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Kleinbild-Panorama 24x66 - mit Format in die Sackgasse


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Liebe Leute!

 

Ich habe mal wieder in meinem Archiv gestöbert und bin auf einen Haufen Kleinbild-Panoramen gestoßen. In meinem Blog gibt es auch eine kleine Ausführung, die sich mit der analogen Panoramafotografie auseinandersetzt. Leider ist es so, dass sich das Format in den letzten Jahren komplett von der Bildfläche verabschiedet hat. Jegliche Infrastruktur ist verschwunden: Es beginnt bei der Filmentwicklung und endet bei der Archvierung bzw. dem Vertrieb.

 

Panoramafotografie ist toll! Als ich die ersten Panoramafotos aus einer Linhof Technorama sah, war ich schlichtweg überwältigt. Auch, als ich die Kamera zum ersten Mal sah - sie war ein wahres Monster. Ohne Stativ praktisch nicht einsetzbar, für mich als Reisefotograf unbrauchbar. Aber es gab da auch noch Alternativen im Kleinbild-Format: meine erste Panoramakamera war eine Horizont. Die Horizont belichtete im Format 24x58mm auf herkömmlichen Kleinbildfilm. Die rotierende Trommel deckte eine Bildwinkel von 120° ab. Durch die Rotation der Trommel entstand ein typischer Panorama-Look mit gebogenem Bildfeld. Leider war meine Horizont störanfällig: es kam immer wieder zu Lichteinfall und unregelmässigen Belichtungen durch einen hängengebliebenen Verschluss. Die Kamera wurde durch eine Noblex 135 ersetzt. Diese Kamera war ähnlich aufgebaut wie die Horizont, aber wesentlich moderner, die Steuerung der Trommel erfolgte elektronisch und die Kamera belichtete den Filmstreifen auf einer grösseren Breite, nämlich 24x66mm. Trotzdem war die Kamera nicht ganz frei von Problemen: der Stromverbrauch war relativ hoch und die Trommel der Kamera lief manchmal nicht durch, wenn die Batteriespannung zu niedrig war. Trotzdem waren mit der Noblex wesentlich besser Ergebnisse erzielbar als mit der Horizont. 
 
Die beste Panoramakamera war jedoch die Hasselblad xPan. Diese Kamera wurde bei Fuji gebaut und auch als Fuji angeboten. Sie ähnelte vom Aufbau einer Leica M, hatte einen Messsucher, Wechselobjektive und war nur unwesentlich breiter als die Leica. Für meinen Begriff war sie eine ideale Reisekamera und war auch auf etlichen Reisen mit von der Partie. Ich konnte damit schnell und präzise fotografieren, als Standardobjektiv war ein 45er mit Centerfilter montiert. Obwohl der typische Panorama-Look fehlte, gefielen mir die Bilder sehr gut, wenn nicht sogar besser. Man konnte bei der Kamera auch auf das "normale" Kleinbildformat umschalten und so Bilder im Format 24x36 aufnehmen. Das war der erste Griff ins Klo: bei meinen ersten Filmen vertraute ich auf den Service im Labor und ließ die Filme schneiden. Das war ein grosser Fehler: bei den ersten Filmen wurden einige Bilder beinhart in der Mitte durchgeschnitten und somit unbrauchbar. Bei den nächsten Entwicklungen war ich bereits schlauer und ließ die Filme nicht mehr schneiden, was aber teilweise als Aufpreis berechnet wurde.
 
