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Gegenlichtblende, Sonnenblende, Störlichtblende


Guest Leicas Freund

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Ein so schön ziselierter Satz der Definition von Geschwindigkeit darf wohl zitiert, aber

nicht seziert und schon gar nicht vivisektioniert werden. Das ist richtig.

 

 

 

Vor allen Dingen, Stefan, weil wir hier in der fotografischen und nicht in der mechanischen Sektion sind. ;)

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Guest user9293

Vivisektion? - So wie wenn man armen Fröschen die Schenkel amputiert und diese dann irgendwo anders zur Belustigung der umherstehenden Zuschauerschar zappeln lässt?

 

Dann meinen wir dasselbe.

 

*mh - Du bist doch in Grammatik bewandert. Wie darf oder muß es denn eigentlich lauten?

"Dann meinen wir dasselbe."

oder:

"Dann meinen wir das Selbe."

 

...ich tendiere eigentlich zu Version 2 - finde aber auf die Schnelle in den einschlägigen Werken keine Bestätigung dafür - aber auch kein eindeutiges Nein. Irgendwie scheint das so einfach nicht vorgesehen zu sein :)

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Dann meinen wir dasselbe.

 

*mh - Du bist doch in Grammatik bewandert. Wie darf oder muß es denn eigentlich lauten?

"Dann meinen wir dasselbe."

oder:

"Dann meinen wir das Selbe."

 

Na, ich muß auch nachschlagen, seitdem man die deutsche Sprache zerschlagen

hat, aber nicht im Duden, sondern auf der CD-ROM "Deutsche Literatur von Lessing

bis Kafka" aus der Digitalen Bibliothek:

 

Das selbe Wort ist nicht das selbe wie dasselbe Wort, wenn ich es nach meinem

Sprachgefühl sagte. "Dasselbe" ist wie ein Adjektiv, empfinde ich, das "selbe" ist

ein Pronomen. So ist also, um zum Thema zurückzukommen, eine Sonnenblende

der Sache nach das selbe wie eine Gegenlichtblende, aber es ist weder dasselbe

Wort, das Leitz immer zur Bezeichnung gebraucht, noch sonstwie das selbe Wort.

 

Freundlichst

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Guest user9293

aus dem Zwiebelfisch:

Es kann nicht allein stehen, es ist immer an einen bestimmten Artikel gebunden: derselbe, dieselbe, dasselbe, denselben, demselben, im (= in dem) selben Moment, am (= an dem) selben Tag.

wie ich schon oben aus einer Ahnung heraus schrieb - der Fall ist einfach nicht vorgesehen. Es ist ehrlicherweise wohl auch eher so, daß unsere Gedanken sich glichen und nicht dieselben waren? ;)

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Guest user9293
Nicht notwendig, wenn anders wir wirklich das selbe meinen.

 

str.

 

...ich glaube das hält einer genaueren Prüfung nicht stand. Selbst Brüder im Geiste selbigen sich nicht.

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Guest Leicas Freund
Nicht notwendig, wenn anders wir wirklich das selbe meinen.

Das wäre zu prüfen, wieweit man die für "das selbe" bei einer Meinung eine Übereinstimmung benötigt.

Das ist zumeist nur in der konkreten Situation zu entscheiden.

Aus Wörten kann man keine Erkenntnis schöpfen - wer das glaubt ist ein Freund des Wortgeklingel.

Die Sprache allerdings ist notwendig, um Übereinstimmung und Widerspruch festzustellen.

Wunderliche Hermeneutiker und Positivisten treffen sich in dem Glauben, aus Wörtern Erkenntnis zu schöpfen.

Ein vernünftig denkender Mensch benötigt Sprache nur in soweit, als sie zur Verständigung erforderlich ist.

Und verwendet möglichst allgemein verständliche Worte.

Griechische Kryptik und lateinische Sprücheklopperei führen sind Zeugen der Reinen Unvernunft.

LG

LF

Kanak Sprach - die Sprache der Reinen Vernunft.

Sie lebt und entwickelt sich, ist nicht an Tote Ideologien und Sprechblasen gebunden.

