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Erinnerung an Leica und viele photokinas


hös

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Seit mehr als 30 Jahren beschäftige ich mich mit der Leica, ihrer Entwicklung, der Historie im Allgemeinen und Speziellen, der Fotografie, der Freude, die diese Kamera 100.000den Menschen in der ganzen Welt bis heute geschenkt hat.

Es ist ein Blick zurück mit Vorbehalten aus ganz persönlicher Erfahrung, ein Blick in die Zukunft eigentlich ganz positiv gestimmt, da ich nicht mehr mittelbar und unmittelbar von dieser Entwicklung im allgemeinen und besonderen betroffen bin.

Es stimmt mich jedoch nachdenklich, an die mehr als ein Jahrzehnt dauernde intensive Zeit mit und um die Leica zu denken!

Was hätte damals anders, besser oder vielmehr garnicht gemacht werdern können?

Wo sind die vielen alten Kollegen und Freunde geblieben, die mich (und andersherum!) unterstützt haben?

dies ist ein offenes Kapitel und nur von den Betroffenen zu beantworten.

die Zeiten von Ernst Leitz II sind nun einmal nicht mehr die Zeiten der heutigen Geschäftsführung, dazu habe ich zu viele Leute kommen und schnell wieder gehen gesehen. Liegt es am Trend der Zeit oder liegt es an der heute fehlenden Verbundenheit mit einer Firma, die nicht nur die Arbeit stellt sondern ganz besonders das Leib und Brot und Wohl der Mitarbeiter pflegte?

Ich kann heute diese Frage nicht beantworten! Die Zeit war dafür viel zu kurz.

Zu schnell hat sich in den letzten Jahren das Rad der Entwicklung nicht nur im menschlichen Sinne weiterbewegt. Festzuhalten bleibt:

Das, was Ernst Leitz II und sein Vater bewegt hat, nicht nur im menschlich, sozialen Sinne, gibt zu denken und Sorge für die Zukunft zu tragen. Das digitale Zeitalter ist dafür gewiss keine Alternative, zu große sind die Unterschiede - Höhen und Tiefen in allen Bereichen und sollten die heutige Geschäftsführung bewegen, zu den eigentlichen Ursprüngen der Gründer zurückzugelangen. Nicht Umsatz und Shareholdervalue-Daten und der Gewinn sind zukünftig entscheidend sondern die menschliche Seite des Produkts, einer Manufaktur im kleinen Hessen mit größter Präzision, die noch viele Menschen in der Zukunft bewegen und anteilnehmen soll lassen!

Und müßte, aus sozialer traditioneller Verantwortung!

Uhrenmanufakturen sind hierfür ein gutes Beispie, nach der Wende aus dem Nichts wiederauferstanden, wie ein hochwertiges Produkt mit höchsten Anspruch und höchster Qualität zu einem sehr hohen Preis erfolgreich vermarktet werden kann, wie z.B. Lange & Söhne, und dies unter Beibehaltung der sozial gewachsenen Komponente.

Am 25.10.1923 hatte Ernst Leitz II hierfür die wesentlichen Grundlagen geschaffen, soziale Absicherung in allen Bereichen für alle Mitarbeiter des Unternehmens!

In schwierigsten wirtschaftlichen Zeiten!

(Bild kommt später!)

mfG.

Hendrik

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Das einzige mit bekannte Exemplar dieser sozialen Geste.

1990 von Ludwig Leitz überlassen.

mfG.

H.

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Guest BaldHeadLightning
Seit mehr als 30 Jahren beschäftige ich mich mit der Leica, ihrer Entwicklung, der Historie im Allgemeinen und Speziellen, der Fotografie, der Freude, die diese Kamera 100.000den Menschen in der ganzen Welt bis heute geschenkt hat.

 

Mich beschäftigt das alles schon etwas länger als 30 Jahre - die 60er waren noch die Zeiten des Wagnisses im Design.

