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GEO Ausgabe Juli 2007


Guest Bernd Banken

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..., die an Beliebigkeit nicht zu überbieten ist...

 

finde ich leider auch...

Auch, dass das bekannte Foto von Capa (sterbender Soldat) so ohne weiteres Capa zugeordnet wird... zumindest gibt es auch Zweifel, ob 1. Capa das Foto gemacht hat und 2. ob es evtl. sogar gestellt ist :rolleyes:

Trotzdem, 21 Doppelseiten in Geo - wäre viel Platz für einen tollen Artikel gewesen!

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Guest Leicas Freund
finde ich leider auch...

Auch, dass das bekannte Foto von Capa (sterbender Soldat) so ohne weiteres Capa zugeordnet wird... zumindest gibt es auch Zweifel, ob 1. Capa das Foto gemacht hat und 2. ob es evtl. sogar gestellt ist :rolleyes:

Trotzdem, 21 Doppelseiten in Geo - wäre viel Platz für einen tollen Artikel gewesen!

Deshalb hier ein Nachtrag:

Kein Zweifel allerdings besteht bei dem Foto daran, daß es für die menschenverachtende Kommunistische Propaganda Stalins hergestellt wurde.

Capa war aus kommunistischer Überzeugung ein Agitator für den mörderischen "Bürgerkrieg" in Spanien.

Dem Übungsfeld von Rotem und Braunem Sozialismus - um die Bürger gings dort schon lange nicht mehr.

Leni Riefenstahl - die viel gescholtene "Freundin" Hitlers, hat es strikt abgelehnt, sich für solche mörderische Heroisierung herzugeben.

Dafür wird noch heute an ihren Bildern über die Nubas gemäkelt.

Doch Capa wird immer noch gehuldigt.

LG

LF

Ich finde die demonstrative Blauäugigkeit von Leini Reifenstahl allerdings auch nicht die richtige Art mit der eigenen "fotografischen" Vergangenheit umzugehen.

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Guest Bernd Banken

Kinders,

 

da kommt ein Artikel mit wunderbar "altmodischen" schwarz/weiß Aufnahmen daher, um einer nicht wie hier massenhaft vorhandenen, staunenden und unwissenden Schar von Laien große Fotografen vorzustellen, ist das auch wieder nicht richtig.

 

Die Nörgler sollten sich freuen, daß überhaupt noch über die langsam aussterbende und auch schon gestorbene Spezies von FOTOreportern im klassischen Sinne berichtet wird.

 

Bernd

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Guest Bernd Banken
finde ich leider auch...

Auch, dass das bekannte Foto von Capa (sterbender Soldat) so ohne weiteres Capa zugeordnet wird... zumindest gibt es auch Zweifel, ob 1. Capa das Foto gemacht hat und 2. ob es evtl. sogar gestellt ist :rolleyes:

Trotzdem, 21 Doppelseiten in Geo - wäre viel Platz für einen tollen Artikel gewesen!

 

interessant, waren die Zweifler dabei, lagen sie in Deckung nebenan oder standen sie auf dem Stuhl zwecks besserer Übersicht?:confused:

 

Bernd

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Guest Motivfindender

 

Fleissaufgabe für who_rdmr:

 

Finde die F3-Werbung von annodazumal

- Motiv eine total abgewetzte und geschundene F3 mit Motordrive, dazu der Text (sinngemäss, den genauen Wortlaut weiss ich nicht mehr):

3x Vietnam

2x Kongo

5x Afghanistan

...

1x Service

 

:rolleyes:

 

 

Das dritte war was anderes, meine ich... aber egal.

Die werbung war absolut genial !

 

Im Grunde hat leica ja jahrzehnte geschlafen, daß DIE das nicht (naja, vielleicht besser Ohne die anzahl der serviceaufenthalte bei SLRs) so brachten.

 

Die leica-Werbung war einfach zu bieder. Bis heute.

 

Übrigens - vielen dank für die Hinweise, daß man sich den kauf sparen kann - das geld ist sicherlich besser in dem Jubiläums-Prachtband (Schirmer und Mosel) angelegt, den es vor einer Reihe von Jahren parallel zur weltweiten Ausstellungsreise gab.. ich finde den jedenfalls erstklassig.