Das grösste Problem hatte ich aber nicht bedacht: was mache ich mit den Bildern? Bereits die Archivierung machte mir Sorgen: es gab keine speziellen Diahüllen für dieses Format. Ich fand schließlich Negativhüllen, die ich in der Mitte auseinanderschnitt. Nur so waren die Bilder einigermaßen geschützt, fielen nicht von selber raus, konnte aber gut herausgezogen werden.
Das zweite Problem stellte die Projektion dar: die Dias passten nicht in normale 6x6 Rahmen. Also mussten speziell maskierte 6x7 Rahmen gekauft werden und natürlich auch ein spezieller Projektor. 
Hier hat man die Wahl zwischen zwei Typen: die sündteuren und schweren Götschmann Projektoren oder den einfachen Proo Cabin. Ich entschied mich für den Pro Cabin, und gleichzeitig auch für die Steinzeit der Projektion (Schiebeschlitten). Projizieren kann ich allerdings nur auf die weisse Wand, da ich keine spezielle Leinwand in diesem Format habe. 
Auch die Digitalisierung der Bilder brachte mich zur Verzweiflung: kaum ein Scanner konnte mit den Formaten umgehen. Es gab kaum Masken für dieses Format. Anfangs ließ ich teure Trommelscans, bis ich schleißlich eine Glasbühne für meinen Nikon 8000 bekam. Aber auch damit war die Scannerei nicht einfach: ich musste bei jedem Scan die Ränder sorgfältig abkleben, sonst kam es zu Überstrahlungen und Problemen mit der Belichtung.
 
Schließlich kam bei mir noch die kommerzielle Komponente dazu. Als Berufsfotograf lebe ich immerhin vom Verkauf meiner Bilder. Freie Arbeiten vertreibe ich über meine Agenturpartner, Auftragsarbeiten werden direkt vom Kunden angefordert. Aber auch hier ließ der kommerzielle Erfolg auf sich warten: viele Kunden entschieden sich bei gleichem Bildinhalt lieber für des herkömmlich Kleinbildformat, als für das Panoramabild. Nur wenige konnten mit den Panoramabildern was anfangen, viele scheuten wahrscheinlich auch die Archivierung und Weiterverarbeitung der Bilder, für die es nach wie vor keine elegante Lösung gibt. Einige wenige Publikationen gibt es dennoch, bei denen meine analogen Panoramabilder abgedruckt wurden und mittlerweile hab ich auch eine Agentur in den USA gefunden, die sich meiner Panoramen erbarmt hat.
 
 

 

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Schöne Bilder!

 

Ich habe sie ja auch und ich nutze sie wirklich gerne. Allerdings überwiegend Schwarz/ Weiß, mit eigener Entwicklung und Digitalisierung um den beschriebenen Problemen zu entgehen. Für mich jedenfalls, trotz aller logistischen Probleme, eine oft und gern genutzte Kamera.

Was ich mir trotzdem immer wieder wünsche, mehr Vielfalt in der Objektivpalette, vor allem was die Lichtstärke betrifft. 

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Ich hab sie verkauft, obwohl ich sehr gerne damit fotografiert hab. Die Fotografie mit den Panoramkameras hat echt Spass gemacht, alles was dahinter kam, war eine traurige Geschichte. Ich hab noch Unmengen an Negativen und Dias herumliegen, die mangels geeigneter Archivmöglichkeiten von einem Eck ins andere geschoben werden. Auch die Weiterverarbebeitung ist mehr als müselig. Diese Bilder hab ich vom Leuchttisch abfotografiert, auf den ich si evorher mit schwarzem Tape aufgeklebt habe. Für mich die einzige praktikable Lösung, das Material irgendwie zu digitalisieren.

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Bei mir hat es nur zur Horizon 202 gereicht. Die Kamera und passende Diarahmen (und Projektor!) gleich viel günstiger zu haben.

 

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Den Deckel für das Filteraufbewahrfach habe ich verloren, aber es gibt passende Schraubverschlüse für Wasserflaschen.

 

 

 

 

Die Bildqaulität des 2,8/28 kann nicht an der Fuji/Hassi klingeln (schon gar nicht, wenn mit der Kompaktdigi auf dem Leuchtpult abgelichtet), aber auch ich kenne durchgeschnittene XPan-Negative (es gab die XPan (1) mal bei Foto Haas zur Probe).

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Die aufgrund des Schwenkobjektivs entstehenden krummen Geraden fallen mal mehr

 

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und mal weniger

 

 

und manchmal gar nicht auf

 

(dafür sieht man hier (bei der kürzesten Verschlußzeit) übelstes Banding von einer unsauber mattschwarz lackierten Verschlußkante)

 

und dann wieder verwirren sie alles

 

Edited by Jan Böttcher
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Ja, vielleicht ist die Horizon sogar die bessere Alternative. Immerhin wurden die Kinderkrankheiten der Horizont weitgehend ausgemerzt. Und das Format mit 58mm Breite ist wesentlich besser als das um 8mm breitere xPan-Format. Das bekommt man wenigstens in einen 6x6 Vergrösserer/Projektor rein. Die Situation mit der Archvierung und den Rahmen ist trotzdem ähnlich bescheiden wie beim grösseren Format.

