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Leica M Monochrom mit Farbfiltern


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Hallo,

mich würde die Erfahrung derjenigen interessieren, welche eine Leica Monochrom (Typ 246 oder M10 M) i. V. m. Farbfiltern einsetzen, wie die Kameras sich da verhalten. Hier evtl. gerade bei der Landschaftsfotografie bzw. bei Portraits. Ist das Verhalten einer Leica Monochrom dann ähnlich oder gar gleich wie in der analogen SW-Fotografie?

Vielen Dank.

Martin

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Das hatte ich mir auch erhofft. Leider verhält sich aber meine M 246 durchaus anders als Film mit Farbfiltern. Bei SW-Film war das Gelbfilter mir meist der liebste. Bei der Monochrom ist es hingegen Gelbgrün, den ich bei Film eigentlich nie mochte. Während das Gelbfilter bei Tageslicht und Film eine Blende schluckt benötigt er bei der MMII gar keine Verlängerung. Richtig glücklich bin ich aber mit keinem von beiden. Beim Gelbgrünfilter finde ich Hautton schon etwas zu dunkel. Beim Gelb erscheint mir die Wirkung schwächer als bei Film und Haut erscheint dann gerne etwas digital unscharf verwaschen. Das wird noch deutlich schlimmer, wenn man zu Orange und Rot geht. Nach längerer Analyse und einigen Test würde ich der recht hohen Infrarotempfindlichkeit des Sensors dabei eine wichtige Rolle zuschreiben. Möglicherweise in Abhängigkeit wie gut das Objektiv im IR noch korrigiert ist. Richtig korrigiert für IR werden sie vermutlich nicht, aber es gibt starke Unterschiede bei der Fokusdifferenz von quasi Null bis deutlich. Bis auf das Grün und Gelbgrünfilter und einem Konversionsfilter Blau* lassen alle meine Filter** IR praktisch ungehindert durch. Ich finde das Ergebnis der Kamera auch noch besser, wenn man einen klaren IR-Sperrfilter aufsetzt. Es erscheint noch schärfer und manche Mitteltöne sind etwas akzentuierter. Der Unterschied ist aber sehr gering und manchmal ist die MM einem eh schon fast zu scharf, so dass ich in der Regel ohne solchen Filter arbeite. Eine Helligkeitänderung einzelner Farben wie mit Farbfiltern bewirkt er natürlich auch nicht.

Bei Film konnte man ja durch die Wahl des Aufnahmematerials ja schon aus recht unterschiedlich Grauwertumsetzungen der einzelnen Filme sich das liebste auswählen. Den Chip der MM kann man leider nicht ändern, so dass einem nur die Farbfilter bei der Aufnahme bleiben um hier Änderungen herbei zu führen. 

Ich habe nicht probiert, was passiert, wenn man z. B. einen Gelbfilter mit einem IR-Sperrfilter kominiert. Zwei Filter finde ich einfach einen zuviel;-)

*erstaunlicherweise lassen auch fast alle meine blauen Konversionsfilter IR ungehindert durch.

**Überwiegend B+W und etwas Heilopan.

 

my 2 Ct.

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vor 8 Stunden schrieb fotomas:

Bei Film konnte man ja durch die Wahl des Aufnahmematerials ja schon aus recht unterschiedlich Grauwertumsetzungen der einzelnen Filme sich das liebste auswählen. Den Chip der MM kann man leider nicht ändern, so dass einem nur die Farbfilter bei der Aufnahme bleiben um hier Änderungen herbei zu führen. 

 

Das würde dann im Endeffekt einem Verhalten in der Arbeit mit einer M Monochrom entsprechen, welches darauf hinaus laufen wird, den Prozess von der schwarzweißen Prävisualisierung hin über das schwarzweiße RAW bis zum schwarzweiß gedruckten Bild als oberstes Ziel durchführen zu können. Dies wäre dann der eigentliche und machbare ursprüngliche Sinn/Zweck einer Monochrom - mehr nicht. 

Dieser Gedankengang beruht dann auf der Annahme, dass die Farbfilter nicht in gewohnter Weise wie bei der analogen Fotografie einzusetzen sind. Letztendlich würde das eine M Monochrom zur reinen Streetfotografie-Kamera degradieren. Für bevorzugte Landschaftsaufnahmen (wie bei mir) dürfte sie dann nicht reichen mangels Farbtrennmöglichkeiten. Eine Mx, mit welchem Farbsensor auch immer, und einer Bearbeitung mittels Farbfiltern in Ebenentechnik müsste dann zu aussagekräftigeren Bildern letztendlich führen und wäre einer M Monochrom haushoch überlegen.

Da will ein Wechsel hin zu ausschliesslich einer M10 Monochrom gut überlegt sein ...

Edited by Guest
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Die Farbfilter wirken schon bei der Monochrom, wenn auch nicht ganz so wie bei Film. Aber das kann man auch recht gut aus einer digitalen Farbaufnahme imitieren. Im Grunde ist der Vorteil der Monochrom, dass sie noch etwas schärfer und höher auflösend als eine entsprechende Farbkamera ist, da kein Pixel interpoliert werden muss. SW-Film war in der Regel auch immer schärfer als Farbfilm. Der Unterschied ist allerdings nicht so eklatant, wie ich ihn bei Film empfunden habe. Dazu ist der nutzbare ISO-Bereich noch etwa eine Blendenstufe höher als bei einer Farbkamera.