 

Man mag über Capa denken, wie man will - er blieb seinem Leitsatz treu - bis in den Tod.

Bei der gelegenheit möchte ich daran erinnern, daß gerade in den letzten JAhren diejenigen wenigen Menschen, die uns noch als letzte Bastion ehrlicher Bildberichtserstattung mit unabhängigen "non-embedded" Fotojournalismus belieferten einen Zunehmend hohen Blutzoll zahlen. Übrigens zunehmend aufgrund westlicher Vorkommnisse/Attacken, die angesichts des Krieges um die Bilder die wahren Bilder des Kriegs durch Einschüchterung zu verhindern suchen. Ihnen sollten wir mal danken, den nicht berühmten über 50 Journalisten, die alleine 2006 ihr Leben opferten.

 

Gruß

Dirk

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da kommt ein Artikel mit wunderbar "altmodischen" schwarz/weiß Aufnahmen daher, um einer nicht wie hier massenhaft vorhandenen, staunenden und unwissenden Schar von Laien große Fotografen vorzustellen, ist das auch wieder nicht richtig.Die Nörgler sollten sich freuen, daß überhaupt noch über die langsam aussterbende und auch schon gestorbene Spezies von FOTOreportern im klassischen Sinne berichtet wird.

 

Mit der gleiche Berechtigung könnte man auch alle sechs Monate der "staunenden und unwissenden Schar von Laien" eine langsam aussterbende Leica MP in allen Details vorstellen. Macht auch keiner - und das ist auch gut so. Dafür gibt es Bücher - und das nicht zu knapp.

 

Statt Reportage-Klassiker zum tausendsten Mal aufzuwärmen, wäre es interessanter gewesen, beispielsweise die Entwicklung und Bedeutung der Fotoreportage von gestern im Vergleich zu heute zu beleuchten und darüber zu berichten, wie sich das Berufsbild der Fotoreporter sowie Ansprüche und Selbstverständnis der Fotografie gewandelt haben bzw. welche Bedeutung die Fotoreportage heute hat. Diese Geschichte wäre für alle an Fotografie Interessierten sicherlich spannender gewesen als die Standardgeschichte, die man in jedem Fotobuch vom Wühltisch genauso nachlesen kann. Allerdings erfordert diese Geschichte auch mehr Hirnschmalz als die abgenudelte Mainstream-Story in GEO, die ich komplett aus zwei Büchern und etwas Internetrecherche schreiben kann.

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Guest Leicas Freund

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Statt Reportage-Klassiker zum tausendsten Mal aufzuwärmen, wäre es interessanter gewesen, beispielsweise die Entwicklung und Bedeutung der Fotoreportage von gestern im Vergleich zu heute zu beleuchten und darüber zu berichten, wie sich das Berufsbild der Fotoreporter sowie Ansprüche und Selbstverständnis der Fotografie gewandelt haben bzw. welche Bedeutung die Fotoreportage heute hat.

Es wäre interessant und - meiner Meinung im Sinne der "Volksbildung" - wichtig zu erläutern, daß auch in der kleinsten Dorfzeitung und dem mickerigsten Anzeigenblatt ein Feld für Fotoreportage vorzufinden ist.

 

Und daß die meisten Leser sich damit zufrieden geben, wenn die Bildaussage auf hochgehaltene Plakaten, Urkunden und überdimensionale Schecks reduziert wird.

Es sind nicht allein die bösen Anzeigenkunden - es ist auch die Nachlässigkeit und Ignoranz einer Generation von Journalisten, die Text und Bild liefern müssen.

Und wissen - egal was ich abliefere - es wird gedruckt.

 

Dazu Alternativen aufzuzeigen erscheint mir aktuell wichtiger als den Toten, selbstopferbereiten Propagandahelden von Capa zu Ehren der Weltrevolution unkritisch wieder einmal auszugraben.

Das heute aus Bagdad von einem selbstmörderischen "Helden" gegen die Ungläubigen fotografisch verherrlichend in der "westlichen" Welt berichtet - undenkbar.