Mit ganz großen Würfen in der Technik. Beim Foto die LEICAFLEX, bei den Mikroskopen die Kamera Orthomat und das Mikroskop Ortholux - heute noch Design-Maßstab und zum großen Teil Vorbild für den "weltweiten globlalen" Markt.

 

Günter Leitz, der das Werk in Canada aufgebaut hat, ein Macher, starb früh.

Der "Künstler" Ludwig hat den neuen Leitz-Produkten sein Design verpaßt - Am deutlichsten kenntlich am Projektor pradovit, Filmkamera Leicina, Ortholux-Mikoroskop. Design aus der Zeit auch in der Zukunft noch gut anzusehen.

Und dann das Glaslabor, wohl vom Ernst in Obhut. Ist da viel neues an Glas gekommen, seit in Wetzlar 1988 die kleinen Testöfen ausgingen?

 

Dieser heutige Retro-Quark ist das Ende einer Industirekultur.

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Mitte der 80er Jahre hat Konrad Lorenz ein Buch geschrieben mit dem Titel

"Der Abbau des Menschlichen"

 

In diesem Buche hat er u.a. beschrieben, wie der Verfall der ethischen Werte unserer Gesellschaft (gemeint ist die westl. Wirtschaftswelt) u.a. durch die Götzen Kapital und Macht zu bemerken ist und ganz wesentlich zur Sinnentleerung der Welt beiträgt. Dabei bleibt natürlich auch die Menschlichkeit auf der Strecke. Das Motto "Brot und Spiele" wurde ersetzt (und zu u.a. meinem Entsetzen freudig angenommen) durch "gebt mir Hamburger und Fernseher und lasst mich ansonsten in Ruhe". Das Menschenrecht der Selbstbestimmung und damit auch der Annahme/Übernahme von Verantwortung wird allzu gerne aufgegeben.

 

In meinen Augen hat er die Situation unbedingt richtig gesehen - und sie ist seit den 80ern nicht besser geworden.

 

Der autonome und selbstbestimmernde Mensch wird sowohl von der Politik, als auch vom Rest der Gesellschaft äusserst ungern gesehen und auch meist diskriminiert.

 

Weshalb sollte davon eine kleine, unbeugsame Kameraschmiede unberührt bleiben. Ein Wunder, dass sie noch existiert.

 

Wen es interressiert: ISBN3-492-10489-4, Serie Piper

 

Also, Hendrik, Kopf hoch, schau in die Zukunft und gestalte sie mit. Besser als Trübsal blasen.

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Mich beschäftigt das alles schon etwas länger als 30 Jahre - die 60er waren noch die Zeiten des Wagnisses im Design.

Mit ganz großen Würfen in der Technik. Beim Foto die LEICAFLEX, bei den Mikroskopen die Kamera Orthomat und das Mikroskop Ortholux - heute noch Design-Maßstab und zum großen Teil Vorbild für den "weltweiten globlalen" Markt.

 

Günter Leitz, der das Werk in Canada aufgebaut hat, ein Macher, starb früh.

Der "Künstler" Ludwig hat den neuen Leitz-Produkten sein Design verpaßt - Am deutlichsten kenntlich am Projektor pradovit, Filmkamera Leicina, Ortholux-Mikoroskop. Design aus der Zeit auch in der Zukunft noch gut anzusehen.

Und dann das Glaslabor, wohl vom Ernst in Obhut. Ist da viel neues an Glas gekommen, seit in Wetzlar 1988 die kleinen Testöfen ausgingen?

 

Dieser heutige Retro-Quark ist das Ende einer Industirekultur.

 

 

na ja, wer heute noch die zugegeben gute SL2 über die aktuelle R9 stellt, muß nicht unbedingt von Retro-Quark reden :o

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Ach ja und was hat das alles mit der Ausgangsfrage zu tun?

Ich könnte auch noch etwas zu seinen Instinktverhalten-Schemata beitragen, zu denen denen der Spruch: I need no girls, no Sex etc einige Rückschlüsse ziehen läßt.

