Jump to content

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

vor 49 Minuten schrieb Signor Rossi:

"Drüben" konnte man sich tatsächlich zum Knipser ausbilden lassen? 🤔😄

Ja, in meinem Fall zum Kistenknipser, aber es kommt darauf an, von wo man das "Drüben" betrachtete. ... und dann danke ich dem Lieben Gott bis heute, dass ich mich zwar in meinem späteren Broterwerb immer viel mit Photographie beschäftigen durfte aber nie davon leben können musste. Was mir die Begeisterung für die Amateurphotographie erhielt und mich ein Liebhaber-Photograph sein ließ.

Edited by wpo
  • Like 3
Link to post
Share on other sites

vor 58 Minuten schrieb Signor Rossi:

Das muss man aber auch erstmal verstehen, die Entscheidung, ob s/w oder Farbdia an der vermeintlichen Preisersparnis festzumachen. 

Abgesehen davon, dass s/w und Farbdia quasi 2 völlig verschiedene Welten sind, versorgte die Zone die freie Welt ja auch mit spottbilligen ORWO s/w Filmen und Papieren, damit es sich auch das vom Kapitalisten ausgebeutete Proletariat in den Westzonen leisten konnte, die eine oder andere Aufnahme zu machen und zu vergrößern. 

Ich kann Dich da aber beruhigen, denn ich habe bereits sehr frühzeitig aufgehört zum Proletariat zu gehören. Zwar nicht grundsätzlich, wohl aber in Sachen Photolabor. Nachdem mir nämlich mal ein wohlwollendes Mitglied der Verwandtschaft mein 7x10 ORWO-Papier zum Geburtstag gegen 3 Packungen 18x24 AGFA Record-Rapid 1 ausgetauscht hatte, habe ich zukünftig lieber auf sonstwas verzichtet und bin mit dem Rad die 13 Kilometer zur Schule gefahren anstatt mit dem Bus. Bloß um mir für das Geld der Monatskarte FP4/HP4 und das wunderbare Record Rapid leisten zu können. An dem Zeug bin ich hängen geblieben bis es das AGFA Material nicht mehr gab. Der Hochglanz aus der Presse .... hach ... die und den VALOY von Papa hab´ ich noch.

  • Like 3
Link to post
Share on other sites

vor 1 Minute schrieb Signor Rossi:

Agfa? 18x24? Der Herr lebte auf großem Fuß. 😉

.... und ab und an auch 30x40! Dafür gab es bei mir aber weder Disco noch Fußballplatz und Mofa oder Moped schon garnicht. Dafür war weder Geld noch Zeit da.

  • Like 2
Link to post
Share on other sites

vor 1 Stunde schrieb UliWer:

Na ja, das verfügbare Geld hat mir die Entscheidung weitgehend abgenommen. Dass Papier u.a. auch billiger zu bekommen war, hat nicht geholfen, wenn man drauf angewiesen war, dass die Laborarbeiten ein Anbieter macht. Zum Selbermachen fehlte der Platz und auch sonst alles. 

Wobei. Ich glaube, Platz und sonst alles fehlte eigentlich fast allen "damals", und doch wurde das alles irgendwie bewerkstelligt, wenn das Geld einfach nicht reichte, um Laborarbeit zu bezahlen. Mein Vater verdiente als Rundfunkmechaniker keine 500 Ostmark und hatte eine 6 köpfige Familie zu ernähren. Die wohnte übrigens in einer 3-Zimmerwohnung mit 60qm. Und doch wurde in der Küche "vergrößert" und in der Badewanne gewässert.

Edited by Signor Rossi
Link to post
Share on other sites

vor 13 Minuten schrieb Signor Rossi:

.... in einer 3-Zimmerwohnung mit 60qm. Und doch wurde in der Küche "vergrößert" und in der Badewanne gewässert.

Ich habe mal eine Anleitung in die Finger bekommen, wie man einen Kleiderschrank zur Dunkelkammer umbauen konnte. Aber meine Mutter war strikt dagegen. Dann hätte ich auch darin schlafen müssen, weil dann mein Teil des (Kinder-)Zimmers von dem Schrank eingenommen worden wäre und die andere Hälfte mein Bruder bewohnte. Also der Werkstattkeller meines Vaters, in dem ich Sägemehl saugen und sehr gründlich feucht wischen musste - Fenster und Tür verhängen und den Werktisch mit starker Zelluloid-Platten in einen Labortisch verwandeln, bevor der erste Film ausgepackt werden konnte. War alles nicht ganz einfach, hat aber Spaß gemacht und die Vergrößerungen kann ich 50Jahre später immer noch herzeigen.

Edited by wpo
  • Like 2
Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

vor 2 Stunden schrieb Signor Rossi:

"Drüben" konnte man sich tatsächlich zum Knipser ausbilden lassen? 🤔😄

Bestimmt. Es wurden sicher viele Bilder von Leuten gemacht , die es nicht wussten und nicht wollten. Drüben brauchte man viel Archivmaterial.

Link to post
Share on other sites

Ich hatte bis zur Wende und meinen SW-Direkteinkäufen bei Wolfener Unterbetrieben (kurz nach der Wende und kurz bevor diese dichtgemacht wurden weil sie noch wie in den 30ern ausgestattet waren) nichts von ORWO bei uns gesehen (obschon ich es aus der Werbung des DDR Aussenhandels kannte). Primäre kaufte ich 120er-SW-Filme.

Aber die kleinen Fotohändler überschwemmten ihre Schaufenster mit Praktikas, damit die knauserigen Westproletarier sich auch eine Spiegelreflex kauften.