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Es ist schon richtig, daß nicht jeder alle Differenzierungen, welche die Sprache

bereithält, hören wird, und daß nicht alle Differenzierungen, die von jemand

gehört werden, auch wirklich von der Sprache bereitgehalten werden.

 

Mag also "dasselbe" vielleicht "dasselbe" oder "das selbe" wie "das selbe" sein.

Ob es "das gleiche" heißt oder "das Gleiche", vermag ich nicht zu sagen, halte

mich aber lieber an die Autoren, die die Kleinschreibung vorziehen.

 

Das Haus der Sprache ist keine Kadettenanstalt und kein durch eine Gouvernante

entzaubertes Kinderzimmer. Es ist - wie das Forum im Kleinen - ein Gasthaus,

darin wir verweilen und dessen Geheimnisse wir mehr ahnen als ergründen und

dessen Sitten wir nie vollständig befolgen werden, weil sie so vielfältig sind, gegen

die wir aber nie bewußt verstoßen können, weil sie nirgends geschrieben stehen.

 

Aber wir hören, wie es zugeht. Stifter verwendet "die selbe" eindeutig pronominal

und "diesselbe" meist als Demonstrativ, zuweilen auch als Adjektiv:

 

Du hast eine Milcheselin, Gaal, wenn du mir dieselbe ablassen willst,

so bin ich geneigt, dir diesen Ring dafür zu geben, der einen großen

Wert hat.

 

... daher er das Mädchen zur Frau nahm, die selbe auf seinen Landsitz ins

Hochgebirge führte und mit ihr sein Söhnlein Veit Hugo erzielte.

 

Das nämliche mochte auch mit den andern sein, welchen dieselbe Lust

mit ihnen heute zu Teil geworden war.

 

Freundlichst

str.

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Guest user9293

Ein vernünftig denkender Mensch benötigt Sprache nur in soweit, als sie zur Verständigung erforderlich ist.

Plödzinn!!

Damit erhebst Du ein ganze Generation von Sprachminimalisten zu Vernunftsmenschen - und Deine eigenen Kommentare wären auch nur ein Bruchteil dessen, wenn Du selbst Dich danach richtetest.

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LF, sag's verständlich, damit ich mir's nicht aus der

Sprache der Reinen Unvernunft vorübersetzen

lassen muß:

 

Kryptik:

κρυπτικός, zum Verbergen, Verstecken geschickt,

geeignet, Sp., auch adv., κρυπτικῶς πυνϑάνεσϑαι,

hinterlistig, Arist. topic. 8, 1.

 

Hermeneutik:

ἑρμηνευτικός, zum Auslegen, Erklären gehörig,

geschickt, ἡ ἑρμηνευτική, sc. τέχνη, die Auslegekunst,

Plat. Polit. 260 d;, δύναμις Luc. hist. conscr. 34.

 

Pape: Griechisch-Deutsch, S. 51079 und S. 34999

digitale-bibliothek Band117.

 

str.

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Guest Leicas Freund
LF, sag's verständlich, damit ich mir's nicht aus der

Sprache der Reinen Unvernunft vorübersetzen

lassen muß:

 

Kryptik:

κρυπτικός, zum Verbergen, Verstecken geschickt,

geeignet, Sp., auch adv., κρυπτικῶς πυνϑάνεσϑαι,

hinterlistig, Arist. topic. 8, 1.

 

Hermeneutik:

ἑρμηνευτικός, zum Auslegen, Erklären gehörig,

geschickt, ἡ ἑρμηνευτική, sc. τέχνη, die Auslegekunst,

Plat. Polit. 260 d;, δύναμις Luc. hist. conscr. 34.

 

Pape: Griechisch-Deutsch, S. 51079 und S. 34999

digitale-bibliothek Band117.

So wie Du hier griechisch zitierst - das ist hinterlistig, weil Du genau weist, daß ichs und andre nicht verstehen.

 

Auslegegekunst achte ich für eine gesittete Diskussion hier im Forum gering.

Wozu auslegen - wenn Deutsch möglichst allgemein verständlich gesprochen

wird?