 

Aber Hendrik`sÜberlegungen stimmen einen schon nachdenklich.

 

Volker

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Ach ja und was hat das alles mit der Ausgangsfrage zu tun?

Ich könnte auch noch etwas zu seinen Instinktverhalten-Schemata beitragen, zu denen denen der Spruch: I need no girls, no Sex etc einige Rückschlüsse ziehen läßt.

 

Aber Hendrik`sÜberlegungen stimmen einen schon nachdenklich.

 

Volker

 

 

eben, und deshalb HAT es etwas mit der Ausgangsfrage/-bemerkung zu tun.

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Hallo Hendrik,

 

ein interessantes Dokument!

 

Deine Gedanken in Ehren, aber so funktioniert die Wirtschaft (auch damals) nicht.

 

Nicht Umsatz und Shareholdervalue-Daten und der Gewinn sind zukünftig entscheidend sondern die menschliche Seite des Produkts, einer Manufaktur im kleinen Hessen mit größter Präzision, die noch viele Menschen in der Zukunft bewegen und anteilnehmen soll lassen!

Und müßte, aus sozialer traditioneller Verantwortung!

 

Mal flapsig gesprochen: Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Ein Unternehmen, das keine Kohle (eigene oder geliehene) mehr hat, kann nichts Gutes mehr tun, da es gesetzlich verpflichtet ist, Konkurs anzumelden.

Wirklich entscheidend ist die Liquidität. Und die hat man nur, wenn man entweder wahnsinnige Geldgeber hat (selten) oder Gewinn macht.

 

Ob und welches Leica-Management die richtigen Schritte macht oder gemacht hat, darüber kann man streiten. Es kann aber nie ein Selbstzweck oder alleiniges Unternehmensziel sein, eine Manufaktur zu sein oder Gutes zu tun. Ein Unternehmen muss vor allem Geld verdienen, alles andere ist sekundär.

 

Uhrenmanufakturen sind hierfür ein gutes Beispie, nach der Wende aus dem Nichts wiederauferstanden, wie ein hochwertiges Produkt mit höchsten Anspruch und höchster Qualität zu einem sehr hohen Preis erfolgreich vermarktet werden kann, wie z.B. Lange & Söhne, und dies unter Beibehaltung der sozial gewachsenen Komponente.

 

Der Uhrenvergleich (mal in anderem Wortsinne) wird für Leica gerne herangezogen - er funktioniert m.E. nur an einem relevanten Punkt nicht: Wie der Kunde mit diesen Produkten umgeht.

 

Über eine mechanische Uhr kann man sich Wissen anlesen (oder auch nicht), viel Geld ausgeben und hat dann etwas Image-trächtiges am Handgelenk. Bedienen (Im Wesentlichen: Zeit ablesen, Aufziehen, Warten lassen) und gute Ergebnisse erzielen (korrekte Zeit ermitteln) kann sie jeder.

 

Eine Leica ist im ersten Schritt ähnlich: Man kann sich Wissen anlesen (oder auch nicht), viel Geld ausgeben und hat dann etwas Image-trächtiges um den Hals gehängt.

Nur - dann fängt die Arbeit erst an: Um gute Ergebnisse zu erzielen muss man richtig mit ihr arbeiten, frustierende Ergebnisse für eine gewisse Zeit in Kauf nehmen und über die ganze Verarbeitungskette Erfahrungen sammeln.

Wer dies nicht macht, ist Sammler. Und von denen kann Leica schon lange nicht mehr leben.

 

Eure Meinung dazu?

 

Andreas

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Wer dies nicht macht, ist Sammler. Und von denen kann Leica schon lange nicht mehr leben.

 

Eure Meinung dazu?

 

Andreas

 

Interessanter Ansatz, nun wären mal Zahlen interessant (wer ist Sammler und wer ist Anwender). Es gibt nämlich auch Stimmen, die meinen, daß Leica von den (vorhandenen) Anwendern nie leben könnte (sondern es von den Sammlern tut).

 

Eure Meinung dazu?