Geld wurde dann mit den diversen (Restbestands-)M42-Objektiven aus japanischer Fertigung verdient.

Ach und der Vater meines Jugendfreundes (Photograph im Ruhestand) hatte in den 80ern im MIttelformat zwei Pentacon Six bevor er zu Zenza Bronica wechselte.

Link to post
Share on other sites

vor 10 Minuten schrieb R-ler:

Es gibt nur ein Drüben; auch Dunkeldeutschland genannt.

Das kann nicht sein, denn meine Oma erzählte mir irgendwann, dass mein Opa anno `69 nach erreichen des Rentenalters zu ihr sagte:"Mir machen nach driem!" und sie landeten in der äußersten Ecke der Republik - also der Bundesrepublik - ir(r)gendwie ....

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

vor 16 Minuten schrieb R-ler:

Es gibt nur ein Drüben

Egozentriker? 😄

 

vor 16 Minuten schrieb R-ler:

auch Dunkeldeutschland genannt.

Aber nur von Leuten, die sich ihre Meinung BILDen. 

Ich kann mich noch gut an meinen ersten Ausflug nach Drüben entsinnen. Also der Osten war ja schon oll und grau, aber das, was ich da in Oberfranken zu sehen bekam, ließ mich enttäuscht kehrt machen und schnurstracks nachhause fahren. 😄

Link to post
Share on other sites

vor 20 Minuten schrieb Signor Rossi:

Egozentriker? 😄

 

Aber nur von Leuten, die sich ihre Meinung BILDen. 

Ich kann mich noch gut an meinen ersten Ausflug nach Drüben entsinnen. Also der Osten war ja schon oll und grau, aber das, was ich da in Oberfranken zu sehen bekam, ließ mich enttäuscht kehrt machen und schnurstracks nachhause fahren. 😄

Du musst es ja wissen....als BILD Abonnent-.

Ich war sehr , sehr oft im Osten unterwegs. Nach der Wende sah es fürchterlich aus. Häuser runtergekommen , Straßen so schlecht wie unsere heute.

Noch Jahre nach der Wende gab es verfallene Häuser in bester Stadtlage, weil die Eigentumsfrage oft ungeklärt war-

Es gibt tolle Gegenden im Osten. Die Seenlandschaft um Potsdam, der Harz -hier besonders Quedlinburg, Dresden ist super. Nicht nur Stadt, sondern auch Leute....und und und

Trotzdem gibt es für die Westler eben nur ein Drüben. Für die ehem .DDR Bürger hieß es wohl eher "rübermachen".

Aber die Zeiten sind glücklicherweise vorbei.

Edited by R-ler
Link to post
Share on other sites

vor 32 Minuten schrieb R-ler:

Du musst es ja wissen....

Natürlich weiß ich es. 

vor 32 Minuten schrieb R-ler:

Nach der Wende sah es fürchterlich aus. 

Wenn mich nicht alles täuscht, hast Du jedoch im Präsens von Dunkeldeutschland gesprochen. 

Und wie gesagt, "nach der Wende" fand ich es in Oberfranken deprimierender als in Thüringen. 😇

vor 32 Minuten schrieb R-ler:

Trotzdem gibt es für die Westler eben nur ein Drüben.

Und du meinst also, für "die Westler" sprechen zu können? Ich möchte doch hoffen (nein, ich weiß), dass es auch jede Menge Westler gibt, die fähig und willens sind, zu akzeptieren, dass "der Westler" nicht das Maß der Dinge, sondern nur eine Seite der Medaille und "Drüben" somit relativ ist.

vor 32 Minuten schrieb R-ler:

Für die ehem .DDR Bürger hieß es wohl eher "rübermachen".

Es amüsiert mich immer wieder auf's Neue, wenn mir ein Westler erklärt, wie was im Osten hieß und wie nicht.

😄

Apropos, da fällt mir doch gerade ein passendes Gedichtchen ein, das im Ostteil des Landes der Dichter & Denker zu meiner Kinderzeit oft rezitiert wurde:

"Wer kraucht so spät durch Kraut und Rüben?

Es ist der Erich - er will nach Drüben!

Erreicht' die Grenz' mit Müh' und Not,

tritt auf 'ne Mine

und ist tot."

 

Und nun stelle man sich das Gedicht mit "rüber machen" vor. 😂

 

Edited by Signor Rossi
Link to post
Share on other sites

Ich habe ihn immer nicht glauben wollen…den großen Aufschwung in der analogen Fotografie. Die Preise für das Filmmaterial schießen in die Höhe, Verkauf wahrscheinlich doch bald mit erheblichen Lieferzeiten und reduzierten Film-Typen….. und massenhaft Bilder, Bilder,Bilder. Lange Wartezeiten auf Reparaturen an den knapp werdenden analogen Kameras… die überhaupt noch reparabel sind. 
Man darf gespannt sein, wann andere Hersteller Leica folgen und ihre letzten analogen Kameramodelle wieder „auf Kiel legen“ .😎

Edited by Talker
Link to post
Share on other sites

vor 7 Stunden schrieb Talker:

Man darf gespannt sein, wann andere Hersteller Leica folgen und ihre letzten analogen Kameramodelle wieder „auf Kiel legen“

Bei Pentax ist man wohl zumindest am überlegen.

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Create an account or sign in to comment

You need to be a member in order to leave a comment

Create an account

Sign up for a new account in our community. It's easy!

Register a new account

Sign in

Already have an account? Sign in here.

Sign In Now
  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...