Wer reflektiert das denn überhaupt bei dem Capa-Foto?

 

Systemkritik am System der Geschichtsschreibung und der aktuellen Reportagefotografie ist wichtiges Feld.

LG

LF

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Mein Eindruck ist leider auch nicht so toll..der Text ist wirklich "mittelmäßig" zusammen gestellt...und nicht so ganz "geschichtsfähig"....das hier am Anfang von MAGNUM sich Fotografen vereinigt haben, die aus ganz verschiedenen Schichten sich gefunden hatten, mit der Idee, Ihre Fotos besser zu vermarkten zu können und natürlich auch politisch sich gegen den Faschismus zu stellen, wird leider etwas verklärt dargestellt.

 

Cartier-Bresson musste nie wirklich Geld verdienen und Capa hatte nie wirklich Geld verdient. Er starb so arm wie zu Anfangs.

 

Den Einwand von Leicas Freund möchte ich schon etwas korigieren. Capa war nie in einer Partei, hatte aber Sympathien für die "Linke", wie der Rest der Gründungsmitgliedern auch.

Die Ausschlachtung der Bilder für die "Stalinisten" hat er nie gewollt und wenn man mal die Briefe an seine Mutter gelesen hat, erscheint so manches in anderem Licht..

 

er und die anderen "Prominenten" des spanischem Bürgerkrieges wurde von der Propaganda der "Stalinisten" missbraucht...was man bei der Beerdigung von Gerta Taro, seiner Freundin und Begleiterin im spanischem Bürgerkrieg zu spüren bekam.

 

Leider wird vieles in der Geschichte an Pressemitteilungen gewertet, die kann man im Archiv finden, aber ob sie "objektiv" oder zumindest ein "rundes Bild" abliefern, ist immer die große Frage, da jede Zeit seine Prägung hatte.

 

Grüße,

Jan

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Guest Leicas Freund
Mein Eindruck ist leider auch nicht so toll..der Text ist wirklich "mittelmäßig" zusammen gestellt...und nicht so ganz "geschichtsfähig"....das hier am Anfang von MAGNUM sich Fotografen vereinigt haben, die aus ganz verschiedenen Schichten sich gefunden hatten, mit der Idee, Ihre Fotos besser zu vermarkten zu können und natürlich auch politisch sich gegen den Faschismus zu stellen, wird leider etwas verklärt dargestellt.

 

Cartier-Bresson musste nie wirklich Geld verdienen und Capa hatte nie wirklich Geld verdient. Er starb so arm wie zu Anfangs.

Den Einwand von Leicas Freund möchte ich schon etwas korigieren. Capa war nie in einer Partei, hatte aber Sympathien für die "Linke", wie der Rest der Gründungsmitgliedern auch.

Die Ausschlachtung der Bilder für die "Stalinisten" hat er nie gewollt und wenn man mal die Briefe an seine Mutter gelesen hat, erscheint so manches in anderem Licht..

er und die anderen "Prominenten" des spanischem Bürgerkrieges wurde von der Propaganda der "Stalinisten" missbraucht...was man bei der Beerdigung von Gerta Taro, seiner Freundin und Begleiterin im spanischem Bürgerkrieg zu spüren bekam.

Leider wird vieles in der Geschichte an Pressemitteilungen gewertet, die kann man im Archiv finden, aber ob sie "objektiv" oder zumindest ein "rundes Bild" abliefern, ist immer die große Frage, da jede Zeit seine Prägung hatte.

Lerni Riefenstahl - war die in der Partei?

Ihr Verhältnis zum Chef-Agitator Goebbels war bekanntlich sehr schlecht - so schlecht, daß Hitler persönlich eingriff und sich nach der von ihm arrangierten "Versöhnung" mit beiden fotografieren ließ.

Capa hat für die Kommunisten in Frankreich berichtet - sich der Kritik zum Trotz zum Handlanger gemacht.

Er wurde nicht mißbraucht - er hat sich eingereit in die Arbeiter-Einheitsfront.

Wer von den "Idealisten" war schon ein überzeugter Stalinist in dem Sinne des zigMillionenfachen Massenmordens?