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Jetzt bräuchte man wen, der den Wert dieser sozialen Geste (unbedingt ohne sie abwerten zu wollen!!!!) bewerten könnte. Zum Zeitpunkt dieser Wertstellung war der Gutschein 1 Woche später wahrscheinlich nicht mehr wert als Altpapier. Mein Vater (Bankkaufmann) hat mir aus der Zeit erzählt, dass eine Bank seinerzeit bemüht war... das Geld in Waschkörben und ähnl. Behältnisen möglichst häufig am Tag zur zuständigen Landeszentralbank zu bringen, weil es am Abend oder am nächsten Tag schon enorme Abwertung erfahren hatte. Ein Zehnmilliardenschein ist vom realen Wert her (seiner Zeit) eher verdächtig als vertrauenerweckend.

Ich habe auch noch in einem Kästchen Münzen !!! aus 1923 der Provinz Westfalen (Aluminium und Kupfer, das war zunächst vertrauensvoller und man erhoffte sich längere Wertbeständigkeit als bei Papier) bis zu einem Stückwert von 10.000 Mark.

Viele von uns Älteren kennen ja sicher aus den Erzählungen auch noch verschiedene Ausgaben von "Notgeld", das von Städten, einzelnen Sparkassen und Organisationen, oder von Firmen (siehe Leitz) dann nicht als Geld sondern als Gutschein ausgegeben wurde.

 

Sehr interessant der Schein.

Danke fürs Zeigen, Herr Hösel.

Gruß Gerd Nie

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gebt mal "ethik wirtschaft" in Google ein...

 

"Ein Unternehmen muss vor allem Geld verdienen, alles andere ist sekundär."

 

Wenn dabei der Blick für die Menschen nicht verloren geht... Und dabei meine ich nicht nur die Menschen, die in diesem Unternehmen arbeiten und letzlich erst den wirtschaftlichen Erfolg ermöglichen, sondern auch die Menschen im Umfeld - Gesellschaft.

 

Grundgesetz, Art. 14, Abs 2 "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."

 

Darunter verstehe ich nicht nur meine Leica, sondern auch meine Aktien div. Firmen und natürlich verstehe ich da besonders das Eigentum einer anonymen Masse Aktienbesitzer, die nur den Gewinn sehen.

 

Im Übrigen, ob Diktatur oder Demokratie, das Verhältnis der Sagenden (Lobbyisten/Aristokraten) zu den Hörenden (Untertanen) ist in etwa gleich, bei ca 2 - 4% (Konrad Lorenz, og. Buch).

 

Wer heute glaubt, die Gesellschaft mitgestalten zu können, gehört entweder zur Gruppe der Lobbyisten oder schaut recht blauäugig in die Weltgeschichte.

 

Und das System funktioniert u.a. auch deshalb, weil man es irgendwie akzeptiert - ist ja auch bequemer, zumal wir vieleicht nicht zur Gruppe der Gesellschaft gehören, die darüber nachdenken (müssen) wie wir uns und unsere Familie morgen satt bekommen.

 

Lassen wir uns doch inaktiv steuern (Fernsehen, Medien, Sport, Job) anstatt aktiv zu wirken (Vereine, Selbsthilfegruppen, Hilfsgruppen, Politk, Ehrenämter, usw)- ist doch bequemer - und der Mensch ist von Hause faul. Das war ja u.a. mal ein Überlebensgarant - die Faulheit. Es wurde nur so viel investiert (auch Muskelkraft und Aufwand) wie gerade notwendig - alles Andere ist unökonomisch. Der Mensch als Individualbetriebswirtschafter :)

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Ach ja, zurück zur Fa Leica.

 

Ein interressantes Buch

 

"Die Leitz-Werke in Wetzlar" aus der Reihe "Archivbilder"

 

ISBN 3-89702-124-2, Sutton Verlag GmbH

 

Hierraus:

 

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ob das dann zum Wohle der Mitarbeiter gedacht war...

 

Will ich mal annehmen.