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...

 

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.

Etwas verwundert es aber, dass ein Profi-Fotograf sich diese sinnvollen Überlegungen zum Entwickeln, Archivieren, Projizieren, Vermarkten, etc. nicht vor dem Kauf macht.

 

Dreimal konnte ich mir eine damals aktuelle Hasselblad X-Pan für jeweils ein Wochenende anlässlich von Werbeaktionen ausleihen.

Da blieb neben der Motivsuche genügend Zeit, über die Folgekosten und die Verwendungsmöglichkeiten der belichteten Filme nachzudenken.

 

Als zusätzliche Kamera wäre die X-Pan zu den damals auf Reisen mitgenommenen zwei M-Kameras und drei bis vier Objektiven zu schwer geworden.

Die zweite M zu Hause zu lassen, hätte riskant werden können und wäre mit Einschränkungen z.B. beim Wechsel zwischen Filmen unterschiedlicher Empfindlichkeiten verbunden gewesen.

 

Und umgekehrt nur noch mit zwei Hasselblad X-Pans zu reisen, wäre vielleicht interessant geworden, wenn man für das ebenfalls einstellbare Kleinbildformat auch lichtstärkere Leica-M-Objektive hätte anschließen können - leider völlig unmöglich.

Also wurde bei Leica-M geblieben.

 

Jetzt, wo unsere immer breitformatigeren Bildschirme sich mehr und mehr vom Kleinbildformat entfernen, wäre eine digitale X-Pan genial...

Wird es aber nicht geben - wir können ja nach Belieben schneiden, croppen, scalieren... :)

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Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.

Etwas verwundert es aber, dass ein Profi-Fotograf sich diese sinnvollen Überlegungen zum Entwickeln, Archivieren, Projizieren, Vermarkten, etc. nicht vor dem Kauf macht.

 

Die Überlegung hab ich zu einem Zeitpunkt angestellt, als die analoge Fotografie noch gang und gäbe war, also vor ca. 20 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch eine brauchbare Infrastruktur für das ganze Zeug. In den letzten 10 Jahren hat sich die Sache aber massiv ausgedünnt. Und es waren als erstes die exotischen Formate, die "ausgesiebt" wurden. Vor ca. 15 Jahren gab es in München noch eine Firma, die Archivhüllen für das Format anbot. Die Firma gibt's nicht mehr und auch die meisten Scandienste bieten keine Scans mehr für dieses Format an, und wenn ja, dann für horrendes Geld und mit langen Wartezeiten. Derzeit ist es schon schwierig für "normales" Mittelformat, als 6x6 bis 6x9 Archiblätter zu finden. Noch schwieriger ist die vermarktung: gab es vor ca. 20 Jahren noch Kunden, die diese Formate angefragt haben, so ist die Nachfrage jetzt praktisch auf 0 gesunken.

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Die Überlegung hab ich zu einem Zeitpunkt angestellt, als die analoge Fotografie noch gang und gäbe war, also vor ca. 20 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch eine brauchbare Infrastruktur für das ganze Zeug. In den letzten 10 Jahren hat sich die Sache aber massiv ausgedünnt. Und es waren als erstes die exotischen Formate, die "ausgesiebt" wurden. Vor ca. 15 Jahren gab es in München noch eine Firma, die Archivhüllen für das Format anbot. Die Firma gibt's nicht mehr und auch die meisten Scandienste bieten keine Scans mehr für dieses Format an, und wenn ja, dann für horrendes Geld und mit langen Wartezeiten. Derzeit ist es schon schwierig für "normales" Mittelformat, als 6x6 bis 6x9 Archiblätter zu finden. Noch schwieriger ist die vermarktung: gab es vor ca. 20 Jahren noch Kunden, die diese Formate angefragt haben, so ist die Nachfrage jetzt praktisch auf 0 gesunken.