Welcher "echte" Sozialist in der NSDAP für die brutale Menschenverachtung Hitlers?

Leni Riefenstahl hat immer nur das Gute im Menschen fotografiert - so ihre Selbsteinschätzung und die weltweite Anerkennung ihres Olympia-Filmes.

 

Doch beide - Capa und Riefenstahl haben sich in den Dienst des Terrors gestellt.

Wobei man sehen sollte, daß Riefenstahl eine Grenze der Gefolgschaft in ihrer fotografischen Arbeit zog - wo hat Capa das getan?

 

Es geht nicht um ums Richten, eines Menschen wie ich mit der Gnade der späten Geburt - sondern um eine sachliche, unverklärte Auseinandersetzung mit der Geschichte der Fotografie

LG

LF

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Leni Riefenstahl hat immer nur das Gute im Menschen fotografiert - so ihre Selbsteinschätzung und die weltweite Anerkennung ihres Olympia-Filmes.

 

Doch beide - Capa und Riefenstahl haben sich in den Dienst des Terrors gestellt.

Wobei man sehen sollte, daß Riefenstahl eine Grenze der Gefolgschaft in ihrer fotografischen Arbeit zog - wo hat Capa das getan?

 

LG

LF

 

..über die "Qualität" ihre Olympia-Filmes möchte ich auch nichts Negatives sagen, die ist absolut vorhanden...aber es gab ja auch noch andere Filme "Reichsparteitag" , der technisch brilliant aber eine politische Auftragsarbeit und nur in diesem Sinne auch damals schon zu verstehen war. Das war abgesprochen und auch so "menschlich" zu beurteilen und schon im Besonderen, da sie ja nie in ihrem Leben und das nachdem uns die Geschichte eines besseren belehrt hatte, jehmal nur den Funken einer Moralische Verfehlung nachsagen ließ.

 

Mit diesem Aufwand, der nötig war um sowas umsetzen zu können, war es ihr absolut bewusst, das sie sich verkauft hatte, aber sie wollte es leider nie zugeben...

 

..dieses mit Capa auf einen Nenner zu bringen, sehe ich doch etwas problematisch, da müßte man ja die ganze Fotografen-Riege von "Life" und eine Menge an Schriftstellern mit in die Verantwortung ziehen, aber die waren ja schon in USA oder in Spanien...

 

Grüße,

Jan

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Doch beide - Capa und Riefenstahl haben sich in den Dienst des Terrors gestellt.

Wobei man sehen sollte, daß Riefenstahl eine Grenze der Gefolgschaft in ihrer fotografischen Arbeit zog - wo hat Capa das getan?

 

 

LG

LF

 

..nur noch kurz eine direkte Antwort auf deinen Frage im Satz...

 

..die Grenze der Gefolgschaft habe ich bei Leni Riefenstahl bis heute vermisst!..

..Capas Fotos waren "freie Arbeiten" , die sicherlich politisch geprägt waren, keine Frage, aber das ist noch kein Unrecht, es ist eine Sichtweise und kein Werbefilm im Auftrag, es muß ja nicht gedruckt werden....die moralische Instanz ist hier wohl eine andere..

 

Grüße,

Jan

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jetzt hackt doch nicht so sehr auf der geo - reportage herum! es gibt genug leser die sich nicht so sehr mit photographie befassen.

das es hier einige (fach*******) gibt, denen die story zu langweilig ist oder die es z.t. besser wissen ist schon klar... aber, das LF bzw. das wissen was sich hier tummelt ist sicher nicht der nabel der welt und kann in der breiten öffentlichkeit sicher nicht vorausgesetzt werden.

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ich sehe es ein bischen so wie fth und würde es noch auf Journalisten/Journalismus allgemein erweitern.

 

Von der heutigen Presse erwarte ich nicht mehr viel - sie scheint von den neuen Medien, die ja gar nicht so neu sind, in die allgemeine Hetze/Schnelligkeit getrieben und damit immer oberflächlicher zu werden. Zeit (und Geld) für eine umfassende Recherche scheint bei niemanden mehr vorhanden. Entsprechend flach sind die allermeisten Artikel, wenn nicht sogar mit sachlichen Fehlern überhäuft. Und dies nicht nur in der Tagespresse, sondern auch in wöchentlich und monatlich erscheinenen Zeitschriften.