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Hi,

 

ich bin eigentlich auch der Meinung das LEICA von Sammlern alleine nicht existieren konnte und auch in Zukunft nicht kann.

 

Beziehe ich das Sammeln mal auf mich, da kommen sowieso nur wirklich alte und seltene Teile in Betracht.

 

Alles was LEICA in naher Vergangenheit an Sonderserien aufgelegt hat, sind für mich keine Begehrenswerte Stücke, sind sie doch einzig zum Zwecke der Befriedigung gewisser Kunden entstanden, und in gar keiner Weise irgendwie interessant. Es sind ja nur Serienmodelle in anderen Materialien oder Farben, aber nichts technisch Neues.

 

Für mich zählen da nur Stücke zu in Ihrer Epoche richtungweisend waren, oder es sein sollten. Am interessantesten wenn sie es nicht wurden.

 

Viel mehr zählt es heute, Apparate zu entwickeln die zum heutigen Zeitpunkt Maßstäbe setzen. Sollte dies gelingen, brauchen wir uns um den Fortbestand dieser Marke keine Sorgen zu machen.

 

Gruß

Horst

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gebt mal "ethik wirtschaft" in Google ein...

 

"Ein Unternehmen muss vor allem Geld verdienen, alles andere ist sekundär."

 

Wenn dabei der Blick für die Menschen nicht verloren geht... Und dabei meine ich nicht nur die Menschen, die in diesem Unternehmen arbeiten und letzlich erst den wirtschaftlichen Erfolg ermöglichen, sondern auch die Menschen im Umfeld - Gesellschaft.

 

Grundgesetz, Art. 14, Abs 2 "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."

 

Darunter verstehe ich nicht nur meine Leica, sondern auch meine Aktien div. Firmen und natürlich verstehe ich da besonders das Eigentum einer anonymen Masse Aktienbesitzer, die nur den Gewinn sehen.

 

 

 

 

Hallo beisammen,

 

also zuerst muss ich sagen, dass was unser Admin geschrieben hat kann ich nur voll unterstreichen.

Das primäre Ziel eines Unternehmens ist es Gewinn zu erzielen und zwar soviel wie möglich, erst dann kann man die soziale Schiene bedienen.

 

Das könnt ihr schon auf den erten Seiten der BWL Bibel von Herrn Wöhe lesen:

Ziel des Unternehmens ist die Gewinnmaximierung.

 

Das, was Holger angesprochen hat, ist der Stakeholder Ansatz...könnte man als das Gegenteil des Shareholder Values sehen.

Der Stakeholder Ansatz bezieht eben nicht nur die Interessen der Anteilseigner in seine Überlegungen ein, sondern auch die von Interessensgruppen die mit dem Unternehmens verbunden sind. Das wären dann bspw. die Arbeitnehmer, die Zulieferer, die Kunden, die Händler, Anwohner etc.

Der Stakeholder Ansatz ist, meiner Meinung nach, ein wesentlich weitsichtiger und strategischerer Ansatz als nur der Blick auf eine kurzfristige Gewinngenerierung.

 

Ich muss allerdings sagen, dass ich doch immer erstaunt bin, wie die Menschen über die "bösen Unternehmer" sprechen, die Arbeitsplätze in Niedriglohnländer verlegen.

 

Warum...nun, weil in Deutschland 4-5 Millionen Arbeitsplätze in der Schwarzarbeit stecken. Wenn der gemeine Deutsche für sein Häusle einen Handwerker sucht, dann wird er ganz schnell zum kühl kalkulierenden "Unternehmer" der merkt, das die Lohnnebenkosten doch so hoch sind und man einiges einparen kann, wenn man da was schwarz macht.

Wo ist der Unterschied??

Der Unternehmer verdrückt sich ins Ausland, der Inländer lässt ohne Rechnung arbeiten....den Staat schädigen beide und beide haben dabei ein ruhiges Gewissen.