Analog war ich immer mit zwei Gehäusen unterwegs: eines für Farbe, das andere für SW. Wollte diese Arbeitsweise mit der Monochrom und der M 240 ins digitale Zeitalter übertragen. Es ist jedoch nach meinem Empfinden relativ aufwändig aus den Monochrom-Dateien Bilder zu erzeugen, die der Anmutung von Filmbildern nahe kommen. Bei den meisten Bildern, die ich von der Monochrom sehe gefallen mir die Tonwerte nicht wirklich. Kann leider nicht genau sagen woran das liegt. Zum einen finde ich den Detailkontrast bei Film besser. Die Dinge wirken plastischer. Leider bekommt man bei Mono-Files bei Anwendung der Werkzeuge im RAW-Konverter, mit denen man das bessern könnte ganz schnell unschöne Halos um die Objekte (anders als bei Farbbildern). Also kann ich den Effekt nicht so stark anwenden, wie ich gerne möchte. Dann haben viel Monochrom-Bilder keine schönen Tiefen. Es gibt kein sattes Schwarz. Die Weissen brechen gefühlt viel schneller aus, als bei Farbe und man muss deswegen oft sehr dunkel belichten. Alles spielt sich in einer eher dunklen Graupalette ab. Wenn man so einen düsteren Look haben will ist die Kamera ideal, wenn nicht muss man viel arbeiten und probieren. Es geht schon, aber in der Summe finde ich inzwischen bei SW den analogen Weg schöner, angenehmer und einfacher. Andererseits wollte ich genau das vermeiden, mit einer digitalen und zusätzlich noch mit einer analogen Ausrüstung unterwegs zu sein.

Und auch die SW-Bilder aus der M 240 erzeugt sind nicht wirklich schlecht.

Ich würde also dazu raten, bevor man sich zu einer Monochrom entschließt, die Kamera zuvor nach Möglichkeit ausgiebig zu testen. Sie ist eine exzellente Kamera für manches, aber nicht für alles, so wie ich bei Film je nach Sujet den einen oder den anderen nehme.

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vor 5 Stunden schrieb fotomas:

Ich würde also dazu raten, bevor man sich zu einer Monochrom entschließt, die Kamera zuvor nach Möglichkeit ausgiebig zu testen. Sie ist eine exzellente Kamera für manches, aber nicht für alles, so wie ich bei Film je nach Sujet den einen oder den anderen nehme.

Ich vermute, es wird ein ausdauernd anmutendes Ansinnen, ggf. zur Monochrom als Ersatz für meine M-P hin zu wechseln. Hierbei ist dies sicherlich noch ergebnisoffen. Für meine M-P habe ich mir seinerseits auch drei Jahre Reifeprozess gegönnt bzw. diesen benötigt. Bereut habe ich den Kauf keinen Tag - sie funktioniert einfach bei mir. Und ob sie tatsächlich schon abgeben mag ... na ich weis nicht. 

Insbesondere dürfen dabei die Vorteile der Umwandlung in einer EBV nicht vergessen werden und die Möglichkeiten des vielfältigen Einsatzes einer M mit Bayerfilter vor dem Sensor.

Vielen Dank, fotomas, für Deine Ausführungen. 

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Vor einiger Zeit gab es im englischen Forum mal eine Diskussion zur spektralen Empfindlichkeit der Monochrom. Da habe ich mal versucht sie mit der des TRI-X zu vergleichen. Keine Ahnung ob ich es richtig gemacht habe, aber die Datenlage dazu ist auch recht dünn.

https://www.l-camera-forum.com/topic/260535-tonal-curve-of-leica-m-monochrom/?do=findComment&comment=3052958

Und hier habe ich mal einen Vergleich zwischen Film, Monochrom und M 240 gemacht, allerdings ohne Farbfilter. Den Bergger hatte ich gerade zufällig in der Kamera, zum testen. An sich nehme ich sonst meist TRI-X.

https://www.l-camera-forum.com/topic/209522-monochrome-beispielbilder/?do=findComment&comment=2998588

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Habe jetzt mal im Archiv gesucht und meine Tests mit der Monochrom mit Farbfiltern rausgekramt. Leider war das Wetter an dem Tag nicht ganz beständig. Wie man sieht war die Sonne mal mehr mal weniger durch Wolken getrübt. Denke es gibt jedoch einen ungefähren Eindruck. Habe leider gerade keinen Vergleich mit Film parat. Im Moment ist hier leider nur grauer Nebel, aber vielleicht hole ich das bei einer besseren Gelegenheit noch mal nach.

Los gehts.

Damit man eine Idee hat wie die Szene in Farbe aussah zunächst ein Bild aus der M 240:

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M246 ohne Filter

M246 Gelb mittel

M246 Orange

M246 Rot hell

M246 Rot dunkel

M246 Gelbgrün

Rest im nächsten Post

 

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M246 Grün

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M246 Blau KB12

M246 Blau KB20

M246 Rot KR12

M246 IR715

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vor 10 Minuten schrieb fotomas:

Habe jetzt mal im Archiv gesucht und meine Tests mit der Monochrom mit Farbfiltern rausgekramt.

Vielen Dank, fotomas. 

Die Filter wirken auf mich nuanciert in ihrer Farbtrennung. Bei den Aufnahmen dürfte insbesondere über Lichtermasken in PS noch einiges deutlicher herauszuarbeiten möglich sein. Hier scheint mir dann aber ein leichter Vorteil der Farbtrennung über die Farbkanäle bei Farb-DNGs vorhanden zu sein. Abwarten ...

Ich möchte es nun auch nicht auf die Spitze treiben, da ein Kauf wenn überhaupt erst nach wirklicher Überprüfung der Kamera und auch der Möglichkeiten anschliessender Bildverarbeitung in PS von mir entschieden werden kann. Ich werde sie mir noch zwei, drei Mal bei entsprechendem Wetter im Frühling für ein paar Stunden ausleihen und Aufnahmen mit ihr machen und mich mit den DNGs intensiv auseinander setzen.

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