Berg, Stadt, Meer

[Summi Cron]

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Blick vom Tafelberg auf den Westen Kapstadts, den Atlantik und Robben-Island, November 2007, Leica R5, Summicron 50, Fuji sensia 100

[Guest]

Das ist ja wirklich beeindruckend aufgenommen.

 

str.

[Guest M6-Django]

Uff, mein lieber Nils; das ist wirklich erste Sahne!

 

Da frag ich mich doch ernsthaft, warum Du uns hier immer nur Deine Bahnsteigbildchen präsentiert hast.

 

Von mir ein Kompliment für dieses durch und durch gelungene und beeindruckende Bild.

 

m6d

[PeterL]

Großartiges Bild.

[Guest Motivfindender]

Eine wunderschöne Bildkomposition !

 

War der blaue Dunst wirklich so ausgeprägt oder ist das nachträglich verstärkt?

 

Egal, es ist ein großer Wurf, das Bild.

 

Gratuliere!

 

Gruß

Dirk

[thowi]

Hallo Nils,

 

im Gegensatz zu meinen Vorrednern finde ich es nicht so gelungen. Eher etwas fade vom Motiv und der Gestaltung her. Zudem war das Licht an dem Tag wohl auch nicht Dein bester Freund. Ja, das Licht. Vielleicht später oder früher am Tag oder das Motiv völlig aus einer anderen Perspektive?

Eigentlich kannst Du es besser.

 

Gruß

Thomas

[Summi Cron]

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Hallo,

danke für die Kommentare. Interessant, wie die Meinungen auseinandergehen.

 

@ Thomas: Das Licht war tatsächlich ebenso bläulich wie dunstig, zudem ist dies Bild ja bei Gegenlicht entstanden.

Ich mache eigentlich nur wenig Landschaftsbilder i.e.S., das ist gar nicht mein Metier. Man braucht eigentlich "nur" den richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bei richtigem Wetter und Licht, dann ist es keine Kunst. Diesen richtigen Zeitpunkt zu finden ist ebenso kostspielig wie zeitaufwendig, wenn man ernsthaft oder gar professionell Landschaftsfotografie macht. Das Foto selbst ist aber dann kaum eine Kunst (Brennweite sinnvoll wählen, evt. Polfilter o.ä. nutzen) Hier war ich im Rahmen einer Dienstreise an dem einzigen freien Nachmittag auf dem Tafelberg, hatte relativ Glück mit dem Wetter und musste den Rest so nehmen, wie er war. In diesem Sinne hast du völlig Recht, dass es sicher eindrucksvollere Bilder von dieser Stelle gibt, wenn man z.B. bei Sonnenuntergang oder früh morgens fotografiert. Ich fand es nur, relativ für meine Beschränkungen, ganz gelungen. (Ansonsten mache ich lieber street- oder Bahnsteigbilder...)

 

@ Dirk: Der Dunst war so stark (trotz Polfilter) und auch der Blaustich. Ich wollte ihn jedoch nicht in PS wegnehmen.

 

allen anderen: Dankeschön.

 

Gruß

Nils

[thowi]

Hallo Nils,

 

ja, besonders Deine Bahnsteigbilder sind in der Regel äußerst sehenswert.

 

Jeder hat seine Stärken hier und da. Der eine im Portraitbereich, der andere bei der Theaterfotografie und wieder ein anderer bei der Street- oder vielleicht Landschaftsfotografie. Es gibt, meiner Meinung nach nur wenige Fotografen, wenn überhaupt, die alle Themen beherrschen. Meist liegt das Können oder die Erfahrung auf einem Schwerpunkt.

 

Du schreibst oben:"Man braucht eigentlich "nur" den richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bei richtigem Wetter und Licht, dann ist es keine Kunst. Diesen richtigen Zeitpunkt zu finden ist ebenso kostspielig wie zeitaufwendig, wenn man ernsthaft oder gar professionell Landschaftsfotografie macht. Das Foto selbst ist aber dann kaum eine Kunst (Brennweite sinnvoll wählen, evt. Polfilter o.ä. nutzen)."

 

Und genau hier liegt die Schwierigkeit, denn so einfach ist es leider nicht.

 

Der richtige Zeitpunkt am richtigen Wetter und Licht, den man braucht mußt man zunächst auch einmal haben. Es kann frustrierend sein, wenn Du 300 KM gefahren, hattest Dein Bild im Kopf, zu Hause auf Landkarten den Sonnenstand in die Karte gezeichnet, auf den Wetterbericht gehört, der vielleicht einen Sonnenwolkenmix vorhersagte und Du stehst dann morgens um 5:20 Uhr in strömenden Regen oder das Licht ist nicht wie erwartet.

Vielleicht macht man das eine oder andere Bildchen, macht sich Gedanken ob es vielleicht doch noch besser würde, beobachtet den Himmel und vielleicht mit etwas Glück reißt die Wolkendecke doch kurz auf und ein Sonnenstrahl kommt hervor? Vielelicht schaut man sich um, beschäftigt sich mit Gegebenheiten vor Ort und macht das eine oder andere Bild mit dem inneren Auge.