 

Man sehe sich eine gut sortierte Zeitschriftenhandlung an und man kann den Zustand einer Gesellschaft erkennen - weltweit. :mad:

 

Zum eigentlichen Thema: ich fand den Artikel in soweit gut, als er in Zusammenfassung die bekanntesten Fotos mit ein wenig Infos zusammenstellte. Und nein, Bücher über diese Fotografen habe ich nicht - bin mehr auf Gegenwart und Zukunft geeicht. Für mich durchaus ein schöner Beitrag.

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Leni Riefenstahl hat immer nur das Gute im Menschen fotografiert - so ihre Selbsteinschätzung und die weltweite Anerkennung ihres Olympia-Filmes.

 

Doch beide - Capa und Riefenstahl haben sich in den Dienst des Terrors gestellt.

Wobei man sehen sollte, daß Riefenstahl eine Grenze der Gefolgschaft in ihrer fotografischen Arbeit zog - wo hat Capa das getan?

 

Es gibt einen ganz wesentlichen Unterschied zwischen dem "Verhältnis" Capa - Stalin und Riefestahl - Hitler. Capa hatte keines zu Stalin. Beide waren weder befreundet noch persönlich bekannt. Ganz anders bei Leni Riefenstahl und Adolf Hitler. Hitler hat Riefenstahls Arbeiten erklärtermaßen sehr geschätzt und sie nach Kräften gefördert. In welchem Ausmaß Riefenstahls Gesinnung deckungsgleich mit der ihres Führers war, kann niemand von uns ergründen. Sie hat aber keine Gelegenheit verstreichen lasse, von der "Führerfreundscchaft" zu profitieren. Aus ihrer Biografie bis 1945 entsteht jedenfalls eher der Eindruck, das die "Grenze der Gefolgschaft" nicht durch ihr eigenes Handeln, sonst mehr oder weniger durch Hitlers Tod und den Untergang des dritten Reichs bestimmt war.

 

Capa war weder während des spanischen Bürgerkriegs, noch zu sonst einer Zeit im Auftrag Stalins, der französischen, deutschen oder russischen KP unterwegs. Er hat auch von dieser Seite keine "Vorteile" erfahren, wie es im Verhältnis Riefenstahl - NS-Diktatur der Fall war.

 

Er hat sich allerdings entschieden, gegen den Faschismus Partei zu ergreifen. Und diese Grundhaltung spiegelt sich u. a. in seinen Bildern aus Spanien wider. Nicht vergessen werden sollte in diesem Zusammenhang auch, dass Capa alias Endre Friedman aufgrund seiner jüdischen Abstammung im Europa der 30er und 40er Jahre in höchster Gefahr war. Letztlich hat er Berlin verlassen, um der Verfolgung durch die Nazis zu entgehen. Vielen seiner Freunde in Ungarn und Deutschland und Teilen seiner Familie ist das nicht gelungen. Sie haben ihr Leben verloren.

 

Ihn auf eine Stufe mit Leni Riefenstahl zu stellen halte ich deshalb für mehr als nur gewagt. Im einen aktiven Dienst am Terror vorzuwerfen ist hingegen nur noch beleidigend und anhand von Fakten nicht zu begründen.

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"In welchem Ausmaß Riefenstahls Gesinnung deckungsgleich mit der ihres Führers war, kann niemand von uns ergründen."

 

Sehe ich auch so, weil sie "danach" - auch in ihren öffentlichen Äußerungen - doch vieles verdrängt hatte oder verdrängen wollte.

 

Einige ihrer Filme sind fotografisch, aufnahmetechnisch heute noch meisterhaft - auch wenn sie im Dienst der "falschen Sache" gemacht wurden. Ihre (Stand-)Bilder von den Nuba und ihre Unterwasseraufnahmen (ihr Spätwerk) finde ich teilweise fantastisch.