 

Lieber Hendrik,

 

die Zeiten von damals waren ganz andere, da war die Welt noch kein globales Dorf und Ernst Leitz II musste sich sicher auch nicht mit billiger Konkurrenz aus Asien herumschlagen.

Die Unternehmen stehen heute alle unter einem enormen Druck. Entweder sie ziehen mit der Konkurrenz mit, oder sie bleiben auf der Strecke.

 

Es gibt wirklich nur wenige Ausnahmen...eine wäre der Herr von Trigema.

 

Grüße,

Sven

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Guest BaldHeadLightning
na ja, wer heute noch die zugegeben gute SL2 über die aktuelle R9 stellt, muß nicht unbedingt von Retro-Quark reden :o

 

Ich beziehe die R9 nicht in den Retro-Quark mit ein.

Ich halte sie für ein misslungenes Design-Monster.

Wollte eine R8, wie schon so oft vorher andere LEICA-Teile "unbesehen" bestellen.

Doch mein Fotohändler lag zu meinem "Glück" im Krankenhaus - und so ist mir denn vorher eine R8 "in echt" über den Weg gelaufen.

Mit der Nikon F5 gings mir genau so. und da habe ich mich denn klein und fein auf die robuste Nikon F 90 x beschränkt.

 

WEas mirt an der F90 x fehlte, das sehe ich heute bei der kleinen digitalen Nikon D 50 alles bestens gelöst. Die wäre mit etwas mehr durablen Teilen vermutlich auch nicht größer als die F 90 x, die wiederum mit der F100 eine Verbesserung erfahren hat.

 

In einem Sotimentsbereich hat LEICA seit 1962 konsequent nach vorn geblickt, und sich und kein Retro-Quark geliefert - bei den Ferngläsern.

Es hat auch da Probleme gegeben - anfangs mit Haltbarkeit des Prismenstuhls - oder mit den 42 BA-Serien bezüglich des Nahabstandes. Doch das wurde in der Reparatur schnell geändert, und beim Nahabstand mit den BN-Gläsern behoben. Und wers nicht lassen kann, der kauft ein Ultravid-Fernglas von LEICA. Ich habe, auch wieder unbesehen, wie bei LEICALEITZ für mich seit Jahrzehnten üblich, das 8x20 als Examensgeschenk für eine junge Frau gekauft. Technisch ein voller Erfolg.

So sieht eine kontinuierliche moderne Produktentwicklung aus. LEICA kanns also, Produkte zum Geldverdienen herstellen, die in Design und Technik Spitze sind.

Nur bei Foto, da fehlts - heute vermutlich vor allem an Geld, um z.B. die Panne mit der R8 richtig auszubügeln.

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"Am 25.10.1923 hatte Ernst Leitz II hierfür die wesentlichen Grundlagen geschaffen, soziale Absicherung in allen Bereichen für alle Mitarbeiter des Unternehmens!"

 

Das glaubst du doch selber nicht, will sagen, Hösel-Schwachsinn pur. Die 10 Milliarden waren angesichts der galoppierenden Inflation nichts wert. Im November 1923 entsprach ein (1) US Dollar ca. 4 Billionen (= 4000 Milliarden) Mark.

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Herr Glückner, doch ich bleibe dabei,

auch nach vielen Gesprächen mit Ludwig Leitz.

ziemlich genau damals wurde intern die Entscheidung getroffen in Zeiten schwerster wirtschaftlicher Krise ein komplett neues Produkt gegen allen Widerstand auf den Markt zu bringen.

einherging die Entscheidung einer 40 Std.-Woche, der Bau von leitzsubventionierten Häusern für die Mitarbeiter, der Aufbau einer Sozial- und Altersversicherung sowie der Aufbau eines leitzeigenen Gesundheitswesens.

Dies erfuhr ich in den Monaten meiner Besuche im Haus Friedward mit Ludwig Leitz,

Hendrik, damals relativ neu und mit der Archivierung des Museums neu beauftragt.

mfG.

PS. J.Lager war damals sehr hilfreich, wie viele andere ebenfalls.

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