 

Ansonsten fährt man halt mehrmals über den Tag an den Ort, schaut sich das Licht an, überlegt eventuell zu übernachten und probiert es, eventuell am nächsten Tag noch einmal. Vielleicht auch am übernächsten Tag?

Sollten sich die Touren im Bereich von etwa 200- 250 KM bewegen, fahre ich auch abends nach Hause und bin am nächsten Morgen, oder innerhalb der nächsten Woche, wieder hin und versuche mein Glück erneut. Ob man das meinem Bildchen ansieht ist eine andere Frage.

Oder Du stehst bei minus 10 Grad morgens gegen halbacht alleine auf einer Lichtung in der Eifel oder im Westerwald und wartest bis das richtige Licht kommt. Mit Romantik hat das wirklich nichts zu tun, auch wenn viele Leute, welche die Bilder nachher sehen, diese Gefühlsansätze hegen. Von Fotografen die in Wüsten, im Hochgebirge oder in arktischen Gebieten fotografieren ganz zu schweigen.

Meist bist Du, solltest Du nicht einen "Bekloppten kennen" der das gleiche Hobby hegt, alleine. Obwohl, das Einsame morgens früh, die Stille, die Ruhe, daß mag ich ungemein.

 

Ja, und dann kommt das eigentliche Foto. Auch hier ist es etwas mehr als auslösen. Du als Fotograf siehst das ganze Panorama, kannst nach oben und unten schauen, Dich umdrehen, zur Seite schauen. Dem Betrachter ist jedoch nur gestattet, einen Ausschnitt zu sehen, dem Du ihm als Fotograf aufzeigst. Und dieser Ausschnitt muß stimmen, bestimmt sich vielfach vor Ort. Du spielst den Bildaufbau durch, versuchst es mit anderen Brennweiten, läufst von rechts nach links, drehst Dich um, beobachtest.

Nur damit Du das Eigentümliche, das Besondere oder den Blickfang, daß was sie ausmacht, der Landschaft in der Du Dich befindest dem Betrachter hinterher zeigen kannst.

 

Ihn interssiert es nicht, ob Du nasse Füße im Winter hattest, weil eine Naht an den Schuhen aufgegangen ist, ob Du eventuell die falsche Jacke dabei hattest oder Deine Handschuhe vergessen hast, Du vielleicht Deinen warmen Kaffee für unterwegs verschüttet hast oder Du, nur mit Deinem Gürtel befestigst, an einem Felsvorsprung hingst, nur weil die Perspektive toll war. Alles persönliches Pech!

Das sieht der Betrachter nicht wirklich und wenn schon nur am Rande. Ihn interessiert das Bild!

Und in einem Fotoforum wie dieses hier, fragt man dann schon einmal ob es nicht besser gegangen wäre, zumal man die Qualität des Fotografen kennt. In diesem Falle Deine.

 

Wie Du siehts, Landschafts-, Natur- und Reisefotografie ist ein Ding, was von vielen Faktoren abhängt. Besonders vom Motiv, Licht und Wetter, was nicht immer einschätzbar ist. Da helfen meist auch wenig Planungen. Das auf den Auslöser drücken, daß ist wirklich einfach, aber bis dahin ist es manschmal doch recht mühsam. Aber wem sage ich das?

 

Gruß

Thomas

[hverheyen]

schön geschrieben, Thomas und vor Allem auch nachvollziehbar

 

Ich habe schon Fotos gesehen, die einfach toll waren - aber als ich selber vor Ort war (Eifelbilder) hat sich mir erst erschlossen, welcher (nicht sichtbare) Aufwand hinter, oder besser vor einem Foto steht.

 

Aber das macht das Hobby ja so spannend. Und man muß auch nicht alles fotografieren, was einem so begegnet. Aber das obige Bild muß man natürlich fotografieren. Und ich finde es auch gelungen, trotz Dunst und vieleicht falschen Licht.

[thowi]

schön geschrieben, Thomas und vor Allem auch nachvollziehbar

 

Ich habe schon Fotos gesehen, die einfach toll waren - aber als ich selber vor Ort war (Eifelbilder) hat sich mir erst erschlossen, welcher (nicht sichtbare) Aufwand hinter, oder besser vor einem Foto steht.

 

Aber das macht das Hobby ja so spannend. Und man muß auch nicht alles fotografieren, was einem so begegnet. Aber das obige Bild muß man natürlich fotografieren. Und ich finde es auch gelungen, trotz Dunst und vieleicht falschen Licht.

 

Hallo Holger,

 

danke!

 

Und natürlich muß man das Bild, zur eigenen Erinnerung machen, wenn man dort hoch kraxelt!

 

Gruß

Thomas

[Guest Motivfindender]

@ Nils

 

thowi hat es ja im Großen und Ganzen bereits schön geschildert:

Landschaftsfotografie ist m.E. ebenfalls nicht so einfach wie sie beim betrachten ausschaut.

Der Beweis ist ganz einfach: man muss nur mal Landschaftsfotos im Internet anschauen.