 

Die für mich noch besseren Nuba-Aufnahmen gibt es vom britischen Magnum-Fotografen George Rodger. (Eines seiner bekanntesten Nuba-Bilder ist im aktuellen GEO abgedruckt). Ob Riefenstahl diese bereits vor ihren Afrika-Abenteuern schon kannte?? Die Ähnlichkeiten im Aufnahmestil sind jedenfalls für mich verblüffend...

 

gruss jowi

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freut euch doch mal über so einen artikel!

 

fotografen sind noch längst nicht da, wo wir musiker sind.... wer bei uns musikern alles konzerte gibt (und dafür noch bezahlt wird), wer da alles als"künstler" bezeichnet wird (z.b. sabrina setlur-die keine noten lesen kann ;-)).

 

vor dem hintergrund gesamtgesellschaftlichen qualitäts- und wahrnehmungsverlust steht die fotografie doch noch (!) ganz gut da und da hilft so ein artikel schon bewußtsein zu halten.

 

freilich: wie lange noch? wenn jeder handyknipser seine bilder drucken lassen kann, weil er zufällig am ort des geschehens war? wenn schnelligkeit merh zählt als qualität, sensation mehr als gute recherche?

 

noch ist es nicht so.

 

lg matthias

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Statt Reportage-Klassiker zum tausendsten Mal aufzuwärmen, wäre es interessanter gewesen, beispielsweise die Entwicklung und Bedeutung der Fotoreportage von gestern im Vergleich zu heute zu beleuchten und darüber zu berichten, wie sich das Berufsbild der Fotoreporter sowie Ansprüche und Selbstverständnis der Fotografie gewandelt haben bzw. welche Bedeutung die Fotoreportage heute hat. .

 

 

Arbeitest du schon dran?

Wäre doch was für eine FoMAg Sonderausgabe (anstelle oder zusätzlich zum alljährlichen "Einkaufsberater")

 

;-)

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Guest licht

Gibt es überhaupt noch eine Kultur der Reportagefotografie im Jahr 2007?

 

In den Zeitungen ganz gewiss nicht, es geht darum möglichst billig ein Foto zur Illustration des Geschreibsels zu bekommen, gerne auch ein irgendein Symbolfoto.

Ein Redakteur der jetzt zusätzlich fotografieren muss ist froh um den hochgehaltenen überdimensionalen Scheck: Foto gemacht, abgehakt, noch ein paar Notizen machen und weiter zum nächsten Termin.

 

Wie ist es mit den Magazinen?

 

Wieviele Reportagen werden noch in Auftrag gegeben und den Fotografen ausreichend Zeit und Geld gegeben?

 

Das was uns von den jeweils gerade aktuellen Kriegsgeschehnissen präsentiert wird, von Embedded Journalists unter Überwachung, das hat doch mit Reportage nichts zu tun.

 

Im Video in seiner Ausstellung sagte Thomas Höpker: "Die Zeit der Reportage-Fotografie ist vorbei".

 

Dieser Meinung bin ich auch. :(

 

Überlegt mal, wieviel mehr GEO hätte bezahlen müssen um soviele Seiten mit einer interessanten aktuellen beauftragten Reportage füllen zu können!

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Die für mich noch besseren Nuba-Aufnahmen gibt es vom britischen Magnum-Fotografen George Rodger. (Eines seiner bekanntesten Nuba-Bilder ist im aktuellen GEO abgedruckt). Ob Riefenstahl diese bereits vor ihren Afrika-Abenteuern schon kannte?? Die Ähnlichkeiten im Aufnahmestil sind jedenfalls für mich verblüffend...

 

gruss jowi

 

Die Bilder von Rodger war ja der Auslöser für ihr Interesse an der Geschichte..sie fragte sogar bei Rodger um Infos nach, die er aber nicht geben wollte, da er seine Meinung zum Thema "Riefenstahl" hatte..

 

Grüße,

Jan

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fotografen sind noch längst nicht da, wo wir musiker sind.... wer bei uns musikern alles konzerte gibt (und dafür noch bezahlt wird), wer da alles als"künstler" bezeichnet wird (z.b. sabrina setlur-die keine noten lesen kann ;-)).

 

 

lg matthias

 

.."Noten lesen" ist kein Kriterium für die Qualität der Musikerin oder des Musikers.....;)

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