Es ist eine Selbstverständlichkeit, möglichst das Gesagte zu übernehmen, wie es gemeint ist.

Es ist eine Selbstverständlichkeit, wenn Verständnisfragen bestehen, diese möglichst verständlich zu übersetzen.

Das wurde von Dir bei lateinischen Sprechblasen abgelehnt.

 

Sprache hochzustilisieren als "darin wir verweilen und dessen Geheimnisse wir mehr ahnen als ergründen" - führt in die Reine Unvernunft.

Wenn Sprache zur Verständigung versagt -

- wenn man bewußt lateinische oder griechische Sprechblasen arglistig aufsteigen läßt,

 

- dann sind wir in den Höhlen der Reinen Unvernunft,

 

der Reinen Menschenverachtung.

LG

LF

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Wunderliche Hermeneutiker und Positivisten treffen sich in dem Glauben, aus Wörtern Erkenntnis zu schöpfen...

Griechische Kryptik und lateinische Sprücheklopperei führen sind Zeugen der Reinen Unvernunft.

 

Es war von mir nur auf den performativen Selbstwiderspruch des zitierten

Sprechaktes hinzuweisen. Um das zu sehen, muß man kein Griechisch

können. Der "Verständigung" kann es ohnedies nicht dienen, da es die

Sprache der "Reinen Unvernunft" ist. Glaub wenigstens selbst an das, was

Du sagst! Sonst stehst Du nicht einmal allein da.

 

str.

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Guest Leicas Freund

Ein vernünftig denkender Mensch benötigt Sprache nur in soweit, als sie zur Verständigung erforderlich ist.

Plödzinn!!

Damit erhebst Du ein ganze Generation von Sprachminimalisten zu Vernunftsmenschen - und Deine eigenen Kommentare wären auch nur ein Bruchteil dessen, wenn Du selbst Dich danach richtetest.

So ist es - es sind Vernunftmenschen, allerdings auch von Träumen, Wünschen und Zeilen getreiben. Wie wohl fast alle Menschen.

Jede andere Sicht wäre Ethnozentrismus.

"

Die Sprache allerdings ist notwendig, um Übereinstimmung und Widerspruch festzustellen.

Wunderliche Hermeneutiker und Positivisten treffen sich in dem Glauben, aus Wörtern Erkenntnis zu schöpfen.

Ein vernünftig denkender Mensch benötigt Sprache nur in soweit, als sie zur Verständigung erforderlich ist."

So ist mein vollständiges Zitat.

Tiefsinn steckt nicht in Worten - Erkenntnis ergibt sich aus unseren Vorstellungen von Realität und deren Gegenüberstellung mit der Realität. "In der Wirklichkeit widerlegbar" formuliert - gegenübergestellt mit Sätzen über Ereignisse in der Wirklichkeit.

Und diese Wirklichkeit ist einfach zu beschreiben, bzw soll einfach beschrieben werden.

 

Daß ich diese Sprache Kanak nicht zu meiner eigenen mache - das geht nicht.

Ich lebe nicht in der Jugendkultur, nicht multikulti.

Ich bin Zuschauer aus eigener Anschauung und lebe von zweithändigen Informationen.

Da höre ich mehr auf die Eltern als auf die "Jugen", wie die 1. Generation der Migranten sich distanziert von der 2. Generation, verständnislos ist.

 

Zu dem gibt es die empirische Sozialforschung - und die hat bei der Betrachtung der Jugendkultur die Frage der "Identität" besonders im Blick.

 

Die Kanak Sprach zielt - anders als einige Forumsteilnmehmer darauf ab - im Kommunikationszusammenhang verständlich zu sein.

LG

LF

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Guest Leicas Freund
Der "Verständigung" kann es ohnedies nicht dienen, da es die

Sprache der "Reinen Unvernunft" ist.

Es funktioniert doch.

Victor Klemperer

LTI

Sprache des Dritten Reiches.

Oder

Dolf Sternberger

Aus dem Wörterbuch des Unmenschen.

 

Alles über die Sprache der Diener darin zu finden.

 

LG

LF

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