 

Die wunderbaren Momente (wie so schön von Thomas geschildert) auf ein paar Fotos konzentriert perfekt wiedergeben ist in allen genres der Fotografie schwierig.

 

Wenn man das Eine oder Andere als "kinderleicht" empfindet, so kann das zwei Gründe haben: Der eine mag sein, daß man dafür besonders begabt ist. Der andere, daß man auf dem Gebiet noch nicht so viel Erfahrung hat und das ganze mächtig unterschätzt oder sich selber mächtig überschätzt (ist jetzt nicht auf Dich gemünzt) ....

 

Mir fällt dann immer der Standardspruch der schlichtgestrickten Kunsthallenbesucher ein: "Das kannn ja jeder malen" Tja, warum HAT es dann nicht jeder gemalt??!

 

Gleiches gilt natürlich in Analogie auch für das Gegenteil: Besonders "schwierig" empfundene Bereiche.

 

Letztendlich spielt der (ggf. höchstens optimierbare) Zufall einem überall und jeden Tag -zig tolle potentielle Fotos aller Genres zu - man muss sie nur sehen und konsequent handeln.

 

Und ne Kamera dabei haben...

 

Dann kann man eben immer und zu jedem Motiv sagen: "naja, ich war ja auch einfach nur genau zu dem Zeitpunkt dort"

 

Das betrifft natürlich nicht die ehrgeizigen Projekte im Studio oder Inszenierungen vor ort.

 

Gruß

Dirk

[Summi Cron]

Hallo nochmal,

ja, genauso wie von Thomas geschrieben, meinte ich es ja. Das Foto selbst ist am Ende keine Hexerei. Na ja, die Grundregeln und das Auge für den richtigen Ausschnitt/ Brennweite sind natürlich vonnöten. Ich habe mal einen workshop bei Michael Martin mitgemacht, und der hat eben dies gesagt: Das Foto ist am Ende keine Kunst. Aber im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, kostet sehr viel Zeit, Kraft, Geld. Er hat manchmal kurzfristig Flüge in die USA nach Afrika umgebucht, wegen der Wetterberichte. Und hatte eine Art Agenda mit den Bildern, die er machen wollte. Und ich habe so gesehen weder das Geld noch die Zeit und Flexibilität für solche, professionelle Landschaftsfotografie. Und dann kommen eben nur ganz selten Zufallstrefferchen dabei heraus. Mit diesem bin ich, so gesehen, schon recht zufrieden.

Gruß

Nils

[telewatt]

Hallo nochmal,

ja, genauso wie von Thomas geschrieben, meinte ich es ja. Das Foto selbst ist am Ende keine Hexerei. Na ja, die Grundregeln und das Auge für den richtigen Ausschnitt/ Brennweite sind natürlich vonnöten. Ich habe mal einen workshop bei Michael Martin mitgemacht, und der hat eben dies gesagt: Das Foto ist am Ende keine Kunst. Aber im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, kostet sehr viel Zeit, Kraft, Geld. Er hat manchmal kurzfristig Flüge in die USA nach Afrika umgebucht, wegen der Wetterberichte. Und hatte eine Art Agenda mit den Bildern, die er machen wollte. Und ich habe so gesehen weder das Geld noch die Zeit und Flexibilität für solche, professionelle Landschaftsfotografie. Und dann kommen eben nur ganz selten Zufallstrefferchen dabei heraus. Mit diesem bin ich, so gesehen, schon recht zufrieden.

Gruß

Nils

 

 

...das der Michael da ein bisschen untertrieben hat, ist dir wohl klar.. .

..wichtig ist überhaupt das Motiv zu sehen und dazu gehört Talent, Talent und nochmals Talent und Erfahrung..

.das Wetter und anderes ist ein bisschen Schicksal aber nicht purer Zufall..

 

Grüße,

Jan

[Summi Cron]

Hallo Dirk,

ich denke schon, dass es da ziemlich große Unterschiede zwischen den verschiedenen Genres gibt. In keinem kommt es so auf den richtigen Zeitpunkt, das Wetter und natürliche Licht an.

 

Für street-Bilder gibt es zwar günstigeres Wetter und ungünstigeres, aber es geht eigentlich bei fast jedem Licht und fast überall (in Großstädten m.E. besser als in Käffern). Aber dafür braucht man Mut, ein bisschen Frechheit, Nähe, Schnelligkeit, und natürlich noch mehr als bei Landschaft das "richtige Auge". (Ich habe übrigens von alledem noch immer viel zu wenig... schniff). (Wie eine Jagd)

 

In der Studio- und Still-Fotografie ist mehr der Techniker gefragt, die richtige Ausrüstung, Umgang mit Kunstlicht jeder Art, Planung, was man eigentlich als Endergebnis will. (Es ist wie eine Fischzucht.)

 

Bei der Macro-Fotografie verhält es sich ähnlich wie bei der vorigen, aber natürlich gehört hier oft auch Glück dazu, wenns ein bestimmter Käfer sein soll, o.ä.

 

Das "richtige Auge" für ein gutes Bild braucht man natürlich fast immer, damit Aufbau und Proportionen stimmen.

 

Gruß

Nils