 

Stimmt, für Profis gab es damals noch mehr Möglichkeiten, für Amateure mit schmalem Budget war 24 x 58mm immer ein sehr exotisches Format, das von vornherein hohe Hürden aufstellte - auch schon zu Zeiten, als von digitaler Fotografie noch kaum die Rede war: 

 

A. Filmentwicklung:

Selbst bei ausdrücklichem Vermerk: "Bitte nicht schneiden", kamen Filme mit durchschnittenen Aufnahmen zurück.

 

B. Abzüge:

Meist wurden nur teure Fachabzüge angeboten, schon deshalb, weil man die Filmbühnen extra auf dieses Format einstellen müsse.

Wählte man Abzüge vom Mittelformat zum Selbstschneiden der schwarzen Ränder oben und unten, waren die Abzüge häufig überbelichtet.

Wurden die schwarzen Ränder etwa in die Berechnung der durchschnittlichen Belichtungszeit einbezogen?

 

C. Diaprojektion:

Wie von Dir beschrieben - unbezahlbar und / oder uralte Schiebetechnik.

Von Kleinbild war man längst Überblendtechnik aus zwei Projektoren ohne Dunkelpausen gewohnt. 

Passende Diarähmchen wären damals in HH nur bei PPS zu stolzen Preisen bestellbar gewesen.

Negative und ungerahmte Dias ließen sich einfach in die für das Kleinbildformat passenden Pergaminhüllen einschieben, da ja mit denselben Kleinbildfilmen fotografiert wurde.

 

Mein Eindruck war, dass die Zwitterstellung der X-Pan eine weitere Verbreitung verhinderte:

Messsucherfotografie auf Kleinbild - geschweige Spiegelreflex - konnte sie mit nur drei lichtschwachen Objektiven nicht ersetzen.

Für größere Formate hatten ambitionierte Amateure und die meisten Profis ihre Mittelformatkameras - was wurde damals das "Idealformat" 6 x 7cm beworben... 

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Selbst bei ausdrücklichem Vermerk: "Bitte nicht schneiden", kamen Filme mit durchschnittenen Aufnahmen zurück.

Mein Eindruck war, dass die Zwitterstellung der X-Pan eine weitere Verbreitung verhinderte:

Messsucherfotografie auf Kleinbild - geschweige Spiegelreflex - konnte sie mit nur drei lichtschwachen Objektiven nicht ersetzen.

Für größere Formate hatten ambitionierte Amateure und die meisten Profis ihre Mittelformatkameras - was wurde damals das "Idealformat" 6 x 7cm beworben... 

Das Problem liegt meiner Ansicht nach im fast vollständigen Zusammenbruch der analogen Infrastruktur. Dieser ging relativ schnell vor sich, im Zeitraum zwischen 2005 und 2010. In dieser Zeit stellten die meisten Hersteller die Produktion von hochwertigen Negativ/Diascannern ein und auch die meisten Dienstleister verschwanden innerhalb kurzer Zeit vom Markt. Ich hatte damals noch einen alten Trommelscanner. Der war praktisch eine Einheit mit einem Mac G4 und SCSI Karte. Irgendwann wurde beim Mac ein Software-Update fällig und damit fingen die Probleme an: ich musste mühselig nach eine Software für den Scanner suchen, wurde schließlich bei Silverfast fündig. Das System wollte aber nie wieder richtig laufen, es gab immer wieder Probleme mit der Dongle-Abfrage und der Scanner war unheimlich langsam. Ich hab ihn schließlich an einen Bastler verkauft. So ging es mit vielen anderen Geräten, Trommelscanner wurden bei den meistens Druckereien und Studios ausgemustert und neue Scanner wurden keine mehr angeschafft. Auch was die E-6 Labors betrifft, hat sich die Lage ziemlich verschlechtert. Ich habe nur mehr ein Labor, das meine Filme zu akzeptablen Preis und mit einer halbwegs guten Qualität entwickelt. Dafür nehme ich eine Wartezeit von bis zu 3 Wochen in Kauf. Ein Kollege von mir, der lange Zeit noch mit seiner Grossformat-Kamera auf Film fotografiert hat, ist auch im letzten Jahr auf ein digitales Rückteil umgestiegen, da die Zeit vom belichteten Film bis hin zum fertigen Scan auf mittlerweile mehr als 4 Wochen angestiegen war...

