fokussieren mithilfe Kontrastvergleich ist deutlich genauer als mit dem üblichen Phasenvergleich

2) eine Brennpunkt-Verlagerung (vorwärts oder rückwärts) stört nicht.

(aus dem G1-review in imaging-resource.com Mitte Sept. 08).

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Hast du mal mit einem MF-Objektiv (Leica) im LiveView scharfgestellt?

MF, klar. Allerdings nicht von Leica.

Geht natürlich super, ohne Stativ allerdings nur bis zu leichten Telebrennweiten (wg. der Verwacklung). Die Belichtungssimulation macht die fehlende Automatikblende unproblematisch, und die Belichtungsmessung hat nicht mehr die übliche Abweichung, die sonst bei ungekoppelten Objektiven aufgetreten ist (keine Korrektur je nach Blende mehr nötig, da nun nicht mehr im Sucher gemessen wird, sondern direkt mit dem Sensor).

 

MF-Objektive haben an der 5D2 sogar Vorteile gegenüber AFs. Der Blendenring erlaubt die Einstellung der Blende auch im Filmmodus. Auto-ISO funktioniert ebenfalls besser; man kann Blende + Zeit festlegen im Tv-Modus und hat damit quasi M mit Auto-ISO, was es ansonsten bei Canon nicht gibt (ist dann festgelegt auf 400).

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Guest johann_wolfgang

@gerd_heuser

 

Hallo Gerd,

das Scharfstellen z.B. mit einem 60er Macro-Elmarit-R geht im LifeView hervorragend. Du kannst den Fokussierrahmen frei über den gesamten Monitor verschieben und durch Drücken der Lupentaste die Vergrösserung auf 5 bzw. 10-fach einstelllen - bei Offenblende gibt es da kein Vertun. Beim Schliessen der Blende erkennst Du den Zugewinn an Schärfentiefe - die Zeitautomatik sorgt für die richtige Belichtung.

Für Nahaufnahmen mit Stativ eine tolle Möglichkeit.

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Des is ja…

 

Aber ich glaube, ich verkneife mir die Investition trotzdem noch...

 

Wenn die R10 herauskommt, habe ich zwar eine zeitlang krückenmäßig digital mit einer SLR fotografieren können, aber auch Geld verbrannt wenn ich die 5D II wieder verkaufe. Und bei einer Abschätzung anhand der ersten 5D ist das schon ein namhafter Betrag.

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Guest johann_wolfgang

Gerd,

 

man könnte jetzt beliebig viele Beispielsrechnungen über den Preisverfall bei DSLR´s aufmachen.

Ab sofort könntest Du mit einer DSLR fotografieren und Freude am Hobby haben.

Wie lange Du noch warten musst, bis Du die erhoffte R10 auch kaufen kannst, sei dahingestellt. In 30 Monaten können wir weiterspekulieren.

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Der Preisverfall ist bei einstelligen EOS nicht sehr hoch. Man konnte nach dem Erscheinen der 5D durchaus ein Jahr damit fotografieren und die Kamera dann für fast Neupreis wieder verkaufen. Erst als das Modell wirklich in die Jahre kam, gingen die Preise deutlich runter.

 

Außerdem kann man mit der 5D2 auch mit den R-Linsen filmen, was mal eine völlig neue Möglichkeit ist.

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