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Das Problem liegt meiner Ansicht nach im fast vollständigen Zusammenbruch der analogen Infrastruktur. Dieser ging relativ schnell vor sich, im Zeitraum zwischen 2005 und 2010. In dieser Zeit stellten die meisten Hersteller die Produktion von hochwertigen Negativ/Diascannern ein und auch die meisten Dienstleister verschwanden innerhalb kurzer Zeit vom Markt. Ich hatte damals noch einen alten Trommelscanner. Der war praktisch eine Einheit mit einem Mac G4 und SCSI Karte. Irgendwann wurde beim Mac ein Software-Update fällig und damit fingen die Probleme an: ich musste mühselig nach eine Software für den Scanner suchen, wurde schließlich bei Silverfast fündig. Das System wollte aber nie wieder richtig laufen, es gab immer wieder Probleme mit der Dongle-Abfrage und der Scanner war unheimlich langsam. Ich hab ihn schließlich an einen Bastler verkauft. So ging es mit vielen anderen Geräten, Trommelscanner wurden bei den meistens Druckereien und Studios ausgemustert und neue Scanner wurden keine mehr angeschafft. Auch was die E-6 Labors betrifft, hat sich die Lage ziemlich verschlechtert. Ich habe nur mehr ein Labor, das meine Filme zu akzeptablen Preis und mit einer halbwegs guten Qualität entwickelt. Dafür nehme ich eine Wartezeit von bis zu 3 Wochen in Kauf. Ein Kollege von mir, der lange Zeit noch mit seiner Grossformat-Kamera auf Film fotografiert hat, ist auch im letzten Jahr auf ein digitales Rückteil umgestiegen, da die Zeit vom belichteten Film bis hin zum fertigen Scan auf mittlerweile mehr als 4 Wochen angestiegen war...

 

 

Der Gedanke - ein Zentralrechner für alles was Computertechnik benötigt - war allgemein üblich.

Heute würde man eher sagen, solange sinnvoll zusammengestellte Geräte gut funktionieren. sollten sie nicht durch einseitige Upgrades auseinandergerissen werden.

Das kann man sich bei gesunkenen Rechnerpreisen jetzt eher leisten.

 

Hier werkelt ein Nikon Scanner zwar an einem MacMini, auf dem sich das neueste Betriebsprogramm noch installieren ließ.

Die originale Nikon-Software war aber bei Umstieg vom XP-Rechner ebenfalls unbrauchbar geworden und musste durch Vuescan ersetzt werden.

Bei Silverfast schreckte deren "kreative" Preisgestaltung und Lizenzvergabe ab, 

(je teurer der Scanner einst als Neugerät war, desto heftiger meint Silverfast bei der nur auf diesem Gerät verwendbare Software hinlangen zu können, was ungefähr so wäre, als müsste man für ein teureres Auto neben dem evt. luxusbedingten höheren Verbrauch grundsätzlich einen höheren Benzinpreis zahlen).

Sollten aber zukünftige Macs keinen Firewire-Anschluss für den Nikon-Scanner mehr haben - was abzusehen ist - , müsste der MacMini als "Stand-alone"-Gerät den Scanner unterstützen und bei Versagen durch ein ähnliches Gebrauchtgerät ersetzt werden.

 

Was das sonstige Hantieren mit analoger Fototechnik angeht, sollte man alles selbst von der Belichtung über die Entwicklung bis zur Vergrößerung  bewerkstelligen können und/oder keinesfalls unter Zeitdruck stehen - eigentlich ist das nur noch Liebhaberei = Amateurfotografie.

 

Analog kann Studio 13 in Leinfelden-Echterdingen bestens empfohlen werden - auf Filmentwicklungen von Standardfilmen kann manchmal sogar während eines verlängerten Mittagessen gewartet werden.

Spezialfilme wie der Agfa-Scala SW-Diafilm werden immerhin noch einmal pro Woche entwickelt.

Selbst alte längst abgelaufene Diafilme im Minox-Kleinstbildformat könnten (wieder?) im E6-Prozess entwickelt werden - also besteht Hoffnung für die letzten tiefgefrorenen Reste.   

Mit aktueller Profi-Fotografie haben solche Nischen aber schon lange nichts mehr zu tun, wenn sie es überhaupt jemals hatten.

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Der Gedanke - ein Zentralrechner für alles was Computertechnik benötigt - war allgemein üblich.

Heute würde man eher sagen, solange sinnvoll zusammengestellte Geräte gut funktionieren. sollten sie nicht durch einseitige Upgrades auseinandergerissen werden.

Das kann man sich bei gesunkenen Rechnerpreisen jetzt eher leisten.

 

Ja, das Problem mit den Rechnern....den G4 hatte ich zusammen mit dem Scanner jahrelang sozusagen als autarkes System geführt, ohne Updates und ohne Internet-Zugang. Ich sicherte die Daten auf externe Festplatten. Nur irgendwann kannte das System die neuen Platten nicht mehr und ich installierte ein Update.

Und damit nahm das Unheil seinen Lauf: die Festpatten wurden erkannt, aber der Scanner nicht mehr. Das System war zu dem Zeitpunkt schon 10 Jahre hinter dem technischen Standard und somit die Sache mit dem Trommelscanner ein Problem: es gab im wesentlichen zwei Möglichkeiten: die originale Scannersoftware, die aber am neuen System nicht mehr funktionierte oder Silverfast. Ich hatte zwar einen guten Kontakt zu Silverfast und auch einen engagierten Mitarbeiter, der mir die Software besorgte. Das Problem war aber der Dongle, der manchmal erkannt wurde und manchmal nicht. Nach einem onta und unzähligen Telefonaten brachte ich das System schließlich zum Laufen, aber so richtig gut wie vorher lief es nie wieder. Damit war auch das Grab für zukünftige Scan Sessiones geschaufelt. Leider passieren solche Dinge immer wieder, man kann Syste,e eine Zeit lang am Leben erhalten, aber wenn dann mal was eingeht (Festplatte oder Controller), dann ist oft der Tod des gesamten Systems vorprogrammiert.

 

Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte die digitale Panoramafotografie mit ihren Möglichkeiten die analoge Panoramafotografie überholt. Ich kann zwar keine One-Shot-Panoramen mehr aufnehmen, dafür bin ich wesentlich flexibler was Brennweite und Bildwinkel betrifft und habe das Resultat noch am selben Tag.

Edited by Simlinger
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Ein weiteres dunkles Kapitel ist die dauerhafte Aufbewahrung der Bilder. Hier ein Vergleich der Bildgrößen: für Kleinbild und 6x6 gibt es noch ausreichend Hüllen bzw. Magazine, in denen man die Bilder aufbewahren kann. Bei Panorama schaut's dürftig aus: für die gerahmten Bilder (Aussenmaß 83x83mm) gibt es gar keine Aufbewahrungsmöglichkeit ausseri vielleicht eine selbergebauten Kiste, für die Diastreifen hab ich Negativhüllen in der Mitte auseinandergeschnitten und die Streifen reingesteckt. Nur so fallen sie nicht durcheinander und ich bekomm sie auch wieder raus...

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...und weil ich schon in Fahrt bin: ab und zu wurden die Bilder auch abgedruckt...hier ein Artikel im Magazin News irgendwann in den 90er Jahren. Aber auch hier sieht man, dass das Panoramaformat nicht wirklich gut mit dem Magazinformat harmoniert...

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C. Diaprojektion:

Wie von Dir beschrieben - unbezahlbar und / oder uralte Schiebetechnik.

Von Kleinbild war man längst Überblendtechnik aus zwei Projektoren ohne Dunkelpausen gewohnt. 

Passende Diarähmchen wären damals in HH nur bei PPS zu stolzen Preisen bestellbar gewesen.

Negative und ungerahmte Dias ließen sich einfach in die für das Kleinbildformat passenden Pergaminhüllen einschieben, da ja mit denselben Kleinbildfilmen fotografiert wurde.

 

Interessant war auch eine Diskussion bzgl. Diaprojektoren, die wir im Jahr 2000 auf der Expo in Hannover hatten: wir projizierten damals mit einer grossen Anzahl KB-Projektoren auf unterschiedliche Leinwände und hatten ursprünglich auch vor, zwei Götschmann Projektoren einzusetzen.

Aber der Tüv machte uns eine Strich durch die Rechnung: Die Projektoren fanden keinen Platz in den vorgesehenen Aufhängungen, weil zu groß. Ein Umbau wäre notwendig gewesen, was aber eine statische Neuberechnung und Abnahme durch den TÜV zur Folge gehabt hätte. Der ganze Aufwand hätte den zeitlichen und finanziellen Rahmen gesprengt, also wurden normale Carousel Projektoren verwendet.

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The Hateful Eight läuft ja auch gerade in Superbreitwandformat ... das ist dann eben ein besonderes Erlebnis ;-)

 

Klar, wenn es schnell gehen muß, dann ist es filmbasiert "anders" als digital, aber mit einer echten Panoramakamera macht man eben EIN Foto statt derer drei zu stitchen und vermeidet diverse Stitching-Probleme (spez. bei bewegten Motiven (Wasser, Bäume, Menschen, ...)).

 

Ich war seinerzeit von der Qualität der XPan-Objektive beeindruckt. Ich hatte im Alltag Distagon 2,8/35 ("OK") und 1,4/35 ("doch, klar besser") an einer Rolleiflex SL 35 E (im Hobby-Einsatz) und eben leihweise XPan und auch eine M6 TTL mit 1,4/35 ASPH ("Wow!") ... das war schon beeindruckend gut, was da aus der XPAN rauskam (sonst war die Kamera irgendwie ein krankes Konzept, alleine schon, daß sie nicht das gleiche SCA-System wie die 6x6 Hassis nutze!).

Edited by Jan Böttcher
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Ja, die xPan hatte schon gute Objektive. Ich hatte dann auch einen Adapter für Nikon Objektive und konnte daran die Shift-Objektive anschließen. Die hatten einen grösseren Bildkreis und leuchteten das Format der xPan nahezu aus. Trotzdem bin ich überrascht, was sich vor allem in der digitalen Panoramafotografie getan hat. Ich baue meine Panos ausschließlich mit AutoPanoPro zusammen und hab ganz selten Probleme mit den Übergängen (ich mach fast alle Panos aus der freine Hand). Zudem haben manche Kameras eine eingebaute Panoramafunktion, über die ich selbst manchmal staune....

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Diese One-Shot-Tauglichkeit ist eigentlich nur bei der xPan gegeben. Ich hab im Archiv jetzt jede Menge Bilder gefunden, die ich mit keiner Stitch-Funktion und auch mit keiner anderen Kamera jemals zustande gebracht hätte. Dabei sind sogar Bilder von Sportereignissen. Drei hab ich jetzt mal gescannt, es gibt aber noch viel mehr. Schade eigentlich, dass man nie dran gedacht hat, so eine Kamera als Digitalkamera aufzulegen. Mit z.B. einem Sensor, der genau zwei KB-Sensoren breit ist. 24x72 mit 48 Megapixel, das wäre doch eine digitale Ansage.

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Edited by Simlinger
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Der Thread sorgt wahrscheinlich wieder für steigende Preise auf eBay und Co... 

Ich bin mir nicht so sicher, denn der Thread zeigt auch auf, was nachher kommt: die Fotografie mit der Kamera macht sicherlich viel Spass und sorgt auch für tolle Ergebnisse.

 

Aber was mach ich mit Bildern, die ich weder ordentlich projizieren, ordentlich archivieren, ordentlich scannen und schon gar nicht verkaufen kann?

Bei mir sind viele Dias jahrelang in den Laborfolien herumgelegen, bevor ich mich mal aufgerafft habe, über ein brauchbares Archvierungssystem nachzudenken. Jetzt sind sie halt in einer Mappe mit selbstgeschnittenenen Einlageblättern - aber besser macht das die Bilder auch nicht.

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